Beiträge von Pilz-Paddy

    Hallo Leute,

    ich war dieses Wochenende wieder einmal in unseren sehr trockenen Wäldern südöstlich von Oldenburg unterwegs. Wenn man durch den Wald läuft, erinnert es einen an eine durchgemachte Partynacht :cheeky: - Es klingt als wenn man über Chips und Salzstangen läuft. Wenn man stellenweise mit dem Fuß im Laub scharrt, ist man nach 5cm noch immer im Mull. Es fehlt einfach noch immer der Regen nach diesem sehr trockenem Sommer/Herbst.

    Viele Pilzarten sind komplett ausgeblieben. - Wo letztes Jahr noch pfundweise echte Pfifferlinge und Trompetenpfifferlinge zu finden waren herrscht absolute Ebbe. Einen einzigen Pfifferling habe ich Anfang Juli gefunden, seit dem nichts mehr. Selbst violette Lacktrichterlinge gibt es fast gar nicht. Dafür hat gefühlt jede 5 Kiefer eine Glucke hervorgebracht und auch deutlich mehr Schwefelporlinge und Saitlinge als die letzten Jahre sind zu entdecken. Meiner Meinung nach ein Zeichen, das es dem Wald wirklich schlecht geht. Da, wo es etwas nass ist/war sprossen dafür jede Menge Buchenschleimrüblinge auf Totholz, selbst an Stellen oder gar Wäldern, an denen ich sie noch nie zuvor gefunden habe. Auch wenn ich diese nicht zum essen sammle, sind sie doch ein begehrtes Fotomotiv von mir.

    Eine Stelle jedoch produzierte drei Steinpilze. Diese waren schon alle recht groß - zwei von denen haben jedoch eine recht feste Stuktur und noch eine helle Röhrenschicht. Fundort war ein sauren/sandigen Mischwald mit Buchen und einigen eingestreuten Kiefern. - in einigem Abstand (größer 50m) ist eine junge Eichenforst.

    Auffallen war, das die Hüte meiner Meinung nach sehr gelb und trotz Trockenheit auch sehr "speckig" waren. Auch der Stiel war recht bräunlich. Auch wenn ich das weiße Netz auf dem Stiel gesehen habe, habe ich vor Ort noch eine Geschmacksprobe des weißen Stielfleischs gemacht um etwaige Bitterkeit zu prüfen (man weiß ja nie) - Keine spur von Bitterkeit. Das Fleisch lief natürlich auch nicht farbig an. Auch ist der Übergang vom Hutrand zum Schwamm leicht weiß gesäumt gewesen, wie es auch beim EDULIS oft zu sehen ist. Unter der Huthaut ist das Fleisch allerdings leicht bräunlich und nicht rötlich gefärbt gewesen. Solche Färbungen kenne ich sonst nur von zu alten schwammigen Steinpilzen, diese beiden waren aber noch Fest und nicht durchnässt. - Also meiner (laienhafter) Meinung nach definitiv ein Steinpilz;). Aber ist es vielleicht ein FULVOMACULATUS (was für mich ein Erstfund wäre) oder ein gewöhnlicher EDULIS im bunten Kleid?

    Vielleicht könnt ihr mir da weiter helfen?

    Euch noch einen schönen Sonntag und wenn ihr unterwegs seit, schöne Funde :)

    Hi,

    ich habe mit Judasohren keine Zuchterfahrung - ich finde von denen jedes Jahr genug :)

    Aber ich denke, man sollte die nicht zu alten Stämme/Äste damit impfen wie man es auch u.A. bei Austern macht - und immer schön feucht halten.

    Häckseln würde ich den Holunder nicht, das Holz ist ja so vergänglich, das es nach ein paar Monaten vergangen sein wird. Ist ja kein Hartholz ;)


    Kannst du nicht den Lieferanten dazu befragen?

    Gruß

    Paddy

    In der Nähe von Oldenburg? Wie ist deine Pilzausbeute an Röhrlingen? Also Marohnen, Steinis, Birkenplize usw? Ich hab den Eindruck, die gibts hier fast gar nicht. Dafür tonnenweise Rötelritterlinge und Hexeneier von der Stinkmorchel.


    Man findet hier eigentlich alles, was sauren und zumeist sandigen Boden mag. - Es kommt halt drauf an, wo man sucht :saint:

    Ich ziehe meistens "Baumorintiert" los :wink:

    Bei den Röhrlingen habe ich dieses Jahr diverse Filzröhrlinge, Maronen, sehr viele Flockenstieliger Hexenröhrling, diverse Raufuß-Röhrlinge, diverse Schmierröhrlinge (von Goldröhrlinge, Butterpilze(unter Vorbehalt), Hohlfuß-Röhrling, Kuh-Röhrlinge) und vereinzelt auch Steinpilze (einstellige Anzahl) gefunden. - Eigentlich alles, nur Rotkappen habe ich hier direkt in der Nähe noch nicht gefunden.

    Aber es gibt ja auch noch so(ooo) viel andere Pilze als Maronen (welche allerdings die letzten Wochen dafür gesorgt haben, das stellenweise mehr Menschen als Bäume in den Wäldern ringsum zu finden waren)...

    Krause Glucken, diverse Reizker (Edel-Reizker, Fichten-Reizker, Wechselblaue Edel-Reizker,...), Täublinge in allen Farben (und Geschmäckern), Schopf-Tintlinge, Riesen-Schirmpilze (ich sammle nur Parasol), diverse Stäublinge (von Riesenbovist bis Flaschen-Stäublingen - wer es mag), Lacktrichterlinge - ja in einigen jetzt unter Naturschutz stehenden Wäldern habe ich früher auch Pfifferlinge (Echte Pfifferlinge, Trompeten-Pfifferlinge und sogar Grauer Pfifferling [CANTHARELLUS CINEREUS] gefunden - letzteres war hier sogar ein so seltener Pfund, das ein PSV, den ich kannte (mittlerweile verstorben) sogar die Stelle vor Ort dokumentieren und erfasst hat.), Und die von dir beschrieben Hexeneier nehme ich auch ab und zu mit. Ich mag ab und an diesen erdigen Geschmack.


    Und jetzt bald im Winter gibt es ja auch die schönen bissfesten Austernseitlinge, Samtfußrübling und glibberige Judasohren (Ideal für die Asia-Style-Pfannengerichte).

    Bin vor gut zwei Stunden mit einigen wenigen (jetzt gehe ich von den letzten) Maronen-Röhrlingen und Rotfuß-Röhrlingen und vielen Violetter Lacktrichterling nach hause gekommen. - Ein Sammler den ich traf fand sogar vor meinen Augen einen Steinpilz :confused:

    Letzte Woche dachte ich, ich hätte "Echte Knoblauchschwindlinge" gefunden, Zuhause bei der genaueren Untersuchung der Funde stellte es sich dann doch leider nur als die "Großer Knoblauchschwindling" heraus. (Notiz an mich: Im Buchenwald kein Knobi suchen 8o) . - Der Geruch war trozdem wirklich herrlich (meine Frau und ich mögen Knobi). Gegessen haben wir sie jedoch nicht - uneinheitlicher Speisewert bis Margen-Darm Giftig!

    Chaga und Birkenporling treffe ich hier übrigens auch häufiger an - meine Vorräte sind aber erst einmal ausreichend gefüllt.

    Auf der seit letztem Jahr unter Naturschutz stehenden "Großen Höhe" (Kurz hinter Delmenhorst) habe ich schon unzählige Schiefe Schillerporlinge gefunden. - Sammeln darf man da jetzt natürlich nicht mehr. Aber mit den Augen ansehen geht ja immer noch :)

    Aus welcher Ecke aus dem "Oldenburger Raum" kommt ihr den, wenn ich fragen darf?

    Gruß vom

    Paddy

    Hallo Stephan.

    Danke für deine Tipps. So ganz falsch lag ich ja gar nicht ;)

    Zu den Hexen. Ja, dem stimme ich voll zu. Mich wunderte nur, das ich genau an der Stelle (und auch wirklich nur da) immer mal wieder Hexen Finde die diese Art von Mutation aufweist - aber eben nicht jede Hexe von der Fundstelle hat diese. Bei den so 15 Stück dieses Jahr vielleicht 3-4

    Hatte mich nur gewundert und so auch noch nicht in meiner verfügbaren Literatur gefunden 8o

    Wo wir gerade bei Literatur sind... Kennt Ihr das auch, das die Regale voll sind, aber es immer noch eins mehr sein muss - auch wenn es nur zwei drei sind, in die man immer wieder zur Hand nimmt? :hmmm:

    Und das ist nicht nur im Bereich der Pilzbücher so :confused:

    Hallo Leute,

    bei uns hier ist es leider noch immer viel zu trocken ;( - erst seit zwei Tagen tröpfelt es ganz leicht. Bei unseren staubtrockenen Sandböden ist das natürlich nur ein tropfen auf den heißen Stein.

    Aber ich war letztes Wochenende noch mal kurz los. Langsam steigt die Artenvielfalt wirklich gegenüber der letzten Wochen (da gab es eigentlich nur Perlpilze, Rotfüße und Reiftäublinge in Massen), nur leiden die Fruchtkörper ganz ordentlich unter der Trockenheit.

    Ja es ist an vielen Stellen so trocken, das selbst der Goldschimmel auf den Rotfüßen nicht zum Zuge kommt und diese einfach wie Dörrobst im Boden Stecken...

    Ein paar neuerliche Funde konnte ich aber noch nicht richtig identifizieren. Daher bitte ich um vielleicht ein paar Anhaltspunkte, um meine Wissenslücken weiter zu verkleinern ;)

    Nummer 1.

    Szenario: (Schon vor ein paar Wochen das erste mal gefunden) Dunkle leicht moosige Ecke in einer Fichten/Tannen Forst (saurer sandiger Boden). Da streiche ich so umher und sehe aus über hundert Meter etwas leuchten. Ich dachte erst aus der Ferne an irgend welches Plastik oder dergleichen. Es wirkte, als ob es selber leuchtet. Und das in einem so kräftigen Neon-Orange. Ich habe zum Farbvergleich mal einen Zehner daneben gelegt (den kennen ja die Meisten :P), da die Farbe auf dem Foto einfach nicht so krass rüber kommt. Auch wachsen diese Fruchtkörper sehr langsam. diese Pilze habe ich über zwei bis drei Wochen beobachtet ohne irgendwelche Veränderungen an ihnen zu erkennen. Meine Vermutung: Falscher Pfifferling - aber die Farbe passt so zu gar keinem, die ich bislang gefunden habe. - Selbst andere aus dem Waldstück sehen nicht so "krass" aus. Geruch eher unauffällig und die Konsistenz ist auch so wie bei falschen Pfifferling eher schwammig/nachgiebig

    Zweiter Fund: In einem Mischwaldstück in dem Buchen, Eiche, Lärchen und Fichten zu finden sind. Ganz klar an einem am Boden liegenden Laubbaum-Ast wachsend. Vermutung meinerseits ist ein Rillenstieliger Seitling. Aber da wundert mich zum einen der doch wirklich lange Stiel, das sie einzeln Stehen (sonst finde ich sie eher "büschellig") und diese doch große Trichterwirkung. Geruchlich konnte ich leider keinen Anisgeruch war nehmen - roch eher klassisch pilzig. Ich denke aber auch, das die Fruchtkörper aufgrund der Trockenheit diese ungewöhnliche Wuchsform angenommen haben könnten.

    By the Way... mit Seitlingen, die im Sommer/Herbst wachsen kenne ich mich allerdings weniger aus. Da ist mir auch die Verwechslung zu den Ohrföhrmigen einfach viel zu riskant als das ich diese für speisezwecke sammeln möchte.

    Dritter unbestimmter Fund: Auf einem aufgeschüttetem Weg im Wald der durch einen Mischwald läuft standen viele (vielleicht an die zwanzig) dieser Grüppchen.

    Sehr büschelig wachsende Pilze von sehr kräftiger fester Konsistenz mit dichten Lamellen. Geruch eher neutral. Ich tippe da auf eine Art Rässling.

    An der selben Stelle auf diesem besagten Weg lassen sich auch regelmäßig Schopftintlinge in Mengen blicken, die schon für so manchen Gaumenschmaus gesorgt haben ;)

    Und jetzt noch was schönes für das Auge :)

    Ein richtig schöner wohl proportionierter Erdstern (vermutlich gewimperter/fransiger Erdstern). So einen schönen habe ich schon lange nicht mehr gesehen...

    Und jetzt noch eine kleine Frage zu Hexen. An einer meiner Stellen finde ich immer wieder Hexen, deren Stiele nicht so richtig glatt, sondern eher Stachellig/Warzig strukturiert wirken. Auf dem Foto ist das bei der rechten der Fall. Das finde ich allerdings nur an Hexen an dieser einen Stelle und das auch nicht an allen an diesem Fundort. - die linke (die mit ihr aus dem Boden drückte) hat dies ja auch nicht. Habt ihr soetwas auch schon mal gesehen oder wisst, was dies bedeutet? Die Stiele weisen auch keine Fraßstellen oder andere Verletzungen auf, die solch einen Wuchs verursachen.

    Oh ja, die schönen „Russula violeipes" kenne ich auch.

    Hab sie immer im Stühe, einem Buchenwäldchen gefunden, der jetzt aber unter Naturschutz steht.

    Da gab es sie an einer bestimmten recht dunklen und etwa 200m² großen Stelle in riesigen Mengen. Sie leuchteten fast in dieser dunklen Ecke des Waldes. Im Rest des Waldes gab es sie nur vereinzelt. Hab sie leider auch in anderen Wäldern in meiner Region noch nicht wieder gefunden.

    Ich kann mich noch an ein wach-artiges Gefühl an den Finger erinnern, wenn man einige dieser Pilze angefasst hatte.

    Auch fand ich diese immer nur sehr früh in der Saison.

    Sie waren auch immer ganz Lecker, wenngleich sie etwas schmierig/schleimig beim schmoren wirkten und nicht unbedingt in der Konsistenz von meiner Frau gemocht wurden.

    Wenn ich sie aber kross in Butter briet, waren sie für sie wieder okay... Ich mochte sie in jeder Zubereitung.

    Kleiner Tipp: Wenn sie ganz klein und fein sind und die gefundene Menge es zulässt sie kurz in kräftigem Salzwasser blanchieren und dann sauer eingekocht.

    Hier noch ein Foto eines nicht ganz so kleinem Exemplar aus 2018 - auch mein zeitgleich letzter Fund dieser Gattung.

    und hier noch mal eine ganze Menge an Täublingen (Glucken,...) in unterschiedlichen Stadien... Die kleinen (halb-)kugeligen haben die richtige Größe zum Einkochen.

    Gruß

    Paddy

    Hallo Leute,

    entschuldigt, das ich in der letzten Zeit durch Nichtanwesenheit geglänzt habe. ;( Aber das will ich jetzt nachholen ;)

    Ich war am 15. Februar, zwischen den doch bei uns im Norden recht starken Winden, fünf Stunden unterwegs. - Musste mal wieder durchatmen...

    Gefunden habe ich so einiges.

    Als erstes ein weiteren Erstfund für mich, der mich, wie fast jeder Erstfund natürlich sehr gefreut hat. Ein (wie ich meine) Reishi bzw. Glänzender Lackporling (GANODERMA LUCIDUM). Wie man den Fotos entnehmen kann, ist der natürlich aus der letzten Saison und blieb damit natürlich im Wald. Standort war ein meiner Meinung nach ein wirklich alter Buchenstubben (stand eigentlich nur noch das Kernholz) in einem Buchen/Fichten Mischwald.

    Dann natürlich der wieder der Wunderpilz: Chaga. Da gab es mehrere Fundstellen.

    Den einen hatte wohl schon mal jemand mitgenommen - zumindest lag das offensichtlich abgebrochene Teil nirgends, nur ein paar kleine Brösel. Mein Vorrat ist jedoch bis zum Maximum gefüllt, daher bin ich da jetzt nicht unbedingt traurig drum. Aber trotzdem freue ich mich auch über diesen Fund.

    By the way Chaga (1)... Seit dem ich mich mit dem seit 2-3 Jahren beschäftige finde ich den jetzt überall bei uns zwischen Oldenburg und Bremen - und auch nicht selten. Ist das bei euch auch so, ich dachte er sei so selten? Ich "finde" den schon vom Auto aus bei der Fahrt über Landstraßen. Selbst "gezieltes Suchen" bei bedarf klappt bei dem jetzt! - Das kann ich von keinem anderen Pilz mehr sagen.

    By the way Chaga (2)... Ich lese häufig, das er auch Oxalsäure enthalten soll - nur nirgends wie viel in etwa! Generell enthalten ja viele Lebensmittel Oxalsäure, von daher will ich mich da jetzt nicht all zu verrückt machen. Aber dennoch würde ich das schon gerne einmal wissen wollen um nichts zu riskieren. Ich mag den nämlich durchaus ganz gerne vom Geschmack her.

    Und dann die Massen-Funde (dem der Namen des Beitrags zu verdanken ist)!

    Judasohren. Einfach überall.

    Zunächst bin ich ein paar Feldwege entlang. Da stehen vereinzelt immer mal wieder ein paar Holunderbüsche. Und nicht selten auch zu dieser Jahreszeit mit ein paar "Pilzen" dran. Das Problem an diesen Stellen ist, das wir hier fast auf einer "Sanddüne" leben, ohne Wasser - nicht einmal Gräben sind da. Da es aber die letzten paar Wochen fast ununterbrochen feucht war,.. Ihr könnt es euch denken :P

    Dann machte ich einen kleinen Abstecher in einen wirklich kleinen Forst (vielleicht 200x100m) umgeben von Feldern. Und was soll ich sagen... Die größten Löffel, die ich jeh gefunden habe! Teilweise fast so groß wie meine Hand. Und das an Buchen!

    Und dann... Ja dann war mein Akku leer, weshalb ich ab hier erst mal erzählen muss.

    Ich bin dann in meinen "Std. Wald" gefahren und zwei/drei Stunden umher geirrt. Leider gab es fast nichts außer gelegentlich ein paar Drüßlinge (die auch riesig geworden sind) und hier und da einen kleinen goldgelben Zitterling. Aber Pilze wollen ja gefunden und nicht geholt werden.

    Auf dem Weg zum Auto zurück viel mir eine kleine Stelle ein, bei dem letzten Sommer diverses Buschwerk vom Bauer ausgeschlagen und liegengeblieben ist. Noch dazu ist da eine klitze-kleine Senke mit einem noch viel kleinerem Tümpel/Feuchtgebiet - das einzige was ich hier im näheren Umkreis kenne. Gesagt getan und 300m vor Auto noch mal abgebogen und nachgeschaut.

    Überall am feuchten Boden lagen Äste und Stümpfe von Holunder - leider teils von Brombeeren überwuchert. [offtopic]

    Zu Brombeere müsst ihr wissen, pflege ich eine Hassliebe! In meinem Garten, der zu meiner Wohnung gehört, habe ich es in sieben Jahren nicht geschafft, das Gekrüpp auszumergeln! Es kommt einfach immer wieder! Trotz zurückschneiden, ausgraben und trauriger Weise auch durch dickes Vlies und Rindenmulch an einer Stelle. In den Wäldern hier überwuchert es auch alles. Ich hatte danach auch Stacheln so tief im Finger, das ich sie mit Nadeln entfernen musste, in den Waden steckten auch einige... Meine Hände sahen aus, als hätte ich eine Inkooperative Katze versucht zu baden... Schlimm einfach...[/offtopic]

    Überall an den dicken Ästen und Stümpfen hingen sie. Es war eine Freude. In kürzester Zeit merkte ich das mein kleines Körbchen ordentlich schwer wurde und musste aufhören.

    Ein ganzes Körbchen frische Judasohren (der Zitterling im Korb musste dann doch konsistenzbedingt weichen und wurde nicht verwertet).

    Stundenlang habe ich sie dann penibel gereinigt und gewogen. 1307g saubere Frischmasse. Der Dörer brauchte auch fast 24h (auf niedrigster Temperatur) um diese gewaltige Menge zu Trocknen. Am Ende waren es 123g raschel trockene Pilze, also nur kapp über 9% der ursprünglichen Masse.

    Diese Ausbeute reicht jetzt locker für ein ganzes Jahr an asiatischen Gerichten für mich (meine Frau ist wegen ihrer Konsistenz nicht so von Ihnen begeistert). - Gerne nehme ich aber noch Gerichte entgegen. Was macht ihr damit außer Pho oder gebratener Reis/Nudel-Pfannen? Wenn ich Brat/Wock Gerichte mach, weiche ich sie gerne in einer Sojasoße/Wasser/Zucker/Ingwer/Knoblauch/Frühlingszwiebel Mischung ein und zerteile sie dann ich die gewünschte Größe - meist 1mm breite Streifen, so wie das Gemüse.

    Grüße Paddy

    Oh, bezüglich Speisewert habe ich erst kürzlich gelesen, das er wie Nebelkappen karzinogen sein soll, sprich Krebs-auslösend. - Ich finde nur gerade die Quelle nicht mehr. Aber das ist Halbwissen, muss ich zu bedenken geben! Da weißt du Jens als PSV sicherlich besser bescheid als ich.

    Moin moin, wie man das so bei uns sagt :)

    Ich wollte mich auch kurz vorstellen. Bj ‘83 und Sammler seit dem ich laufen kann. Ich lebe in der Region zwischen Oldenburg (Niedersachsen) und Bremen – ziemlich genau dazwischen und hier ist auch meistens mein Suchgebiet. Problematisch ist bei uns in der Gegend u.A. das es eigentlich keine natürlichen Wälder mehr gibt, sondern zumeist Fichten und Kiefern Forsten in bescheidener Größe. Erst kürzlich wurden die letzte beiden natürlichsten Waldstücke in meiner Region unter Naturschutz gestellt – das ist zwar für das Suchen schade, aber das respektiere ich! Ansonsten Dominiert hier leider die Landwirtschaftliche Flächennutzung und deren Nitrateinbringung.

    Ich sammle und suche mich eigentlich durch das ganze Spektrum (stetig wachsend) an Pilzen. Reizker, Täublinge, Röhrlinge, Glucken, div. Cantharellen, Stäublinge, Tintlinge, ...

    Auch mit Vitalpilzen hab ich mich beschäftigt und hierbei den Chaga kennen und lieben gelernt, den es hier in unserer Region wirklich erstaunlich oft gibt. Jetzt im Winter suche ich Judasohren (für die Asia-Pfannen-Gerichte) und neuerdings auch Seitlinge, mit denen ich jedoch noch meine Probleme habe (wie mein Betrag unter der Pilzbestimmung). Mein Phantom sind noch immer Morcheln, die es aber aufgrund der hiesigen Gegebenheit vermutlich auch nicht gibt – Saure/Sandige Böden ohne Fließgewässer. Trotzdem versuche ich es jedes Frühjahr erneut... Ansonsten versuche ich immer jeden neuen Fund zu Bildlich zu dokumentieren, egal ob essbar oder nicht.

    Ich betreibe es als Hobby bzw. Ausgleich zu meinem stressigen Beruf (Forschung und Entwicklung von Elektronik), bei dem ich kaum Tageslicht sehe und oft 10-12 Stunden Arbeitstage habe. Es gibt fast nichts schöneres, als nach einer solchen stressigen Woche einen Tag durch die Landschaft gestreift zu haben. Auch das Kleingärtnern versuche ich seit ein paar Jahren - steht aber nicht in Konkurrenz zu meiner Mykologietis ;)

    Gruß, schönes Wochenende und demnächst frohe Weihnachten

    Paddy

    Hallo und schon einmal vielen Dank für eure Hilfestellung.

    andy: Die Fruchtkörper sind ganz frisch und Jung, keine gelbliche Verfärbung o.Ä. zu sehen. Von daher gehe ich von keinem Zersetzungsgeruch o.Ä. aus. Der hätte nach der Nacht im Kühlschrank dann vermutlich auch deutlicher auftreten müssen, oder?

    Thomas: Danke für das Lob und die Nichtnachsicht (im positivem Sinne)! Ich versuch halt so genau zu sein, wie mir möglich ist.

    Hallo Forum, :)

    dies ist mein Erstlingswerk hier im Forum. Habt also bitte etwas Nachsicht mit mir.

    Ich war gestern in einem Mischwaldstück unterwegs und habe eine vermeintliche Austernbank auf einem umgestürzten Laubbaum entdeckt.

    Nachdem ich den Fund mit nach Hause genommen hatte, hat meine Frau an ihm geschnuppert und einen leicht süßlichen Geruch festgestellt, der sie etwas an Anis erinnert. Ich bin leider etwas Erkältet und habe den Geruch nicht wahrgenommen. - Jetzt wo der Pilz eine Nacht im Kühlschrank lag, ist er leider auch nicht mehr wahrnehmbar :confused:

    Jetzt bin ich mir unsicher, welcher Seitling es denn nun ist.

    Boden: Sandig/Sauer (zumeist Fichten und Kiefern in Aufforstungen - und viele Brombeeren ||)

    Fundort: zw. Oldenburg und Bremen nahe Ganderkesee

    Fundstelle: Noch nicht lange liegender Laubbaum - direkt oben Drauf wie "dahingesetzt"

    Warum dachte ich an die Austern

    - Sehr graue/braune Hutoberfläche, wie ich finde deutlich dunkler als bei Rillstieligen Seitlingen

    - Lamellen, die nicht die komplette Stielbasis herunter laufen - sieht man vielleicht auf den Fotos

    - Die Jahreszeit - fortgeschrittener Dezember (allerdings hatten wir die letzten Tage durchaus 10-12°C Tagsüber). Der Rillstielige kommt doch deutlich früher im Jahr vor.

    Was mich etwas Stutzig macht

    - Der leicht (flüchtige) süßliche Geruch

    - Die doch recht langen Stiele

    - Wuchsform eher Büschelartig

    Leider ist unser lokaler PSV vor gut zwei Wochen verstorben - Ruhe in Frieden.

    Den habe ich immer gerne aufgesucht, wenn ich mit der Bestimmung nicht 100%ig erfolgreich war. Dies wäre so ein Fall gewesen...