Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo zusammen,

    nach der beruflich und privat stressigen Weihnachtszeit, möchte ich mich nun auch wieder zu Wort melden.

    Schon mal allen einen guten Rutsch in's neue Jahr, mit vielen tollen Pilzen und v.a. viel Gesundheit! :)

    Etwas Pilziges habe ich natürlich auch mitgebracht:

    #1: Frische Austernseitlinge Pleurotus ostreatus - Spoilerwarnung für Veganer! ;) Es handelt sind um "fleischfressende Pilze", welche Nematoden fangen und verdauen können.


    #2 Zitterzahn/Eispilz Pseudohydnum gelatinosum


    #3 Gift-Häubling Galerina marginata s.l.


    #4 Fichten-Zapfenrübling Strobilurus esculentus


    LG Thiemo

    Hey,

    also ich würde nach schnellem durchschlüsseln im GRÖGER, den Fund als Hygrophorus persoonii bezeichnen. Falls man Lauge hätte, könnte man etwas auf den Hut geben ob sich dabei eine Grünfärbung einstellt. Hübsche Art auf jeden Fall.

    LG Thiemo

    Hallo Carmen,

    Schleimfüße wären Schleierlinge und die hätten braunes Sporenpulver. Bei deinem Fund liegt schon ein recht ausgewachsenes Exemplar vor, bei dem dann die Lamellenflächen rostbraun überfärbt sein müssten.

    Such mal nach schleimigen Weißsporern und schau dir die Lamellen und den Zwischenraum an. Dann kommst du bestimmt auf die Gattung.:)

    LG Thiemo

    Hallo,

    das Täublingsbestimmung mit so wenig Angaben nicht geht, dürfte klar sein. Vor allem der Geschmack wäre schon sehr wichtig. Ein Sporenabwurf auch. "Laubmischwald" können dann noch so ziemlich alle Baumarten sein. :hmmm:

    Weißsporer dürften bei den doch recht intensiv gefärbten Lamellenflächen ausscheiden.

    2f zeigt ein interesantes Merkmal: Eine flockige Stieloberfläche. Das kenne ich nur von den "Rosentäublingen" Roseinae. Das wäre jetzt aber nur der erste Arbeitsname, welcher durch weitere Merkmale wie Geschmack, Sporenabwurf, makrochemische Reaktionen und weitere (mikroskopische) Merkmale abzusichern wäre. In dieser Sektion im speziellen mit einer positiven Sulfovanillin Reaktion (wobei das bei pseudointegra nur am Exikat gut klappen soll).

    Edit: Du kannst natürlich noch weitere Täublinge aus deinem Archiv einstellen, aber bei weitgehend unbekannten Merkmalen wird sich leider kein befriedigendes Ergebnis einstellen. :(

    LG Thiemo

    Hallo,

    mit "Muschelseitling" meinst du gewiss den Gelbstieligen Muschelseitling Panellus serotinus? Da ist der deutsche Name mal wieder gut für etwas, wo wäre denn der gelbe Stiel? :wink:

    Einen Austernseitling sehe ich da nicht, vielmehr wie Rigo den Berindeten Seitling Pleurotus dryinus, der natürlich nicht nur an Eiche vorkommt.

    LG Thiemo

    Hallo,

    eine schöne Serie, so gut durchnummeriert überfordert das keinsfalls.

    #1 sehe ich auch den Violetten Rötelritterling Lepista nuda
    #2 ist schon der Kahle Krempling Paxillus involutus
    #3 würde ich mit dem Winterporling Polyporus brumalis vergleichen

    #4 hat sichtbare Schüppchen am Stiel, daher denke ich eher an alte, geschädigte Stockschwämmchen Kuehneromyces mutabilis

    #5 Flämmling, wahrscheinlich der häufige Geflecktblättrige Gymnopilus penetrans

    #6 nein - Rauchblättriger Schwefelkopf Hypholoma capnoides (der hat auch einen braunen, aber keinen samtigen Stiel, graue Lamellen, dunkles Sporenpulver und keine klebrige Hutoberfläche:))

    #7 wirkt schon recht kräftig für einen Grünblättrigen und Lamellen sind auf dem Bild nicht gelb (wobei das schlecht per Foto einzufangen ist), daher bin ich mir da unsicher, dann eher noch der Ziegelrote H. lateritium...

    #8 im Dezember trotzdem nicht schlecht :cool:

    LG Thiemo

    Hallo Alex,

    du hast den Milchling allen Anschein nach im Nadelwald gefunden, dann kann ich mir hier nichts anderes als den Pechschwarzen Milchling Lactarius picinus vorstellen. L. fuliginosus wäre ein Laubwald-Art.

    Bei so einer Stielspitzte ohne kontrastreichen, furchig-streifigen Übergang, kann es auch kein Mohrenkopf L. lignyotus sein. Der kräftige Stiel wäre zudem eher untypisch. Fleischfarbe, helle Stielbasis und Rosafärbung sind bei den drei Erwähnten so ziemlich gleich.

    LG Thiemo

    Hallo zusammen,

    muss ich denn wirklich noch auflösen? :wink:


    Sehr gut, hab ihr natürlich alle richtig erkannt, das Europäische Goldblatt Phylloporus pelletieri. Ein hübscher Röhrling mit Lamellen.

    Das war wohl zu einfach, hm... :P

    Ärger dich nicht Alex, ich hab das Pilzchen seit 8 Jahren nicht mehr gesehen. Das Bild ist nicht aus diesem Jahr.

    LG Thiemo

    Hey,

    Nur um noch mal Position zu beziehen, ich bin nicht für einen Leucopaxillus. Mein erster Gedanke war Mönchskopf, es kann aber auch gut ein Rötelritterling sein. Ich fürchte, dass die alten Exemplare hier nicht mehr viel Bestimmarbeit zulassen.
    Mein Beitrag oben sollte nur zeigen wie man die in Spiel gebrachte Gattung Leucopaxillus bestätigen oder ausschließen könnte. :)

    LG Thiemo

    Hallo,

    ich schwanke hier zwischen einem kleinen Laccaria proxima (3,5cm Durchmesser ist da nicht viel) oder einem kräftigen Laccaria tetraspora, und mag mich hier ohne den Pilz in Natura zu sehen nicht festlegen. Wäre mit einem Blick auf die Länge der Sporen Stacheln im Mikro zu klären. Feinschuppiger Hüte können beide haben, der kräftigere L. proxima aber tendenziell gröber, schollig-schorfiger.

    LG Thiemo

    Hallo,

    schau doch mal ob du einem frischen Pilz noch Sporen entlocken kannst und mach einen Abwurf:

    Dazu den Stiel ganz oben abschneiden und den Hut mit den Lamellen nach unten auf ein weißes Blatt Papier oder, noch besser, eine transparente Glasplatte legen. Das Ganze dann mit einer Shüssel o.ä. abdecken. Am nächsten Morgen ist die Schicht der herabgefallenen Sporen so dick, dass man sie mit dem Auge sehen kann. Auf das Kunstwerk einen Tropfen Jodlösung geben (gibt's in jeder Apotheke) und schauen ob sich die Sporen schwarzblau-schwarzviolett verfärben (=amyloid). Dann wären es Krempentrichterlinge (Gattung: Leucopaxillus & Aspropaxillus).

    Dazu könnte man noch prüfen ob die Lamellen mit dem Finger leicht ablösbar sind ohne das Fleisch zu verletzten.


    LG Thiemo

    Hallo,

    also ein Holzritterling ist das schon. Wenn man erst mal weis, dass der Purpurfilzige Holzrittterling Tricholomopsis rutilans eigentlich ein Aggregat von fünf Arten ist, wo nicht einmal alle bisher beschrieben wurden (bisher: T. pteridicola, T. alborufescens), sieht das ganze nicht mehr so trivial aus. Der Stiel ist hier schon sehr sonderbar glatt, vielleicht aber auch ausgebleicht wie der Hut. Und dann gäbe es noch den kleinen, gelbstieligen Tricholomopsis flammula s.l. (auch wahrscheinlich zwei Arten), der hier eher unwahrscheinlich ist. Der gelbe T. decora scheidet natürlich ganz aus.

    Bevor man das Aggregat nicht trennen kann, würde ich das als Purpurfilziger Holzrittelring im weiten Sinne ablegen. Und dann braucht es neben Mikroskop wahrscheinlich einen Sequenzierer.

    LG Thiemo

    Hallo,


    Schon interessant was er da so schreibt. Das ist das erste mal, dass ich derartiges beim Lachsreizker lese.

    Man sollte nie vergessen, dass es bei wirklich allen Stoffen individuelle Unverträglichkeiten geben kann. Aber hier sind es ja mehrer Personen betroffen. Dann steht noch die Möglichkeit einer unsachgemäßen Lagerung (Händler) oder Zubereitung im Raum. Zudem sind die "Vergiftungen" scheinbar "nur" gastrointestinal, könnte beispielsweise in dem Dorf oder bei genau diesem Händler zeitgleich ein hochansteckender Norovirus umgegangen sein. Solange unspeziefische Magen-Darm Probleme nicht nachweislich auf die Pilzart zurückzuführen sind, bin ich diesbezüglich erst einmal skeptisch, denn da gibt es viel zu viele Faktoren, wie man sieht.

    LG Thiemo.

    Hallo,

    Uwe hat die Thematik bereits umrissen. Wer sich unsicher ist, sollte erst mal einen Sporenabdruck machen und die vermeintlichen Pilze nicht verzehren. Sie kommen wieder, also erst mal kennenlernen und/oder einem PSV zeigen.

    Meiner Meinung nach gibt es bei entsprechender Formenkenntnis keine wirklichen Doppelgänger der Samtfußrüblinge. Daher braucht es beim Erkennen der Gattung eigentlich kein "Schema". Oder kurz gesagt, ich kenne keine anderen auf Holz büschelig wachsenden Weißsporer, mit braunsamtigen Stiel und gelben, klebigen Hüten ohne sichtbares Velum. Diese Merkmale lassen alle Häublinge, Flämmlinge oder auch Schwefelköpfe sogar mehrfach ausscheiden. :wink:

    LG Thiemo