Beiträge von Bihlerben

    Anbei die Übersicht über den Rüblingshabitus vom BUND Berlin.

    Hmm, das hilft mir nicht weiter.


    Ich hab ein paar weitere Informationen: die Blätter sind nach meinem Dafürhalten schmal angeheftet und weder sehr gedrängt, noch sehr entferntstehend. Der Geruch erinnert mich an ein Aquarium voller Algen. Man könnte aber mit etwas Phantasie auch fauligen Kohl erschnuppern (steht bei einigen Rüblingen dabei).


    Außerdem hab ich jetzt Sporen. Ich hab die Hüte etwas befeuchtet und entweder deshalb oder weil ich noch länger gewartet habe, hat sich jetzt ein Hut meiner erbarmt. Die Sporen sind wirklich weißlich. Eine große Spore war etwa 9x5 mu groß und apfelkernförmig, die anderen vielleicht minimal kleiner.


    Ich schlüssle nach "Pilze Mitteleuropas" von Winkler und Keller. Ich komm immer bei Blaßsporrüblingen raus. Nach dem Schlüssel und der Beschreibung paßt Gymnopus impudicus am besten. Auf den Bildern im Netz hat der aber einen viel dunkleren Stiel. Außerdem hat der laut Netz deutlich kleinere Sporen (123Pilze).


    Bleibt nach Schlüssel noch Gymnopus hariolorum. Der kommt halt laut Netz immer bei Laubbäumen vor (hat es aber vielleicht gegeben, direkt daneben war halt eine Fichte). Dafür passen die Farben und Sporenmaße besser. Außerdem ist er häufiger und damit wohl wahrscheinlicher.


    Erkennt jemand einen offensichtlichen Fehler in meiner Herangehensweise? Oder sind die Überlegungen grundsätzlich richtig?


    Benjamin

    Guten Abend,

    gestern hab ich im Südschwarzwald unter einer Fichte am Waldrand (auch andere Bäume und Büsche in der Nähe) eine größere Gruppe von kleinen braunen Pilzen gefunden.


    Wie man auf den Bildern erkennen kann, ist der Stiel längsfaserig und außerdem weiß bereift. Der Hut wirkt hygrophan.

    Ich hab versucht, ein Sporenabwurfpräparat zu erstellen, aber das ist mir nicht gelungen. Es kommen auf dem Objektträger keine Sporen zusammen. Liegt das daran, daß ich die Pilze zu lange herumgezogen habe, bevor ich dazugekommen bin? Oder eher daran, daß sie zu jung und die Sporen damit noch nicht reif sind?

    Im Mikroskop glaube ich dennoch erkannt zu haben, daß die Sporen weiß sind. Das waren zumindest die wenigen Sporen, die ich gefunden habe.


    Jetzt zum Einkreisen der Art: ich tu mir mal wieder schwer. Pilze mit weißen Sporen, die büschelig wachsen, könnten eventuell Blaßsporrüblinge sein, bei Nadelholz eventuell der Büschelrübling. Ich kenn aber Rüblinge eher mit deutlich dunkleren Stielen, außerdem tritt der Büschelrübling angeblich erst am Sommer auf. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob der Habitus zu Rüblingen paßt. Oder hat das nichts zu sagen?

    Gehe ich die Sache falsch an? Wie kann ich den Pilz knacken?


    Vielen Dank,

    Benjamin

    Ich vermute, daß Verunreinigungen (Sporen) als Kondensationskeime gewirkt haben und daß es zu Wassertröpfchenbildung auf dem Glas gekommen ist, das ich frisch aus dem Kühlschrank genommen hatte. An einer anderen Stelle habe ich nämlich später gesehen, wie solche Strukturen zusammengewachsen sind.


    Ich sammel noch Erfahrung mit dem Mikroskop. In Zukunft werde ich hoffentlich zielsicherer einschätzen können, was ich sehe... ;) Vielen Dank für all die Hinweise.


    Benjamin

    Ich hab die Fruchtkörper zusammen mit meinem Mikroskoppräparat und ein paar Tropfen Wasser in einem verschlossenen Gefäß in den Kühlschrank gestellt. Meine Absicht war, entweder nochmal nachschauen zu können, falls eine Vermutung geäußert wird, um welchen Pilz sich handeln könnte, oder aber eventuell einmal das Keimen von Sporen beobachten zu können.

    Jetzt nach zwei Tagen hat sich auf dem Deckgläschen ein weißer Belag gebildet (untere linke Hälfte des Deckgläschens):



    Wenn ich mir den weißen Belag bei 400facher Vergrößerung unter dem Mikroskop anschaue, sehe ich eine netzartige Struktur:


    Das hatte ich nicht erwartet. Wie (keimende) Sporen sieht das nicht aus. Aber Pilzgeflecht kann sich doch eher nicht so schnell (im kalten Kühlschrank!?) gebildet haben.


    Was sehe ich dann? Kann man das aus der Ferne beurteilen? Ist es etwas zu Erwartendes?


    Benjamin

    Guten Abend,

    ich hab heute im Laubmischwald auf einem modrigen Holzstumpf etwa fingernagelgroße Fruchtkörper gefunden und tu mich sehr schwer, diese einzuordnen.


    Der Hut ist rotbraun, der Steil eher hellbraun, die Blätter weißlich. Ich hab leider kein Tageslichtbild:


    Die Blätter sind meiner Einschätzung nach schmal angeheftet:


    An Blättern, Hut und Stiel erkennt man einen Flaum.


    Ich meine, daß man hier mit 1000-facher Auflösung in Melzer Sporen sieht:

    Ich hätte die Sporen als "weiß" bezeichnet. Sie sind oval mit etwa 4x7 mu Ausdehnung.


    Hätte jemand einen Hinweis, in welche Richtungen ich da schauen könnte?


    Vielen herzlichen Dank,

    Benjamin

    Ah, ich hab gerade gesehen, daß auch im Gerhardt beim Violetten Rötelritterling folgendes steht: "bei entsprechender Witterung auch im Frühjahr; April bis Mai und September bis November".

    Wieder was dazugelernt!

    Vielen Dank für die Antworten!

    Benjamin

    Guten Abend,

    ich hab heute auf einem Haufen verrottenden Pflanzenmaterials einen Pilz gefunden, der wie ein Violetter Rötelritterling aussieht. Das hat mich sehr gewundert, da ich diesen nur als Herbstpilz kenne. Die Merkmale (bereifter Stiel, verschiebbare Blätter, Saprophyt, süßlicher Geruch) scheinen alle zu stimmen. Bei 123Pilze steht, daß Lepista sordida ab Frühling erscheint, bei den anderen aus der Rötelritterlingsfünfergruppe wird ein späterer Zeitpunkt angegeben. Kann man dann auf den Schmutzigen Rötelritterling schließen? Oder ist das unsicher? Weil vielleicht einer der anderen nicht auf den Kalender geschaut hat? Oder weil solche Angaben nicht so wörtlich zu nehmen sind? (In "Pilze Mitteleuropas" von WInkler und Keller sind so feine Unterscheidungen der Vorkommenszeitpunkte nicht enthalten.)

    Vielen Dank für Kommentare.

    Benjamin Bihler

    Guten Tag,

    ich hab einen Pilz gefunden, der einem Trompetenschnitzling ähnelt. Ich wollte den Rat von hier: Ist das ein Trompetenschnitzling berücksichtigen und diesmal auch die Hutdeckschicht anschauen. Dabei hab ich mehrere spiralenförmige Elemente gesehen. Das hat mich überrascht. Was sind das für Spiralen? Findet man die öfters? Kann man die zur Artenbestimmung nutzen?

    Vielen Dank für alle Antworten!

    Benjamin

    Darf ich zusammenfassen, ob ich es richtig verstanden habe?

    Auf die Sporen allein zu schauen hilft mir praktisch gar nichts. Ich muß unter dem Mikroskop das anschauen, wo die Sporen drin-/dranwaren. Sehe ich einen Ascus, ist es ein Schlauchpilz. Sehe ich eine Basidie, ist es ein Ständerpilz. Sehe ich nichts von beidem, ist es gut möglich, daß es ein Schleimpilz ist. Richtig so?

    Vielen Dank für die aufschlußreichen Antworten!

    Guten Abend,

    ich hab sehr kleine Fruchtkörper auf einem vertrockneten Blatt (ich weiß leider nicht, von welchem Strauch/Baum) gefunden. Die Fruchtkörper ähneln winzigen Becherlingen (oder Stäublingen). Beim berühren sind sehr viele Sporen aus-/abgefallen, die unter dem Mikroskop kreisrund, warzig (?) und mit 10 mu Durchmesser recht wuchtig wirken.


    Kann man anhand dieser dürftigen Angaben eine Vermutung anstellen, in welche Richtung das gehen könnte? Vielen Dank für jeden Hinweis.


    Benjamin

    Guten Abend,

    ich hab im Wald auf modrigen Holzstümpfen (vermutlich Buche) kleine bräunliche Pilze gefunden. Von der Form ähneln sie Helmlingen, aber das Sporenpulver ist dunkelbraun (bei Helmlingen weißlich).

    Hier sind Bilder bei Tageslicht:

    Der Pilz, der noch auf dem moosigen Holz sitzt, war an einem anderen Standort und er ist kleiner. Die Basis ist deutlich striegelig.

    Im Mikroskop haben die Sporen dieselbe Größe und Form, sind aber deutlich heller.

    Kleiner Fruchtkörper auf Moos:

    Großer Fruchtkörper:

    Meine Interpretation: beides ist Tubaria furfuracea. Die Sporen des kleinen Fruchtkörpers sind nur deshalb heller, weil sie nicht ganz reif sind.

    Geht ihr da mit? Oder klingt das falsch?

    Vielen Dank für die Antworten,

    Benjamin Bihler

    Guten Abend,

    ich bin über die Unterscheidung zwischen "eingewachsen faserig" und "faserig-schuppig" auf Seite 235 in "Pilze Mitteleuropas" von Winkler und Keller gestoßen. Tricholoma virgatum soll einen eingewachsen faserigen Hut haben, während Tricholoma orirubens einen eher faserig-schuppigen Hut haben soll. Wie kann ich den Unterschied feststellen und was ist hier mit "eingewachsen" gemeint? Daß die Fasern nicht an der Oberfläche liegen?

    Vielen Dank für eine Antwort.

    Benjamin

    Hallo,

    ich sehe hier in der Gegend oft Gruppen sehr ähnlicher Pilze. Die gelbliche Verfärbung von Hut und Blättern (auch auf diesen Bildern zu erkennen!) führt mich immer zu Tricholoma scalpturatum. Auch der Standort (Gras in der Nähe von Sträuchern oder Bäumen) scheint zu passen. Es ist bei meinen Bestimmungen aber immer eine kleine Restunsicherheit geblieben...

    Benjamin

    Hmm, die von mir gefundenen Fruchtkörper sehen dem Reifpilz nicht ganz unähnlich, haben aber gar keinen Ring.

    War ich vielleicht vorschnell, als ich wegen der Fasern zwischen Hutrand und Stiel auf "Schleierlingsverwandter" getippt habe? Rißpilze können ja zum Beispiel auch Fransen am Hutrand haben, die mit dem Stiel verbunden sind...?

    Guten Abend,

    auf Moos in einem Buchenwald haben wir ein paar Exemplare eines kleinen, bräunlichen Pilzes mit Schleier gefunden.

    Geruch: schwer zu beschreiben, eventuell rettichartig, modrig, nicht stark

    Hut: schuppig, filzig

    Stiel: glatt, nicht schleimig

    Die Fruchtkörper wirken frisch, dürften also Mitte Dezember gewachsen sein.

    Ich tu mir damit sehr schwer. Hat jemand eine Idee, in welche Richtung ich denn schauen könnte?

    Vielen Dank,

    Benjamin

    Hallo,

    ich hab heute einen Pilz gefunden, der auf den feuchten Holzschnitzeln eines Spielplatzbodens in großen Gruppen gewachsen ist. Der Stiel des gezeigten Exemplars ist etwa vier Zentimeter lang, es waren aber auch größere Fruchtkörper dabei. Die Blätter sind ausgekerbt angewachsen. Der Geruch ist angenehm süßlich und pilzig würzig.

    Meine Vermutung wäre Gymnopilus penetrans. Kann das sein? Oder hätte jemand nur aufgrund der Beschreibung und Bilder einen anderen Vorschlag?

    Vielen Dank.