Hallo, Thomas!
Stimmt, zu 100% lässt sich das nicht beantworten, schon alleine darum, weil die Giftwirkung einer Pilzart ja auch ganz individuell auf einen Menschen wirken kann, auf einen Anderen aber nicht.
Zudem gibt es eine Menge Pilzarten, die giftig sind, aber sehr schwer zu bestimmen. Dazu zählen etliche Schleierlingsarten und die allermeisten Risspilze. Hier ist dann auch die tatsächliche Toxizität einzelner, schwer trennbarer Arten gar nicht erfasst. So muss man in den Fällen zB davon ausgehen, daß ganze Artenaggregate als giftig zu werten sind. So zB alle Schleierlinge der Untergattung Phlegmacium mit deutlich farbigem Fleisch. Auch wenn bei weitem nicht alle dieser Arten Orellalin - verwandte Stoffe enthalten.
Aber es lässt sich schon einiges finden, beste Anlaufstelle bei so einer Recherche ist immer die >Seite der DGfM<.
Die Liste der Giftpilze ist ein wenig versteckelt (---> Speise- & Giftpilze ---> Vergiftungen ---> Vergiftungssyndrome), dazu kann man noch in die "Liste der Pilze mit uneinheitlich beurteiltem Speisewert" (---> Speise- & Giftpilze ---> Speisepilze) einsehen.
Die Listen gibt's als Pdf jeweils im Menu rechts zum Runterladen.
PS.: Die Zahlen zur Anzahl von Pilzarten auf der NaBu - Seite ist doch ziemlich überholt. >Diese Zahlen< sind fundierter und aktueller. Das sind aber immer noch eher vorsichtige Schätzungen. Die Angabe "in deutschland" ist natürlich eine völlig willkürliche und bedeutungslose Eingrenzung, ebenso wie die Definition "Großpilze". Pilze interessieren sich nicht für Grenzen, es sei denn für ökologische. Darum kann man höchstens ganz grob in Klimaräume einteilen (boreal, alpin, atlantisch, mediterran usw.), alles andere ergibt keinen Sinn und es wäre viel logischer, zB von "Pilzen in Europa" auszugehen, Deutschland liegt ziemlich zentral und beinhaltet diverse, ganz unterschiedliche Klimaräume (von submediterran (Oberrheinebene) bis boreal-montan (Harz, Thüringer Wald).
LG; Pablo.