WElcher Pilz ist das`?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.769 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Juli 2016 um 21:02) ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Zoggerl!

    Das ist kein Pilz, sondern eine Pflanze, die mit Pilzen (Ritterlingen / Tricholoma) eine Symbiose bildet. So kann sie auf das Chlorophyll zur Energiegewinnung verzichten. Was ganz interessant ist, weil die entsprechenden Pilze eine doppelte Mykorrhiza bilden: Einerseits mit ihrem standardmäßigen Partnerbaum, und zusätzlich mit dieser Pflanze.

    "Fichtenspargel" (Monotropa hypopitys) heißt das faszinierende Gewächs, udn kommt nicht nur bei Fichten, sondern auch oft bei Buchen vor (eben da, wo mykorrhizataugliche Ritterlinge wohnen).


    LG, Pablo.

  • Ihr seid ja der Hammer - ich glaube hier werde ich viel Freude haben.
    Hoffe ich kann auch mal was beitragen.

    WEiss zufällig noch jemand ob der Pilz auch was davon hat? ODer warum gibt er der Pflanze was sie braucht?

    Vielen Dank

    Einmal editiert, zuletzt von zoggerl (30. Juni 2016 um 18:41)

  • Lieber Pablo,

    dieser sogenannte "Fichtenspargel" (man sollte ihm mal so langsam einen anderen Namen geben) kommt auch sehr wohl in jungen Eichenhainen durchsetzt mit jungen Birken vor. Und genau dort finde ich die ersten Pfifferlinge unter dem Eichenlaub. Desweiteren sind auch immer einige Flockenstielige Hexenröhrlinge zwischendurch zu finden. Was ich nicht finde sind die Ritterlinge und Fichten.

    Aber hier noch einmal zum Thema "Fichtenspargel". Weitere Infos im Internet.

    LG Heinz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Zoggerl!

    Den ersten schönen beitrag zum Forum hast du ja schon geliefert. Da freut man sich auf mehr. :)

    Da es Ritterlinge bei vielen verschiedenen Baumarten gibt, wird wohl auch der - nennen wir ihn doch mal: "Ritterlingsspargel" - nicht festgelegt sein.

    Die Frage ist aber sehr gut, wie der Pilz von der verbindung profitiert. Würde die Pflanze nichts zurück geben, wäre es ja keine Mykorrhiza, sondern eher eine parasitische Verbindung. Genau so steht es allerdings auch bei Wikipedia (ok, sicher nicht die wissenschaftliche Quelle schlechthin, aber angesichts der Literaturangaben im Artikel wohl durchaus anständig recherchiert). Insofern erlangt der "Ritterlingssspargel" Nährstoffe aus dem Stoffwechsel der Bäume über das Pilzmycel. Etwas zurück geben kann er anscheinend nicht, aber solche ganz pauschalen Aussagen sind oft zu hinterfragen. Möglicherweise profitieren Pilze (und damit auch Bäume) auf anderen Wegen wieder von Stoffwechselprodukten, die der Ritterlingsspargel irgendwie ausscheidet. Oder die verbindung stärkt irgendwelche Abwehrkräfte gegen andere Parasiten...
    Da gibt es unendlich viele Optionen in einem hochkomplexen Ökosystem, von dem wir bislang lediglich Ansätze verstehen lernen.


    LG, Pablo.