Hi!
was eure Gegend angeht, kann ich wenig konkretes sagen. Dafür hab ich ein paar generelle Tipps wie du das Thema anpacken kannst, die du auch 1:1 auf deine Region umsetzen kannst.
1. sei neugierig und experimentierfreudig: vermeide bekannte Stellen immer wieder abzugrasen. Neue Standorte erschließen macht mehr Spaß und verhilft dir zu größerem Erfahrungsschatz, welcher zukünftigen Sammelerfolg steigert.
2. benutze Apps wie OsmAndMaps für effiziente Routen und um nicht orientierungslos herumzulaufen. Als erstes lade die Detailkarte für Unterfranken herunter. Vllt ist das nicht optimal, aber so haste Nummer sicher - konnte nach dem Regierungsbezirk noch alle Bundesländer herunterladen und nicht nur 6 Karten. Versuche so zusammenhängende Waldgebiete zu finden - ist etwas paradox, weil an den wenigen Bächen bei euch alles ziemlich zersiedelt ist.
3. folge dem Wasser. Also in deinem Fall Zuflüsse ersten, zweiten und dritten… Grades zum Main. Ideal wenn nicht allzu steil, weil das Wasser dann mehr Zeit hat von der Flora aufgesaugt zu werden, das kann man sich natürlich nicht immer aussuchen, macht aber auch den Weg leichter und erweitert somit deinen Radius. Wern, Aschbach, Hundsbach, Kuhbach, Fränkische Saale usw + Zuflüsse. Die ganz kleinen Bäche musst du leider selbst kennen oder mit Google Maps suchen, die tauchen nicht immer in der App auf. Bei uns sind da gerne Fischweiher dran aufgereiht. Hab schon auf Maps gesehen/gelesen (zB. „Trockengebiete und Hangwälder bei der Ruine Homburg“), dass da bei euch nicht immer so viel los ist.
4. finde die Eiche! Am besten als Mischwald (Google „Waldmonitor“). Dort kann man nach Regenfällen eine sehr hohe Artenvielfalt finden, aber eben auch Steinis, Flockis, Raufüße und Frauentäublinge usw. Im Gegensatz zu manchen anderen Baumarten sind auch junge Eichen schon starke Verbündete für Pilze. Es lohnt sich, Ahorn(Laub) von Roteiche unterscheiden zu können, da Ahorn keine Mykorrhiza bildet. Eichen gibt’s ja bei euch eine ganze Menge, dort kannst du auf den feuchteren Standorten oder nach Niederschlägen nächsten August/September zuschlagen und Eichenpilze sammeln.
5. je nachdem wie gut dein Pilzblick ist, wie gut dein Schuhwerk + Koordination/Trittsicherheit und wie stark und ausdauernd du bist, kann es Sinn machen auch mal den Weg zu verlassen um sich zur Langsamkeit zu zwingen. Das vorangestellt, meist macht das genaue Gegenteil Sinn. Besonders wenn der Blick schon gut geschärft ist und auch öfter mal nach oben wandert und es hell ist. Vermeide Dickichte und hohen Bodenbewuchs. Gras, Brombeeren und dichtes Heidekraut sind zu meiden, wegen schlechter Sicht und langsamem Vorankommen. Bevorzuge alte Wälder mit Kronenschluss oder halboffene Flächen mit niedrigem Bewuchs (zB. Moos).
viel Glück bei der Suche! Der Weg ist das Ziel!
Hier noch ein Bild eines Waldabschnitts, den ich im Oktober angefangen habe, zu erkunden. Die App hab ich Ende August installiert, ursprünglich zum Kartieren von Glucken, jetzt benutz ich sie aber auch sehr viel für Navigation - besonders hilfreich in neuen Gebieten und braucht keine mobilen Daten.
grüße Rooki