Beiträge von StephanW

    Hallo Andy,

    Nr. 6 heißt Amanita umbrinolutea. A. battarrae ist ein mediterraner Pilz, der der A. umbrinolutea freilich sehr ähnlich sieht. In vielen Pilzbüchern wird der Gebirgswaldpilz A. umbrinolutea falsch benannt.

    Nr. 10 ist Phaeocollybia lugubris. Der von dir vorgeschlagene Spindelige Rübling ist ein obligater Eichenpilz, und an deinem Fundort stand mMn mit 99 % Sicherheit keine Eiche.

    FG

    StephanW

    Hallo Sascha,

    nicht jeder weiße, auf einer Wiese wachsende Pilz ist ein Maipilz. Dieser hier riecht vermutlich überhaupt nicht wie ein Maipilz. Wenn du noch einmal an die Stelle mit den nachwachsenden Jungpilzen gehst, prüfe doch einmal, ob du an der Stielbasis irgendwelche Hautfetzen/Hautlappen sehen kannst. Und dann lasse einen der Pilze eine Zeit lang liegen, auf dass die Lamellen vielleicht rosa werden. Das würde die Bestimmung enorm voranbringen.

    FG

    StephanW

    Hallo Jörg,

    in der von dir verlinkten Diskussion war aber nicht Konsens, dass die in Antwort #4 gezeigten Pilze Netzis waren, sondern es gab auch die Meinung eines Experten (der halt bescheiden und nicht rechthaberisch auftrat), dass das Mendaxe sein könnten. Deine Pilze kommen jedenfalls meinem Bild von S. mendax näher als der ursprüngliche Anfragepilz.

    FG StephanW

    Hallo Thiemo,

    der Netzi (S. luridus) ist ein extrem vielgestaltiger Pilz. Das Netz muss nicht immer bis zur Stielbasis reichen.

    Willst du aus deinem Fund S. mendax machen, brauchst du mikroskopische Beweise. Makroskopisch sieht er jedenfalls nicht wie S. mendax aus, der hätte schon deutlich andere Farben (z. B. viel Rosabraun auf dem Hut, blutrote Poren, rötliche Stielrinde zwischen den Netzmaschen).

    FG

    StephanW

    Hallo Andy,

    für Pilz #3 ist R. romellii ein sehr guter Vorschlag, das Brombeer-/Heidelbeersaftrot gemischt mit Blauolivgrün ist seine typische Hutfarbe. Den habe ich dieses Jahr auch schon gefunden. Das Sporenpulver müsste allerdings dottergelb und nicht nur cremegelblich sein.

    Wenn #2 R. emeticicolor sein soll, musst du inkrustierte Primordialhyphen finden. Doch obacht, es gibt auch noch die sehr ähnlich aussehende, ebenfalls blasssporige R. lilacea. Die Unterscheidung dieser beiden geht, wenn ich es noch richtig weiß, über Sporengröße und Sporenornament, aber das müsste ich zur Sicherheit nachblättern.

    FG

    StephanW

    Hallo Rapha,

    weder die Stieldicke noch die Hutschuppung sind bestimmungsrelevant, viel wichtiger ist das im Längsschnitt weiße, unveränderliche Fleisch. Damit kommt nichts anderes als der Sommersteinpilz in Frage. Im Übrigen sehen bei einer solchen Hitze wachsende Sommersteinpilze oft so aus.

    FG

    StephanW

    Hallo Schupfnudel,

    das Sporenpulver ist ockergelb (Romagnesi-Stufe 3) und deutlich dunkler als bei den anderen Griseinae, damit ist R. medullata in der Tat Kandidat Nr. 1. Schöner Fund wäre das, R. medullata ist nicht häufig. Baumpartner wäre in diesem Fall die Pappel.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    ich bin zwar nicht Felix Hampe, aber so ein bisschen was geht auch bei mir makroskopisch. Grundsätzlich sehe ich hier überhaupt nichts, was für R. faginea sprechen sollte. Nicht, dass der Fruchtkörper bräunt, auch nicht, dass R. faginea unter Buche und nicht wie angegeben unter Birke wächst, auch nicht, dass R. faginea ein ziemlich derber, stabiler Pilz ist, dessen Hutrand nicht gerieft ist. Seltsamerweise wird hier bei der Fundvorstellung auch nicht der auffallende Fischgeruch erwähnt, den R. faginea nach einiger Liege- und Transportzeit (der Pilz wurde ja mit nach Hause genommen und dort fotografiert) zwingend hat. Dass der Stiel rot überhaucht und die Huthaut abziehbar ist, sagt bestimmungstechnisch gar nichts, das ist bei vielen Täublingen der Fall.

    Falls dieser Pilz keinen Fischgeruch haben sollte, aber dennoch ockergelbes Sporenpulver und milden Geschmack, wäre ich rein optisch beim Ziegelroten Täubling (Russula velenovskyi), der hat als Baumpartner die Birke. Vielleicht auch noch Russula fontqueri, aber das ist ohne mikroskopische Untersuchung Spekulation.

    Mein Vorschlag an Franz wäre daher, nochmals am Pilz zu riechen, ob überhaupt der Heringsgeruch vorhanden ist, und dann die Eisensulfatprobe zu machen, falls Eisensulfat zur Hand ist.

    FG

    StephanW

    Hallo Jens,

    schöne Funde! Der Pilzhut auf dem vierten Foto sieht mir allerdings nicht wie ein Flocki aus, sondern wie ein Schönfußröhrling oder vielleicht auch wie ein Netzi. Da würde ich sehr gerne mal die Unterseite sehen.

    FG

    StephanW

    Hallo Kopfpilz,

    ich selber habe keine Probleme mit Netzhexen, auch nicht mit einem Bier dazu.

    Ich hätte noch eine leicht verwegene Theorie zur Unverträglichkeit der Netzhexe. Diese wird von Schlechtauskennern leicht mit anderen Pilzen verwechselt, z. B. mit dem in Ostwürttemberg gar nicht so seltenen Suillellus mendax oder dem in der Würzburger Gegend verbreiteten Rubroboletus legaliae, oder dem im (Vor-)Alpenraum verbreiteten Rubroboletus rubrosanguineus, wie ich von unseren Lehrwanderungen für Anfänger her weiß. Teilweise wird nicht einmal auf die rote Porenfarbe geachtet, dann käme sogar der seltene Imperator torosus als Verwechslungspartner in Betracht. Leute, die Probleme mit der Netzhexe haben, könnten also vielleicht einen anderen Pilz mit unbekanntem Giftigkeitsfaktor gegessen haben.

    FG

    StephanW

    Hallo Evgenia,

    von der Taktik her kann man sich erst mal einen Pilzhut braten und von dem die Hälfte essen. Schmecken tut man dabei schon was, und bei individueller Unverträglichkeit dürfte die Sache bei einem halben Hut nicht wirklich schlimm ausgehen. Vielleicht fällt der Pilz nach dieser Geschmacksprobe dann schon durchs Raster. Dann sich vorsichtig und schrittweise mengenmäßig steigern und immer wieder in den Magen hineinhorchen.

    Ich kenne ernsthaft jemanden, der das Breitblatt (nur den Hut) isst und keine Probleme dabei hat. Eine Essensfreigabe für diesen Pilz wirst du aber vermutlich von niemandem bekommen, so dass es allein deine Verantwortung ist.

    FG

    StephanW

    Hallo Ralph,

    danke für die zusätzlichen Bilder. Aber ich sehe darauf nicht einen einzigen Stadtchampignon. Deine Pilze haben einen völlig anderen Habitus als der Stadtchampignon, auch die Lamellenfarbe passt in keiner Weise. Wärst du bei mir in der Live-Pilzberatung, würde ich wahrscheinlich alles wegen Karboli-Verdacht aus dem Korb raustun.

    FG

    StephanW

    Hallo Sabine,

    im SARNARI und in den Großpilzen BW Band 2 wird die Ingratae-Sektion weiter unterteilt in die Untersektionen Kammtäublinge (Serie Pectinatae; gewöhnliches Sporenornament) und Stinktäublinge (Foetinae, derbstachelig-derbgratiges bis fast geflügeltes Sporenornament). Das hilft bei der mikroskopischen Bestimmung, wenn man sich das Sporenornament des Bestimmlings anschaut, enorm weiter.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    die sogenannten Blutegerlinge (A. silvaticus, A. langei usw.) sind zwar typischerweise braun, aber es gibt laut KIBBY wohl auch eine reinweiße Form. Diese kam mir z. B. bei einem Forumspilztreffen im Taunus (u. a. mit Beorn) schon selber unter die Augen. Ich weiß noch, wie lange wir an diesem Pilz rumrätselten. Im hier geposteten Schnittbild ist ein sehr kräftiges, markantes "Tissue inlet" (zwischen Stiel und Lamellen) zu sehen, da sollte man mal nachforschen, ob A. silvaticus oder A. langei so was haben dürfen.

    FG

    StephanW

    Hallo Sabine,

    das wollte ich auch sagen: Russula pectinatoides gehört nicht zu den Stinktäublingen (Foetinae), sondern zu den Kammtäublingen (Pectinatinae). Und da braucht man schon die Geschmacksprobe, da von mild (z. B. R. insignis) bis sehr scharf (z. B. R. amoenolens oder R. sororia) alle Geschmäcker vertreten sind.

    Typisch für den Kratzenden Kammtäubling sind die rostbraunen Flecken an der Stielbasis, welche KOH-negativ sind. Diese sieht man hier sehr deutlich.

    FG

    StephanW

    Edit: Bei Pilz 1 würde ich auch eine Holzkeule (Xylaria) vermuten.

    Hallo Sascha,

    Pilze, die schon Sporen in nennenswerten Mengen abgeben, taugen meiner Meinung nicht mehr als Speisepilze und werden von mir stehengelassen. Die von dir gezeigten Flockies sind dagegen im besten Alter und von sehr guter Qualität. Habe ich das richtig verstanden, dass du die im Garten hast?

    FG

    StephanW

    Hallo Sascha,

    beim Mehlräsling wären die Lamellen herablaufend, und er bildet auch keine so ausgeprägten Hexenringe wie auf deinem Foto zu sehen. Es stehen zwar immer mal ein paar zusammen, aber nicht als Klumpen mit sich überlappenden Hüten.

    Die Sporenpulverfarbe ist auf dem schwarzgrauen Hintergrund schwierig zu beurteilen, an deiner Stelle würde ich stets reinweißes Papier (z. B. Kopierpapier) verwenden.

    Da du noch nicht viel Erfahrung mit Mairitterlingen hast, wollte ich noch ergänzen, dass solche Exemplare überständig und nicht mehr für den Verzehr geeignet sind, da hat deine Freundin sehr genau und zutreffend hingerochen.

    FG

    StephanW

    Hmmm,

    ein Risspilz mit viel weißlichem Flaum auf dem Hutscheitel, und dann auch noch mit "angenehm pilzigem" Geruch? Da kommt Inocybe maculata in Betracht. Ohne Mikroskopie (fehlende Pleurozystiden!) ist das aber kaum zu lösen, denn der Geruch ist nicht vor meiner Nase (I. maculata traue ich mir zu am Geruch zu erkennen).

    FG

    StephanW