Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hey,


    bei einem vermuteten Wolligen Milchling Lactifluus vellerus musst du zur Bestimmung die Milch probieren. Die ist mild bis schwach bitter, das Fleisch jedoch scharf. Dieser hat nämlich noch einen sehr ähnlichen Bruder, den Scharfmilchenden Wollschwamm Lactifluus bertillonii, den man sonst kaum unterscheiden kannst.

    Durch die brennend scharf schmeckende Milch wäre der Wollige sofort aus dem Rennen. Mit Rosatöne an den Lamellen und Hut führt alles zum Rosascheckigen Milchling Lactarius controversus.

    LG Thiemo

    Liebe Karin,

    da du Dir jetzt die Mühe gemacht hast und "total neugierig" bist: :)

    Nach dem was ich auf den Bildern sehe, halte den gezeigten Fund für den Ziegelgelben Schleimkopf Cortinarius varius. Das ist jedoch nicht 100%ig und definitiv keine Verzehrsfreigabe (s. auch den Link meinem vorherigen Post)!

    Wenn du den Pilz verkosten möchtest, musst du ihn einem Pilzsachverständigen in deiner Nähe zeigen. Zur PSV-Suche gelangst du über den Link in meiner Signatur.

    LG Thiemo

    Hallo,

    jeder fängt mal an, also kein Scheu und stelle deine Fragen hier.

    Weiss jemand was das für einer ist, wie er schmeckt und ob man ihn trocknen kann?

    Nach einer Bestimmhilfe anhand eines Fotos einen Pilz zu essen geht leider gar nicht.
    Online-Bestimmungshilfen sind keine Verzehrfreigaben!

    Du hast hier einen Schleierling (Gattung: Cortinarius) gefunden. Da gibt's unter den paar hundert Arten acuh ein paar tödlich giftige, deshalb gilt obiges erst recht! Ich hab zwar eine Vermutung, aber sag' vorsichtshalber mal nichts mehr dazu. Vielleicht machst du noch ein paar Bilder von den Lamellen und ein Schnittbild von Hut bis Stielbasis.

    LG Thiemo

    Hi Christine,

    (Wenn's schon bei Paxillus sp. bleibt, ) vielleicht kann ich dir hier helfen. :) ich kenne da drei Tests, die beiden betreffend:

    - Brutzeltest mit Feuerzeug auf der Hutoberfläche: Der Rotrandige wirft Blasen

    - KOH auf (angekratze/abgeschabte) Hutoberfläche: Beim Zunderschwamm rot

    - Abschneiden und nach einem filzig-weichen Myzelialkern=Zunderschwamm suchen

    LG Thiemo

    Hey,

    Fundort: Waldwegrand unter Brombeeren, viele Fichten, einzelne Eichen, auf Sandboden.

    Erlen-Krempling kann´s also nicht sein, wenn der so dringend eine Erle braucht.

    Tja, dann hab ich erst einmal keinen weiteren Tip, es sei denn es gibt noch ein paar jüngere, frische Fruchtkörper zu bestaunen.

    LG Thiemo

    Hallo,

    ich zeige euch heute einen schönen Täubling vom Sonntag, den Apfel-Täubling Russula paludosa.

    Leider nur ein Einzelexemplar, aber so geht es mir bei dieser Art sehr oft.


    Der Apfel-Täubling ist ausgewachsen ein stattlicher, großer Vertreter der Gattung. Dieser erreicht fast die 15cm Durchmesser was schon ganz ordentlich ist. Der Stiel wird jedoch recht schnell gekammert-hohl und ist nicht so fest, wie man es vermuten möchte.

    Er kann rötlich angehaucht sein oder auch nicht. Dasselbe gilt für die Lamellenschnieden. Dieses Exemplar zeigte keine rote Farbe an den Schneiden. Also alles recht variabel, woran kann man ihn denn erkennen?


    Will man Täublinge grob einordnen, gilt es erst einmal zu probieren. Der hier schmeckt mild. Junge Exemplare können in den Lamellen etwas auf der Zunge prickelnd oder adstringierend wirken, sind aber sind nie wirklich scharf.

    Zweiter Punkt ist die Farbe des Sporenpulvers. Anhand der Farbe der Lamellenflächen lässt sich ein Creme bis Ockersporer vermuten. Der Sporenabwurf zeigt am nächsten Tag IIIa, also ein (blasser) Ockersporer.

    Zusammengefasst: Große, roter, milde Ockersporer gibt's ja nicht mehr unzählige. Die meisten werden unter dem Begriff "Ledertäublinge" zusammengefasst. Diese haben aber meistens ein viel dunkleres Sporenpulver (IV) - passt also auch nicht.
    Schaut man sich jetzt noch die warmen, gelborange bis orangerote (an rotbackige Äpfel erinnenrde) Hutfärbung und den gerieften Hutrand an, landet man bei den Paludosinae, der Verwandtschaft des Apfel-Täublings - aber nur wenn der Stiel nicht an Verletzungen grau anläuft! Denn da gibt's noch den sehr ähnlichen Orangeroten Graustiel-Täubling Russula decolorans bei den nah verwandten Decolorantinae, der die gleichen Standorte in sauren, moosigen Nadelwäldern zwischen Heidelbeeren bevorzugt!

    Auf zum Endspurt: Bei den Paludosinae gibt es zwei gute Arten. Den Apfel-Täubling R. paludosa und den Ziegelrote Täubling R. velenovskyi. Wie bekommt man die nun auseinander? Im Mikroskopischen Bild geht das leicht. Der Apfel Täubling hat signifikant gößere Sporen, mit mehr Verbindungslinien im Ornament und kaum septierte Pileozystiden in der Huthaut. R. velenovskyi ist fast das Gegenteil: Kleine, weitgehend isoliert ornamentierte Sporen und häufig septierte Zystiden.
    Makroskopisch geht aber auch etwas. Der Apfel-Täubling wird viel größer als der eher kleinere, ziegelrote Doppelgänger. Dieser hat öfters auch einen zitzenförmigen Buckel (v.a. jung), aber das kann R. paludosa durchaus ebenfalls, wenn auch weniger ausgeprägt. Auch in der Chemie lässt sich eine Tendenz erkennen. R. paludosa reagiert recht zögerlich mit Guajak-Tinktur, der Farbumschlag kommt erst nach ca. 8-10 Sekunden langsam, im Gegensatz zu R. velenovskyi der eindeutig positiv (<5 Sekunden) umschlagen soll.

    Sporen in MELZER (x1000[Öl])

    Ziemlich große (8-10 x 6-7) Sporen mit 0,5-1,0 Mikrometer hohen, stumpfen Ornament mit vielen Verbindungslinien.


    HDS in Kongo/SDS (x1000[Öl])

    Leider etwas unscharf, aber man kann die unseptierte, lange, ca. 5 Mikrometer breite Pileozystide erkennen (zwischen 5,5 und 6 auf der Skala)


    LG Thiemo

    Hallo,

    ich stimme da mit Matthias überein und vermute einen alten Erlen-Krempling Paxillus rubicundulus s.l.. Dieser ist streng an seinen Partner gebunden, daher muss am Fundort eine Erle in der Nähe gewesen sein. Typisch ist der dünne Stiel, zur Basis gern zugespitzt, im Vergleich zum doch recht großen Hut.

    Der Kahle Krempling P. involutus ist eine acidophile Art, wächst also nur auf sauren Böden und vornehmlich in Wäldern. Den würde ich hier komplett ausschließen, da ich ihn nur mit ausgewogenen Stiel-Hut Längenverhältnis und nicht so gezeichneten Hutoberflächen kenne. Bitte zum Vergleich nicht die Bilder von 123Pilze nehmen, da sind andere Arten (wie P. validus) mit dabei. Die wurden auch früher nicht unterschieden.

    Auf weniger saurnen Böden (oder auch bodenvag?) , v.a. in Parkanlagen, Grünstreifen, Friedhöfen fidet man dagegen die anderen Kremplinge wie P.validus/ammoniavirescens, P. cuprinus oder P. obscurisporus, die alle recht mächtige, große Arten mit dicken, kurzen Stielen sind.

    LG Thiemo

    Hallo,


    die Gattung stimmt, aber das sind keine Schleiereulen.


    Hier die Checkliste für den Ziegelgelben Schleimkopf C.varius:


    - Semmelgelber, bei feuchtem Wetter schleimiger Hut

    - Lange violett bleibende Lamellen

    - trockener, weißer, keuliger Stiel ohne abgesetzte Knolle

    - Weißliches Fleisch

    - violetter Ring am Lamellenansatz am Stiel (Lamellen entfernen/abbrechen)


    Wenn du an alle fünf Punkte einen Haken machen kannst, hast du den Ziegelgelben Schleimkopf bestimmt.


    LG Thiemo

    Hallo,

    na das ist eine Ausbeute. Ich halt mich mal an die Sprödblättler:

    #23 Eichen Milchling Lactarius quietus stimmt

    #24 ohne Geschmack geht da gar wenig. Und bitte an der Stielbasis riechen.

    #25 & #30 Ockergelber Täubling Russula ochroleuca

    #26 Der Buckel Täubling Russula caerula passt wenn das Fleisch mild schmeckt und die Huthaut bitter

    #35 Dickblättriger Schwärz-Täubling Russula nigicans

    #36 Olivbrauner Milchling Lactarius turpis

    #40 Spei-Täubling kann man so stehen lassen, wenn da nur Buchen waren kann man weiter den Buchen Spei-Täubling Russula mairei vermuten...

    #41 bräunt das Fleisch/Stielrinde an Berührungsstellen?

    LG Thiemo

    Hallo,

    schließe mich Jörg bei seinen Vorschlägen an.

    Probiert habe ich den Tintling noch nicht, da ich hab gehörig Respekt vor dem Coprinus-Syndrom habe. So eine Acetaldehyd Vergiftung (die es ja eigentlich ist) ist nicht ohne. Die Substanz schädigt neben den Kreislaufproblemen auch Herz, Leber und wirkt krebserregend. Acetaldehyd – Wikipedia

    Abstinenz ist kein Problem, da ich keinen Alkohol trinke, aber reifes Obst, Medikamente und auch weiter Lebensmittel enthalten davon doch etwas und daher möcte ich das nicht ausprobieren. Die Zeit der Enzymhemmung ist auch sehr variabel in verschiedenen Literaturquellen angegeben. Meist muss man 2-3 Tage in einigen Fällen auch 5 Tage Alkohol meiden.

    Pilz Nummer 3 wächst grade bei mir überall. Ich weiß, dass es sich eventuell um irgendeinen Psilo- Pilz handelt. Ich habe nicht vor ihn zu verzehren und es ist auch in Ordnung, wenn ihn niemand bestimmen möchte.


    Ich hab da überhaupt kein Problem damit. Was mich stört ist, wenn sich jemand neu anmeldet und gleich so ein Teil anfragt. Da ist doch klar wie der Hase läuft. Bei Mitglieder, die länger hier aktiv sind und mehrere Beiträge (zu anderen Themen) verfasst haben, kann man eher an das mykologische Interesse als an pychedelische Absichten glauben.

    Die Art kann ich dir anhand der Bilder nicht sagen. Nur zu deiner Vermutung eines Düngerlings eine Info. Düngerlinge erkennst du an schwarzen Lamellen die farblich gescheckt sind. Das kommt daher, dass die Sporen unterschiedlich schnell heranreifen. Außerhalb der Gattung macht das auch noch der Tränende Saumpilz.

    LG Thiemo

    Hallo,

    wenn die Milch bleibend weiß gefärbt ist, weder auf dem Fleisch noch auf einem Taschentuch gilbt, bitterlich schmeckt und du den Pilz unter Buchen gefunden hast, hört dein Fund auf Bittersüßer Buchen-Milchling Lactarius subdulcis.

    Von der Milch kannst du bedenkenlos einen Tropfen probieren und danach wieder ausspucken. Bei vielen Milchlingen brennt die Flüssigkeit auf der Zunge, hier wird es wahrscheinlich nur etwas bitterlich und zusammenziehend.

    LG Thiemo

    Gratulation Jens,

    das ist auch eine Art bei der man den Rückgang (zumindest bei uns) beobachten kann. Habe ich früher jährlich in unseren sandigen Kiefernwäldern gefunden, jetzt schon über 8 Jahre gar nicht mehr. Schade, dabei wollte ich ihn mal probieren.

    LG Thiemo

    Hallo Andy,

    Gerne. Ich besuche schon seit Jahren die Ostfriesischen Inseln regelmäßig, war bisher aber nur 1x im Herbst dort.

    Der Trichterling #19 dürfte nach schlüsseln im GRÖGER auf den Rinnigbereiften C. rivulosa hören, da er nicht nach Mehl, Anis oder Tomate roch und das Habitat passt. Leider fehlt mir die Farbe des Sporenpulvers.

    LG Thiemo