Dann hast du auch sicher in dem Thread gelesen, dass dann es Probleme mit dem Fuchsbandwurm geben kann.
Ich bin da weiß Gott kein Experte, nachdem ich mich da aber mal ein wenig eingelesen hatte, halte ich persönlich inzwischen Befürchtungen vor dem Fuchsbandwurm für (1) übertrieben und (2) inkonsequent.
(1a) Es gibt nur sehr wenige Fälle:
2015 wurden für Deutschland 44 Fälle gemeldet, 2016 waren es 26, 2017 gab es 36 Fälle Erkrankungen, 2018 wurden 49 Fälle gemeldet.
(1b) Der Übertragungsweg über Wildfrüchte etc. ist theoretisch denkbar, aber unwahrscheinlich:
Es wird davon ausgegangen, dass bei den meisten Fällen erst eine Dauerexposition zur Infektion führt, und keine einmalige Aufnahme der Bandwurmeier.
(1c) Der Übertragungsweg über Wildfrüchte, Pilze etc. ist nicht empirisch nachgewiesen:
Nur sieben Prozent der Erkrankten hatten weder eine landwirtschaftliche Tätigkeit oder Gartenarbeiten ausgeübt, noch Haustiere gehalten.
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Der Verzehr von ungewaschenem Obst einschließlich Beeren, Gemüse oder Pilzen konnte, mit Ausnahme des Verzehrs ungewaschener Erdbeeren und dem Kauen von Gras, nicht mit einem erhöhten Risiko in Verbindung gebracht werden.
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Der Verzehr von rohem Gemüse, Beeren und Pilzen konnte weder in Österreich noch in Alaska mit Erkrankungen in Verbindung gebracht werden.
(2) Inkonsequent scheint mir die Angst, weil Füchse nicht nur im Wald unterwegs sind, sondern auch in Feldern und Gärten selbst in der Stadt.
Wissen wir, wie waldnah unsere Erdbeeren gewachsen sind und wie oft Füchse dort im Beet unterwegs waren? Wer aufgrund der Angst vor dem Fuchsbandwurm Waldfrüchte etc. meidet müsste also konsequenterweise auch kein bodennah wachsendes Obst etc. roh essen.
vg
Jan