Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo,

    Vielleicht noch eine kurze Erklärung zum Spangrünen. Wissenschaftlich nennt er sich Lactarius semisanguifluus. Dies weist viel besser auf das relevante Merkmal hin, als der deutsche Name. Es gibt nämlich noch den Weinroten Kiefern-Reizker oder auch nur Blutreizker Lactarius sanguifluus, der eine von Beginn an blutrote Milch hat. Der Spangrüne hat das eben nur "semi". Die Milch ist zwar zu Beginn noch karottenrot, färbt sich aber schnell (3-5 Minuten) blutrot. Dass sich die Milch nach der blutroten Verfärbung weiter nach Grün verfärbt ist dennoch richtig, aber das können andere Reizker eben auch.

    VG Thiemo

    Hallo,

    Bild 1-3 kann dann ja nur einen Kiefernbegleiter zeigen (also nicht Fichten- oder Lachsreizker). Da erscheint mir der Edel-Reizker am wahrscheinlichsten. Die Milch des Spangrüne Kiefernreizkers ist frisch nach dem Anschnitt wie beim Edel-Reizker orange, färbt sich jedoch in ca. 3 Minuten blutrot. War dem so? Grün anlaufen kann nicht nur der Spangrüne, sondern alle außer dem Lachsreizker.

    VG Thiemo

    Hallo Andy,

    Ich verrate dir wie ich R.vesca ohne Geschmack (bleibt mehr für daheim) und Sporenabdruck, zumindest im nicht völlig untypischen Fall bestimmen kann.:wink:


    1. Schinkenfarbiger Hut (mal heller mal dunkler)

    2. An der Basis sehr harter, zugespitzter, weißer Stiel

    3. Weißliche Lamellen mit vielen Gabelungen in Stielnähe


    Die oft zurückgezogene Huthaut ist bewusst nicht dabei, da weder konstant noch exklusiv. Versuch das mal in der Praxis und überprüfe deine Trefferquote mit Eisensulfat.


    VG Thiemo

    Hallo Andy,


    ich würde anhand des sichtbaren auch auf Russula vesca setzten.
    Zeigst du uns deswegen nicht die typisch zugespitzte Stielbasis? :)


    Wie darf man die Angabe zum Sporenpulver verstehen? Gibst du Ia-IIb an weil das ein Rätsel ist? Weiß oder Mittel Cremefarben ist schon ein größerer Unterschied.

    VG Thiemo

    Hallo,

    Natürlich kann das hier ein Papageitäubling sein. Die Art hat ein sehr variables Erscheinungsbild. Typische Exemplare sehen jedoch anders aus, nämlich mit lila Hutrand und grünlicher Mitte.

    Makroskopisch gesehen ist Russula grisea nicht so hell cremefarben im Sporenpulver wie der Papagei (gibt aber Überschneidungen) hat weniger farbenfreudige Hüte und wächst an thermophilen Standorten unter Laubbäumen.

    Leider sind die bei mir immer so mikrig

    Deswegen heist er ja auch kleiner Frauentäubling. ;)

    VG Thiemo

    Hallo,

    sollte der mild schmecken, wäre etwas um den Wechselfarbigen Dottertäubling Russula risigallina s.l. der Sektion Chamaeleontinae im Bereich des Möglichen. Ist natürlich ohne Sporenpulverfarbe und Geschmack zu kennen ungewiss und müsste wahrscheinlich auch mikroskopiert werden.
    VG Thiemo

    Hallo,

    Lamellen sind nicht brüchig.

    Ein rothütiger Täubling mit nicht-brüchgen Lamellen ist bisher noch nicht beschrieben. Vielleicht solltest du etwas stärker drücken, sonst erhebst du dieses Merkmal nicht richtig.

    Um dir unbekannte Täublinge zu bestimmen muss du eine vorsichtige Kauprobe machen ob der Pilz mild oder scharf schmeckt (ich denke der ist scharf also Vorsicht und gleich wieder ausspucken) und einen Sporenabwurf anfertigen* damit man die Farbe des Sporenpulvers beurteilen kann (weiß, cremefarben, ocker, oder gelb).

    VG Thiemo

    *

    Anleitung Sporenabwurf:

    Dazu den Stiel ganz oben abschneiden und den Hut mit den Lamellen nach unten auf ein kariertes, weißes Blatt Papier oder, noch besser, eine transparente Glasplatte legen. Das Ganze dann mit einer Schüssel o.ä. abdecken. Nach mehreren Stunden ist die Schicht der herabgefallenen Sporen so dick, dass man sie mit dem Auge sehen kann. Danach mit einer Klinge zu einem Häufchen zusammenschieben und etwas platt drücken (oder besser mit einer zweiten dünnen Glasplatte abdecken).

    Hallo zusammen,

    nun geht es auch in den Parkanlagen bei uns los. Die Suche nach der Glattstieligen Hexe, die es dort geben soll war zwar nicht erfolgreich aber dafür hier eine kleine Auswahl (mit besonderen Fokus auf die Täublinge:wink:)

    #1 Scharfer Kupfertäubling oder auch Purpurbrauner Dottertäübling Russula cuprea - Ein farblich wandelbarer, mit Verzögerung sehr scharfer Gelb(orange) Sporer IVe. Durch die weiße Grundfarbe der Lamellen zeigen nur adulte Exemplare die schön orangegelbe Färbung.




    #2 Gelbfleckender Täubling Russula luteotacta - Dieser wunderschöne Speitäubling gilbt an Verletzungen und im Alter sehr deutlich. In Kombination mit dem rasant scharfen Geschmack und weißen Sporenpulver kann man diesen Täubling unter Laubbäumen gut erkennen, wenn man nicht auf die gilbenden Lamellen, die ein dunkleres Sporenpulver vortäuschen, hereinfällt (immer brav Abwurf machen :)). Die Huthaut neigt insbesonere am Rand zum ausblassen. Schiebt hier gerade mit über 20 Fruchtkörpern frisch aus dem Boden.


    #3 Netztielige Hexenröhrlinge Suilellus luridus

    #4 Lehmfarbener Schwärzling Lyophyllum paelochroum unter den Linden



    #5 Queraderiger Milchling Lactarius acerrimus


    #6 Duftender Zwergtäubling - Russula odorata




    #7 Ein kleiner Orangefuchsiger Milchling Lactarius fulvissimus agg.


    #8 Unter Eichen kommt der Eichen-Heringstäubling Russula graveolens agg.


    #9 Milder Kammtäubling Russula insignis - Ein weiterer Eichenbegleiter. Der einzige, wirklich milde Kammtäubling reagiert mit Lauge (KOH) an der gelben Stielbasis, und die jungen Fruchtkörper zusätzlich am Hutrand, augenblicklich feuerrot.




    VG Thiemo

    Hallo,


    schon interessant was bei stiller Post auf YouTube alles rauskommt.


    Die Fakten: Der viel zitierte Fall einer Unverträglichkeit beim Rotstieligen Ledertäubling rührt vom halbrohen Verzehr. Felix Hampe hatte mir den Vorfall erzählt bei dem Pilzfreunde gegrillt hatten und dabei später auch Exemplare des Täublings mit auf den Grillrost gelegt hatten. Zu kurz gegrillt bei ungleichmäßiger Hitze und raus kam, dass der Pilz halbroh ziemlich Magen-Darm giftig sein muss. <X

    Es stimmt nicht, dass der Täubling nicht mehr freigegeben wird und auch die DGfM weist nur auf die Probleme bei unzureichendem Erhitzen hin.

    VG Thiemo

    Hallo,

    das Verfärbungsverhalten der Milch ist leider variabel und kann nicht als Unterscheidungsmerkmal von Lactifluus piperatus & Lactifluus glaucescens herangezogen werden. Das heist der Langstielige Pfeffermilchling kann grünen und beim Grünenden Pfeffermilchling die Verfärbung ausbleiben. Das einzige konstante Merkmal ist die Dicke der äußeren HDS im mikorskopischen Bild. Ein makroskopisches Hilfsmerkmal kann noch die Stiellänge sein (längere Stiele bei L.piperatus) aber Pfeffermilchlinge müssen mikroskopiert werden, will man die Art wissen.

    Die Abgrenzung zum Wolligen Milchling Lactifluus vellereus ist leicht, der hat ganz andere Proportionen (Stiel kurz und Hut dafür breiter) weniger gedrängt stehende Lamellen und eine milde Milch. Sollte die Milch trotzdem scharf schmecken ist es der seltene Scharfmilchende Wollschwamm Lactifluus bertillonii.

    VG Thiemo

    Hallo,


    außer in Spezialfällen (z.B. Buckel Täublinge - kann man aber auch ohne Geschmacksprobe der bitteren Huthaut erkennen) braucht man die Huthaut nicht mitzukauen.


    Das Risiko für den Fuchsbandwurm geht gegen null solange saubere Pilzfruchtkörper probiert werden und ist bei Früchten im eigene Garten größer.


    VG Thiemo