Beiträge von Mykolologe

    Danke Murmel für den Hinweis. Hab es mir angeschaut und bin gespaltener Meinung. Leider bin ich noch nicht so weit mit der Sporenmikroskopie, wäre jetzt aber egal, da neulich keine Sporen nachweisbar waren. War heute noch einmal am Standort wegen besserer Bilder. Kommen in Kürze. Gruß Henry

    Hallo in die Runde,

    de facto schon auf dem Nachhauseweg mit dem Fahrrad fiel mir in einem gut geschorenem Rasen-/Moosstreifen am Wegesrand eine kleine Ansammlung (acht Exemplare) schwarzer Lorcheln auf (zwei Exemplare in Bild 1), die ich noch nie zuvor gesehen hatte.

    Bild 1

    Nach meinem Dafürhalten ist es die Schwarze Sattelmorchel (Helvella fusca), die wohl relativ selten sein soll. Ist schwach giftig, aber Lorcheln isst man ohnehin nicht. Geruch vernachlässigbar, gekostet habe ich nicht.

    Bild 2

    Die maximale Größe lag bei 7 cm (Bild 2).

    Beste Grüße aus Anhalt Henry

    Hallo in die Pilzwelt,

    der Frühling grüßte heute nicht nur mit Superwetter und einer wahnsinnigen Insektenwuselei besonders auf dem Waldboden, sondern auch mit neuen Pilzen wie dem Borstrandigen Stielporling (Lentinus arcularius); diese Mal am Eichenast im Auenrandgebiet und nicht an alten Birkenästen wie den gesamten Winter über (Bild 1).

    Bild 1

    Erstmalig konnte ich an einen zweiten Eichenast einen noch ganz jungen „Borstling“ sehen (Bild 2). (Sieht aus wie ein Nagel im Holz.

    Bild 2

    Und in Bild 3 sieht man dann, wie eine kleine Pilzfamilie sich gegen die böse Eichenrinde stemmt, wobei es ein Kleiner am schwersten hat.

    Bild 3

    Bei dem bnachbarten Strauch und seinen Blüten war ich überfordert. Vielleicht hat jemand eine Idee. Sieht irgendwie fremdländisch aus (Bild 4).

    Bild 4

    Dieser Geselle konnte leider bei der Bestimmung auch nicht helfen (Bild 5).

    Bild 5

    Beste Grüße aus Anhalt Henry

    Vielen Dank Andy, von der habe ich noch nie etwas gehört oder gesehen. Ich bleibe dran und werde auch nach dem 3,6 kg- Buch schauen. Es gibt auch deutsche Bücher zu Baumpilzen (das teuerste von Jahn zu 90 Euro), ich weiß aber nicht, wie gut sie sind. Beste Grüße Henry

    Guten Tag in die Runde, ich war neulich an einer Stelle in einer Kiefernschonung (nicht mehr so jung), an der ich im Herbst immer sehr viele Schwarzschuppige Erdritterlinge (Tricholoma atrosquamosum) finde, und habe am Boden Pilze gefunden, die mich gleichfalls an Erdritterlinge erinnern. (Nebenbei: Die Schwarzschuppigen haben wir früher gern in Mischpilzgerichten verwendet. Heute ist das umstritten.)

    Die jetzt gefundenen Exemplare (Bilder 1 und 2) hatten relativ flache, nicht eingerollte bräunliche Hüte mit radialfaseriger dunkelbrauner Struktur auf der Oberseite, „wirre“ weiße Lamellen (leicht gelb-braun verfärbt), die nicht am Stiel direkt angewachsen waren („Burggraben“). Stieldurchmesser ca. 0, 7 cm. Hutdurchmesser – fast 4 cm. Stiel (6 cm) und Fleisch weiß. Kein Hohlstiel. Geruch unauffällig. Ein Hutbuckel war auf dem mitgenommenen Exemplar (unterer Pilz in Bild 1) gut zu sehen.

    Bild 1

    Bild 2

    Der Stiel ist zwar etwas dünn, aber trotzdem könnte es sich sogar um einen Gilbenden Erdritterling (Tricholoma scalpturatum) handeln. Zu letzterem passt neben dem Buckel, dem Lamellenbild und den verfärbten Lamellen auch die Zeit (Frühjahr). Das Sporenpulver war übrigens weiß. Beste Grüße aus Anhalt Henry

    Hallo Murmel, ja, die Farbe ist sympathisch. Wenn ich es schaffe, will ich noch einmal mit einer Schneidestange raus, da die Pilze etwas zu hoch gewachsen sind. Gruß Henry

    P.S. Es ist der abgestorbene Seitenast einer mächtigen alten Eiche. Leider sind hier ganze Schläge mit alten Eichen abgestorben. Hunderte. Es ist ein einziger Jammer. Ich schaue aber trotzdem noch einmal hin, da von dieser Mächtigkeit hier auch alte Pappeln anzutreffen sind. Es dürfte sich aber nicht um eine Pappel handeln.

    Hallo miteinander, ich glaube Andys Vermutung war richtig, es kann sich aber zusätzlich um einen bekannten Malbaum handeln, der jetzt gezielt von den Jägern genutzt wird. Die Stelle ohne Rinde ist leider schon ziemlich groß und man macht sich Sorgen auch um die schöne Pilzstelle. Wie es der Zufall will, habe ich heute in einem Wald bei Kleinzerbst die volle Palette der Lockmittel gesehen: Salzlecke, Futtergrube und Maisrolle sowie einen mit Buchenteer eingestrichenen Malbaum (rechts im Bild). Ich habe nichts dagegen, denn es gibt hier eine Wildschweinplage und die Tierchen verwüsten Parks und Wälder, dass man mitunter nicht mehr vorwärts kommt. Gruß Henry

    Guten Abend in die Runde,

    die hier abgebildete teilrindenfreie Solitärkiefer auf sandigem Untergrund bei Dessau ist ein ein Baum, der vielleicht zweierlei mit Pilzen zu tun hat. Ich kenne ihn als Symbiosepartner, in dessen Umfeld Reizker, Butterpilze und wenige Ritterlinge wachsen. Neulich fiel mir auf, dass eine offenbar teerartige Substanz über den rindenfreien Teil geschüttet wurde. Beim genauen Hinsehen fällt zudem auf, dass evtl. dort Braunfäule auftritt. Ist das dann eine Schutzmaßnahme? Wer kennt sich da aus? Es wäre wirklich sehr schade, wenn dieser Baum zugrunde geht.

    Beste Grüße aus Anhalt Henry

    Hallo Andy, danke für die Antwort. Konnte leider nur ein kleines Teil hoch über Kopf ablösen. Habe es über Nacht noch geschlossen aufbewahrt. Danach ließ sich ein ein Restgeruch feststellen. Hier sind noch einige Angaben:

    Fragen;

    Geruch - leicht säuerlich

    Wie fühlte sich der FK an? Weich, hart, vertrocknet , korkig etc: hartgummimäßig, ist wahrscheinlich schon älter (keine Sporen)

    Wie sieht das Fleisch aus, wo ist der Querschnitt: Das Fleisch ist gelblich-weiß, fest (Bild 4)

    Wachstumsmorphologie: Wie beim Zimtfarbenen Weichporling abgewinkelt, teils mit der Oberseite am Stamm anliegend

    Wie sehen die Poren von nah aus? S. Bild 5. Kurz um die 1 mm. Das untere Drittel war wegen der Abwinkelung fast abgebrochen.

    Das Versetzen der Poren mit KOH (18%) ergab einen dunkelbraunen Farbton (Bild 6), nicht (mehr ?) violett.

    Steck nicht so viel Zeit in die Bestimmung, wenn die Parameter dies nicht mehr zulassen. Sammlerschicksal.

    Beste Grüße Henry

    Bild 4

    (Dicke rechts 10 mm)

    Bild 5

    Bild 6

    Hallo in die Runde,

    schlechte Lichtverhältnisse und zu kurze Arme verhinderten bessere Bestimmungen in diesem Fall des Erscheinens von eine Gruppe von Baumpilzen auf einem zu hohen toten Ast einer halbtoten Eiche nahe der Elbaue hier (Bild 1, Sorry für die Qualität) .

    Bild 1

    Nur mit großer Mühe gelang es, ein Exemplar zu entnehmen. Die geschätzten Ausdehnungen – ca. 4 cm bis vielleicht 20 cm. Die Pilze wuchsen ähnlich wie oft beim Zimtfarbenen Weichporling (Hapalopilus rutilans) – eine Hälfte resupinat, die andere aufgerichtet (Bild 2). Die Porenseite hatte umlaufend eine kleine Wulst (Bild 3), die rundlich-eckigen pastellgelben Poren hatten eine Dichte von 2 bis 3 Poren pro Millimeter. Etwas Großporiges ist es also nicht. Die Hyphenschicht ist etwas im Querschnitt zu sehen. Die Sporenfarbe ließ sich nicht mehr bestimmen. Die „Oberseite“ ist pastell gezont und scheint einen leicht filzigen Rang besessen haben.

    Bild 2

    Bild 3

    Ein Geruch war nicht (mehr?) wahrnehmbar. Welche Art könnte das sein? Bekomme das allein nicht hin.

    Beste Grüße aus Anhalt Henry

    Hallo, ich denke, das ist ein Zunderschwamm. Zunderschwämme haben einen Stiel, der mal länger, mal sehr kurz ist. Um die Anwachsstelle ist er grau. Die wachsenden Fruchtkörper bilden Zonierungen aus. Im bestimmten Alter ist die Porenseite beschreibbar wie beim Flachen Lackporling. Das alles ist bei Dir gegeben. Gruß Henry

    Hallo, mit meiner kürzlichen Überschrift „Die letzten Pilzleichen…“ war ich sicher etwas vorschnell, denn inzwischen habe ich in zwei ähnlichen Fundlagen (Laubholzwald bei Dessau) ähnliche Pilze gefunden. In beiden Fällen handelte es sich um stark angegriffene Eichenreste, einmal liegend und einmal, teils ohne Rinde, stehend, Stammdurchmesser zwischen 70 cm und 80 cm. Die angetroffenen Baumpilze bestanden fast ausschließlich aus Außenkruste. Jeweils ein Exemplar war jedoch noch in besserem Zustand. Bild 1 zeigt eines davon mit beeindruckender Breite von 40 cm. Bild 2 enthält für ein kleines Teilstück die Ansicht eines dreischichtigen Hymenophors mit deutlicher Strukturierung im cm-Maßstab, Bild 3 zeigt die Rückseite.

    Bild 1

    Bild 2

    Bild 3

    Bild 4 zeigt zehn dicht stehende Einzelpilze (die Perspektive täuscht; es sind keine Zunderschwämme bzw. Verwachsungen). Lediglich das Exemplar links unten ließ sich noch genauer untersuchen. Wie in Bild 1 ist auf der Oberseite wahrscheinlich eine braune Porenschicht zu erkennen (Bei Wikipedia sind das Lackporlinge der Sektion Elvingia). Bild 5 zeigt wieder das Schnittbild, Bild 6 die Rückseite. Die Rückseiten weisen m.E. auf den bekannten Einfluss von Gallwespen hin und sind (zumindest teilweise) beschreibbar. Nun hatte Uwe vor Kurzem zu Recht darauf hingewiesen, dass einige Pilze als Malerpilze in Erscheinung treten können, aber ich glaube, in diesem Falle weisen die Merkmale und auch Vergleichsdarstellungen eindeutig auf den flachen Lackporling (Ganoderma applanatum) hin.

    Beste Grüße aus Anhalt Henry

    Bild 4

    Bild 5

    Hallo Andy, das stimmt, Wir hatten ja neulich schon eingegrenzt mit Riesenbecherling oder Buchenwaldbecherling. Leider habe ich noch keine besseren Bestimmungsmethoden; wird frühestens nächsten Winter. Kann mich auch noch nicht für ein Mikroskop entscheiden. Zusätzlich Auflicht wäre ja auch nicht schlecht. Gruß Henry

    Hallo Bemoeh, schöne Bilder. Zu den Zunderschwämmen kann man wirklich eine große Kollektion von Erscheinungsformen anlegen. Wir staunen hier auch immer wieder, wie und in welcher Färbung sie sich so am Stamm entfalten. In unseren großen Totholzgebieten (leider) treten sie in großer Zahl auf. Beste Grüße aus Anhalt Henry