Beiträge von KopfPilz

    Hi,

    erstmal danke an alle für eure Antworten.

    Die Pilze, die in DE gar nicht gesammelt werden dürfen findest du hier.

    Hier verstehe ich die zweite Liste nicht ganz. Da steht ja, dass Steinpilz, Morcheln und ein paar weitere Arten für den Eigenbedarf entnommen werden dürfen. Andere Speisepilzarten, z.B. Reizker, Parasol und Egerlinge werden aber nicht aufgeführt. Was ist also mit den Arten, die hier nicht aufgeführt sind? Dürfen die dann (zumindest theoretisch) in beliebiger Menge entnommen werden?

    Das ist überall anders. Bei uns darf man für den Eigenbedarf sammeln.

    Ja, das hätte ich vielleicht vorher präzisieren sollen. Meine Frage bezog sich vor allem auf DE, allerdings bin ich durchaus auch an Regelungen anderer europäischer Länder interessiert, falls da jemand Infos zu hat. Vor allem Belgien würde mich persönlich interessieren.

    Das macht wenig Sinn, denn man weiß nicht, welche konkreten Bedingungen der Pilz zum Fruktifizieren braucht. Sinn macht, diese Pilze stehen zulassen.

    Okay, war vielleicht mehr so eine Schnapsidee...

    Meine Eingangsfrage über die Listen hat ja bislang noch niemand beantwortet. Verstehe ich das also richtig, dass die Roten Listen und die Liste der Verantwortungsarten für den Sammler keinerlei rechtliche Bedeutung haben, sondern als Leitfaden dienen welche Pilze besonders selten und daher nach eigenem Ermessen zu schonen sind?

    Grüße,

    KopfPilz


    PS: Bitte entschuldigt, wenn meine Antworten manchmal etwas länger dauern. Wenn ich eine Frage stelle, dann schaue ich mir eure Antworten auf jeden Fall immer sofort an, nehme mir aber oft ein bisschen mehr Zeit um eine Antwort zu formulieren.

    Hi, schöne Bilder!

    Bei Nummer (5) würde ich eher auf eine Häublings (Galerina) Art tippen als auf einen Helmling. Ich finde das aber schwer zu beurteilen, unter anderem weil mir die Farben in den Bildern etwas unnatürlich übersättigt erscheinen.

    Bei (6) sehe ich zwei verschiedene Arte. Die ersten beiden Fotos würde ich für Samtfußrüblinge halten, die nächsten beiden sind aber definitiv etwas anderes - vielleicht wirklich Stockschwämmchen?

    Hi!

    Ich habe ein paar Fragen zum Pilze sammeln und Naturschutz.

    Zunächst mal ist mir immer noch die Rechtslage nicht ganz klar. Soweit ich weiß ist i.A. das Sammeln für den Eigenbedarf (also 1kg pro Person) außerhalb von ausgewiesenen Naturschutzgebieten erlaubt. Wie ist es aber mit besonders seltenen Arten? Haben die Roten Listen, oder die Liste der Verantwortungsarten eine rechtsverbindliche Bedeutung? Abgesehen vom rein rechtlichen Status - orientiert ihr selber euch an den Listen, wenn ihr Pilze sammelt? Was ist, wenn ich versehentlich einen besonders schonenswerten Pilz z.B. zur Bestimmung mitnehme? Und ergibt es vielleicht Sinn, den seltenen Arten gezielt bei der (Wieder-)Verbreitung zu helfen, z.B. indem wir reife Fruchtkörper an einer günstigen Stelle im Wald platzieren?

    KopfPilz

    Hi, vielen Dank für die Bestimmung! Beim zweiten hatte mich der Baumstamm (den ich nicht als Birke erkannt habe) davon abgehalten, den als Birkenporling einzuordnen. Ist übrigens auch denkbar, dass das eine etwas ungewöhnliche Birkenart ist, da der Baum im Park stand. Offenbar haben nicht alle Birkenarten die charakteristische weiße Rinde.

    Hallo allerseits,

    bei diesen beiden Pilzen, die ich hier in der Nähe im Park gefunden habe, würde ich mich sehr über Hilfe bei der Bestimmung freuen.

    Pilz (1) hat so etwas wie Lamellen (oder Leisten?), vom Gesamtbild erinnert er mich ein bisschen an den gemeinen Spaltblättling, aber ohne das striegelige und die gespaltenen Lamellen:

    Pilz (2) ist wohl eine Art Porling, wobei die Poren sehr "dreidimensional" wirken, also fast wie Stoppeln:

    Vielen Dank schonmal fürs ansehen!

    Das mit dem Übergang von Giften vom Wirt auf den Pilz scheint ja sehr abhängig vom Pilz zu sein (und vermutlich auch von den konkreten Giften im Substrat). Z.B. sagt man beim Schwefelporling ja, dass man ihn nicht essen soll, wenn er an einem giftigen Baum wächst. Andererseits gilt der Schmarotzerröhrling ja als ungiftig, obwohl er auf giftigen Kartoffelbovisten wächst. Eine ähnliche Geschichte ist es ja auch mit den Schwermetallen im Boden, die bestimmte Pilzarten wohl besonders gerne in sich konzentrieren.

    Floret : der Stamm war ca. 40 cm im Durchmesser, das wäre schon sehr breit für einen Holunder, oder? Ich vermute, dass es sich um Buche handelt, da drumherum eigentlich nur Buchen standen, allerdings bin ich nicht firm genug um das allein vom Totholz her beurteilen zu können.

    Hi,

    ich habe hier einen Pilz gefunden, der einem Judasohr mindestens ähnlich sieht.

    Das Judasohr habe ich bisher immer nur an Holunder gefunden. Dieser Baumstamm sieht mir aber nicht nach Holunder aus, auch schien mir die Farbe der Pilze hier etwas heller als typisch. Also traue ich dem Braten nicht, aus Interesse habe ich aber trotzdem ein Exemplar eingepackt...

    Zuhause, bei etwas anderem licht und etwas trockener wirken sie jetzt aber doch dunkler und lassen auch die Judasohren-typische feinfilzige Oberfläche erkennen:

    Als Bonus hier nochmal die filzige Oberfläche in 60-facher Vergrößerung via Taschenmikroskop:


    Was meint ihr dazu?

    Okay, das Gerät ist mittlerweile da und ich habe auch schon etwas damit gespielt. Da mir die Erfahrung mit "richtigen" Mikroskopen fehlt, kann ich leider nicht beurteilen, wie sich das Taschenmikroskop im Vergleich dazu verhält, aber folgendes kann ich berichten:

    • Man sieht definitiv Details, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind sei es an Salzkörnern, Blättern, Pilzen, ... Auch sieht man mehr als typischerweise mit einer Lupe, wobei ich hier keinen guten Vergleich zur Hand habe.
    • Die Optik scheint ordentlich und definitiv mehr als für den Preis zu erwarten wäre. Selbst mit der höchsten Vergrößerung (120x) bekommt man mit etwas Geduld noch eine gestochen scharfe Abbildung.
    • Die Arbeit mit dem Gerät ist etwas schwieriger und weniger intuitiv im Vergleich zu einer Lupe: wegen (a) Umkehrabbildung (b) Formfaktor (c) Scharfstellen nötig (d) größerer Zoomfaktor.
    • Freihändige Benutzung ist frickelig, aber möglich, d.h. man braucht eine ruhige Hand. Besser funktioniert es, wenn man einen Krümel vom zu betrachtenden Objekt auf einer festen Unterlage plaziert
    • Das Gerät ist tatsächlich sehr klein und leicht, somit durchaus zum mitnehmen geeignet.

    Fazit: Ein schönes Nerd-Spielzeug ist das Taschenmikroskop auf jeden Fall. Exakte Sporen vermessung o.ä. wird damit sicher nicht gehen. Inwiefern es trotzdem eine Hilfe bei der Bestimmung von Pilzen sein kann, wage ich mich gerade noch nicht zu beurteilen, aber da man ja durchaus mehr Details erkennt als mit dem bloßen Auge kann ich mir vorstellen, dass es in einigen Fällen schon eine Hilfe sein kann.

    Letzte Woche haben wir bei einer Wanderung im Winterwald festgestellt, dass da so eine Art Zuckerwatte an den Bäumen klebt:

    Es handelt sich dabei wohl um Haareis: Haareis, Eiswolle (besteht aus Wassereisfäden) = EXIDIOPSIS EFFUSA (SYN. SEBACINA EFFUSA, EXIDIOPSIS GRISEA VAR. EFFUSA, EXIDIOPSIS QUERCINA, SEBACINA QUERCINA, SEBACINA PERITRICHA, SEBACINA LACCATA, SPEC…KANN AUCH DURCH ANDERE DIVERSE PILZARTEN VERURSACHT WERDEN)

    Das Phänomen war mir bislang noch nie bewusst begegnet.

    Hallo,

    ich hab mir das MM-300 jetzt einfach mal bestellt. Der kleine Preis und die guten Bewertungen haben mich neugierig gemacht, auch wenn eigentlich niemand in den Bewertungen das Ding für Pilze verwendet hat (stattdessen Geldscheine/Briefmarken, Platinen, Alltagsgegenstände, ...). Ich werde nochmal davon berichten, wenn es da ist und ich ein bisschen Erfahrung mit dem Ding gesammelt hab.

    KopfPilz

    Hi,

    und frohes neues Jahr!

    Ich hatte eigentlich vor mir eine Lupe zuzulegen um Details an Pilzen (und vielleicht auch anderen Gegenständen, Pflanzen, ...) mal etwas genauer unter die Lupe nehmen zu können als nur mit dem bloßen Auge, z.B. feine Oberflächenstrukturen usw. Dabei bin ich bei einer kurzen Internetrecherche auf die Existenz von Taschenmikroskopen gestoßen, etwas von dem ich bislang noch überhaupt nichts wusste. Klar, ein Ersatz für ein "richtiges" Mikroskop sind die sicher nicht, aber taugen die sozusagen als Lupe Extra? Die Dinger sind schon ziemlich günstig zu haben, z.B. das Carson MM-300 ist für ca. 20€ zu haben und bekommt allgemein gute Bewertungen. Hat jemand von euch Erfahrung mit sowas?

    KopfPilz

    Hallo allerseits,

    ich bin gerade nochmal meine Pilzfotos von diesem Jahr durchgegangen und dabei hat folgender Fund vom Oktober meine Aufmerksamkeit geweckt:

    Weitere Fotos habe ich leider nicht. Aber, da es sich hier ja recht klar um einen Helmling (Mycena sp.) mit rötlicher Flüssigkeit handelt, kommen doch eigentlich nur drei Arten in Frage: Mycena Haematopus, Mycena Sanguinolenta und Mycena Crocata.

    Aber bei Haematopus und Sanguinolenta sollte die Milch ja von Anfang an eher bräunlich-rot sein, und nicht so leuchtend orange-rot wie hier. Mycena Crocata soll laut 123pilze allerdings sehr selten sein. Habe ich hier also eine Seltenheit fotografiert?

    Danke StephanW. Dann ordne ich den mal als Gurkenschnitzling ein.

    Was mich aber immer noch interessieren würde ist die Frage warum ich die Pilze nicht zum Absporen bekommen habe. Die Exemplare scheinen mir im besten Alter zu sein und ich hab die Hüte ca. 1 Tag unter Glas und dann nochmal 1 Tag ohne Glas mit den Lamellen nach unten bei Zimmertemperatur stehen lassen. Hat jemand eine Idee, was da falsch gelaufen sein könnte, und was ich beim nächsten mal besser machen könnte?

    Hehe ja sehr cool das hatte ich auch schon gesehen und wollte es schon hier posten, da bist du mir wohl zuvor gekommen. Schon erstaunlich was sich da im nach außen hin sonst so stillen Pilz alles abspielen muss, dass er solche Werke komponiert. :)

    ... eine Gattungsbezeichnung oder vielleicht sogar Art. Hier im Garten wachsen eine ganze Menge von diesen, aber eine sinnvolle Bestimmung will mir nicht gelingen:

    Der Geruch ist recht neutral, vielleicht auch leicht mehlig / gurkig. Mein erster Gedanke war Gurkenschnitzling (Macrocystidia Cucumis), aber irgendwie scheinen mir die Hutform (zu spitz), Lamellenfarbe (zu hell) und Lamellenstand (zu frei) nicht so ganz dazu zu passen. Mein zweiter Kandidat wäre einer der Düngerlinge (Panaeolina spec), wobei mir da dann wieder viele Arten so ungefähr aber keine so 100% zu passen scheint.

    Obwohl ich einen der Pilze > 24 h unter einem Glas hab stehen lassen, wollte er mir nicht seine Sporenfarbe mitteilen. Sind die Pilze dafür wohl zu alt / zu jung? Hättet ihr vielleicht noch einen Tipp, wie ich einen der kleinen vielleicht doch noch dazu bekommen könnte mir seine Sporenfarbe mitzuteilen?

    Hi Stephan,

    so ganz klar ist mir dein Plan der Fotoverwendung nicht geworden.

    ... was vielleicht ein bisschen daran liegt, dass es da auch gar keinen so konkreten Plan gibt. Also, wenn ich eine ganz konkrete Verwendung im Kopf hätte, dann wüsste ich vermutlich auch, wie ich sortieren würde. Aber es gibt eher eine Reihe Ideen. Vielleicht möchte ich einfach nach Funden einer bestimmten Art schauen. Vielleicht möchte ich einmal vergleichen, welche Pilze ich in den Jahren zuvor zur selben Jahreszeit hier gefunden habe. Vielleicht möchte ich jemandem ein Foto von einem von mir nicht bestimmten Pilz zeigen. Vielleicht möchte ich eine Karte ansehen auf der alle meine Funde verzeichnet sind, und ein Klick auf einen der Fundorte zeigt mir Fotos + Bestimmung und Datum. Vielleicht irgendetwas anderes, an das ich gerade nicht denke.

    Von daher war meine Frage ja eigentlich auch gar nicht, wie ich meine Bilder sortieren sollte, sondern wie ihr das so handhabt. Könnte gut sein, dass ich mich davon inspirieren lasse, aber in erster Linie bin ich auch einfach etwas neugierig was ihr so mit eurem Bilderarchiv anstellt.