Beiträge von StephanW

    Hallo Chri54,

    die Pilze auf Foto Nr. 3 sind auch Schafporlinge, denn sie sind ebenfalls rosa.

    Hast du die Pilze eigentlich deshalb gegessen, weil irgendwelche dir unbekannten Leute eine Ferndiagnose abgegeben haben?:hmmm: Vielleicht hilft es zu wissen, dass hier nach Anmeldung jeder Dahergelaufene was reinschreiben kann und dass es manchmal Stunden oder Tage dauern kann, bis zweifelhafte Aussagen kommentiert sind.

    FG

    StephanW

    >1

    In einem der Bücher las ich, dass der Hut essbar, allerdings geringwertig ist. Hat da jemand Erfahrungen, ob der sich lohnt?

    >2

    Was genau zeichnet Ritterlingen aus oder grenzt diese ab?

    Hallo Pilziwald,

    zwei gute Fragen.

    Zu >1

    Der Hut ist essbar, der Stiel freilich nicht. In der Pfanne in heißem Öl gebraten hat der Pilz bei mir mehr Geschmackspunkte als die meisten Röhrlinge, also wenn man den mal in großen Mengen findet, kann man das schon wagen. Bitte immer genau in die Lamellen reinschauen, da sitzen oft gelbe Maden drin.

    Zu >2

    Ritterlinge sind negativ definiert, als Gattung innerhalb der Ritterlingsartigen, die keine mikroskopischen Besonderheiten haben, also inamyloide, acyanophile, nicht ornamentierte Sporen, keine siderophile Granulation, keine Lamellenzystiden... Und dazu weißes Sporenpulver. Dagegen können Ritterlinge durchaus Velum haben, es gibt ein paar beringte oder gestiefelte Ritterlinge.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    ich tendiere hier eher zum Schafporling als zum Semmelporling, da der Farbton des Pilzes rosa und nicht orange ist. Eine Geschmacksprobe würde beim Semmelporling leichte Bitterkeit, beim Schafporling dagegen Milde ergeben. Ob ein Test auf Amyloidität oder auf Vorhandensein von Schnallen hier wirklich durchgeführt werden kann...? Meinen Erfahrungen nach wachsen in Kollektionen weißhütige, grauhütige und rosahütige Schafporlinge durcheinander, und spätestens beim Erhitzen in der Pfanne gilbt jeder Schafporling.

    FG

    StephanW

    Hallo Martin,

    auf deinen Bildern ist nicht zu erkennen, ob und an welcher Stelle der Pilz ein Velum hat oder eben nicht. Dafür erkennt man, dass der Pilz eine Wurzel an der Stielbasis hat. Ich hätte den Pilz daher einfach als Breitblättriger Samtrübling bzw. als Breitblatt abgetan.

    FG

    StephanW

    Hallo Rapunzel,

    nach dem, was man vom Stiel (weißliche Schuppen) und von der Hutoberfläche (trübes Rotorange) sieht, würde ich auf die Espenrotkappe (Leccinum albostipitatum) tippen. Dazu müsste aber am Fundort auch eine Zitterpappel gestanden haben.

    FG

    StephanW

    Hallo Andi,

    für mich ist das der Erdigriechende Schleimkopf (Cortinarius variicolor). Den erdigen Geruch, ich assoziiere damit immer Rote Rüben, hattest du angegeben. Dass die Hutoberfläche nicht schmierig ist, ist bei einem älteren C. variicolor normal. Selbst bei Jungexemplaren trocknet die Hutoberfläche schnell ab. Zur Erkennung von C. variicolor gibt es einen Bauerntrick. Man lege den PIlz für etwa eine Stunde in einen geschlossenen Raum. Danach sollte der ganze Raum von Rote-Rüben-Geruch erfüllt sein. Dies klappt meist schon beim Nachhausetransport im Auto.

    Für die Option Bocksdickfuß (C. camphoratus) passt der Farbverlauf im Fleisch mE überhaupt nicht, und der Reihige Klumpfuß (C. glaucopus) hätte eine feucht schmierige, zumindest aber glatte Hutoberfläche.

    FG

    StephanW

    Hallo Rainer,

    zuerst wollte ich sagen, dass ich es sehr erfreulich finde, dass du dich überhaupt für seltene Täublinge interessierst. Da bei dieser Kollektion die Sporenpulverabnahme offenbar nicht richtig funktioniert hat, obwohl viele sporenreife Exemplare dabei waren, die auch nicht ausgetrocknet waren, hätte ich für dich einen praxisgerechten Tipp, wie man den Abwurf zweckmäßig anfertigt.

    Als erstes ist zu sagen, dass der Abwurf am besten funktioniert, wenn man ihn gleich nach dem Nachhausekommen nimmt. Mit jeder Stunde, die die Täublinge herumliegen, wird es schwieriger. Hier wird also der Stiel direkt unter dem Hut abgeschnitten und der Hut mit der Lamellenseite nach unten auf eine absolut glatte Fläche (Glasplatte, Metallplatte) gelegt, danach mit einem kleinen Gefäß (ich nehme dafür am liebsten Obstschalen aus Pappe aus dem Supermarkt) abgedeckt und in einen kühlen Raum (ca. 18 bis 20 Grad) aufbewahrt. Zur Sicherheit kann man, sofern vorhanden, mehrere Hüte verwenden. Nach ca. vier bis sechs Stunden sollte etwas zu sehen sein. Falls nicht, muss man bis zum nächsten Morgen warten. Täublinge, die man bestimmen will, sollte man ohnehin immer bis zum nächsten Tag liegenlassen, weil relevante Merkmale manchmal sich erst dann offenbaren.

    Sieht man ausgefallenes Sporenpulver auf der Glas- oder Metallplatte, kratzt man dieses mit einer Rasierklinge o. ä. zu einem kleinen Häufchen zusammen und drückt dieses mit der Klinge platt. Hiervon wird die Farbe beurteilt und mit der Referenz verglichen. Zumindest sollte man unterscheiden: weiß (wie bei R. zvarae), rahmgelb, buttergelb, ockergelb, dottergelb, orangegelb.

    Verwendet man als Referenz die Pilze der Schweiz, muss man wissen, dass bei der Angabe der Sporenpulverfarbe (die kleinen farbigen Quadrate) an einigen Stellen Fehler unterlaufen sind, diese Referenz also leider nicht absolut verlässlich ist. Besser und äußerst verlässlich wäre dagegen die Farbtafel aus dem Romagnesi-Werk, die aber schwer zu bekommen ist.

    Zu deiner Kollektion wollte ich noch anmerken, dass sie mir wie R. lepida (Hartfleischiger Zinnobertäubling) aussieht. Für R. zvarae sind die Pilze zu kompakt und dickstielig. Die auffallende Festigkeit des Fleisches hast du ja erwähnt, ebenso wie die Tatsache, dass die Pilze keinen sehr angenehmen Geschmack haben. Auch kann man mit Übung R. lepida am Geschmack erkennen, aber wie soll in einem Internetforum die Kommunikation darüber aussehen?

    FG und bleib am Ball

    Oehrling

    Hallo Thilo,

    besten Dank für das Offenlegen deiner Ansprüche und Bedürfnisse. Hierfür brauchst du nichts wirklich Spezielles und schwer Erhältliches, sondern kämest sehr gut mit dem aus, das man in einer gut sortierten Buchhandlung (darf ich Werbung machen, da die Aussage sonst kontextlos wäre: Thalia, Osiander usw.) unter der Rubrik "Natur"/"Pilze" finden kann.

    Mein Vorschlag an dich wäre daher: gehe in eine solche Real-Life-Buchhandlung in einer beliebigen Großstadt und blättere dich durch die dort angebotenen sieben, acht Pilzbücher. Achte dabei darauf, dass das Buch möglichst viele Röhrlinge und Wulstlinge enthält, dass die Pilzbeschreibungen möglichst lang sind und dass auf Verwechslungspartner hingewiesen wird. Im Buch sollten so um die 200 bis 300 Arten gelistet sein, es sollte so um die 20 bis 30 Euro kosten. Die ganz billigen 5-Euro-Bücher (oft schlechte Übersetzungen fremdsprachiger Bücher) sind eher nix.

    Bitte mach aber den Fehler nicht, der sich hier geradezu aufdrängt. Iss niemals die Pilze, die du so schlecht kennst, dass du sie mit dem Buch hast bestimmen müssen. Das Bestimmen von Pilzen nach Buch ist ein toller Spaß, aber der Spaß kann im Krankenhaus sehr schnell vorbei sein. Wenn du Pilze zum Essen sammeln willst, zeige sie entweder einem Pilzberater oder schließe dich Sammelgruppen mit erfahrenen Sachkundigen an.

    FG

    StephanW

    Ritterling ist eine gute Idee. Vielleicht auch der Seifenritterling (Tricholoma saponaceum), oder der Grüngelbe Ritterling (Tricholoma sejunctum). Wie verlässlich die in der Realität vorhandenen Farben auf den Fotos wiedergegeben sind, lässt sich leider nicht einschätzen, da die Fotos bei Kunstlicht aufgenommen wurden. Und für die Ritterlingsbestimmung braucht man die exakten Farben. Vielleicht könnte man die Fotos noch einmal bei Naturlicht aufnehmen.

    FG

    StephanW

    Hallo Thilo,

    bevor du dir ein weiteres Pilzbuch zulegst (angeblich hast du ja schon welche), solltest du dir über deine Ansprüche sowie über die Art und Weise, wie du das Pilzbuch für Bestimmungen nutzen möchtest, klarwerden. Sonst kaufst du das für dich falsche. Jemand, der am liebsten Foto- bzw. Bildvergleiche anstellt, braucht ein anderes Buch als jemand, der über die Verbalbeschreibungen kommt. Wer systematischer vorgehen will, braucht dann noch eine ganz andere Art Buch. Ebenso braucht derjenige, der bestimmen will, ob eine Marone eine Marone oder ein Pfifferling ein Pfifferling ist, was ganz anderes als jemand, der möglichst viele Täublinge oder Milchlinge oder Korallen oder ... kennenlernen will. Diese ganzen Riesenbücher mit 1200 oder 1700 oder gar 3600 Arten sind für viele Leute suboptimal. Es ist auch nicht so, dass ein Pilzbuch je besser ist, je mehr Arten drin gelistet sind.

    FG

    StephanW

    Übrigens schmecken sie sehr gut, wenn man sie in der Suppe ca. 30 Minuten weichkocht (ohne Stiel, der ist auch nach 30 Minuten noch nicht weich). Dann ist es auch nicht schlimm, wenn sie schon auf dem Rasen vorgetrocknet waren. Nelkenschwindlinge zu verwerten ist lange nicht so riskant wie Stockschwämmchen, und geschmacklich liegen sie fast gleichauf. Für Unerfahrene ist das mMn die bessere Option für Pilzsuppe als Stockschwämmchen.

    FG

    StephanW

    In den Fruchtkörpern des Nelkenschwindling ist nur wenig Saft, so dass sie besonders schnell eintrocknen und eigentlich nur bei Regenwetter stramm dastehen. Daher heißen sie auch Schwindling: bei Trockenheit schwinden sie schnell, sind aber in der Lage, bei späterer Wasserzufuhr sich wieder vollzusaugen und Frische vorzutäuschen. Wer sie zum Essen sammelt, sollte das wissen, um nicht solche einzusammeln, die mehrmals nacheinander ausgetrocknet und wieder vollgesaugt waren.

    FG

    Stephan

    Was mich verunsichert ist die schmale Knolle, der dünne Stiel und flache Hut. I

    Hallo tinup,

    die Knolle ist dir beim Entnehmen des Pilzes teilweise abgebrochen. Sie hat normalerweise die gleiche Form wie beim Gelben Knolli. Sehr typisch sind die rostbraunen Flecken an der Knollenoberseite.

    Insgesamt ist Amanita porphyria im Aussehen und in der Größe ein nicht-gelber Gelber Knolli. Er riecht sogar wie ein Gelber Knolli. Der dünne Stiel ist ein gutes Abgrenzungsmerkmal zum Grauen Wulstling, und der Hut ist zwar ausgebreitet, hat aber trotzdem den typischen Buckel.

    FG

    StephanW