Beiträge von lulich

    Hallo KaMaMa,

    vielen Dank für die Beispiele von Fruchtkörpern endolithischer Flechten, die ich alle bisher noch nicht gefunden habe.

    Allerdings bezog sich meine leider unpräzise Aussage, dass ich "keine Ahnung habe von Fruchtkörpern endolithischer Flechten" nur auf solche, deren Fruchtkörper nicht annähernd zirkular, sondern länglich oder unregelmäßig fleckförmig sind (WHS2013, Hauptschlüssel VI, S.97).

    Hier noch ein paar Beispiele von Flechten mit 'normalen' Apothecien/Perithecien an Steinen auf besagtem Trockenrasen:

    Bei den Fotos 1 und 2 sitzen die Perithecien meiner Meinung nach nicht tief genug im Stein, so dass ich sie nicht bei Bagliettoa einordnen möchte.

    Foto 1

    Foto 2

    Bei den Fotos 3 und 4 habe ich an Lecidella carpathica gedacht?

    Foto 5 könnte Verrucaria nigrescens sein. Einige Perithecien kann man erahnen.

    Nochmals vielen Dank für die fundierten Hinweise und hilfreichen Kommentare.

    Gruß, lulich

    Hallo KaMaMa,

    vielen Dank für deine Antworten.

    Nachdem ich im Internet nur Verrucaria attica gefunden hatte, die zwar eine gewisse Ähnlichkeit aufweist, hier aber nicht vorkommt, bin ich vor ein paar Tagen nochmals zum Fundort und habe ein kleines Bruchstück mitgenommen.

    Unter dem Bino reflektierten die schwarzen Strukturen, die nicht im Stein, sondern nur oberflächlich vorhanden sind, das Licht je nach Einfallswinkel, wie ich es von Graphitlagen einer Bleistiftmine her kenne.

    Eine Fruchtkörperbildung habe ich bisher nicht feststellen können. Da ich aber keine Ahnung habe von Fruchtkörpern endolithischer Flechten, bedeutet das auch nicht viel. Trotzdem haben sich meine Zweifel durch die Bino-Beobachtungen vergrößert und das war auch der Grund meiner Anfrage hier im Forum.

    Gruß, lulich

    Hallo Forum,

    auf einem Trockenrasen mit Orchideen habe ich kürzlich auf dem Boden einen handgroßen weißen Kalkstein mit feinen schwarzen Strukturen gefunden. Zunächst dachte ich an Apothecien einer endolithischen Flechte. Nach dem erfolglosen Studium der umfangreichen Literatur sowie dem Betrachten von allerlei Lichen-Webseiten bin ich aber unsicher, ob es sich überhaupt um eine Flechte oder vielleicht doch um etwas ganz anderes handelt? Die Breite des unteren Ausschnittfotos entspricht 1cm.

    Wer hat einen Tipp oder kann sogar bei der Bestimmung helfen ...

    Vielen Dank, lulich

    Hallo Bemoeh,

    deine Flechtenfotos samt chemischer Untersuchung haben mir sehr gefallen. Bisher habe ich in dieser Richtung noch keine Erfahrung. Ich bin noch immer beim Sortieren der Arten und Familien nur nach morphologischen Gesichtspunkten.

    Ich möchte nur anmerken, dass hier die sehr häufige Lecanora muralis auf unterschiedlichen Substraten vorkommt, u.a. auf Metall, Glas, Rinde und natürlich auch auf Holzbalken.

    Beim Foto-Vergleich von deinen Weidepfahl-Aufnahmen mit Bildern von Lecanora varia in Büchern oder im Internet konnte ich keine ausreichende Ähnlichkeit feststellen.

    Gruß, lulich

    Hallo KaMaMa,

    danke für die Informationen zur Fototechnik.

    Kannst du vielleicht noch etwas zu Bild 13 sagen? Ich denke da an Polycauliona candelaria?, die in meiner Gegend aber nicht vorkommt und ich bisher nur auf Fotos gesehen habe. Zudem gibt es weitere ähnliche Arten.

    Gruß, lulich

    Hallo KaMaMa,

    vielen Dank, dass du uns wieder an deinen Flechtenexkursionen teilhaben lässt.

    Mich würde auch interessieren, mit welcher Fototechnik du unterwegs bist. Gibt es hierzu Hilfestellungen im Forum oder müsste man das eventuell privat besprechen?

    Bei Foto 11 (Bildmitte) denke ich an Ochrolechia arborea (falls Sorale < 0,5mm) bzw. Ochrolechia androgyna (Sorale > 1,5mm). Außerdem käme m.E. noch Varicellaria hemisphaerica infrage. Aber die weitere Differenzierung geht wahrscheinlich nur über die chemischen Reaktionen und das UV-Verhalten?

    Oder gibt es vielleicht noch weitere Alternativen, an die ich nicht denke?

    Gruß, lulich

    Hallo KaMaMa,

    vielen Dank für die ausführlichen Antworten.

    ad 1) mir ist klar, dass es ohne Kenntnis der Ascosporen nicht wirklich weitergeht.

    Die Farbe des Marks wird zur Unterscheidung erst dann interessant, wenn sich die Vermutung Aspicilia / Circinaria bestätigen sollte.

    ad 3) Könnte es sich bei den in Foto 9 gezeigten Strukturen vielleicht um Paraphysen handeln oder passen da die Abmessungen nicht?


    Ich möchte noch lernen, die mikroskopischen Schnitte besser zu verstehen, wie sie bei Italic 7.0 z.B. für Aspicilia cinerea

    index.php?procedure=ext_taxon_page_1&id=910

    oder für Circinaria caesiocinerea

    index.php?procedure=ext_taxon_page_1&id=1710

    gezeigt werden.

    Nochmals Danke und Gruß,

    lulich

    Hallo KaMaMa,

    danke für die Schilderung deiner bisherigen Untersuchungen. Ich versuche gerade, einige Aussagen besser zu verstehen und habe folgende Fragen:

    Zitat

    Die Farbreaktionen auf der Thallusoberfläche sind K-, C- KC-, P-

    1) Bezieht sich diese Aussage auch auf das Mark, da Krustenflechten zumindest auf der Oberseite berindet sind?

    2) Entwickeln sich die Ascosporen erst im Laufe der Zeit, so dass diese nur in älteren Apothecien zu finden sind?

    3) Ist es üblich, dass neben den im Hymenium der Apothecien befindlichen Asci auch Konidien vorkommen?

    Danke für deine Mühen,

    Gruß, lulich

    Hallo KaMaMa,

    vielen Dank für die Vorstellung deines wunderbaren Flechtenparadieses Helfenberg.

    Da du dich zu Foto 3 bisher noch nicht geäußert hast, möchte ich fragen, ob es sich vielleicht um Parmelia tiliacea handeln könnte? Oder sogar um die seltene Parmelia pastillifera, sofern die Kuppen der Isidien eingedellt sind. Kann ich auf dem Foto nicht erkennen.

    Besonders angetan hat es mir aber die Flechte von Foto 10. Sie hat mich angeregt, erste Gehversuche durch die Bestimmungsschlüssel von WHS 2013 zu unternehmen.

    Gestartet bin ich nach einigen erfolglosen Anläufen mit Aspicilia (S.187) und dort bis Nr. 21 gekommen. Hier ging es nicht weiter, da ich die K-Reaktion des Marks nicht kenne.

    Falls das Mark K- oder bei K+ gelb bleibt, geht es weiter zu Circinaria mit möglichen Arten.

    Sollte das Mark aber K+ erst gelb dann bleibend rot werden, so müsste es Aspicilia cinerea sein. Leider konnte ich dazu bei WHS kein Bild finden, obwohl es durch ein Quadrat vor dem Namen angekündigt wird. Fotos, die ich an anderen Stellen finden konnte, waren vielversprechend.

    Ich hoffe, dass ich nicht zu früh falsch abgebogen und daher nicht im Flechtenparadies geblieben bin, sondern im Dschungel der Bestimmungsschlüssel verloren ging.

    Gruß, lulich

    Hallo Urs-Peter und Martin,

    vielen Dank für die Fotos und Erläuterungen. Es ist schön, wieder etwas dazugelernt zu haben.

    In der Tat habe ich Lobothallia radiosa bisher nicht gekannt. Natürliche Kalksteine kommen in meiner Gegend nicht vor. Nun konnte ich bei Wirth & Kirschbaum (2014) nachlesen, dass L. muralis als Verwechslungsart von Lobothallia radiosa genannt wird. Daher war meine Aussage "... der Thallusrand erinnert mich irgendwie an Lecanora muralis???" nicht ganz abwegig. Und als Anfänger ist man ohnehin froh, die unterschiedlichen Formen einer Flechte erkennen und wenigstens einer Gattung zuordnen zu können.

    Gruß, Ludwig

    Liebes Forum,

    als Anfänger und Neuling benötige ich eure Hilfe.

    Auf einem ca. 120cm großen Granitfindling in einem Wohngebiet habe ich am 28.01.2023 die folgende Aufnahme gemacht.

    Könnte es sich um die Jugendform der häufigen Lecanora muralis handeln? Also bislang nur aus den Randareolen des Thallus bestehend?

    Der Durchmesser der fest anliegenden Flechten beträgt ungefähr 1cm. Ansätze von jungen Apothecien sind auf der Ausschnittvergrößerung zu erkennen.

    Oder was könnte es sonst sein?

    Vielen Dank und Grüße,

    lulich

    Hallo Martin,

    es ist vermutlich Phosphuga atrata, der schwarze Schneckenjäger oder Schwarze Aaskäfer.

    Kannst du vielleicht noch etwas zu dem grünen Gewächs in Bild 3 sagen?

    Danke, lulich

    Danke für den sehr schönen Flechtenbericht!

    Ich würde gerne noch wissen, ob auf Bild 3, links oben, ein Moos oder das Lager einer Cladonie zu sehen ist?

    Der Käfer gehört zu den Aaskäfern, vielleicht Silpha carinata oder 

    Phosphuga atrata. Das kann ich wegen der Perspektive nicht genau sagen.

    LG lulich