Beiträge von StephanW

    Hallo Murmel,

    hier kommt noch ein Tipp zur Feststellung von Saftlingsgerüchen. Man packt die Saftlinge direkt nach dem Finden in eine kleine Plastikbox mit Clipverschluss (gibt es in den 1€/2€-Regalen der großen Supermärkte) und bewahrt sie etwa drei Stunden bei normaler Temperatur auf. Danach öffnet man den Clipverschluss, riecht hinein und bekommt so die maximal mögliche Dröhnung (z. B. Knoblauch bei H. helobia, verbranntes Gummi bei H. laeta oder Kunsthonig bei H. splendidissima).

    Aus meiner Sicht spricht erstmal nichts gegen H. miniata.

    FG

    StephanW

    Die Maßgabe müsste dann wie bei den meisten Gattungen auch sein, dass man diejenigen Russula-Arten, die man verspeisen möchte, makroskopisch sicher erkennen kann.

    Dieser Satz gefällt mir besonders. Die sogenannte Täublingsregel ist lediglich eine Hilfskrücke, die deshalb funktioniert, weil die giftigen Täublinge alle knallescharf sind (bis auf die roh giftige R. olivacea). Ob Pilze wie R. rutila oder R. decipiens giftig sind, ist ob deren großer Seltenheit noch nie "offiziell" festgestellt worden, d. h. das kann dir niemand sagen. Ich empfehle immer, sich eine Positivliste von ca. sechs Täublingsarten zu machen, wenn man Täublinge zu Essen sammeln will, und dann wirklich auch nur diese sechs Arten zu essen. So bist du gezwungen, auf die Art genau sagen zu können, was du da im Kochtopf hast.

    FG

    StephanW

    Hallo Murmel,

    und wenn du bei Täublingsanfragen einfach mal eine Pause machst? Es zwingt dich ja niemand dazu, komplizierte Täublinge anzufragen. Du musst halt von selber draufkommen, wann es dir zu viel wird, Gedanken lesen können die allerwenigsten. Man sollte auch nicht erwarten, dass die anderen von sich aus wissen, was einem gut tut. Denke jedenfalls immer daran: man ist ein toller Mensch, auch ohne schwierige Täublinge zu bestimmen.

    FG

    StephanW

    Hallo Jule,

    jouh, so manches, was in der 123-Pilzsuche steht, verwirrt die Leute, das darf man nicht alles auf die Goldwaage legen.

    Pilze haben wissenschaftlich gesehen immer einen Vor- und einen Nachnamen. Der Vorname ist die Gattungsbezeichnung, hier also Gomphus. Der Nachname, auch Epithet genannt, bezeichnet die Art innerhalb der Gattung, hier also clavatus (zu deutsch keulig). Wie Sepp schon sagte, besteht die Gattung Gomphus aus nur einer Art mit Namen Gomphus clavatus.

    Es sind übrigens schöne Bilder dieser optisch herrlichen Art, die du da gemacht hast.

    FG

    StephanW

    Hallo Uri,

    mit dem aufsteigenden Ring und der nur schwach verdickten Stielbasis sieht er wie der "Supermarkt-Champignon" (Agaricus bisporus) aus. Dies soll aber ausdrücklich keine Essfreigabe sein, da ich ja nicht schreibe: der ist es.

    FG

    StephanW

    Wenn das Seminar richtig gut ist, bekommst du auch ein Skript.

    Was lange nicht so teuer ist wie die Russularum Icones, ist der EINHELLINGER, Die Gattung Russula in Bayern. Da sind auch ganz viele Marxmüller-Bilder drin, zudem sehr erhellende Fundkommentare und Bestimmungsschlüssel. Neulich ging ein EINHELLINGER im Nachbarforum für 50 Euro weg, da hätte man zuschlagen können.

    FG

    StephanW

    Hallo Murmel,

    ich habe an deine Antwort ein "Gefällt mir" drangehängt.

    Mit der Birke meint Thiemo wahrscheinlich den Baum auf dem ersten Foto in der rechten Bildhälfte, den mit dem ganz dünnen hellen Stamm.

    Und dass Sporenpulver unterschiedliche Farben hat, je nachdem ob es nass oder trocken ist, darauf sind schon andere hereingefallen.

    FG

    StephanW

    Edit: ;)weißt du denn jetzt, warum es keinesfalls R. vesca sein kann?

    Hallo Murmel,

    wie kamst du zu der Idee, dass das R. vesca sein könnte?

    Ich kann dir nur nochmals raten, etwas Struktur in der Täublingsbestimmung zu erwerben, z. B. dass sich aus der Kombination Geschmack/Sporenpulverfarbe 8 grundsätzliche Täublingsgruppen ergeben. Ohne diese Struktur wirst du bei der Täublingsbestimmung kaum weiterkommen, denn bisher stellst du nur Anfragen mit unzutreffenden Vermutungen ein, die von den Auskennern korrigiert werden. Ob du daraus für dich selber genug lernst...?.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    vor einigen Jahren hat der Niederländer Marc Houben eine selbsterstellte Farbtafel von hoher Qualität herausgebracht. Vielleicht hat er noch welche davon, dazu müsste man ihn kontaktieren. Ansonsten hätte ich noch den Rat, bei einem Täublingsseminar der Pilzschulen mitzumachen. Da trifft man bestimmt jemanden (den Dozenten?), der eine gute Farbtafel hat. Dann ab damit an einen hochwertigen Farbkopierer, vielleicht hat man Glück und die Kopie wird gut. Hochwertige Farbkopierer sind meistens besser als Farbdrucker.

    Die original Farbtafel ist aus dem ROMAGNESI von 1967. Außer in diesem Werk gibt es die Tafel noch in der ROMAGNESI-Zweitauflage von 1996. Wird euch ein ROMAGNESI zum Kauf angeboten, fragt immer danach, ob die Farbtafel im Lieferumfang enthalten ist. Ohne diese ist der ROMAGNESI heute nur noch die Hälfte wert.

    Wie auch immer: wer eine gute Farbtafel haben will, muss sich strecken. Sie kommt nicht in den Mund geflogen wie eine gebratene Taube, d. h. sie ist nicht einfach so aus dem Internet herunterladbar.

    Ich habe noch einen guten Alternativvorschlag, dazu braucht man aber als Freund einen guten Täublingsauskenner, oder muss auf ein Täublingsseminar. Dort nimmt man auf Objektträgern Sporenpulver von bestimmten Täublingen als Referenzmaterial. Man erstellt auf einem Objektträger einen Sporenabwurf von sagen wir mal dem Frauentäubling (Farbe 1a). Dann legt man einen zweiten Objektträger drauf und umwickelt beides mit Tesafolie. Nun hat man eine Referenz für 1a. Das macht man so lange, bis man für den gesamten Farbcode Referenzen hat, also bis z. B. R. risigallina (Farbe 4e). Der Auskenner oder Seminarmitteilnehmer weiß, welche Art welche Sporenpulverfarbe hat, und kann euch bei der Artenauswahl beraten. Dies funktioniert aber nur, wenn der Objektträger farblos ist, also nicht leicht bläulich oder grünlich oder so.

    FG

    StephanW

    Hallo Claudia,

    gut riechen ist so eine Sache. Meiner Meinung nach sind das keine Champignons, sondern Egerlingsschirmlinge (Leucoagaricus). Man kann dir nur raten, die aus der Pfanne bzw. aus dem Mund draußen zu lassen.

    FG

    StephanW

    Hallo Colione,

    einstweilen (in Bezug auf die jetzt beginnende, diesjährige Täublings- bzw. Pilzsaison) sehe ich nur eine Option für dich: trage deine Täublinge zum Pilzberater und lasse sie dir von ihm freigeben. Theoretisch-verkopftes Herangehen an das Problem der Täublingserkennung trägt kurzfristig nicht. Was eventuell auch noch geht: Teilnahme an expertengeführten Pilzwanderungen. Wenn da Täublinge gefunden werden, werden sie hernach besprochen, und du könntest dir die Bilder der besprochenen Pilze einprägen, in der Hoffnung, dass sie noch mental vorhanden sind, wenn du alleine im Wald vor Täublingen stehst. Oder der Experte guckt nach der Exkursion deinen Täublingskorb durch.

    FG

    StephanW

    Hallo Corinne,

    das könnte eine Griseinae sein - oder wie du schon sagtest, R.aeruginea.

    Jetzt hilft alles andere nichts, nun müsste das Mikroskop ran. Sind die Dermatozystiden keulig-spindelig (Griseinae) oder relativ dünn und lang ausgezogen (R. aeruginea)?

    Tut mir leid, dass ich dir da keine andere Aussage machen kann.

    FG

    StephanW

    Och, ein bisschen Grün in der Huthaut von R. exalbicans kann durchaus möglich sein. Was aber bei R. exalbicans gesichert unmöglich ist: dottergelbes Sporenpulver.

    Ich wage es kaum zu sagen: ist denn das Foto vom Sporenpulver überhaupt verlässlich? Murmel hat z. B. das gleiche Foto mit dem gleichen Sporenpulver auch ihrer Weißtäublings-Funddoku beigefügt. Möglicherweise sind da gewisse Sachen durcheinander gekommen, und das gezeigte Sporenpulver gehört gar nicht zu dem hier angefragten Pilz.

    FG

    StephanW

    Hallo Thiemo,

    ich meine auch scharfe Arten wie R. rutila oder R. decipiens, bei denen der Bestimmer die manchmal schwache Schärfe nicht erkannt hat. Aber was du zur Mikroskopierpflicht von rothütigen Dottersporern sagst, sehe ich auch so.

    FG

    StephanW

    Hallo Taci42,

    um den Anhängselröhrling vom Wurzelnden Bitterröhrling abzugrenzen, ist eine Kostprobe durchaus nützlich, wenn man mit den makroskopischen Merkmalen nicht ganz vertraut ist. Ein Vergiftungsrisiko besteht hier nicht, so lange man nicht richtig reinbeißt und die Kostprobe runterschluckt und vielleicht noch mit Bier nachspült.

    FG

    StephanW

    Hallo Jörg,

    weder der Grasgrüne noch der Verblassende Täubling haben 4er-Sporenpulver. Beide fallen also aus der Verlosung.

    Wir haben hier mal wieder einen Fund, den es in dieser Merkmalskombination in der Literatur nicht gibt. D. h. das Merkmalsbündel wurde nicht sauber erhoben. Z. B. kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Lamellen biegsam gewesen sein sollen. Auch kann ich mit der Angabe (Zitat) "lachs/grünlich überhaucht" (so eine Art vergammelter Lachs?) nichts anfangen. So kann leider keine Benennung erfolgen.

    Hallo Murmel,

    irgendwie kann ich mir anhand deiner Farbbeschreibung nicht wirklich was vorstellen. Hättest du vielleicht noch ein Foto des in der Farbe veränderten Exemplars?

    FG

    StephanW

    Hallo Murmel,

    der Milde Wachstäubling (R. puellaris, meinst du den?) gilbt im Fleisch stark. Tut dein Pilz das denn?

    Ansonsten sage ich: das ist etwas Ausgeblasstes, der Hut dürfte "normalerweise" eine andere Farbe haben. Lass den mal über Nacht in der Kühle liegen, vielleicht kehrt die richtige Hutfarbe über Nacht zurück (das habe ich schon erlebt). Ansonsten fällt mir grade nichts Weiteres ein.

    FG

    StephanW

    Und lass beim Pilzefotografieren bitte auch Hände, Handschuhe, Taschenmesser und ähnliches weg. Das stört eigentlich nur und vermindert die Qualität der Fotos. Im schlimmsten Fall stellt die Kamera auf den Hintergrund scharf und nicht auf den Pilz. oder es werden wichtige Merkmale durch die Finger verdeckt.

    FG

    StephanW