Beiträge von OliverSchwarz

    Moin,

    der Schwefelporling ist einer der aggressivsten Braunfäuleauslöser, der sehr gern bereits verkerntes Holz zersetzt, bzw die darin enthaltene Zellulose. Der andere Bestandteil des Holzes, das Lignin bleibt weitgehend erhalten. Lignin ist braun, deshalb heißt es Braunfäule. Wenn man das zeug in die Hand nimmt, zerkrümelt es in kleine würfelförmige Teile. Kennt ihr sicher... von Stabilität keine Spur. :(

    So und jetzt zu deinem Baum:

    Bei Bäumen die an Straßen oder im öffentlichen Grün stehen ist der Schwefelporling auf kurz oder lang eigentlich immer das Todesurteil. Kein Baum kann dem davonwachsen wenn er einmal da ist. Es gibt dann die Möglichkeit befallene Bäume noch durch eine eingehende Untersuchung ganz genau zu begutachten oder sogar mittels moderner Technik zu ergründen wie weit die Fäule im inneren Fortgeschritten ist. Daraus lässt sich errechnen, ob das noch vorhandene, gesunde Holz ausreicht damit der Baum als sicher eingestuft wird bzw ob er eine Gefahr darstellt und gefällt oder gekürzt wird oder eine Kronensicherung bekommt etc. So eine Untersuchung mit Gutachten dürfte dich ca. 500 - 700 € kosten, plus die Kosten für eventuelle Maßnahmen.

    Fazit: Das muss es einem schon wert sein und würdest du als Privatperson, mich für so etwas heranziehen, würde ich diese Beule wo er raus kommt und den Ast mal mit einem Gummihammer abklopfen, ob er sich hohl anhört, aber dir wahrscheinlich unabhängig vom Ergebnis sagen, spar das Geld, das ist der Lauf der Natur und rückgängig können wirs nicht machen. Wenn der Fruchtkörper dieses Jahr das erste mal aufgetaucht ist, und der Ast nicht wie eine Trommel klingt, hast du schon noch etwas Zeit. Pass auf dass die Kinder da nicht spielen oder rauf klettern, kaffekränzchen solltet ihr dann an einem anderen Ort im Garten abhalten und dann lass den Dingen Ihren Lauf. Der Schwefelporling ist aggressiv und schnell, ja. Aber schnell bedeutet in der Natur und vor allem bei Bäumen immer noch ein paar Jahre.

    Und noch ein Schlusswort:

    Das ist wirklich ein wunderschöner stattlicher Kirschbaum. zerstör ihn nicht indem du den Ast abschneidest, das ändert gar nichts. Dass nach sowas dann andere Schwächeparasiten dazukommen, daran kann auch ein Fachmann nichts ändern ;). Aber wenn Ihr euch dann sicherer fühlt, kürz den Ast in der Länge ein bisschen dann wird die Stelle ein wenig entlastet. Ansonsten wie oben beschrieben ;)

    LG

    Guten Morgen,

    eine interessante Beobachtung von gestern Abend:

    Birkenporling-Tee färbt sich mit etwas Kurkuma fast Kaffee-schwarz (nicht ganz aber fast)

    Hat das schonmal jemand beobachtet? Bzw weiß jemand woran das liegt?

    Ich wollte den Geschmack etwas aufpeppen und Kurkuma ist ja auch Gesundheitlich von Bedeutung, aber das hat mich so überrascht dass ich jetzt wissen will woran das liegt:hmmm::hmmm: jemand eine Idee?

    LG Oli

    Hallo Zusammen,

    ich denke das wissen viele, aber trotzdem mal ein wenig Nadelbaumwissen:

    Im "Volksmund" ist ja jeder Nadelbaum komischerweise ein Tannenbaum.

    Naja,... also:

    Eine Fichte hat relativ harte, pieksende Nadeln die bei heimischen Fichten immer so gut wie um den Gesamten Zweig stehen. Wenn man eine Nadel ausreißt bleibt ein kleines braunes Häutchen wie eine Tasche am Zweig stehen. Alle Fichten haben hängende Zapfen.

    Eine Tanne hat relativ weiche Nadeln die kaum pieksen. diese stehen meist nur seitlich am Zweig ab, oder zumindest ist von oben betrachtet durch einen V-förmigen Einschnitt in der Nadelmasse, der Zweig zu sehen. Die Nadeln sitzen mit kleinen "Saugnäpfen" am Zweig, der auch mit ab geht wenn man eine Nadel abreißt. Außerdem haben alle heimischen Tannen auf dem Zweig stehende Zapfen.

    so ich hoffe ich konnte etwas Licht ins Tannenbaum-dunkel bringen^^

    LG Oli

    Guten Abend,

    die vom Sommer bis zum Herbst am Stamm erscheinen; und im Winter bis zum Frühjahr nicht erscheinen

    Okay, das ist Schwachsinn das sehe ich ein:D

    Eine Baumuntersuchung oder die Durchführung einer baumpflegerischen Maßnahme lohnen normalerweise nicht mehr, da die befallenen Bäume innerhalb weniger Jahre absterben." Stimmt nicht, weil der sterile Teil dem fruchtbaren viele Jahre vorausgeht

    ich denke das zielt mehr auf die Weissfäule ab, die ja nicht erst da ist, wenn der Baum tot ist... sondern quasi ab Infektion und sich dann entwickelt. Der Baum ist quasi, egal in welchem Entwicklungsstadium des Pilzes der Weißfäule ausgesetzt, und er wird immer maroder. Zumal die Birke auch einer der schlechtesten Kompartimentierer ist, was die ganze Sache zusätzlich erschwert. Trotzdem lässt sich auch so ein Baum noch über einige Jahre erhalten, wenn man denn möchte. Das ist meistens eine Wirtschaftliche- also eine Geldfrage

    Naja wie auch immer ich denke da verursachen wir jetzt eine endlose Diskussion... Ist ja auch immer alles kein Problem solange nichts passiert.

    Und Übrigens:

    "Der Baumkontrolleur" ist in meinem Studiengang immer ein etwas belächelter Status. Baumkontrolleur kann jeder in einem zweiwochen-Kurs werden. Aber... es gibt ja nicht zum Spaß einen dreijährigen Studiengang dazu.

    Versteht mich bitte nicht falsch aber "das reicht für die Aufgaben des Baumkontrolleurs"

    Naja für solche Expresskurs-Kontrolleure im Grunde schon.: Pilz der Weißfäule macht = Dieser Baum ist gefährlich und muss weg.

    So machen das leider viele der oben genannten zweiwöchigen Baumkontrolleure.

    Und noch ein Schlusssatz: Ihr bringt euer Auto ja auch nicht zum Hausmeister zum reparieren, nur weil der einen Wochenkurs im Rasenmäher tanken hat und einen Schraubenschlüssel besitzt;):wink::wink: Darüber sollte man mal im Sinne der Verkehrssicherheit und der Nachhaltigkeit nachdenken...

    In diesem Sinne. Bitte nicht allzu ernst nehmen ;)

    LG Oli

    Freut mich dass ich hier Zustimmung finde:)

    Vielen Dank

    und das Buch müsste richtig sein, ich hätte vielleicht etwas mehr davon zitieren sollen...

    Falls nicht sollte ich mal ein ernstes Wörtchen mit unserem Mykologen an der HAWK sprechen der hat da nämlich auch ein wenig mitgewirkt^^

    hier also noch einmal komplett. Ich bitte um Korrektur. Wir wollen ja nichts falsches Lernen...

    "Dem Baumkontrolleur fallen meist nur die sterilen Fruchtkörper der Nebenfruchtform auf, die vom Sommer bis zum Herbst am Stamm erscheinen; sie treten vor allem in Norddeutschland auf. Es handelt sich um mehrjährige, schwärzliche und gekröseartige Gebilde mit einer krümeligen Konsistenz. Sie können bis 40 cm breit und 10 cm dick werden. Der Pilz bringt die befallenen Bäume langsam zum Absterben. Dann erst entwickelt sich das unscheinbare perfekte Stadium unter der Rinde. Hierbei handelt es sich um flächige, bis ca. 1 cm dicke und mehrere Dezimeter lange Fruchtkörper. Sie sind zunächst weißlich, später bräunlich-schwarz mit eckigen, oft etwas länglich ausgezogenen Poren. Das Vorhandensein der perfekten Form wird meist erst dann sichtbar, wenn die über dem Fruchtkörper liegende Rinde aufbricht. Der Pilz verursacht eine Weißfäule, durch die die Bruchsicherheit beeinträchtigt sein kann. Eine Baumuntersuchung oder die Durchführung einer baumpflegerischen Maßnahme lohnen normalerweise nicht mehr, da die befallenen Bäume innerhalb weniger Jahre absterben."

    So ist das vielleicht etwas besser zu verstehen. Da es zuvor um die Weißfäule ging habe ich mir den Anfang gespart.... aus Bequemlichkeit

    ansonsten hat Habicht natürlich recht was den Krebs angeht.

    und Vielen Dank für die Anerkennung:yay:

    LG

    Hallo zusammen,

    ich studiere Arboristik an der HAWK Göttingen.

    Das ganze sind Grundlegende Kenntnisse aus den Vorlesungen "Gehölzpathologie" sowie "Baumkontrolle und Verkehrssicherheit".

    Da ich die Skripte der Professoren natürlich nicht direkt veröffentlichen darf, hier eine Zusammenfassung meines Wissens zum aktuellen Thema.

    Es scheint ja doch reges Interesse vorhanden zu sein:

    Es gibt drei wichtige Formen des "echten" Baumkrebses und außerdem Baumtumore und Knospensucht. Alle fünf Formen der Wucherungen bzw Verdickungen werden im Volksmund "Krebs" genannt - das ist wie gesagt falsch. Aber alle fünf der Reihe nach:

    Baumkrebs durch Bakterien (Agrobakterium tumefaciens)

    Baumkrebs durch Askomyzeten (Neonectria ditissima)

    Baumkrebs durch Basidiomyzeten (Stereum rugosum)

    Bei allen drei Formen des Baumkrebs kommt es durch die Infektion zu einer Nekrose des Kambiums und infolge dessen auch der Rinde. Die Infektion erfolgt über natürliche Öffungen (Stomata, Lentizellen) oder über Verletzungen. Nach der Infektion entsteht eine offene Krebswunde. Während der Vegetationsperiode versucht der Baum diese Wunde zu überwallen, was meist auch, zumindest teilweise gelingt. Während der Vegetationspause kann der Erreger des Krebses wieder die Oberhand gewinnen und erneut ausbrechen. In der folgenden Vegetationsperiode überwallt der Baum dieselbe Wunde wieder,... und so weiter. So kann das über viele Jahre hinweg immer in Wechselwirkung passieren, ohne dass es einen "Sieger" gibt. Einem vitalen Baum macht das zumindest bei den Krebsformen durch Bakterien oder Askomyceten kaum etwas aus, da die eigentliche Wunde nur oberflächlich ist, solange keine anderen Pathogene hinzu kommen. Im Fall des viel selteneren Baumkrebses durch Basidiomyceten entsteht eine Sonderform, nämlich die sog. "Krebsfäule" dabei bildet sich in der wie oben beschriebenen Wunde auch noch eine Fäule durch die Zersetzung des Pilzes. Dieser dringt auch tiefer in den Holzkörper ein, was einen Baum durchaus stärker schädigen kann.

    Lange Rede kurzer Sinn: Ein Baumkrebs ist immer mit einer Nekrose des Kambiums und der Rinde Verbunden, die der Baum versucht zu überwallen. Diese offenen Krebswunden sind in der Mitte des Überwallungswulstes sichtbar. Alle anderen "Knollen" an Bäumen entstehen aus freien Stücken, ohne dass etwas abstirbt oder der Baum etwas "reparieren möchte".

    Baumtumore sind Knollen an Bäumen, die durch ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt entstehen. Der Faserverlauf im Holz ist anders, aber die Oberfläche ist meist relativ glatt und einheitlich und mit "Baumtypischer" Rindenstruktur. In der "Knolle" befindet sich nur lebendes Gewebe! Keine Nekrose oder abgestorbenes Kambium

    Knospensucht ist eine Anhäufung von vielen schlafenden Knospen auf engstem Raum, wodurch optisch auch eine "Knolle" entstehen kann. Darin befindet sich aber ebenfalls nur lebendes Gewebe und keine Nekrose oder abgestorbenes Kambium.

    Im städtischen Bereich würde man so eine Knolle im Zweifel höchstens mal mit dem Schonhammer abklopfen. Eine Probennahme wäre etwas übertrieben so lange kein dringender Verdacht eines Sicherheitsrisikos besteht;) im Falle einer Krebsfäule oder eines dringenden Verdachtes müssten dann je nach Sicherheitsrisiko weitere Untersuchungen angestellt werden.

    Dass der Chaga Weißfäule auslöst habe ich jetzt nochmal kurz raus gesucht. Im Buch: "Baumkontrolle unter Berücksichtigung der Baumart" von Dujesiefken, Jaskula, Kawol und Lichtenauer, erschienen im Haymarket Media Verlag, aktualisierter Nachdruck der 2. Auflage 2019 Seite 52 f gibt es einen Artikel zum Schiefen Schillerporling: "[...] Das Vorhandensein der perfekten Form wird meist erst dann sichtbar, wenn die über dem Fruchtkörper liegende Rinde aufbricht. Der Pilz verursacht eine Weißfäule, durch die die Bruchsicherheit beeinträchtigt sein kann. Eine Baumuntersuchung oder die Durchführung einer baumpflegerischen Maßnahme lohnen normalerweise nicht mehr, da die befallenen Bäume innerhalb weniger Jahre absterben."

    So damit genug der Klugscheißerei. Es freut mich dass ich Interesse geweckt habe.:)

    Bilder und Informationen dazu wie sie z.B. auf Wikipedia zu finden sind, sind bitte mit Vorsicht zu genießen, weil nicht immer richtig.

    LG Oliver

    Hi Boris,

    naja mir ist schon klar, dass das nur anhand von Bildern nicht möglich ist, bzw nicht vertretbar. Daher nein ich habe volles Verständnis dafür dass es hier keine Verzehrfreigaben gibt.

    Ich habe den Mönchskopf soweit nach allen Kritierien eigentlich eindeutig bestimmt dass ich mir sicher bin dass es diese Art ist. Da ich aber wie gesagt noch nie zuvor einen gesehen habe werde ich morgen ein paar einsammeln und zum PSV gehen keine Sorge haha.

    und Vielen dank nochmal an alle;)

    Guten Abend zusammen,

    Habe gestern diesen Hexenring im Wald gefunden und bin mir eigentlich sicher dass es Mönchsköpfe sind. Ich habe noch nie Mönchsköpfe gesehen oder gesammelt da es sie in meiner stark Fichtenwald belasteten Heimat schlichtweg nicht gibt soweit ich weiß. Bei hellen Lamellenpilzen bin ich einfach gern Vorsichtig, also vielleicht kann mir jemand über die Bilder die Unsicherheit nehmen? Oder mir sagen dass ich falsch liege das wäre natürlich auch gut^^

    Fruchtkörper sehr unterschiedlich Groß, zwischen 3 und 20 cm Durchmesser

    Der Hut ist cremefarben, etwas dunkler als der Stiel und mit dem markanten Buckel in der Mitte. (Bei vielen sehr gut sichtbar, ansonsten zumindest fühlbar)

    die Lamellen sind auch Cremefarben und etwas heller als der Hut, leicht herablaufend, der Hutrand ist bei jüngeren Exemplaren etwas eingerollt, bei älteren nicht mehr.

    Der Geruch ist sehr markant Blumig-süßlich ein Bisschen wie Parfüm von meiner Oma:D. Mein Mitbewohner meinte eher etwas nach Rosen oder Bittermandel.

    Habe gestern zwei Fruchtkörper ohne Stiel auf ein Blatt Papier gelegt, Sporen sind keine zu sehen, daher wohl Weißes Sporenpulver.

    Der Wald ist ein sehr junger Laubwald mit überwiegend armdicken Buchen und vereinzelten auch größeren anderen Laubbäumen. Den Boden habe ich nicht getestet, dürfte aber meines Wissens nach hier in der Umgebung auf jeden fall was kalkiges sein.

    Demnach wären alle Merkmale für den Mönchskopf erfüllt... Aber ich trau mich nicht so recht bei hellen Lamellenpilzen wie gesagt haha

    Vielen Dank schon mal und LG Oli

    Guten Tag zusammen,

    Da nutze ich doch gleich mal die Gelegenheit in meinem ersten Beitrag hier etwas klug zu scheissen :wink:

    Bei der "Wucherung" an der Hainbuche handelt es sich nicht um einen Pilz und auch nicht um einen echten Baumkrebs. Wäre das ein Chaga in dieser Größe, wäre die Buche längst tot oder zumindest an dieser Stelle abgebrochen, (wie bereits von Habicht richtig beschrieben)da der Chaga eine nicht unerhebliche Weißfäule auslöst, die den Baum in einigen Jahren zum Absterben bringt. Ich würde hierbei auf eine durch Knospensucht verursachte Maserknolle tippen, die aufgrund von Beschattung nicht bzw noch nicht austreibt.

    Ein echter Baumkrebs ist immer mit einer Nekrose der Rinde und des Kambiums verbunden, was hier nicht der Fall ist. Vielmehr dürfte unter der Rinde an dieser Knolle lebendes Gewebe liegen, was einen echten Baumkrebs und auch einen Pilz ausschließt. Dass jegliche Knollen an Bäumen immer Krebs genannt werden ist übrigens falsch, aber das bekommt man aus den Köpfen der Leute leider nicht mehr raus. Das zu erläutern wäre jetzt aber etwas unangebracht und zu sehr in der Kategorie "Klugscheißen":);)

    Freundliche Grüße