Beiträge von René T.

    Guten Abend zusammen,

    da muss ich leider passen, ohne Aufnahmen der Unterseite kann ich sind meine Möglichkeiten der Ferndiagnose bis auf wenige Arten eingeschränkt.

    Aber Peltigera ist schon mal richtig 😉

    LG René

    Und ausserdem haben wir noch einen ganz erheblichen Vorteil gegenüber den - echten - Pilzleuten. Bei ihnen führt eine Fehlbestimmung unter Umständen zu einer Vergiftung. Bei uns maximal zu nem falschen Etikett an einem Herbarbeleg oder Foto...

    Quatsch, alles gut. Bei uns im damals braunkohlveräucherten Osten (ausgenommen vom Harz vlt.) gab es es bei Unsea auch nur die Entscheidung: alles was klein und buschig war = U. Hirta, was ein wenig herabhing U. filipendula (nun dasypoga) 🙃. Das Wissen hat bei dieser Gattung auch einfach in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

    Und ganz davon abgesehen hast du deine Flechtenkenntnis in den vergangenen Monaten ganz massiv erweitert 👌. Ich wüsste nicht, dass ich selbst da so schnell war...

    LG René

    Guten Abend Joe,

    Lärchenschonungen beherbergen regelmäßig eine Fülle an "Bärtigen". Da mache ich auch immer gerne mal nen Abstecher hin. Eine schöne Kollektion, die du da aufgenommen hast.

    Was die Einstufung zu Usnea dasypoga angeht, wäre ich vorsichtig, die Gattung hat weit mehr in sich als diese Art und U. hirta. Auch wenn man hier ohne Chemie ziemlich weit kommt, reicht für viele Merkmale ein Foto nicht aus, da man bei der Gattung schon genau hin schauen sollte. So lässt sich auf keinem der Bilder eine etwaig vorhandene schwarze Basis ableiten.

    Zumindest Bild 4 zeigt mit Sicherheit etwas Anderes. Hier sind (trotz Foto) an den zentralen Hauptästen deutliche Verdickungen erkennbar, die auf zahlreiche Isidiomorphe hindeuten. Dasypoga hat lediglich wenige flache Sorale und zeigt ansonsten ein typisches Fisch- Grätenmuster. Das wäre am ehesten noch bei Bild 5 der Fall. Die letzte Usnea ist noch recht klein und kann eigentlich alles sein. Viele artspezifische Merkmale bilden sich bei dieser Gattung erst mit entsprechendem Alter aus.

    Wenn man sich für Usneenbestimmung interessiert kann ich den Gattungsschlüssel von Randlane et al empfehlen (der ist allerdings auf englisch). Den gibt es frei im Internet abzurufen und hat auch eine gute Bebilderung dazu. Er behandelt alle europäischen Arten. Diese Aufschlüsselung sollte aber auch weitgehend im aktuellen Wirth übernommen worden sein.


    Zu einer sicheren Artansprache würde ich mich hier leider nicht hinreißen lassen 😅

    Beste Grüße

    René

    Guten Abend zusammen,

    L. Elaeochroma, würde ich in diesem Fall ausschließen. Die Apos sind doch alle deutlich unberandet und hocken auch ziemlich dicht aufeinander. Ich würde hier eher in Richtung Scoliciosporum oder Lecania gehen, mich aber ohne Sporenmerkmale auch nicht festlegen wollen.

    LG René

    Guten Morgen Martin,

    Nährstoffarme Böden sind doch erst mal nicht verkehrt für Flechten. Alles, was höhere Pflanzen in Ihrer Wüchsigkeit einschränkt, ist ein Vorteil für die konkurrenzschwächeren Bodenflechten. Ich würde auch nicht ausschließen, dass du die Art - am geeigneten Standort, in deiner (weiteren) Umgebung aufspüren könntest. Sie ist ja nicht an Flechten-Kiefernwälder gebunden sondern kommt eben hauptsächlich dort vor, wo es Pflanzen schwer haben, wie auf Sand- oder sehr flachgründigen Böden. Zweites findest du mit Sicherheit bei dir im schönen Odenwald in den Blockhalden - die auch sonst ein vielfältige Flechtengemeinschaft vorweisen können. Im Harz kommt sie verstreut an solchen Standorten ebenfalls vor.

    Hier mal ein Informationsblatt zur Art aus Hessen, da ist auch eine Verbreitungskarte mit Fundorten ganz im Süden, was dann an dein Beobachtungsgebiet angrenzen dürfte, dabei:

    Deckblatt_Vorlage_ASB.pub (hlnug.de)

    Es ist halt leider so, dass diese Flechtenart in Deutschland in den meisten Bundesländern stark rückgängig ist, was ein Finden der Art wohl zunehmend schwerer machen wird...und ein Grund ist, warum für diese Spezies ein Fotobeleg gegenüber einer Aufsammlung in jedem Fall zu bevorzugen ist.

    Wenn du auf der Suche nach bodenflechtenreichen Flächen bist, kannst du immer dort schauen, wo es lange offen und gerne auch nährstoffarm ist. Wenn du in der Neckargegend unterwegs bist, könnte ein Abstecher auf eine Binnendüne lohnend sein (ich kenne eine bei uns an der Elbe, da liegt die Deckung der Flechten bei weit über 50 %). Auch ehem. Truppenübungsplätze können sehr Bodenflechtenreich sein. Viel Erfolg bei deiner Suche!

    Beste Grüße

    René

    Guten Abend in die Runde,

    heute möchte ich euch gerne einen netten Fund vom letzten Wochenende aus dem nördlichen Harzvorland vorstellen. Es handelt sich dabei um die "Echte Rentierflechte", Cladonia rangiferina. Diese Art wuchs am Standort - einem Flechtenkiefernwald, zusammen mit u. A. Cladonia portentosa, Cladonia furcata und Cetraria islandica. Im Vergleich zu den meisten anderen Rentierflechten fällt das Fehlen des grünlichen Farbtons auf.

    Cl. rangiferina, hier rechts im Bild.

    Ein weiteres typisches Erkennungsmerkmal ist die einseitswendige Wuchsform.


    Ein, wie ich finde, schöner Nachweis, insbesondere, da die Art bei uns in ST inzwischen in der RL 1, gelistet ist...

    LG René

    Nabend,

    da kann ich eigentlich nicht viel ergänzen. Ich würde auch in Richtung Cl. chlorophaea s.lat. gehen. Für Cl. coniocraea sind mit die Podetien zu Becherlastig, aber hier würde ich mich nicht festnageln lassen...

    LG René

    Hallo in die kleine Runde,

    schöne Nahaufnahmen deiner Flechten 😁 und Martin hat gut beraten 👍. Ich sehe das genauso. Die Lecanora kannst du in die L. hagini - Gruppe stellen, da gehört zb. auch L. sambuci mit rein. Das sind alles so kleinfrüchtige Arten der Gattung, deren Endbestimmung ohne Mikro kaum möglich ist (zumindest mir nicht). L. chlarotera allerdings hätte im Verhältnis zum restlichen Flechtenallerlei auf deinen Bildern größere Apothecien, die schließe ich hier aus. Bei der Schwarzen würde ich aufgrund der Größe und dem eher undeutlichen grünlich/grauen Lager zu A. punctata tendieren. Das Lager von L.ealeo... Wäre deutlicher und die Apos größer. N. nigroclavata kann ich nicht gänzlich ausschließen.

    Einen schönen Abend noch.

    René

    Hallo Emil,

    mh da würde ich mich nicht festlegen. Cl. carneola müsste eigentlich nen gelbgrünen Touch haben. Vom Habitus her würde die aber schon passen. Für Cl. fimbriata sind mir die Becher zu unregelmäßig, auch das die überwiegend Sprossen, ist eigentlich bei fimbriata nicht so massiv zu erwarten. Könnte noch in Richtung Cladonia chlorophaea agg. gehen. Ohne Chemie werd ich mich hier enthalten 😅

    LG René

    Nabend Emil,

    das sollte gut hinkommen. Auf der unteren Aufnahme kann man übrigens noch zwei weitere Arten ausmachen. Die braune, reich verzweigte, ist eine Stachel-Hornflechte - Cetraria aculeata. Die graue mit den zugespitzten Enden (geht normalerweise auch leicht ins gelbliche) ist Cladonia uncialis (Igel-Säulenflechte).

    Beste Grüße

    René

    Hallo Martin,

    ich denke hier auch eher, dass es Hyperphyscia ist. Auch der Trägerbaum spricht hierfür. P. ambigua bevorzugt doch oft ein saureres Millieu... Es ist aber halt immer leichter Arten direkt im Feld als anhand eines Fotos zu beurteilen, deshalb tue ich mich mit endgültigen sicheren Bestimmungen nur über Fotos doch oft etwas schwerer.

    Das mit der Höhenangabe sollte man nicht immer zu ernst nehmen. Ich selbst habe schon mehrfach Berg- und Gebirgsarten bei uns im Flachland gefunden z.B. spannende Arten wie Evernia divaricata und Cetraria sepincola. Beide waren bei uns vorher auch nur aus dem Bergland bekannt. Genauso verhält es sich bei P. ambigua, die hier im Flachland unter anderem auf alten Weidezaunpfählen oder Jagdkanzeln vorkommt.

    Die Flechtenverbreitung variiert mit der Zeit sehr stark außerdem muss auch immer wieder drauf geschaut werden, wo der Autor eines Werkes herkommt... Bei den Roten Listen beispielsweise sind oft Arten unterrepräsentiert die ihren regionalen Schwerpunkt in der Umgebung der Rote-Liste Ersteller haben (betrifft verschiedene Artengruppen). Die haben aber hin und wieder keinen Blick dafür, dass diese Arten in anderen Bundesländern wesentlich seltener sein können ;-).

    LG René

    Guten Abend,

    die Flechten sehen schon ziemlich an gepresst aus, von daher kann das passen. Hast du die Aufnahmen auch mit Parmeliopsis ambigua abgeglichen, die würde farblich ebenfalls gut hinkommen.

    LG René

    Hallo Bernd,

    lange nichts von dir gesehen ;)

    Also Peltigera ist schon passend. Vom Aussehen her (sowohl Aufbau Rhizinen, als auch Oberseite zumindest tlw. mit angedrücktem Filz) würde ich auf Peltigera rufescens tippen. Auf offenen Sandböden und vollexponiert kommen nur wenige Arten in Frage. Weitere dem Standort entsprechende Arten wären P. extenuata oder P. didactyla. Beide hätten kleine sorediöse Bereiche, die verschwinden zwar mit dem Hernawachsen bei P. didactyla, man müsste aber noch Überreste anhand verbleibender Flecken erkennen können.

    Beste Grüße

    René

    Guten Morgen Martin,

    ich denke an dieser Stelle, dass die umliegenden Flecken auf Bild 2 mit zu dem Flechtenlager gehören, zumindest die unteren 4. Die sehen zwar etwas separiert aus, sollten aber nichts Eigenständiges sein. Möglicherweise wurden die Abschnitte dazwischen abgefressen, oder sind teilweise abgestorben. Auf deinem ersten Foto des Posts ist beispielsweise auch ein Thallus zusehen, bei dem das Zentrum abgestorben ist und fehlt (unterhalb der Bruchkante des Schneckenhauses).

    LG René

    Nachtrag:

    Die Bereifung der Apothecien hat nichts mit der Reife zu tun, sonst müssten alle Apothecien tragenden Flechtenarten zu einem Zeitpunkt mal bereift sein. Das wäre dann kein schönes Bestimmungsmerkmal mehr 😉

    Guten Abend,

    Deine Einschätzung kann ich teilen. Denke auch, dass es sich um eine Physcia handelt, entweder P. Stellaris oder P. Aipolia. Eine sichere Unterscheidung ist durch Reaktion des Marks mit KOH möglich.

    Die schwarzen Pünktchen treten bei verschiedenen Arten von Physcia immer wieder auf. Es handelt sich um Pyknidien.

    LG René

    Hallo Martin,

    Ja so ungefähr, Intiale sind die Flechten Lager, die noch recht diffus sind. Allerdings haben auch die Stadien bereits Algen integriert. Die Algen können auch frei alleine vorkommen, der Pilzpartner dagegen ist immer auf die Algen angewiesen , um wachsen zu können. Das dünne Hyphenartige ist ein Vorlager, welches ohne Algen auskommt aber im Zentrum der Flechte müssen bereits Algen vorhanden sein.

    LG René