Beiträge von Rangersusi

    Der Hinweis auf die Träuschlinge ist auch nicht ohne. Am ehestens würde "mein" Pilz von Größe, Beschreibung (Struktur des Stieles und des Hutes) und Standort zum Purpurgrauen Träuschling passen. Was mir aber an meinem gefundenen Exemplar so völlig fehlt, ist dieser purpurne bzw. graue Farbanteil.

    Danke für die Kommentare. Leider habe ich den Pilz bei Dunkelheit und Laternenschein gefunden. Zwei Exemplare standen aber noch da. Vielleicht komme ich ja noch rechtzeitig wieder hin und kann noch mal Fotos schießen.

    Nach Frostschäden fühlte sich der Pilz allerdings nicht an. Hut und Stiel fühlten sich fest und stabil an, wie man es von einem frischen Pilz der Größe und des Typs erwartet.

    Das "Böse" bezog sich auf die Möglichkeit eines parasitischen Pilzes, der lebende Bäume befällt. Für einen Baum im Straßenverkehr halt schnell mal ein Todesurteil, wenn man Todesfälle bei Homo sapiens und seinen Statussymbolen vermeiden will. ;)

    Hat er eigentlich einen besonderen Geruch?

    Tatsächlich hat er nach dem Tranchieren und der Aufbewahrung über Nacht im kühlen Flur die ganze Bude beduftet. Von weitem hätte ich den Geruch als typisch pilzlich, vielleicht etwas obstig angenehm, aber auch vergehend bezeichnet, von Nahem eher etwas muffiger, immer noch obstig. Er wird heute des Hauses verwiesen ;)

    Hallo in die Runde,

    ich habe gestern in der Baumscheibe einer ca 10 Jahre alten (Winter-?)Linde in einer Siedlungsstraße einen Pilz gefunden. Meine erste Frage war: Böse (holzzersetzend) oder gut (symbiotisch).

    Die zweite: Was ist es denn nun ?

    Viel fand ich dazu nicht.

    Am ehesten passten noch die Beschreibungen der Gürtelfüße im Allgemeinen: Trockener Hut, gerne leicht buckelig, zu ausbleichender Hutfarbe neigend.

    Fand auch einen Hinweis, dass etwa 5 Gürtelfußarten als Symbionten für die Winterlinde bekannt seien. Dann wäre er ja ein "Guter". Artgenaue Beschreibungen habe ich fast gar keine gefunden (soll eine artenreiche Gattung sein), erwarte ich auch nicht unbedingt - wäre aber schöööön ;)

    Ich habe das gute Stück mal auf dem Küchentisch (auf weißem Druckerpapier) seziert und fotografiert. Hutdurchmesser 7 cm.


    Das Grün im ersten Bild kommt übrigens von der Lampe, ansonsten sind die Bilder farblich schon recht nah an der Realität.

    Bei diesem Bild kann man ganz gut den Buckel erkennen:


    Hier sieht man gut den Lamellenansatz und die Schuppen am Stiel.

    Hier erkennt man auch eine ganz leichte Zähnung der Lamellenscheiden am Hutrand.

    Hier ein Detail einer älteren Hutrandverletzung:

    Hier frisch tranchiert:

    Links noch mal der Hutrand von oben als Farbvergleich (die Farben sind im Original etwas heller und weniger rötlich):

    Hier noch mal Hutrand:

    Hier noch mal Hut: man kann ganz gut feine, faserige Schüppchen erkennen:


    Was meint ihr dazu ?

    Auf dem ersten Bild unter "zweifarbiger Knorpelporling" würde ich aber eher einen jungen Wurzelschwamm oder abgeflachten Porling sehen wollen. Bin da leider nicht so erfahren. Den zweifarbigen Knorpelporling kann ich da jedenfalls nicht drin erkennen.

    Mag mir einer auf die Sprünge helfen ?

    Die beiden Bilder darunter könnten schon eher passen.

    Alles andere erscheint mir von der Bestimmung her schlüssig.

    Ich finde es immer wieder toll, wie zuverlässig Fliegenpilze auch ungiftige Pilze in der Nähe anzeigen. Als wären sie Wegweiser im Wald, die schon von Weitem an die richtigen Stellen oder zumindest in ihre Nähe locken.

    Das mit den ungiftigen Begleitern würde ich jetzt nicht so bestätigen wollen. Mein erster Fliegenpilzfund in diesem Jahr war inmitten oder am Rande (kann ich nicht mehr sooo genau sagen, da sie nicht gleichzeitig auftraten) einer großen Knollenblätterpilzkolonie, in der ich allerdings AUCH einen Verdachtsfall für Perlpilz gesehen habe.

    Hallo Stephan,

    danke für den Hinweis. Genau da bin ich dran. Checke jedes Pflänzchen und Tierchen, das ich finde oder das mir gemeldet wird, nach der Roten Liste ab.

    Und ja, dort gibt es etliche Arten, die streng geschützt sind, aber offensichtlich umgesiedelt werden können (Rote Waldameise, eine besondere Fledermaus). Bisher habe ich aber noch keine Art identifizieren können, die für sich alleine eine Bebauung verhindern könnte bzw. es schon einmal irgendwo konnte. Letztlich könnte ja auch ein Bündel wertvoller und (regional) relativ seltener bzw. vom Rückgang bedrohter Arten eine Begründung sein, die Entscheidung zu kippen.

    Schaun mer mal. Die Hoffnung stirbt zuletzt ... und ich werde wohl die Winterzeit nutzen, meine tausende Bilder zu sortieren und einiges daraus hier mal zu zeigen.

    MfG

    Susanne

    Das ist ja auch nicht mein Anfang ;) Aber einer der Gründe, warum ich hier im Forum gelandet bin !

    Grünen Knollenblätterpilz, Safranschirmling, Nebelkappe, Birkenporling, Marone, Düsterner Rotfußröhrling, Spaltblättling, Halsbandschwindling, Grünblättriger Schwefelkopf, Violetter Lacktrichterling, Binsen-Röhrenkeule, Rotrandiger Baumpilz, Rotpustelpilz, Geweihförmige Holzkeule oder Krause Glucke z. B. konnte ich auch ohne Mikroskop und menschliche Unterstützung bestimmen. Schwieriger bzw. völlig unübersichtlich wirds dann schon bei den Täublingen, Trichterlingen, Helmlingen, Schichtpilzen und überhaupt bei den meisten Lamellenpilzen.

    Denn ich stelle fest, dass mir mindestens die Hälfte der aufgefundenen Pilze bei der Bestimmung erhebliche Probleme bereiten und dass viele tatsächlich nur per Mikroskop eindeutiger bestimmt werden können.

    Im Moment wäre mir schon wichtig, genauere Bestimmungen zu bekommen, da ich Argumente für eine Erhaltung des oben beschriebenen Waldes suche, der von geldgeilen und ignoranten Politikern unnötigerweise für den Bau eines Krankenhauses geopfert werden soll.

    Im Zweifel werde ich halt doch einen der Pilzsachverständigen unserer Region ansprechen und die gefundenen Pilze sammeln und dort leiblich hintragen. Bisher habe ich nur fotografisch gesammelt. Nur ob wir noch die Zeit dafür haben und ob auch das nächste Jahr noch pilzlich so ergiebig sein wird, ist ja leider nicht sicher.

    Besten Dank, damit ist mir doch schon mal, soweit möglich, geholfen.

    Ich merke schon, wenn ich tiefer einsteigen will in das lange von mir vernachlässigte Thema, muss ich mir wohl doch meinen Traum erfüllen und mir wieder ein Mikroskop anschaffen ;) (in meiner Kindheit war immer eins im Hause) - oder einen in der Nähe finden, der eins hat ...

    Und wer sich mit der Ökologie von Bäumen und Waldsystemen befasst, kommt um die Pilze ja nicht herum ...

    Leider reichte das Büchsenlicht nicht mehr und ich habe mich mit Stirnlampe und mittelprächtiger Kamera freihändig beholfen. Angesichts des kleinen Objekts fast olympiareif ;) Die hochgeladenen Bilder sind Ausschnittvergrößerungen und nur geringfügig nachbearbeitet (Schatten, Kontrast)

    Ich vermute ja fast den Schmächtigen Scheinhelmling, aber der soll ja eher selten sein, ist aber in unserer Region (NRW-OWL) schon gesichtet worden.

    Ich fand leider nur ein einziges Exemplar, in diesem Fall auf einem schon moosüberwachsenen Wurzelteller einer umgestürzten Kiefer in einem kleinem Mischwald (10ha) am Rande von Espelkamp.