Beiträge von waldtroll

    :hmmm:...vielleicht sind das alles Büstenhalter der Krausen Glucke??? .... ist doch möglich, dass auch Pilze so was wie einen Sammeltick kennen ... haste mal ausprobiert, ob die passen? ...also der Glucke meine ich ... :wink1:

    ...schön? ...die mit dem hellen Schwamm gehen ja noch, aber mit weit geöffneter Kappe und grünem Schwamm bleibt bei mir im Wald ... das sind von der Pilzlebensdauer gerechnet bzw. verglichen Methusaleme ... unterste Qualität ... evtl. zum Auskochen für Fond geeignet ..

    Ich sehe auf dem Bild 1,5 brauchbare Pilze ... :rolleyes:

    VG Jürgen

    ...warum nehmt ihr solche alten Pilze überhaupt mit? ... so was lässt man im Wald ... :nonono: .Fotografieren im Wald wäre ja noch ok..... aber so? ..Pilze mitnehmen für die Mülltonne??

    seltsame Einstellung...

    Hallo,

    bei uns hier im Spessart haben wir bisher ein durchschnittliches bis gutes Pilzjahr. Ich kenne es seit ca. 30 Jahren eigentlich auch nicht anders, von ein paar Schwankungen abgesehen. 2003 war das einzige Jahr mit Totalausfall.

    Anfang Mai kommen hier bereits die Pfifferlinge im Buchenwald, im Juni gibt es dann richtig Pfiffer satt und die ersten Steinpilze (Sommersteinpilz, Fichtensteinpilz..), hin und wieder Parasol. Meist folgt dann eine Trockenperiode bis Mitte/Ende August und nach dem ersten kräftigen Regen (mind. 30 - 40 Liter) beginnt die alljährliche Steinpilzschwemme. Als erfahrener Pilzsucher siehst du am Tag (Pilztour 4- 6 Std.) nicht hunderte, sondern tausende Steinpilze (boletus edulis), allerdings fast allesamt verwurmt. Ca. 10 % kann man mitnehmen (ich lasse diese Pilze allesamt stehen und suche ganz gezielt ein paar Einzelgänger, die weit abseits der Massen stehen, da hier die Fliegen meist noch nicht dran waren ;-)..).

    Im September kommen dann nahezu alle Röhrlingsarten, außer den kalkliebenden natürlich, da wir hier Bundsandstein haben, sowie auch sehr viele Cantarella-Arten (Pfifferlingsarten) und alles, was das Herz sonst noch so begehrt. Im Oktober wird die Qualität der Steinpilze deutlich besser und wenn kein starker Frost kommt, kann ich noch Ende Oktober bis manchmal Ende November beste Steinpilze ernten. Die Pfifferlinge wachsen noch in milden Jahren bis Dezember.


    Gestern hatten wir Besuch von Freunden und waren trotz strömenden Regens 1 Std. spazieren. Wir sind um unsere Ortschaft herumgelaufen, ca. 3 km, waren nicht mal im Wald und haben am Straßen-/Wegrand so ganz nebenbei ca. 60 knuffige junge Steinpilze eingesammelt.

    Bei uns im Spessart sammeln die Einheimischen fast ausschließlich Steinpilze. Viele verkaufen die Steinpilze an Gaststätten. Pfifferlinge werden nur von wenigen Pilzsammlern mitgenommen, da das Sammeln aus deren Sicht nicht effizient ist (bringt zu wenig Masse).

    Hexenröhrlinge (Flockies) nimmt hier Niemand mit, Totentrompeten schon erst recht nicht ... Erstens kennen die Leute diese Pilze hier nicht und haben auch Angst, wegen der farbe, zweitens kauft die denen ja auch niemand ab und drittens finden die hier so viele Steinpilze - warum also so ein "Hexenwerk" mitnehmen? :wink:

    Röhrlinge wie Rotfußröhrling, Maronen, Sandröhrlinge, Butterpilze, Goldröhrlinge, Ziegenlippe, Pfefferröhrling wachsen hier bei uns an vielen Stellen fast waldbodenabdeckend und werden auch nicht mitgenommen ... genausowenig wie Kuhmaul, Ritterlinge, Reizker usw..


    Ich beobachte seit Jahren nun eine starke Zunahme des Pilzwachstums, sowohl von der Artenvielfalt her, als auch von der Masse. Kann mir das nur so erklären, dass es unseren Bäumen scheinbar besser geht.

    Wer sich für den Spessart interessiert, dem kann ich gerne Hinweise und Tipps geben. Ein Wochenendausflug rentiert sich allemal. Es gibt hier sehr günstige Unterkünfte und auch einen Pilzservice vor Ort (Guiding, Pilzführungen).


    VG Jürgen

    Hallo Frank,

    wenn sie rascheln wie Chips, dann sind die Steinpilzscheiben eigentlich o.k.. Sie sollten jedoch weiß bleiben und sich nicht braun verfärben. Trocknen im Ofen ist eigentlich nicht so gut geeignet und 50 °C sind schon recht hoch.

    Du bringst Pilze nie zu 100 % trocken, d.h. da ist immer eine Restfeuchtigkeit vorhanden. Wenn die Dose auch noch Luft zieht, werden diese sehr schnell wieder weich. In jedem Fall würde ich statt der Tupperdose saubere Gläser verwenden, die man richtig dicht verschließen kann.

    Meine Empfehlung ist ein Dörrgerät, damit klappt es wunderbar. Ist eine Investition, die man sich als Pilzsammler leisten sollte.

    Deine Pilze haben sicher Luftfeuchtigkeit angenommen und ich würde sie nochmals nachtrocknen, unbedingt etwas abkühlen lassen und dann sofort in Gläsern abfüllen.

    VG Jürgen

    Hallo Hexenopa,

    das mag ja deine Meinung sein - und ich habe zumindest in einigen Punkten eine ähnliche - aber wir leben nicht in einem maoistischen System, in dem jedem alles gehört. Wir sind der Staat, klar, aber was würdest du sagen, wenn ich in deinen Garten gehe und dort die Tomaten abernte? Ähnlich verhält es sich mit Nussbäumen in der Natur und auf dem Feld oder mit Grundstücken, auf denen Bäume wachsen, was wir Wald nennen. Das alles gehört Menschen. Ich denke, das Eigentumsrecht und die daraus abgeleiteten Konsequenzen müssen wir hier nicht diskutieren ...

    Von daher hat der Gesetzgeber festgelegt, wo die Grenzen des Allgemeinrechtes liegen. Es gibt einen Rechtsgrundsatz, der eigentlich alles verdeutlicht und den Juristen in ihrer Grundausbildung lernen: ...das Recht des Einzelnen endet immer dort, wo das Recht des anderen beginnt. Das ist ein Rechtsstaatsprinzip, das sich wie ein roter Faden durch unsere Gesetzgebung zieht.

    Du täuscht dich gewaltig. Es gibt in diesem unserem Lande genügend Privatwald, der eingezäunt ist. Ich kann dir hier im Spessart kilometerlange Zäune zeigen, nicht nur im berühmten Fürstlich-Löwensteinschen Park im Hafenlohrtal. Es wird außerdem sowohl vom Forst, als auch von Privatwaldbesitzern im Rahmen von Durchforstung und Waldumbau (hin zu Mischwald) massiv eingezäunt, um die Jungpflanzen, die zwischen die Altbäume gepflanzt werden, gegen Reh- und Rotwildverbiss zu schützen. Auch diese Waldbereiche sind für Pilzsucher tabu.

    Länderregelungen gibt es deshalb, um auf die spezifischen Anforderung und Besonderheiten im jeweiligen Bundesland reagieren zu können. Das Bundesnaturschutzgesetz liefert lediglich die Rahmenbedingungen.


    Wie es jeder handhabt, ist dessen eigene Sache. Mir scheint jedoch, dass die rechtliche Situation nicht jedem Pilzesammler geläufig ist. Die Grenze des Erlaubten ist sicher fließend. Jemand, der die Nüsse eines Walnussbaumes tütenweise einsammelt, begeht Diebstahl. Wer wenige Nüsse aufsammelt, sicher nicht.

    Ähnlich ist es übrigens auch in der Jagd und der Fischerei geregelt, wo Erlaubnisse ausgesprochen werden, sich Wild oder Fische in einem gewissen Umfang anzueignen. Wer hier die Grenze überschreitet, macht sich trotz Erlaubnis sogar strafbar!

    Es gibt etliche Beispiele dafür, dass etwas geduldet wird, aber bei Ausnützung und Maßlosigkeit diese Duldungen widerrufen werden, um Missbrauch zu verhindern. Früher hat man es geduldet, wenn Menschen sich im Wald Brennholz sammeln. Heute ist es strafbar.

    Noch Fragen? :wink:

    LG Jürgen

    Hallo Katinka,

    Parasolpilze sind frisch am besten. Sie verändern ihre Qualität sehr schnell und sie sind eigentlich nur richtig gut, wenn die Kappe noch nicht komplett geöffnet ist - also noch leicht gewölbte Kappe.

    Sicher wird man den Parasol einfrieren können, aber ob du daran deine Freude haben wirst nach dem Auftauen, weiß ich nicht so recht. Die Qualität eingefrorener Pilze (wie übrigens auch anderer Lebensmittel) hängt von der Dauer der Gefrierlagerung und der Gefriertemperatur ab. Ideal sind ca. - 30°C bis - 40°C. Was deutlich darüber liegt, ist aus meiner Sicht nicht mehr qualitätserhaltend (ist auch fachlich belegt..) Gefriergut, dass bei ca. - 18°C gelagert wird, esse ich grundsätzlich nicht, es sei denn, es wurde nur max. einige Wochen gelagert.

    Probier es doch mal aus, es würde mich auch interessieren, wie der Parasol darauf reagiert. Ich vermute jedoch mal, dass er völlig matschig wird :wink:.

    VG Jürgen

    Hallo,

    hier die aktuelle Rechtsgrundlage auf Bundesebene (Bundesnaturschutzgesetz)

    § 39 Allgemeiner Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen; Ermächtigung zum Erlass

    von Rechtsverordnungen


    (1) Es ist verboten,

    1. wild lebende Tiere mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu

    töten,

    2. wild lebende Pflanzen ohne vernünftigen Grund von ihrem Standort zu entnehmen oder zu nutzen oder ihre

    Bestände niederzuschlagen oder auf sonstige Weise zu verwüsten,

    3. Lebensstätten wild lebender Tiere und Pflanzen ohne vernünftigen Grund zu beeinträchtigen oder zu

    zerstören.

    (2) Vorbehaltlich jagd- oder fischereirechtlicher Bestimmungen ist es verboten, wild lebende Tiere und Pflanzen

    der in Anhang V der Richtlinie 92/43/EWG aufgeführten Arten aus der Natur zu entnehmen. Die Länder können

    Ausnahmen von Satz 1 unter den Voraussetzungen des § 45 Absatz 7 oder des Artikels 14 der Richtlinie 92/43/

    EWG zulassen.

    (3) Jeder darf abweichend von Absatz 1 Nummer 2 wild lebende Blumen, Gräser, Farne, Moose, Flechten,

    Früchte, Pilze, Tee- und Heilkräuter sowie Zweige wild lebender Pflanzen aus der Natur an Stellen, die keinem

    Betretungsverbot unterliegen, in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf pfleglich entnehmen und sich
    aneignen.

    Zitatende


    Daraus ergibt sich Folgendes:

    1. Pilze dürfen nur für den eigenen Bedarf und in kleinen Mengen mitgenommen werden. Eine Weitergabe an andere wäre damit nicht mehr abgedeckt.

    2. Pilze ohne vernünftigen Grund von ihrem Standort zu entfernen, ist nicht erlaubt. Insbesondere nicht, um sie zur Schau zu stellen.

    3. Vernünftiger Grund kann nur die Verwertung der Pilze als Lebensmittel sein oder eine behördliche genehmigte Ausbildung mit naturschutzrechtlicher Ausnahmegenehmigung.

    4. Geschützte Landschaftsbestandteile wie Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Naturparks und Naturdenkmäler, FFH und Natura 2000 -Gebiete sowie Biosphärenreservate dürfen nur nach den jeweiligen Rechtsverordnungen betreten und die dortigen wildlebenden Pflanzen und Pilze genutzt werden.

    5. Privatwald (eingezäunt) sowie forstwirtschaftliche Flächen (eingezäunt) sind für das Sammeln von Waldfrüchten tabu.

    6. Es gilt die Bundesartenschutzverordnung sowie die Regelungen der Länder, die durchaus abweichend sein können.


    Ich denke, ich habe Katinka richtig verstanden. Niemand will hier die Keule schwingen, aber es wäre manchmal nicht schlecht, gewisse Verhaltensweisen kritisch zu hinterfragen, bevor es andere tun und wir dann in der Konsequenz mit Einschränkungen leben müssen.

    Außerdem denke ich, dass gerade für uns Pilzesammler das Wissen um das Ökosystem Wald Basis für unser Handeln sein sollte. Dass wir alle Freude am Pilzesammeln und an unserer "Beute" haben, ist völlig normal und das will sicher auch niemand herabwürdigen. Trotzdem sollte nicht die Quantität im Vordergrund des Pilzesammelns stehen, sondern das nachhaltige Nutzen der Natur und der Naturschutz, ohne den das nicht möglich wäre.

    VG Jürgen

    Hallo Hexenopa,

    ich bin mit dir konform. Lassen wir das "selbsternannt" mal weg. :wink: Natürlich kann sich jeder irgendeine Berufsbezeichnung geben, soweit diese nicht gesetzlich geschützt ist. Ich gründe einen Verein und mache meine eigene Ausbildung. Sieht man ja auch bei div. Gesundheitsberatern...

    Wir brauchen wirklich in verschiedenen Bereichen eine gesetzliche Regelung oder besser einen konsequenten Vollzug bestehender Regelungen. Was Pilze anbelangt, scheinen mir unsere Kreisverwaltungsbehörden wie Städte und Landratsämter schlichtweg überfordert, weil ahnungslos.

    Einige Beispiele: nach der Naturschutzgesetzgebung ist das mutwillige Zerstören, Pflücken und Abschneiden von wildlebenden Pflanzen und Individuen (auch Pilzen) untersagt. Pilzberater, die von den Städten und Landratsämtern für die Pilzberatung beauftragt sind und so etwas feststellen und auch noch bereitwillig Sammelkörbe aussortieren, wären eigentlich verpflichtet, dies durch ihr Verhalten nicht noch zu unterstützen, sondern das zur Anzeige zu bringen, zumal es auf einer öffentlich-rechtlichen Ebene passiert (weil z.B. durch das LRA angeordnet..). Soviel Rechtskenntnis sollte bei den Pilzberatern als Minimum vorhanden sein.

    Ein weiteres Beispiel: auf Märkten und in Gaststätten werden Wildpilze aus heimischen Wäldern angeboten und es wird von der Lebensmittelkontrolle nicht verfolgt. Herkunftsnachweise werden so gut wie nie eingefordert. Ich kenne etliche Fälle.

    Pilz- und somit Lebensmittelqualität wird weder auf den Wochenmärkten noch im LEH kontrolliert. Pilzzüchter transportieren ihre Ware unter Einhaltung einer Kühlkette (+ 2°C). Im Lebensmittelhandel liegen die Pilze dann beim Gemüse oder auf dem Wochenmarkt in der Sonne! Pilze gehören ins Kühlregal. Das ist nicht mal bei den meisten Pilzberatern bekannt und schon gar nicht bei den Lebensmittelüberwachern.

    Regelmäßig fallen ganze Kolonnen von organisierten Pilzsammlern in unsere Wälder ein, um die geernteten Pilze irgendwo zu verscherbeln. Andere Leute sehen, dass da nichts unternommen wird und fangen selber an, Pilze zu verkaufen. Ist bei mir hier im Spessart an der Tagesordnung. Gerade zur Pilzzeit wären die Behörden eigentlich zur Kontrolle aufgefordert. Örtliche amtlich eingesetzte Naturschutzwächter unternehmen nichts, da man auf dem Land ja schließlich seinen Nachbarn nicht anschwärzt (aber sonst muss schon Ordnung herrschen...wenns halt passt..)

    In Hessen sehe ich in den Wäldern (Staatswald) an den Waldwegen sehr häufig Schranken. Habe ich auch im Thüringer Wald schon gesehen. Ich gönne Jedem seine Pilze und ich denke auch insbesondere an die älteren Pilzsammler, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, aber es wird künftig nicht mehr anders gehen, als die Wälder vor Ausbeutung zu schützen, indem man die Wege sperrt und nur die Berechtigten haben Schlüssel (kenne ich z.B. auch aus Norwegen..).

    Regelungen und Einschränkungen müssen leider sein, wenn Rechte ausgenützt werden und Ansprüche maßlos werden.

    VG Jürgen

    Hallo,

    ... ihr habt völlig recht. Ich beobachte nicht nur in diesem Forum, sondern auch auf diversen Webseiten und auch in der Praxis der Pilzberatungen eine seltsame und aus meiner Sicht fehlgeleitete Entwicklung. Menschen ohne jegliche Grundkenntnisse lassen sich ihre Funde begutachten und analysieren - und die selbsternannten Spezialisten machen da auch noch mit. Sorry Leute, aber das ist der völlig falsche Ansatz. Die Leute sammeln wahllos ein und ihnen wird dann noch via Internetforen geholfen ??? Den "Vogel" schießt für mich Jemand ab, der auf seiner Webseite dafür Werbung macht, eine sog. "Fundkorbanalyse" gegen eine Gebühr vorzunehmen. Das kanns doch nicht sein .. oder? Genau dieser Sevice fördert doch das Verhalten, einfach mal einzusammeln und dann alles durchchecken zu lassen ... es wird einem ja schließlich geholfen.


    Ich überlege, ob dies rechtlich überhaupt statthaft ist, einfach Früchte der Natur zu ernten, diese sinnlos abzuschneiden (sinnlos deshalb, weil ja keine Kenntnisse vorhanden sind, ob Speisepilze oder nicht...) und dann aussortieren zu lassen. Das ist naturschutzrechtlich keinesfalls abgedeckt. Ebensowenig wie das Befahren der Waldwege, das Zurücklassen seiner Hinterlassenschaften etc.... Wenn die Pilzsaison vorüber ist, werde ich das mal naturschutz- und auch gewerberechtlich (Service) auf Ebene der höheren Naturschutzbehörden und der Ministerien klären lassen - sowohl diese Sammelmentalität, als auch diesen seltsamen Service selbsternannter Pilzberater...

    VG Jürgen

    Hallo,

    ... interessantes Thema ;) davon rede ich nun seit zig Jahren: nehmt doch nur die Pilze mit, die auch kulinarisch was hergeben ... jeder Zuchtchampignon ist meist aromatischer, als viele der Wildpilze, die seltsamerweise als "sehr gute Speisepilze" in diversen Büchern beschrieben und schließlich von Sammlern aus dem Wald geschleift werden ... natürlich kann man viele Pilze essen ... Gras kann ich ja schließlich auch essen ;-)) ... aber brauch ich das ?

    VG Jürgen

    Hallo,

    das sind doch sicher Eichenrotkappen, wenn Eichen in der Nähe sind...? ... die Wurzeln gehen manchmal sehr weit ..

    VG Jürgen
    [hr]
    .. und wer sagt eigentlich mit Bestimmtheit, dass Eichenrotkappen nur an Eichen stehen müssen? ... die haben glaube ich auch andere Symbiosebäume. Kiefernsteinpilze findest du ja z.B. auch dort, wo gar keine Kiefern sind ;)

    Hallo Susanne,

    ... das stimmt allerdings ;) ... es gibt hier sehr schöne und preiswerte Unterkünfte ..und Pilzwald ohne Ende .. so eine Pilzvielfalt und ein Pilzreichtum wie hier in meiner Region gibt es nicht mal in der Wildnis der skandinavischen Länder ... so ein Trip lohnt sich allemal...

    LG Jürgen

    Hallo zusammen,

    Danke für die nette Begrüßung.

    Ich weiß nicht, ob ich hier Werbung für meine Pilzführungen machen darf .... Wer sich für Pilze und Natur interessiert, der ist immer herzlich willkommen. In den meisten Fällen biete ich ein sog. "Pilzguiding" an, d.h. ich gehe mit interessierten Menschen in den Wald und führe sie durch unterschiedliche Pilzgebiete, um eine möglichst hohe Artenvielfalt zeigen zu können. Am Ende des Guidings habt Ihr einige Kilo beste Speisepilze im Korb und in jedem Fall ein tolles Erlebnis gehabt...

    Ist naturschutzrechtlich angemeldet, gewerblich abgesegnet und Teil des Naturparkführerangebotes des Naturpark Spessart e.V.


    Gebt doch einfach mal den Suchbegriff "Pilzführungen" bei Google ein ... da werdet Ihr geholfen.... ;)

    LG Jürgen

    Hallo Veronika,

    die Frage, warum das so ist, interessiert mich seit vielen Jahren. Das Mycel ist im Boden, treibt aber über lange Zeit keine Fruchtkörper aus.

    Wir wissen nicht, was diesen Vorgang auslöst und wir können hierüber nur spekulieren. Vor zwei Wochen habe ich es erlebt, dass in einem Waldbereich, den ich seit 13 Jahren beobachte, (weil dort die Verhältnisse mit anderen guten Pilzstellen fast völlig identisch sind hinsichtlich Bäumen, Boden, Hanglage, Alter der Bäume....) nun das erste Mal ein sehr großer Pilzschub stattgefunden hat (einige tausend Steinpilze). An anderen Stellen bzw. in anderen Waldbereichen gab es zeitgleich nur ganz vereinzelt Steinpilze.

    Es ist kaum zu erklären. Von Bäumen weiß man ja, dass sie dann, wenn es ihnen nicht gut geht, besonders viele Früchte entwickeln, um ihr nachkommen zu sichern. Ich vermute mal, dass sich bei den Pilzen ähnliche Vorgänge abspielen...

    LG Jürgen
    [hr]
    Hallo Norbert,

    diese Studie kannte ich bislang noch nicht, die Ergebnisse decken sich aber absolut mit meinen bisherigen Beobachtungen und Erfahrungen.

    Danke - interessanter Hinweis.

    LG Jürgen

    Hallo Veronika,

    die unterschiedlichen Ansichten, ob man Pilze schneiden oder herausdrehen sollte, beruhen auf reinen Spekulationen, da es hierüber keine wissenschaftlichen Arbeiten gibt. Alleine die Meinung, dass das Pilzmycel mit Fäulnisbakterien konfrontiert werden könnte und deshalb Schaden nehmen könnte, zeigt mir, dass gerade im Bereich der meist selbst ernannten "Pilzkundigen" hier und da scheinbar jeglicher Bezug zur Praxis fehlt.

    Wenn wir in einem so herrlichen Pilzherbst wie jetzt durch die Wälder streifen und diese fast atemberaubende Pilzvielfalt sehen, dann werden wir bei etwas genauerem Hinsehen feststellen, dass viele dieser Pilze bereits in einem Zustand des Fäulnisprozesses sind. Das sind völlig normale organische Zersetzungsprozesse, an denen eben Bakterien beteiligt sind, die dem Pilzmycel mit Sicherheit nix anhaben können, denn sonst würden sich die Pilze ja durch diesen Vorgang selbst zerstören... also dieser seltsamen Logik folgend... :wink1:

    Wenn wir dann noch, wie hier im Spessart, auf hunderten Hektar Waldfläche Komplettumbrüche des Waldbodens durch Schwarzwild erleben, das manchmal tief in den Boden gräbt und wirklich alles umpflügt, und dann sehen, dass gerade dort ein Jahr später die Pilze wieder kommen, als sei nix gewesen, dann frage ich mich schon, ob ich es mit Fachleuten zu tun habe, die solche Ansichten vertreten (ich meine jetzt nicht Dich damit).

    Was wir wissen ist, dass wir nicht viel wissen und manchmal gar nix wissen. ;)

    Wenn wir aber wirklich etwas lernen wollen, dann sollten wir die Natur beobachten und nicht auf rein theoretischen Denkansätzen beruhende Meinungen von Anderen übernehmen.

    Lg Jürgen

    ...es gibt eine Grundregel beim Kochen: ..verwende nichts, was den Eigengeschmack der Hauptzutaten übertönt. Das gilt insbesondere für Pilze. Natürlich kann man alles machen ... Jeder nach seinem Gusto...

    Ein absolutes "no-go" bei Pilzen ist für mich, Speck, Schinken oder andere Geschmackstöter....

    Wenn ich Pilze zubereite, möchte ich Pilze schmecken ... und keinen Speck oder Knoblauch ;)

    VG Jürgen

    ... in einer beschichteten Pfanne ohne Fett oder mit nur ganz wenig Butter von beiden Seiten kurz anbraten, danach etwas salzen und pfeffern ... so schmeckt der Parasol noch nach Parasol ;)

    Ältere Exemplare bittern leicht, die Lamellen sollten daher noch frisch weiß sein und die Kappe fest und erst leicht geöffnet / halb geöffnet ...

    .. und wenn du gut mit der Pfanne umgehen kannst, dann probier mal das hier:

    :pancake:

    Möchte mich kurz vorstellen: ich bin der Jürgen und durch Zufall auf dieses nette Forum gestoßen. Bin mit kurzen Unterbrechungen seit ca. 40 Jahren als Pilzsammler aktiv. Meine Oma ist mit knapp 90 Jahren immer noch im Wald herumgerannt und hat in Steilhängen des Odenwaldes ihre Pfifferlinge gesammelt. Meine Eltern sind mit uns Kindern in den 60er Jahren schon jedes Wochenende im Spessart oder anderen Wäldern gewesen und so habe ich die Pilzleidenschaft meiner Eltern und Großeltern geerbt.

    Seit 13 Jahren lebe ich mit meiner Familie nun hier im nordöstlichen Spessart an der Grenze zur Rhön und seit dieser Zeit bin ich in der Zeit von Anfang Mai bis Dezember so ziemlich jede Woche mehrmals im Wald unterwegs. Ich habe das große Glück, inmitten eines der wohl besten Pilzgebiete Deutschlands zu leben. Es ist unglaublich, welch ein Pilzreichtum es hier im Hinblick auf Artenvielfalt und Quantität gibt.

    Meine Erfahrungen gebe ich seit einiger Zeit als Naturparkführer an Besucher und interessierte Menschen weiter. Ich bin kein Pilzsachverständiger, aber ich weiß, wann und wo welche Pilze wachsen und ich kann Interessierte zu den Pilzen führen, die sie gerne finden/sammeln möchten.

    Bei meinen Pilzführungen und Guidings versuche ich den Teilnehmern die Zusammenhänge in der Natur zu vermitteln und so Verständnis für einen rücksichtsvollen Umgang insbesondere beim Pilzesammeln zu wecken. Der Schwerpunkt meiner Führungen liegt ganz klar bei den Speisepilzen, die kulinarisch interessant sind. Für den Anfänger sind vielleicht 10 bis 15 Arten interessant, mit mehr konfrontiere ich die Teilnehmer nicht, da sie sich das ohnehin nicht merken können. Die sollen ja praxisnah was lernen und nicht vollgeblubbert und verwirrt werden.

    Wann und wo finde ich Pilze, wie sammle ich erfolgreich und wie gehe ich mit den Pilzen um, sowohl im Wald beim Sammeln, als dann auch zuhause in der Küche.... wie behandle ich Pilze als Lebensmittel (z.B. Kühlung..), wie kann ich Pilze zubereiten oder konservieren ...etc..... das sind die Themen, die ich u.a. behandle.

    Die Teilnehmer lernen z.B. auch, welche SpeisePilze wir stehenlassen (z.B. durch die Druckprobe..) und dass man den Wald besser im Wald lässt, also Pilze gleich im Wald küchenfertig säubert. Steinpilze mit offener Kappe und bereits verfärbtem Schwamm lassen wir grundsätzlich stehen, um mal ein Beispiel zu nennen....

    Ziel ist es letztendlich, dass das Erlernte auf den eigenen Wald vor der Haustüre übertragen werden kann und durch das Erfolgserlebnis meiner Pilzführung/guidings dann auch ein nachhaltiges Interesse beim Teilnehmer geweckt wird, sich weitergehend für Pilze zu interessieren.

    Vielleicht versteht ihr nun, wie ich so "ticke". Ich erhoffe mir von dem Forum, weiter dazu zu lernen und wünsche mir einen netten Erfahrungsaustausch mit anderen "Pilzverrückten"...

    VG Jürgen