Hallo Leute
Hier ist in den letzten Tagen ja richtig was los. Schön!
Ich ,für mein Teil, denke, glaube zu wissen, was Matthias mit "Schaden für das Forum " meint und danke dir für den Link, Matthias.
Wie ich mein beimpftes Substrat herstelle, ist, so denke ich , hinlänglich bekannt und oben von Matthias auch nochmal umrissen.
So, wie geht es jetzt weiter mit meinem verschlossenen und gelöcherten Gefrierbeutel?
Schritt 1:
Das Bild zeigt meinen "Brutraum", in dem das Myzel das Substrat 2 - 3 Wochen durchwachsen kann. Es handelt sich um einen Schrank, 45 cm breit, 60 cm tief und 50 cm Höhe vom untersten Bord mit zwei Bordauflagen im Abstand von 35 cm.
Unten befindet sich ein normales Bordbrett mit dem Außenteil einer beheizbaren Fußmatte.
Auf der oberen Bordschiene liegen zwei verschiebbare 8 cm breite Holzleisten. Der Abstand der Leisten ist so gewählt, dass ich den befüllten Gefrierbeutel darauflegen kann. Ein passendes Backofenrost wäre auch geeignet.( Hab ich fauler Sack aber noch nicht drum gekümmert)
Auf die Matte lege ich dann das Heizelement der Fußmatte. Strom an, Tür zu und warten. Die Heizmatte hat eine Leistung von 75 W und bleibt 24/7 in Betrieb. Die Temperatur beträgt konstant 26°C bis ich der Meinung bin, dass es Zeit wird, die Fruchtung einzuleiten.
Dazu lege ich den Beutel, so wie er ist, für 4 Tage in den Kühlschrank.
Schritt 2:
Ich bereite ich meinen "Pilzofen" vor.
Hier seht ihr das Inlay bzw. das Heizelement der Fußmatte, das ich zuvor für den Schrank benutzt habe, auf einem alten Tisch in meiner Küche. Ich lebe allein und habe daher die Freiheit, dies so zu realisieren. Ohne Streit und Blutvergießen.
Zur Matte schreibe ich später noch etwas. Eimer und Feudel fangen Wasser ab, welches unweigerlich mit diesem Konstrukt vom Tisch läuft.
Schritt 3:
Auf die Heizmatte lege ich ein gefaltetes, dickes Frottee - Handtuch. Es wird mit soviel Leitungswasser getränkt, bis dieses vom Tisch läuft. (Eimer und Feudel ) Die Wäscheklammern dienen dazu, einen Lüftungsspalt zwischen Handtuch und Klarsichtbox (Komm ich noch drauf) zu bilden. Das Wasser kann ruhig kalt sein, wie es eben aus der Leitung kommt.
Schritt 4:
Hier seht ihr eine selbst gebastelte Auflage, auf der später der ausgepackte Substratblock aus dem Kühlschrank lagert.
Der Abstand Handtuch - Substratblock beträgt 15 cm.
Die Auflage habe ich aus Verpackungskunstoff erstellt. ( Hatte mir vorher einen neuen PC gekauft.) Und nein, ihr müsst euch dafür keinen neuen PC zulegen. Holz oder anderes Material, das sich nicht durch Wasser auflöst, geht auch.
WICHTIG: 1 Der Abstand Handtuch - Substrat sollte bei meinem "Pilzofen" nicht großartig unter- oder überschritten werden, da es unten zu heiß und oben zu kalt wird. Auf dieser Höhe bewegen sich die Temperaturen um die 22° C. Die Luftfeuchtigkeit bleibt konstant bei 99 %
Der ausgepackte und gut durchwachsene Substratblock liegt nun auf dem Gestell, das für die nächsten zwei bis drei Wochen sein Zuhause sein wird. Wie man sehen kann, haben sich im Kühlschrank schon kleine "Gnubbel" und auch "Minipilze" gebildet.
( Hier begann früher immer die Phase, in der ich mit dem Besprühen angefangen und damit unwissentlich jeden Zuchterfolg zu Grabe getragen habe.)
Um die Auswüchse nicht zu beschädigen, den Block vorsichtig von der Tiefkühltüte befreien. Tüte einfach aufschneiden, da ihr sie nicht weiter benötigt. Man könnte sie nach erfolgter Desinfektion der Umwelt zu liebe zwar wieder mit neuem Substrat befüllen, aber die paar Cent... Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Umweltrüpel und achte sehr auf korrekte Mülltrennung und auch darauf, so wenig Müll wie möglich zu produzieren.
Schritt 6:
Hier habe ich eine 80 L Klarsichtbox ( Breite : 35 cm, Länge: 55 cm, Tiefe: 40 cm) über das vorher Beschriebene gestülpt. Die Box ruht auf den Wäscheklammern. Vorne habe ich einen Spalt von ca. 5 cm zwischen Tischkante und Boxenrand gelassen. In die Längsseiten habe ich je vier 7 mm Löcher gebohrt. Im Deckel, der ja eigentlich der Boxenboden ist, befinden sich, gut verteilt, 25 weitere Löcher im Durchmesser von 7 mm.
Nun Heizelement einschalten und das tun, was wir die meiste Zeit tun. Warten. Das Heizelement bleibt auch in dieser Phase, also bis zur Ernte, 24/7 in Betrieb. Ehrlich gesagt, hatte ich nicht damit gerechnet, dass die Heizung einen wochenlangen Dauerbetrieb durchhält, ohne Leistungsverlust und das nun schon seit über vier Monate. Hatte mir deshalb auch gleich zwei gekauft, um nicht mittendrin abrechen zu müssen.
Pflege:
Alle sechs Stunden, soviel Wasser auf das gesamte Handtuch kippen, dass es abtropft. Wenn ihr das zeitlich nicht hinbekommt,
ich mach das nachts im Vorbeigehen zum Klo, nehmt einfach zwei Handtücher. Das reduziert zwar die Temperatur um ca.2°C, aber dies hat lediglich zur Folge, dass ihr vielleicht erst zwei, drei Tage später ernten könnt.
Einmal am Tag öffne ich das Fenster für ein paar Minuten. Gleich danach nehme ich die Box runter und halte sie kurz mit der Öffnung nach oben, um CO² entweichen und frische, sauerstoffreichere Luft einströmen zu lassen. Ob das Sinn macht, weiß ich nicht. Ich mach es einfach, da es zumindest nicht schaden kann. Die Temperatur und auch die benötigte Luftfeuchtigkeit sind nach ein paar Minuten wieder erreicht.
Jetzt noch ein paar Worte und Bilder zur Wärmematte.
Ich habe so lange nach einer passenden Heizmatte gesucht, dass ich gar nicht mehr weiß, wo ich meine gekauft habe. Wahrscheinlich bei Amazon. Kann nur sagen, dass sie knapp 30 € gekostet hat. Für die Haltbarkeit im Nachhinein ein Schnäppchen.
Wichtig ist, dass die Matte nicht viel mehr als 75 Watt, aber auf keinen Fall weniger haben sollte. Jedenfalls dann nicht, wenn die Größe der Box der meinen ähnelt. Die Heizwendeln müssen in Kunststoff verschweißt sein. Der Anschluss, also der Übergang von der Stromzuführung in die Matte muss sich immer außerhalb der Box befinden. Ebenfalls darf er nicht vom Handtuch bedeckt sein. Ich habe zwischen Anschlussecke und Tisch ein Stück Holz gelegt, damit auf dem Tisch fließendes Wasser nicht hineinlaufen kann. Die Matte ist als Fußmatte zwar feuchtigkeitsgeschützt, aber mit der Art meiner Nutzung hat der Hersteller sicher nicht gerechnet.
Hersteller/Vertreiber ist die Westfalia GmbH in Hagen, Westfalia Versand Deutschland
So Leute, macht damit was ihr wollt. Ich habe für heute keine Lust mehr. Wenn noch Fragen zu meiner Vorgehensweise aufkommen, werde ich diese natürlich beantworten.
Grüße
Sönke