Beiträge von ThomasL

    Das "BLV Buch" von Dr. Gerhardt ist durchaus sehr gut, persönlich würde ich aber für den Anfang zu einer Kombination aus dem Einführungsbuch von Rita Lüders und dem "1700 Pilze Buch" (Begleitbuch zur 1,2,3 Pilze Webseite) raten. Und zusätzlich dann vielleicht noch ein handliches Bestimmungsbuch für den Wald.
    Die 1200 Pilze im erstgenannten scheinen einem als Anfänger (der ich auch bin) zwar erstmal als ausreichend. In der Praxis kommt man aber doch sehr schnell an den Punkt, an dem die gesuchte Art (Unterart) nicht enthalten ist (ist mir u.a. bei diversen Raufüßen so ergangen). Außerdem sind die Abbildungen doch recht klein und nicht sehr vielseitig. Auch zum Stöbern z.B. um sich viele Vertreter einer Gattung zu betrachten und damit die Gattungsmerkmale besser kennen zulernen ist das "1700 Pilze Buch" hervorragend geeignet.
    Vorteil im "BLV Buch" ist die Abbildung der Sporen (wenn man mikroskopiert) und manchmal auch etwas mehr Info zur einzelnen Art. Wenn Du es Dir leisten kannst dann gerne auch beide kaufen;-)
    Natürlich erfüllt keines der genannten Bücher alle Anforderungen die du gestellt hast, letzteres wäre auch nur in einem mehrbändigen Werk möglich (Lebensaufgabe).

    Habe einige heute gefunden, leider kann ich die Bilder erst morgen abend einstellen. Vorab: Es war einer dabei, der relativ weiß war (wie die verlinkten Fotos von mir) und andere die eher gelb-orange waren.

    Bezüglich Blaufärbung. Mein Fund hatte auch nach längerer Zeit nur eine schwache Blauverfärbung.

    Zitat

    Waren deine Pilze zufällig auch recht trocken?

    Eigentlich nicht, der abgebildete war noch sehr frisch und sah relativ jung aus.
    Ich hatte noch mehr (jüngere und ein altes Exemplare) gefunden, leider hatte ich von denen kein Schnittbild angefertigt (bis auf den Alten landeten die im Kochtopf).
    Notiz an mich: In Zukunft bei Erstfunden unbedingt Schnittbild von allen Altersstufen anfertigen.
    Ich bin morgen wieder an der Fundstelle und schau mal ob dort noch ein paar zu finden sind.

    Danke Pablo, dass bezüglich durchsprechen sehe ich genauso. Nur so lernt man ständig dazu, wobei ich mich ärgere das ich vergessen hatte, dass die auch blau verfärben habe ich doch gerade erst selbst Bilder davon hier gepostet (Fundbericht Hessen, mit schwacher Blaufärbung) ;-). Aber gerade dadurch, werde ich das nie wieder vergessen.
    Das die Röhren hier weiß sind kann ich irgendwie auf meinem Laptop nicht wirklich erkennen - spricht aber ja wirklich vollkommen dagegen. Die Röhren bei meinen Sandröhrlingen war ganz klar dunkel, wobei ich mir jetzt bei meiner Bestimmung nicht mehr ganz sicher bin, dass Fleisch war nämlich bei denen im Schnitt weiß (https://www.123pilze.de/000Forum/showt…p?tid=10&page=8)

    So machen Foren wirklich Spaß!

    Das ist definitiv Gundermann, den muss man auch gar nicht anpflanzen, der kommt von ganz alleine ;)

    Ich habe eine zeitlang mit Erkältungstee aus frisch aufgeblühten Gundermannblättern (und teils auch Blüten) experimentiert. Hat sich für mich als nicht besonders wirksam erwiesen (die Bewertung ist natürlich bei so etwas etwas stark subjektiv). Interessant ist, dass der für viele Säugetiere giftig ist. Wenn also mal ein Kaninchen damit angibt, dass es den grünen Knollenblätterpilz essen kann, kann man damit kontern ;)

    Bezüglich Tintling: Ja, damit wurde früher Tinte hergestellt

    Letztes Woche habe ich jetzt auch mal den Samtfußsalat ausprobiert. 15min gekocht (was eine braune Brühe) und dann geschnitten für mehr als 2h in Öl/Essig/Zwiebeln und Chilipfeffer eingelegt.

    Bewertung:
    - Konsistenz: Unangenehm weich / schlabbrig
    - Geschmack: Schlecht zu beschreiben, unangenehm leicht süßlich, faulig

    Einschätzung:
    In Notfall sicher auf diese Art genießbar, an den Geschmack kann man sich vermutlich sogar gewöhnen.

    Mal abgesehen davon, dass ich aus den bereit angeführten eher wenig verzehrte Pilze sowieso nicht regelmäßig konsumieren würde, hat er mich auch geschmacklich nicht wirklich überzeugt.

    Ist nicht einmal wirklich eine Idee. Der Stiel erinnerte mich nur irgendwie an den Stiel meines ersten Sandröhrlings den ich letzte Woche gefunden hatte. Allerdings meine ich auf Deinen Bild am Stiel auch eine leicht blaue Verfärbung zu sehen, was den schon wieder ausschließen würde. Die Röhren haben dort auch eine andere Farbe als bei Maronen, auf der Aufnahme kann ich aber selbst mit Vergrößerung die Röhrenfarbe nicht eindeutig erkennen.
    Ist vermutlich eh völlig abwegig, war nur so ein Gedanke ;)

    Ja, hängt aber halt davon ab wo in D, A oder S man wohnt. Bei uns gibt es aktuell u.a. viele Birkenpilze, sehr viele Semmelstoppelpilze und Trompetenpfifferlinge.

    Auch wenn es langsam wieder etwas ruhiger wird, gibt es doch immer noch den ein oder anderen interessanten Fund in der Mittagspause:


    Wuchsort: Waldrand mit Sandboden unterKiefern
    Geruch: unauffällig
    Verfärbung: Keine beobachtet
    Sporenpulver: blieb im Wald, da geschützt

    Der Hut war anfänglich heller / grüner.Da hatte ich aber kein Foto dabei und da ich gelesen habe, dass er geschützt ist habe ich ihn auch stehen lassen und mit einer weiteren Analyse gewartet bis er nicht mehr Stand.

    Bild 1a,b,c: Vermutlich Grünling (TRICHOLOMAAURATUM :(
    Bilder gelöscht, da als Frage unter: https://www.123pilze.de/000Forum/showt…=16426#pid16426

    Bild 2a,b,c,d
    Gleicher Standort
    Geruch süßlich
    Verfärbung: Keine beobachtet
    ca. 10cm hoch, 5cm Hutdurchmesser
    Sporenpulver: Weiß
    Vermutung: Arbeitsthese Trichterling (CLITOCYBE RIVULOSA)? - da lese ich mich gerade noch ein:


    Bild 3 a,b,c
    Im Wald, im Moos auf sandigem Boden,unter Fichten und Kiefern, nur schwach blauend.
    Sandröhrling (SUILLUS VARIEGATUS):

    Zitat

    Heinz schrieb:
    In diesem (obigem) Sachverhalt könnte man auch zum Teil von Automatismen reden. Bei Pilzen könnte dies ziemlich böse enden.

    Keineswegs geht es darum Pilze einfach nach Gefühl zu sammeln / zu bestimmen.
    Mir ging es mit dem (verkürzten) Ausflug in den Bereich der menschlichen Mustererkennung nur darum etwas zu beschreiben, was da bei jedem von uns abläuft (ohne, dass es uns überhaupt bewusst wird). Auch sehr viele der scheinbar "harten" Fakten / Angaben zur Bestimmung eines Pilzes sind bei genauere Betrachtung gar nicht so scharf abgegrenzt und unterliegen der gleichen Einstufung durch Erfahrung (= Üben mit!!! Ergebniskontrolle). Dies ist meiner Meinung nach wichtig zu wissen.
    Beispiel: Eines der Erkennungsmerkmale für eine fotografierte Tomate ist ihre "runde" Form. Nimmt man diese Aussage absolut, wird man nie eine Tomate bestimmen können. Unsere Erfahrung lässt uns diese aber trotzdem richtig klassifizieren, selbst dann wenn sie im Einzelfall stark von der üblichen Form abweicht. Bring das mal einer Software bei, dass ist sehr, sehr schwer da sich die Abgrenzung (salopp gesagt, wann ist etwas noch rund genug um eine Tomate zu sein) nicht technisch eindeutig formulieren lässt.


    Zitat

    Heinz schrieb:
    Und genau das ist es, was ich nicht gut finde. Und deshalb habe ich die Bilder in Frage gestellt. Und im weiterem Verlauf auch nachgefragt, wie ihr zu eurer Aussage kommt. Und erst dann kamen detaillierte Hinweise zum angefragten Pilz.

    Ich hoffe, ich konnte mich einigermassen verständlich machen.


    Bin mir nicht ganz sicher. Wenn die Meinung ist wir hätten mit unseren Beiträgen fahrlässig gehandelt (ist mein Eindruck), dann kann ich nicht wirklich nachvollziehen warum dies so sein sollte. Wir (ich) haben eigentlich nichts anderes getan als das was jeder Mensch immer tut, basierend auf Erfahrung eine Klassifizierung zu versuchen, hier ganz explizit mit dem Hinweis, dass diese nicht gesichert ist. Hast Du ja in Deinen Beitrag auch getan, in dem Du das gezeigte schonmal eine Ebene höher, nämlich als Pilz eingestuft hast (auch dies war sicher eine erfahrungsbasierte Klassifizierung). Ich sehe da ehrlich gesagt nicht wirklich, dass Problem, denn:
    Hier hat ja niemand den Pilz ohne Angabe von Unsicherheit bestimmt, geschweige den ihn als essbar eingestuft! Es wurde lediglich (mit Hinweis auf Unsicherheit) eine Rat gegeben in welcher Richtung man suchen könnte!

    Zitat

    Dinu
    Oder anders gesagt, mit der Routine steigt das Risiko eines Unfalls, was mit unserem Hobby schwerwiegende Folgen haben könnte. Da geb ich Dir recht.


    Nur bedingt richtig. Durch Routine steigt das Risiko nachlässig zu werden und dadurch das Risiko eine Unfalls durch Nachlässigkeit. Das ist sehr wichtig, sollte man wissen und immer (auch aber nicht nur) beim Bestimmen von Pilzen berücksichtigen! Soweit einverstanden.
    Tatsächlich sorgt Routine (Erfahrung) aber eben auch dafür, dass mit wachsender Erfahrung immer komplexer Aufgaben (auch unter Stress, hier aber nicht relevant) mit immer geringeren Fehlerrisiko erledigt werden können. Das ist (neben erhöhter Risikobereitschaft) einer der Gründe warum z.B. Fahranfänger häufiger tödlich Verunglücken als erfahrene Autofahrer. Auch im Bergsport sind ja gewisse Strecken klar mit "Nur für geübte" markiert.


    Zitat

    Dinu schrieb
    Ok, wenn Du Dich selbst als Anfänger bezeichnest, dann schätze ich Dich aber als sehr bescheiden ein, Deine Beiträge finde ich nämlich immer sehr informativ und bei der Pilzbestimmung habe ich auch keine Einwände.

    Sehe ich genauso!

    Zitat

    Dinu schrieb
    Wie auch immer, Hauptsache, unser gemeinsames Hobby verbindet und regt zu Diskussionen an.


    Absolut

    Ich muss sagen ich finde so etwas großartig und wichtig. Da würde es sich ja beinahe schon lohnen nächstes Jahr mal wieder ins schöne Rostock zu reisen (und dann gleich noch meiner Lieblingshafenstadt Warnemünde einen Besuch abzustatten. Echt schade, dass es so weit weg ist.
    Ich denke eine solche Veranstaltung würde überall ein großer Erfolg werden. Unser Förster hatte am Wochenende auf einem "Ökomarkt" "nur" ein paar Pilze auf einem Tisch präsentiert und den Leuten erläutert. Der Tisch war durchgängig umstellt von Fragestellern.
    Ich kann mir aber auch vorstellen, dass das unglaublich viel Arbeit macht. Dafür meinen allergrößten Respekt!

    Zitat

    könntet ihr bitte anhand der vorhandenen Bilder (die kleinen, die sich sich zumindest bei mir nicht vergrössern lassen - um relevante Merkmale zu sehen) eure Annahme, es könnte sich um Schleierlinge handeln erklären? Bin auch Anfänger, und würde doch diese

    Hallo Heinz,

    wie ich dazu komme einen Schleierling zu vermuten (mehr als eine Vermutung war es ja nicht).
    In erster Linie dadurch, dass ich in letzter Zeit viele Schleierlinge gefunden und viele Aufnahmen von Schleierlingen studiert habe. Dadurch entwickelt man so etwas wie "ein Gefühl", für deren Aussehen (Habitus etc...). Gefühl in Anführungszeichen, da sich hinter dem was man gerne als "Erfahrung" oder "Gefühl" beschreibt in Wahrheit ja letztlich eine komplexe Mustererkennung des menschlichen Gehirns verbirgt, die durch die Anzahl der Trainingsdaten immer weiter verfeinert wird (durfte mich damit beruflich mal beschäftigen ;-)).
    Da, frei nach Loriot, manchmal mit dem Gefühl was nicht stimmen kann ;) und ich mit dem Lernen auch noch am Anfang stehe (viel zu wenig Trainingsdaten), habe ich noch bewusst die Farbe der Lamellen (Rückschluss auf die wahrscheinliche Sporenfarbe) und die Details der Lamellen und die Velumreste als Basis für meine Vermutung mit herangezogen.

    Danke Uwe. Trockenes Waldstück war auch schlecht formuliert (relativ zu einem Moor trocken), da es dort durchaus einige Stellen mit Staunässe gibt.
    Der ist auch direkt in die Pfanne gewandert, mit vielen anderen Birkenpilzen und einem Steinpilz (eigentlich wollte ich letztere sammeln, aber die meisten waren schon "drüber").
    Leider hatte ich erst später gelesen, dass er im 1700 Pilze Buch als "besser als Birkenpilz" eingestuft wird, sonst hätte ich ihn mal "solo" probiert.