Beiträge von StephanW

    Man muss halt die Entscheidung treffen, ob einem der "Natur"schutz wichtig ist oder der Erkenntnisgewinn. Hätte Pilzmaxe die Käppchenmorchel, die mit ihrem Hut schon einiges aus der Erde draußen und in ihrer Art schon gut erkennbar war, wie vorgeschlagen in der Erde stecken lassen, wüsste er jetzt nicht, wie eine Käppchenmorchel aussieht und woran man sie zielsicher erkennt. Und die Käppchenmorchel wäre dann vielleicht von irgendeiner Schnecke gefressen worden.

    FG

    StephanW

    Hallo Andy,

    neutraler Geruch ist schon mal ungewöhnlich, die meisten Arten in dieser Gruppe riechen mehlig-gurkig-ranzig, ähnlich wie Mairitterlinge. Ich habe mittlerweile auch gegoogelt, dass E. saundersii ein Pilz bei Ulme ist und mehlig-ranzig riecht, d. h. ohne Ulme und ohne Mehlgeruch wohl kein E. saundersii. Andere "Frühjahres-Rötlinge" kommen auch unter ungewöhnlichen Begleitbäumen wie Roseaceen (Obstbäume, Rosen...). Ein Hinweis auf den möglichen Baumpartner wäre also nützlich.

    FG

    StephanW

    Hallo Andy,

    für mich ist das Sporenpulver rötlich genug für einen Rötling.

    Entoloma vernum wäre aber ein ziemlich brauner und kein ziemlich grauer Pilz, auch schon im Jungzustand.

    Es gibt bei den Rötlingen eine Sektion grauer, ziemlich fleischiger, im Frühling erscheinender Arten ("Frühlings-Rötlinge"), von denen manche einen glatten, manche einen striaten und andere einen filzig-glimmerigen Hut haben (z. B. Entoloma saundersii). Hierfür braucht es aber neben der Mikroskopie gute bis sehr gute Literatur. Jedenfalls würde ich den Pilz in dieser Sektion suchen.

    Wie war denn der Geruch des Pilzes?

    FG

    StephanW

    Hallo Pilzmaus,

    ob das wirklich alles Runzelverpeln sind, lässt sich aufgrund dieses Fotos nicht klären. Dir ist der kleine Braune rechts als ungewöhnlich aufgefallen. Nun, vielleicht ist das keine Runzelverpel sondern eine Käppchenmorchel. Klären lässt sich das durch einen Längsschnitt durch den ganzen Pilz. Bei der Runzelverpel ist der Stiel am Hutscheitel angewachsen, bei der Käppchenmorchel an der Hutmitte.

    FG

    StephanW

    Hallo Jens,

    das sind keine Frühlingslorcheln, obwohl sie im Frühling gewachsen sind. Unter anderem erkennt man das daran, dass sie unter Laubbäumen und nicht unter Kiefer wachsen.

    FG

    StephanW

    Hallo Tinu,

    beim Zapfenrübling (Strobilurus) kommt es entscheidend darauf an, auf welchen Zapfen er gewachsen ist. Es gibt neben dem vorgeschlagenen Fichtenzapfenrübling auch noch zwei Kiefernzapfenrüblinge. Nur ein Tannenzapfenrübling ist mir nicht bekannt, also müssen außer den von dir angesagten Tannen noch andere Bäume am Fundort gestanden haben, oder meintest du mit Tannen vielleicht Fichten?

    FG

    StephanW

    Hallo Diether,

    wenn man sich sicher ist, dass es Schwefelköpfe sind (die Lamellen dürfen keinesfalls braun sein, sondern grau, gelb oder grün, auch darf kein Stielring vorhanden sein), kann man eine Kostprobe durchführen: der Grünblättrige stark bitter, der Ziegelrote herb-bitterlich, der Rauchblättrige ganz mild mit deutlich pilzigem Aroma.

    FG

    StephanW

    Wenn mir schlecht bzw. übel ist, dann trinke ich ein Glas davon zusammen mit Soda Pulver vermischt. Heftig im Geschmack (ich halte mir immer die Nase zu dabei *lol*), aber es hilft. Kurze Zeit später fühle ich mich wieder gut!

    Hallo zusammen,

    das, was hier beschrieben wird, hat mit "Stärkung des Immunsystems" so mal gar nichts zu tun. Ein kaputtes Immunsystem kann man nicht mehr stärken, das ist unwiederbringlich dahin, so wie abgestorbene Gehirnzellen. Was man prophylaktisch tun kann: alles, was das Immunsystem schwächt, lassen: Rauchen, Alkohol, Tablettensucht... gesund leben sozusagen und die Psyche in Ordnung halten.

    Wenn einem "schlecht" ist, was auch immer das heißen mag (unspezifische Magen-Darm-Probleme? Kopfschmerzen unbekannten Ursprungs? Ausfallerscheinungen des Nervensystems nach Alkoholgenuss?), kann man sich auch hinlegen und fühlt sich kurze Zeit später wieder gut. Bei einem übersäuerten Magen geht eher vom Soda und von der reichlichen Flüssigkeitszufuhr die Heilwirkung aus statt vom Pilz. In schwereren Fällen, wenn es einem wirklich dreckig geht, geht man zum Doc und lässt sich untersuchen. Ginseng-Extrakt ist auch "Chemie" (und ordentlich Alkohol); wenn man "Chemie" als Heilmittel ablehnt, müsste man schon die original Ginseng-Wurzel kauen. Noch besser bei Bluthochdruck wirken Salzverzicht, Kaffeeverzicht, Nichtrauchen, Abnehmen und körperliche Bewegung. Seltsamerweise glauben immer mehr Leute, dass man bei körperlichen Beschwerden noch etwas Zusätzliches zu sich nehmen muss, damit es einem möglichst schnell besser geht. An Verhaltenskontrolle verdient halt niemand etwas, an den Sachen zum Einwerfen schon.

    FG

    StephanW

    Hallo Banane,

    der Pilz unter deiner Bananenstaude gehört augenscheinlich in die sehr artenreiche Gattung Conocybe (Samthäubchen) und ist auf die Art nur mit dem Mikroskop bestimmbar. Mit der Bananenstaude hat er wohl nichts zu tun, sondern er lebt von den Erdbestandteilen.

    Der Pilz in der Wiese ist, so wie er aussieht, vermutlich der Gurkenschnitzling (Macrocystidia cucumis).

    FG

    StephanW

    Hallo zurück,

    ich weiß nicht, warum da jetzt so eine Unentspanntheit in die Unterhaltung reinkommt - zu dem, was ich geschrieben habe, passt das jedenfalls eher nicht. Was ist denn böse daran, wenn ich schreibe, dass hier einige an der Hutoberfläche die Gattung erkennen können?

    Schupfnudel

    Ich hatte auch nichts von "grüner" Sporenpulverfarbe, sondern von "minimal grünlich getönter" Sporenpulverfarbe geschrieben. Und sei mir bitte nicht böse, bei Chlorophyllum olivieri sehe ich in der Tat einen minimal grünen Ton in der Sporenpulverfarbe.

    Freundliche Grüße

    StephanW

    Hallo IPS,

    genau richtig gehandelt! Pilze, die unangenehm oder sonstwie merkwürdig riechen, sollte man niemals essen. Was bei deiner Art der Konservierung schief lief, weiß niemand, der nicht dabei war. Ich möchte allerdings bemerken, dass ich von der von dir beschriebenen Art, rohe Pilze durch Gefrieren zu konservieren, nicht viel halte, auch wenn andere das anders sehen mögen. MMn gibt es bessere Konservierungsmöglichkeiten, wobei ich mir auch nicht wirklich vorstellen kann, Reizker oder andere Milchlinge anders als frisch aus dem Wald zu verzehren.

    FG

    StephanW

    Hallo Karola,

    die deutsche Gattungsbezeichnung Riesenschirmling steht für die Gattung Macrolepiota. Nicht alle Arten in dieser Gattung sind im landläufigen Sinne "riesig". Damit soll nur die größenmäßige Abgrenzung zu den Schirmlingen (Gattung Lepiota) ausgedrückt werden, wobei es auch bei den Schirmlingen Arten gibt, die so groß wie schmächtig gewachsene Riesenschirmlinge werden können (z. B. Lepiota cortinarius oder Lepiota ignivolvata). Aus der ursprünglichen Gattung der Riesenschirmlinge wurde dann die Gattung Chlorophyllum (Safranschirmlinge) abgetrennt, die sich von der Gattung Riesenschirmling durch safranrote oder weinrote Verfärbung des Fleisches bei Anschnitt, einem ungenatterten Stiel und minimal grünlich getönter Sporenpulverfarbe (im Ton etwa so grün wie ein "grüner" Kartoffelkloß) unterscheidet. Auch schmächtig gewachsene Safranschirmlinge sind nicht unbedingt "riesig".

    Was man bei der Bestimmung in diesem Formenkreis beachten sollte: die Stieloberfläche und Knollenform anschauen sowie die Verfärbung des Fleisches bei Anschnitt nachverfolgen. Beide Informationen sind in deiner Anfrage nicht enthalten. Manche hier können aber offensichtlich dennoch an der Hutoberfläche erkennen, um welche Gattung es sich handelt.

    Freundliche Grüße

    StephanW

    Hallo Britta,

    diese Pilze, die du zeigst, leben von den Bestandteilen der Blumenerde, die auch Holzreste zu enthalten scheint. So rein optisch scheinen das Pilze der Gattung Ackerling (Agrocybe) zu sein. Per Google kommst du vielleicht an weitere Informationen zu Agrocybe ran, falls du welche brauchst. Jetzt noch was Böses:cool:: ich persönlich fände die Ackerlinge im Blumentopf interessanter als die Pelargonien/"Geranien".

    FG

    StephanW

    Hallo Marcus,

    so wie ich dich und deine Art Pilzwissen zu erwerben einschätze, müsste dir das 6-bändige Werk MICHAEL/HENNIG/KREISEL, Handbuch für Pilzfreunde weiterhelfen. Das Werk wurde schon ewig nicht mehr neu aufgelegt, daher nur noch antiquarisch zu erwerben (mehr als 20 bis 25 Euro pro Band sollte das nicht kosten), aber da sind schon sehr viele Pilze drin, dazu kommen ganz viele grundlegende Aufsätze und Aufsätzchen, die einen im Grundverständnis enorm weiterbringen. Als ich so weit war wie du jetzt bist, hat mich das Werk sehr gut vorangebracht. Dann hätte ich als Tipp noch die "Pilzwanderungen" von ENGEL (ebenfalls nur antiquarisch), das ist ein paar Nummern kleiner, bringt aber auch viel für das Grundverständnis. Auch das ist ein Pilzbuch eher zum Lesen als zum Bildergucken, aber ich glaube genau so etwas fehlt dir noch.

    FG

    StephanW

    Hallo Marcus,

    es gibt mit Russula gracillima eine ziemlich ähnliche, ebenfalls bei Birken wachsende Art. Russula gracillima hat allerdings sehr oft einen rosa überhauchten statt reinweißen Stiel, und hat auch einen schlanken, weniger kompakten Habitus als R. exalbicans. Es ist nicht ausgeschlossen, dass bei R.-gracillima-Kollektionen auch Exemplare mit weißem Stiel vorkommen, also sollte man sich, wenn man eine Kollektion (zusammen wachsende Gruppe aus Einzelexemplaren) gefunden hat, möglichst jeden einzelnen Stiel anschauen. Freilich ist R. gracillima ein sehr seltener Pilz, während R. exalbicans unter Birken auf trockenem bis halbtrockenem Boden sehr häufig bis fast gemein vorkommt.

    FG

    StephanW

    Hallo Ulrich,

    meiner Meinung nach sehen die Perlpilze, die auf deinen Fotos zu sehen sind, sehr typisch aus und tragen so viele relevante Mekmale, dass sie allein anhand der Fotos gut identifizierbar sind. Allerdings sollte man, wenn man versucht, Pilze mit Bestimmungsbüchern zu identifizieren, keinesfalls nur die Fotos anschauen, sondern auch die Beschreibungen dazu lesen. Mir scheint es so, als wurde dies hier nicht gemacht.

    Übrigens ist das toll, wenn die Pilze in deinem Vorgarten wachsen. Da gibt es bestimmt noch mehr Arten. Mit viel Glück vielleicht sogar Steinpilze, die haben sehr ähnliche Standortansprüche.

    Freundliche Grüße

    StephanW

    Hallo Peter,

    volle Übereinstimmung. Nach der Empfehlung der DGfM sollte man nicht mehr als 200 Gramm Wildpilze pro Woche verzehren, das wäre eine Beilagenmenge zu Spaghetti oder Semmelnknödel bzw. eine Drittelpfanne voll "verhackerter" Reifpilze. Kommt ein Pilzsammler mit einem vollen Riesenkorb zu mir, kriegt er das gesagt (verbunden mit dem Hinweis auf die einschlägigen rechtlichen Sammelbeschränkungen). Ich persönlich verstehe sowieso nicht, wie man sich Pilze pfund- oder kiloweise reinhauen kann - allerspätestens der hundertste Löffel voll schmeckt doch schon öd. Neben den Reifpilzen, die du erwähntest, sind auch Maronen, Semmelstoppel oder gilbende Champignons ziemlich leistungsfähige Schwermetallsammler. Ich glaube, in jedem Pilz findet man etwas, wenn man nur lange und genau genug sucht, so dass man bei allzu jakobinischer Betrachtungsweise Schwammerlsucher vom Essen abhalten müsste, egal was sie anschleppen. Nachteil: dann gäbe es keine Schwammerlsucher mehr, die in die Beratung kommen, dann gäbe es bald auch keine Pilzberater mehr, dann gäbe es auch irgendwann keine Pilzberaterausbilder mehr.

    FG

    StephanW

    Auch wenn man wenigstens eine dabeistehende Fichte oder Tanne erwähnt hätte, oder vielleicht eine Buche, wäre schon was gegangen. Aber so ganz ohne Zusatzinformationen geht es bei den braunen Ritterlingen leider nicht, da gibt es zu viele verschiedene Arten, die sich alle ähnlich sehen.

    pilzscout

    So statisch muss man das auch nicht betrachten. Ein dynamisch denkender Pilzfreund kann sich ja auch mit der Zeit Gattungskenntnisse aneignen und sein Wissen ausweiten, er muss es halt ernsthaft anstreben, und er muss sich auch wirklich für Ritterlinge interessieren (die sich ja kaum zu Speisezwecken eignen). So wird aus Frust nach und nach Kompetenzerleben. Was meinst du, wieviele Jahre es bei mir gedauert hat, bis ich die braunen Ritterlinge auseinanderhalten konnte? Aber ich bin immer drangeblieben, weil sie nun mal im Wald sehr häufig sind und es mich immer genervt hat, so häufige Pilze nicht benennen zu können.

    FG

    StephanW