Lacktrichterlinge

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 1.713 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. September 2014 um 10:24) ist von Beorn.

  • Hallo
    Rötliche und bräunliche Lacktrichterlinge wachsen zur Zeit in großen Mengen. Wenn man die Beschreibungen vergleicht, sind die Arten sich teilweise so ähnlich, daß man immer nur sagen könnte, möglich wäre evtl. der ..........!
    So richtig sicher kann man die wohl nur mit Mikroskop bestimmen? Oder sehe ich das falsch?
    Wunderschön sehen die ja aus!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Uwe!

    Das ist leider schon richtig so.
    Früher hat man einfach das Meiste, was so fuchsbraun rumstand, als Laccaria laccata (Rötlicher Lacktrichterling) bestimmt. Inzwischen ist klar, daß es hier mehrere Arten gibt, die sich vorwiegend mikroskopisch trennen lassen. Und die eigentliche Laccaria laccata ist zudem noch ziemlich selten wie es aussieht, d.h. das meiste, was in der Vergangenheit als L. laccata dokumentiert wurde, ist wohl fehlbestimmt.

    Wahrscheinlich ließe sich schon was makroskopisch machen in der Gattung. Aber dazu müsste man über längere Zeit viele Funde mikroskopisch untersuchen und dabei immer genauestens die makromorphologischen und auch ökologischen Details notieren.
    Gut möglich, daß sich dabei ein Bild ergibt, wie sich auch makroskopisch was erkennen lässt.

    Es gibt allerdings immer noch 2 bis 4 Arten in der Gattung, die sich gut makroskopisch ansprechen lassen:
    Der Lila - Lacki (Laccaria amethystea) natürlich.
    Der Zweifarbige Lacki (Laccaria bicolor) ist teilweise sehr groß, hat meist einen schuppigen Hut, Stiel hell oder dunkel rotbraun und mit lila Basisfilz zumindest an der Stielbasis, Lamellen auch gerne mal mit Rosaton.
    Ähnlcih aber oft noch robuster ebenfalls mit (meist) schuppiger Hutoberfläche und dunklem, stark zähfaserigem Stiel kann man manchmal noch Laccaria proxima (Hartstieliger oder Fuchsiger Lacktrichterling oder so) ansprechen.
    Dann gibt es noch eine besonders kleine, kurzstielige Art, gerne auch gestörten Böden wie Wegrändern, Böschungen, Bachufern, alten Traktorspuren. Die hat einen stark gerieften Hut, teils bis fast zur Hutmitte und dadurch einen oft zackig sternartig gekerbten Hutrand.
    Das wäre Laccaria tortilis (Großsporiger Lacktrichterling). Die lässt sich auch mikroskopisch sofoert absichern wegen den riesigen, derb stachligen, fast runden Sporen.


    LG, Pablo.

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