Weisser Gifttrichterling..?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 5.054 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. November 2013 um 23:52) ist von Rumpelrudi.

  • Liebe Pilzfreunde
    Mehrere dieser weissen Lamellenpilze habe ich unter einer Fichte gefunden. Hut, Lamellen und Stiel sind weisslich. An der Stielbasis findet sich ein flächiges Myzelnetz, vgl. 2. Bild. Die Lamellen sind im Bereich des Hutrandes gegabelt, und es gibt Zwischenlamellen. Vereinzelte Pilzhüte besitzen einen auffälligen scharf begrenzten grauen Randsaum, vgl. 3. Bild. Der Geruch ist neutral. Nach meiner Pilzkenntnis handelt es sich um einen weissen Gifttrichterling (Clitocybe rivulosus/dealbata). Könnt Ihr das bestätigen? Besten Dank für Eure Hilfe!

  • Du hast ein gutes Bild von den Lamellen geliefert, so dass auch dazwischen geschaut werden konnte... so wie bei Norbert seinem Gelben, der zur gleichen Gattung zählt.
    Leider sind die Schnecklinge bei mir im Flachland ziemlich verschollen, so dass ich nicht viel weiter helfen kann. Lediglich der Gelbverfärbende und der Elfenbeinschneckling kommt manchmal vor, der Deinem Pilz ebenfalls entsprechen könnte.
    Nur sind diese Pilze, der Trockene, Gelbverfärbende und der Elfenbeinschneckling an Laubbäume gebunden und kommen nicht mit Fichten vor.

    Nun lernst Du auch noch Bäume kennen, um Pilze zu unterscheiden :)

    Netter Gruß vom Rudi

    Einmal editiert, zuletzt von Rumpelrudi (12. November 2013 um 23:19)

  • Lieber Rumpelrudi
    Besten Dank für Deine interessanten Ausführungen. Ich habe mich selber nun auch noch ein bisschen schlau gemacht. Da gibt es offenbar zwei Vertreter der Schnecklinge, die sich unter Fichten wohl fühlen, und zwar der Hygrophorus piceae (Fichten-Schneckling) und der Hygrophorus pustulatus (Punktiertstieliger Schneckling), beide geruchlos wie der Kollege, den ich unter einer Fichte gefunden habe. Da mein Fund keine Punkte am Stiel hat, dürfte es sich also um den Fichten-Schneckling handeln, wie Du das bereits in Deiner ersten Post richtig festgestellt hast. Pilze sind wirklich sehr spannend.

    Hier noch ein Link http://www.pilzepilze.de/piga/zeige.htm…rophorus_piceae

  • Eine Frage zum Lamellenbild der Schnecklinge habe ich noch. Du hast Dich bei der Gattungs-Bestimmung der Schnecklinge auf das Lamellenbild bezogen. Bin ich richtig in der Annahme, dass am Stiel absteigende Lamellen, Zwischenlamellen, im Hutrandbereich gegabelte Lamellen und dicke im Querschnitt dreieckige Lamellen typisch sind für Schnecklinge. Ist das beschriebene Lamellenbild so typisch, dass allein daraus - ohne Berücksichtigung weiterer Charakteritika - der Pilz als Schneckling erkannt werden könnte?

    Einmal editiert, zuletzt von matyves (13. November 2013 um 20:31)

  • Diese Anastomosen sind Kennzeichen der Schnecklinguntergattung (Ellerlingähnliche) vom "Gattungführer" Elfenbeinschneckling.
    Saftlinge und Ellerlinge (alles Schnecklingverwandte) weisen starke Anastomosen auf. Ebenfalls viele Helmlinge. Seltener bei anderen Pilzen, wo sie eher vereinzelt vorkommen. Aber auch dort kann diese Neigung ein entscheidendes Merkmal bestimmter Arten sein.

    Anastomosen nennt man die tatsächliche Verbindung von zwei radialen Lamellen. Nicht verwechseln mit Verdickungen der Lamellen, was manche Trichterlinge gern vorweisen. Es muß eine komplette Verbindung von zwei Lamellen vorhanden sein.

    Netter Gruß vom Rudi