Beiträge von Fuddler

    Hallo Bernhard,

    es könnte der Berindeter Setling sein, der auch auf Kiefer vorkommen kann.

    Ich hab mir den berindeten Seitling angesehen, ohne ihn selbst in den Händen gehabt zu haben. Aber nein, da passen mehrere Merkmale nicht, und besser zur Auster; v.a. der mycelfilz am Stiel und Farbe sowie Hutoberfläche.

    wenn ich die Pilze ohne Substrat gesehen hätte wären das glasklare Austern. Nur die Kiefer lässt mich stutzen.

    Viele Grüße

    Bernhard

    Restzweifel am Nadelholz bleiben, aber meinem einigermaßen geschulten Auge nach entsprach der ca. 10 m hohe stehende Stamm am ehesten dem von einer Kiefer erwartbaren Aspekt. Ich hab leider keinen Längs- und Querschnitt ins Holz gemacht🙃

    Moin,


    Ich dachte zuerst an den ohrförmigen Seitling, wegen der Kiefer, aber die Farbe und der vorhandene Stiel irritieren mich.

    Was meint ihr? Oder ist das vielleicht gar keine Kiefer? Der Baum war schon tot und recht marode.


    viele Grüße

    Bernhard

    Nun, ich erlaube mir mal einen Debattenbeitrag zu deinem vorherigen Post gelöschter Nutzer 17

    Ich bin für Vielfalt. Uneingeschränkt.

    Allerdings steckt auch in deinem Beitrag wieder eine Pauschalisierung, die ich für unzulässig und auch gefährlich halte, weil sie den Blick auf die Fakten versperrt und verhindert, dass wir als Gesellschaft das positive Potential ausnutzt. Niemand von uns bewegt sich durch ursprüngliche Natur, und (fast) niemand möchte das dauerhaft.

    Bereits eingewanderte Arten werden wir i.d.R. erst mal nicht wieder los werden. Insofern sehe ich auch viele Bekämpfungskampagnen sehr kritisch. Die Frage ist, wie arrangieren wir, wie arrangiert sich das betroffene Ökosystem damit?

    Wenn wir in allen Bereichen des Lebens moderne, technische, wissenschaftlich basierte Methoden nutzen um für uns das Beste rauszuholen, dann ist das i.d.R legitim und im Allgemeinen auch gesellschaftlich durchaus erwünscht.

    So ist es m.E.n auch mit der Gentechnik bzw. sollte es sein. Das Potential ist gigantisch, und gerade in der Klimakrise höchst relevant. Nicht als Schnellschuss, nicht ohne übergreifende Konzepte, und gerade eben nicht primär als "Naturschutz", sondern um unsere Lebenswelt der Zukunft, auch unter stark veränderten Bedingungen, erträglicher zu gestalten und Versorgung zu sichern.

    Das geht langfristig sicher nicht mit Monokulturen und althergebrachten Kulturtechniken - jedoch ebensowenig wenn die Menschheit ihre technischen und biologisch-chemischen Möglichkeiten nicht ausnutzt, denn Lebensmittel müssen auch in Zukunft produziert werden - und zwar effizienter und verträglicher als bislang.

    Was hierzu fehlt ist indes 1. eine tatsächliche Risikoabwägung, 2. ein offener Diskurs, der voreilige pauschalisierende Dogmen ersetzt und 3. eine objektive politische Rahmensetzung.

    "Natürlich" ist nicht immer gut, und "nicht natürlich" ist nicht grundsätzlich schlecht. Es geht darum, ob am Ende ein hinreichend diverses, funktionierendes und resistentes, Ökosystem steht, das uns als Menschheit ernähren kann. Das kann im Einzelfall ein Nutzwald mit oder ohne eingeführte Arten sein, oder auch ein Feld, auf dem unter den richtigen Rahmenbedingungen genetisch veränderte Nutzpflanzen stehen.

    Auch deine Allergie hat vielleicht mit weitreichenden umfassenden Veränderungen, oder ganz spezifischen einzelnen zugewanderten Arten zu tun, ist sicher jedoch nicht darauf zurückzuführen, dass das Gras heute ein ein anderes wäre mehr "leisten" würde als früher. Vielleicht hat sich durch mangelnde Diversität bei gleichzeitiger Begünstigung einer Art auf die du stark reagierst, einfach die Allergenexposition vervielfacht. Vielleicht ist deine Symptomatik multikausal oder nur coinzident.

    Die negativen Einflüsse unseres derzeitigen Lebensstils auf Mensch und Umwelt sind nicht zu bestreiten. Zu lösen sind diese Problem jedoch nicht mit pauschalen Statements, sondern durch das pragmatische und zielgerichtete Ausnutzen und Erweitern sämtlicher technischer und nicht-technischer Möglichkeiten die wir haben - immer unter der Prämisse der Sicherheit, besser Risikoabwägung (Kosten-Nutzen), und die ist nie absolut und ebensowenig jemals endgültig.

    Viele Grüße

    Bernhard

    Moin!

    Zuerst: Ich bin zwar Biologe, habe aber keine vertiefte Kenntnis der Ökologischen Zusammenhänge betreffend den Wald.

    Trotzdem lassen mich einige Äußerungen stutzen. Denn ich hatte zum Einen erlesen, dass noch vor wenigen tausend Jahren die Gattung Pseudotsuga auch noch in Europa heimisch war (Wiki). Das ließe mich vermuten, dass zumindest einige Arten trotz kurzzeitiger Unterbrechung durchaus noch mit Pseudotsuga zurecht kommen sollten, vor allem die, die ein breites Partnerspektrum akzeptieren.

    Weiterhin wurden diverse Pilzarten mit ihren Partnerbäumen aus Europa exportiert, so z.B. der B. edulis nach Afrika südlich der Sahara, wo sogar exportfähige Mengen Trockenpilze anfallen. Warum soll das nicht zumindest grundsätzlich auch anders herum gut gehen?
    Douglasien wachsen hierzulande immerhin so gut, dass sie nach wie vor als Pflanzbaum empfohlen werden. Das deutet darauf hin, dass zumindest für den Baum die Mykorrhiza passabel funktioniert.

    Vielleicht hängt das geringe Aufkommen von (auffälligen/essbaren) Fruchtkörpern doch eher mit einem Recognition Bias, oder einer verschobenen Situation der Konkurrenzsituation zwischen verschiedenen Pilzarten zu tun, und weniger damit, dass das System Mykorrhiza als solches weniger gut funktioniert. Vielleicht ist die Situation bei uns auch mit dem neuen Baum etwas anders, sodass Pilze seltener fruchten können, wollen oder müssen?

    Auch sehe ich spontan keinen Grund, anzunehmen, dass ein Generalist wie ein Schwefelporling zwar einheimische Arten Weide, Pappel, Eichen und weiter Robinien, Äpfel und andere Rosaceae befällt, aber keinen Appetit auf eingeschleppte verwandte Baumarten wie die Traubenkirsche haben soll. Vielleicht sind es doch eher ökologische Besonderheiten wie der übliche Standort solcher Einwanderer, die es verhindern, dass diese Bäume befallen werden. Vielleicht sucht auch niemand diese Pilze dort.

    Ich konnte leider nicht erkennen, auf welcher Grundlage (persönliche Eindrücke, wissenschaftliche Untersuchungen?) die hier getroffenen Aussagen beruhen und habe selbst keine Beurteilungsgrundlagen zur Hand außer meinem biologischem Grundverständnis.
    Wenn jemand Daten, Studien, Quellen dazu hat, um meine Gedanken zu challengen, nur her damit. Ich finde das Thema spannend.

    Wie auch immer: Eine pauschale Diagnose, dass zugewanderte Arten stören, gestört werden oder gar grundsätzlich schädlich sind, würde ich erst mal nicht stützen wollen. Klar stellen fremde Arten neue Faktoren dar, treten in Konkurrenz zu etablierten Arten, und können sich als invasiv und sehr schädlich erweisen. Mit diesem Schluss sollte man allerdings nicht voreilend sondern zurückhaltend sein.

    (Ich bin übrigens trotzdem kein Freund davon, fremde Arten einfach zu importieren und hier zu verbreiten und glaube, dass das oft auch nicht notwendig ist).


    Viele Grüße,

    Bernhard

    Moin. Also Douglasien sind ja auch Kiefern, und ich hab zuletzt sogar irgendwo gelesen oder gesehen, dass Krause Glucke an Fichte gefunden wurde (war aber nicht zu prüfen).
    Insofern würde es mich nicht überraschen wenn Maronen und Hennen da auch dran gehen.
    Ob sich der Baum mit ner Glucke dran heimisch fühlt, wage ich zu bezweifeln…

    Moin!

    Ja. Es war sehr nass und ich fand sie recht hell im Vergleich zu den vom letzten Mal. Kiefern waren aber auch weit weg, deswegen tendiere ich eher zu helveticus.
    Mehr als Gattung korrekt erkannt zu haben wollte ich hier dann aber auch gar nicht, Danke also!

    Viele Grüße

    Bernhard