Beiträge von KaMaMa

    Hallo Bernd,

    trockene Flechen und Pilze allgemein (Exsikkate) kannst du in Wasser wieder einweichen. Es hat halt seit 4 Wochen nicht geregnet, der Flechte tut das nichts an. Im Laufe der Zeit kann sie ausbleichen, aber kann immer noch makro- und mikroskopisch untersucht werden (Herbarium).

    Sollte die Probe zu fest sein, um gut gequetscht zu werden, gibt man ein wenig verdünnte KOH unter das Deckblättchen zur Probe hinzu und lässt sie eine Weile einwirken. Das löst Verklebungen zwischen den Zellen. Bei Flechten kann es allerdings gleichzeitig zu einer Farbreaktion mit Flechtenstoffen kommen, oder andere Reaktionen verhindern bzw. abändern, z.B. wenn man mit Lugol arbeiten möchte (Ausfällen von KJ- Kristallen). Dann heißt, es zuvor KOH wieder mit Wasser ausspülen ... Manchmal sind solche Effekte sogar gewünscht (auf K/J-Reaktion prüfen).

    Mit der Kamera hattest du wohl Glück in Unglück. Beziehungsweise noch Garantie.:)

    LG, Martin

    Hallo Bernd,

    als Nachtrag hier eine Foto von heute mit C. c. c. und C. c. h. (oder zumindest das, was ich dafür halte) auf dem gleichen Stein direkt nebeneinander:

    Bild A2 Links Circinaria circinaria circinaria, rechts C. c. hoffmannia - beide Flechten areoliert (gefeldert) mit gleich geformten Apothecien mit kraterartig hochgezogenen Rändern

    Einen schönen Rest-Sonntag wünsche ich!

    Martin

    Hallo Bernd,

    C. calcarea hat keine warzigen Areolen, sondern ist nur rissig, ist kreidig weiß.

    Die Flechte hier ist grünlich und weiß bereift, zeigt diese kraterförmig hochgezogenen Ränder um die eingesenkten Apothecien.

    Es könnte schon eine C. contorta sein, hier nicht aus isolierten Areolen bestehend (C. contorta contorta) sondern mit einem zusammenhängendem Thallus

    => eventuell C. contorta hofmannia / C. hoffmannia.

    Etwas anderes fällt mir dazu leider nicht ein.

    Wenn man eine Krustenflechte bestimmen will, hilft meist nur Mikrsokop und Chemie!

    LG, Martin

    Hallo Codo,

    bitte gehe im Feld immer möglichst sparsam mit Chemikalien um!

    Nach Möglichkeit so wenig wie nur möglich ausbringen.

    Die Chemikalie tötet die Flechte und breitet sich nachher durch Regen aus - KOH ist jetzt natürlich nicht so schlimm wie andere Färbechemikalien ("P"!) und neutralisiert sich über das CO2 der Luft, aber immerhin...
    Besser eine ganz kleine Probe mit dem Taschenmesser abkratzen und zuhause unter der Lupe mit der Chemikalie versetzen. :)

    Die Verfärbung ist ganz typisch für die gelb/orange/rot/braunen, weil anthrachinonhaltigen, Flechten wie Caloplaca und Xanthoria.

    LG, Martin

    Hallo Flechtenfreunde!

    Am Wochenende war ich mal wieder in den Felsengärten (Muschelkalk) über dem Neckar hier ums Eck und habe mich dort ein wenig umgeschaut.

    Bild 1 Muschelkalkfelsen, im Hintergrund Blockschutt mit schattigen, feuchten Stellen


    Dort an feuchteren Stellen von Blockschutthaufen gedeihen üppige Rasen von Gyalecta jenensis (Jenaer Grubenflechte).

    Bild 2 Gyaletca jenensis im vergangenen März, da war es etwas heller - aber halt auch trockener

    Bild 3 Aktueller Zustand von Gyaletca jenensis auf feuchtem Fels. Das olivschwarze Zeug ist übrigens der feucht glitschig-gallertige Flechtenthallus, der zu zu den orangen Apothecien gehört.

    Diese feuchten Flechten waren von niedlichen Kugelspringern (Collembola) bevölkert, die es sich gut gehen lassen.

    Leider war der Himmel an diesem Tag stark bewölkt und die Beleuchtung dadurch alles andere als optimal.

    Andererseits lassen sich diese Flechtenliebhaber bei sonnigem Wetter nicht in so großer Zahl sehen.

    Die Nahlinse habe ich gar nicht erst rausgeholt, dafür braucht man sehr viel Licht.

    Ein paar Impressionen...

    Bild 4 Mindestens 7 Kugelspringer (Rote Kugelspringer und Bunte Kugelspringer oder nahe Verwandte davon) tummeln sich auf der Flechte.

    Bild 5 Wusel, wusel, wusel...

    Bild 6 Borsten am Popo machen jeden Kugelspringer froh

    Bild 7 Der Kollege wechselt wohl 'rüber zur Protoplastenia?

    Bild 8 Aber die Gyalecta ist am beliebtesten!

    Bild 9


    Weil wir im Flechtenforum sind, noch ein wenig zur Flechte selbst.

    G. jenensis selbst besitzt gelb-orange Apothecien mit hellem, gekerbtem Eigenrand, deutlich muriforme Sporen, Paraphysen mit gelben Inkrustationen.

    Bild 10

    Bild 11 Farblose Spore (und viele gelbe Kartinoid-Tröpfchen aus geplatzten Trentepohlia-Algenzellen)

    Bild 12 Gemauerte Sporen zwischen gelb inkrustierten Paraphysen

    Wie sie allerdings schmeckt, da müssten wir die Kugelspringer befragen! :wink:

    So, das war's für heute!

    LG, Martin

    Hallo Bernd,

    offenbar munden die Flechten den Schnecken sehr, denn sie sind großflächig abgeweidet. :)

    Ohne die Sporen gesehen zu haben, halte ich das für ein schwieriges Unterfangen, die Caloplaca zu bestimmen.

    Neben Calogaya pusilla mit elliptischen Sporen käme vielleicht auch Variospora flavescens mit rhombische Sporen in Betracht (oder gar andere Caloplacen?).

    Ich sage aber nicht, das es nicht C. pusilla sein kann!

    Vielleicht liegt eine Mischkollektion vor?

    C. pusilla ist klein (< 1,5cm) und oft stark bereift - vielleicht hier ein noch sehr kleines Exemplar:

    Ausschnitt Bild 4 - stark bereifter, kleiner Thallus

    Während V. flavescens wenig bereift ist und auch größere Lager bildet:

    Ausschnitt Bild 4 - schwach bereifte Thalli d'rum herum (auch Bild 6 unten). V. flavescens mag Vertikalflächen, auch an halbschattigen Standorten.

    Ich finde die gelben, orangefrüchtigen Caloplacen verwirrend!

    Leider kenne ich nur die Bücher und mache mir meinen Reim darauf.

    Mit C. contorta meinst du natürlich Circinaria contorta - diese Flechte stimmt nicht mit dem Fund auf den Fotos überein.

    Die Flechte ist nicht umsonst aus der Gattung der Leconoren herausgelöst worden.

    Dort wären die Apothecien in einzelne, stark areolierte Thallusinseln kraterartig eingesenkt.

    Bild A1 Circinaria contorta auf Beton-Pflanztrog

    Hier hingegen sitzt der Fruchtkörper auf dem Thallus auf, mit verjüngter Basis.

    Das ist schon eine Lecanora im engeren Sinne! Die kommen auch auf Kalkstein vor - kein Problem.

    Das siehst du also richtig - eine Lecanora!

    Etwas schwierig zu beurteilen ist, ob nur Apothecien oder auch Thallus sichtbar ist, der Schneckenfraß ist nicht hilfreich.

    Ich glaube nur Apothecien und abgefressene Stellen, an denen mal Apothecien waren, zu sehen.

    Vielleicht L. dispersa, L. semipallida, ... etwas in der Richtung vielleicht, oder doch L. albescens mit sichtbarem Thallus um die Apothecien???

    Aber da muss man genauer schauen, und mikroskopieren.

    Leichter wird es dadurch aber nicht.

    LG, Martin

    Hallo,

    also eine Flechte kann man hier ausschließen, möchte ich vermuten.

    Das ist schon ein Rindenpilz. Solche weißen Dinger sieht man ja des öfteren. Die Struktur im 2.Bild kommt mir irgendwie bekannt vor.

    Mein erster Gedanke bei den violetten Flecken wäre ein Befall des Pilzes (durch Viren, Bakterien, Pilze, was auch immer), zumal ja auch die Mitte letztlich herauszubröseln scheint.

    Ich kann nicht wirklich beitragen, tut mir leid.

    LG, Martin

    Hallo Bernd,

    deine Einschätzung der Gelbflechte erscheint mir sehr plausibel - ich würde auch auf X. calcicola tippen!

    Die typischen Randlappen und die isidiös-knittrige Thallusmitte sprechen dafür.

    Es ist halt ein steriles Exemplar.


    Die Kuchenflechte auf Kalkstein würde ich mal mit L. dispersa vergleichen:

    Ich erkenne auf den Fotos nur Apothecien(*), keinen Thallus und die Apothecien seinen aufzusitzen, ev. leicht gestielt zu sein bzw. mit verengter Basis aufzusitzen.

    Die Lecanoren sind nicht einfach.

    Ich würde mich nicht trauen, ohne Mikroskopie und ohne Chemie das näher eingrenzen zu wollen.

    Gerade so helle Lecanora-Arten gibt es bekanntlich gar nicht wenige!


    Wie ich dich mittlerweile einschätze, hast du das womöglich sogar schon vorbereitet... :)

    LG, Martin


    (*) Leider lassen sich die Fotos nicht vergrößern. Es sind noch kleine, orange Flechten (R. elegans?) zu sehen und kleine Gelbflechten mit vielen Apothecien (X. parietina?)

    Die Bildbeschriftung bei 2a soll sicher L. albescens heißen, oder?

    Hallo Bernd,

    dieser Tage bin ich über einen Flechtenschlüssel gestolpert, der die vielleicht interessieren könnte (Text komplett aus "Wirth, Die Flechten Baden-Württembergs", in 3 Teilen als PDF, ins Englische übersetzt aber ohne Bilder - bei den Walisern zum Download).

    Zu Begin Allgemeines, u.a. Algenschlüssel (sind im Gattungsschlüssel wichtig!), dann Gattungsschlüssel etc.

    Später die einzelnen Gattungen mit Beschreibung und Schlüssel.

    Im Gattungsschlüssel bist du ganz schnell über gelbe Kruste K+rot bei Caloplaca

    Dann S.124 Caloplaca => Part 3 (on Rock) S.128: 1*-5*-11-25-26*-27*-32(zitronenfö. Sporen)-33

    Bei 33 ist C. flavescens von C. aurantia zu unterscheiden:

    z.B. Sporen vermessen - wobei ein großer Überlapp besteht; oder Kristalle im Cortex suchen und finden.

    Aber normalerweise reicht es hier, die Bereifung und die Randläppchen mkroskopisch genauer zu betrachten.

    V. flavescens erinnert mit seinen rundlichen Randläppchen und kleinen Lücken dazwischen sehr C. decipiens, während V. aurantia wie gebügelt glatt und platt daherkommt.

    Das erkennt man aber am Besten im direkten Vergleich!

    Deshalb wäre ich auch bei C. flavescens = Variospora flavescens.

    Randläppchen von C. decipiens - runde Oberfläche, deutlich bereift; Sorale

    Sehr schön! :thumbup:

    Bei den Sporen im Ascus hast du dich aber bestimmt verzählt!

    Ich erkenne nur 8 Sporen in den Asci auf den Fotos, mehr sollten es hier auch nicht sein.

    LG, Martin

    Hallo Bernd,

    warum quetscht du denn den Thallus?

    Da gibt es nicht viel zu entdecken.

    Die für die meisten Analysen wichtigen Zellen sind im Fruchtkörper zu finden.

    Nur manchmal ist z.B. die Struktur der Unterrinde o.ä. wichtig. Da reicht dann ein Dünnschnitt, Quetschen ist eher kontraproduktiv, da die Struktur zerstört wird.

    Ehrlich gesagt, erkenne ich nicht viel auf den letztn Bildern, was mich an Flechten erinnert.

    (Wichtig wäre es, wieder zu Anfang die Probe zu zeigen, die du analysierst. Dann, wo du schneidest. Dann den Schnitt bei schwacher Vergrößerung, etc. Auf diese Weise wird klar, was zu sehen ist.)

    Ich denke, du hast womöglich Moosthallus erwischt und mikroskopiert. (Bild 32 könnten Hyphen zeigen.). Auf deinen Übersichtsbildern ist ja genügend Moos zu erkennen.

    Bei der Bilderreihe 24-26 bin ich mir relativ sicher, Moos zu sehen. Die anderen Bilder zeigen meiner bescheidenen Meinung nach dickwandige, mehr oder minder eckige Pflanzenzellen mit kugeligen Chloroplasten.

    Die grünlichen Zellketten (20-23, 29) könnten mehrzellige Algen oder vielleicht ganz junge Moosthalli sein. Keine Ahnung - leider.

    Bei Flechten wären meist einzellige Grünalgen ZWISCHEN fädigen Pilzhyphen lokalisiert, nicht im Inneren der massiven Zellstruktur. Das passt viel besser zu Chloroplasten IN Pflanzenzellen (Moos, Algen).

    Auch dir und allen, die eventuell mitlesen, einen guten Rutsch!

    Der Austausch mit dir hat mir viel Freude gemacht. Gerne auch wieder im hoffentlich flechtenreichen Jahr 2024!

    LG, Martin

    Hallo Codo,

    da würde ich zuallererst bei Caloplaca s.lat. suchen.

    Die gelbe-orangen Flechten dieser Gattung würden dann immer auf Lauge (normalerweise KOH) purpurrot reagieren.

    Vergleiche mal mit z.B. Flavoplaca oasis ("Beton-Schönfleck"), ev. auch bei F. citrina s.lat. - die kleine gelben Apothecien bieten ein weites und schwieriges Feld!

    (Das schwarze Zeug drumherum könnten Cyonobakterien sein.)

    LG, Martin

    Hallo Stefan,

    alles ist in Ordnung.

    Du musst dich für gar nichts entschuldigen - im Gegenteil.

    Du nimmst dir für meine Frage(n) Zeit und hast sogar in der Literatur nachgelesen.

    Das alles erachte ich überhaupt nicht als selbstverständlich.

    Ich bin hier Schüler und natürlich bin ich für deinen Rat sehr dankbar.

    Mit meinen Worten wollte ich dies zum Ausdruck bringen, habe mich dabei aber vermutlich ungeschickt ausgedrückt - Pardon!

    Ich wollte die Pilzbestimmung positiv abschließen - und das ist in so einem Fall nicht richtig, weil einfach nicht möglich.

    Das ist nicht schlimm, aber muss man halt akzeptieren.

    LG, Martin

    Hallo Bernd,

    bei den roten Klùmpchen dachte ich zuerst an einen lichenicolen Pilz, wie Iliosporiopsis christiansenii (hoffentlich richtig geschrieben). Dafür wirkt es mir #10 aber zu sehr rot, zu durchscheinend und auch die Oberfläche zu glatt.

    #9 könnte schon irgendein pilzlicher FK sein.

    LG, Martin

    Hallo Andy,

    danke für den Tipp!

    Leider finde ich häufig Einzelfruchtkörper und das mit der Kollektion ist bei einem Einzelfruchtkörper leider nicht umsetzbar. ;)

    Da ich noch nicht lange pilzle und damit noch wenig gesehen habe, überwiegt bei mir noch immer die Bestimmungs-Neugierde der Vernunft.

    Letztlich ging der Bestimmungsversuch wegen diesem Ring, dem nicht büscheligen Fruchtkörper und dem Wachstum auf Boden in die falsche Richtung.

    Wenn Hypholoma einen (flüchtigen) Ring haben darf, bin ich sehr zufrieden mit der Einordnung!

    Da sind wir dann wieder bei der Kollektion - wenn der Ring bei den älteren Pilzen gefehlt hätte, wäre es vielleicht gleich klar gewesen.

    Ich lege das Teil unter Hypholoma (cf. lateritium) ab.

    Danke, Stefan und Andy!

    LG, Martin

    Hallo!

    Es gibt übrigens eine zweite Möglichkeit, Bilder durch Drag and Drop hochzuladen, vielleicht klappt's auch so:

    Bilder im Exploroer markieren und in das Browserfenster rüberziehen, dort in das grüne Fenster bei der Beitragserstellung fallenlassen und anschließend das Vorschaubild in den Fließtext einbinden.

    LG, Martin

    Sorry! Ich hatte überlesen, dass du Probleme mit dem Hochladen der Bilder hast.

    Hallo Stefan,

    vielen Dank für den Vorschlag in Richtung Pholiota (astrogalina) zu schauen!

    Stropharia coronilla ist es sicher nicht, da hast du völlig Recht!

    Auch mein allererster Gedanke ging wegen der Hutfarben in Richtung H. lateritium (Ziegelroter Schwefelkopf), wenn da nicht dieser ausgeprägte Ring wäre.

    Alleine vom Draufschauen wäre auch Leratiomyces ceres (Orangeroter Träuschling) sehr ähnlich - die Sporen müssten allerdings viel größer sein!

    (Mein Fehler beim Schlüsseln war, dass beim Ergebnis S. coronilla die Sporen zwar als kleiner 10µm angegeben sind, aber die Lamellen sollen deutlich lila sein, der Hut nur ockergelb (nicht rot) und die Sporen tatsächlich bei 7,5-9 x 4,5 -5,5 µm. Das passt alles nicht! Der Bresinsky-Schlüssel bricht an dieser Stelle ab. Da hätte ich zu Ende lesen müssen - dummer Fehler.)

    Vielleicht stimmt einfach die vermutete Sporenpulverfarbe nicht?

    Ich meine zwar, violette Töne (vgl. Bild 4) zu sehen, hatte das Sporenpulver allerdings zur Analyse nicht zusammengeschoben.

    Schiebt man es zusammen, könnte man meinen, deutlichere Brauntöne zu sehen, weniger Violett.

    Das Tageslicht sind derzeit denkbar schlecht!

    Bild 8 Sporenpulver unter Deckglas - links trocken, rechts in Wasser mit Melzers-Zusatz (Überprüfung der Amyloität)

    Ich glaube aber immer noch, einen violetten Farbstich zu erkennen, aber setze ich rein braues Sporenpulver an, lande ich bei beim Schlüsseln bei der Gattung Pholiota, so wie du vorschlägst, und letztlich bei P. astragalina!

    P. astragalina passt in vielem besser:

    Neben Hutfarbe, Cheilozystiden und Sporengröße - wie du ja schon erwähnt hast - finde ich auch das Vorkommen an Nadelholz in Bodennähe passend.

    ("Occurs on conifer wood, mostly in contact with the soil.")

    Die Fundstelle liegt in einem Mischwald (Rotbuche, Eiche, Hainbuche etc. und Fichte, Kiefer, Lärche!).

    Die geschlagenen Bäume werden am Fundort zwischengelagert, weshalb sich eine Menge von Laub- und Nadelholz auf und in dem Boden, auf dem der Pilz gefunden wurde, befindet.

    Wirklich überzeugt bin ich von Pholiota astragalina allerdings auch nicht, denn auch P. astragalina sieht etwas anders aus, wie ich finde (Stielgürtel, Lamellenfarbe, Schuppen auf Hut, ...).

    Der ähnlich gefärbte Pholiota mixta hingegen hat keine aprikosenfarbene Lamellen, hat keine Chrysozystidien, dafür viele Cheilozystiden mit gelben Inhalt (!), einen im Alter rotbraun verfärbenden Stiel zu Basis hin (Bild 6b), Sporen mit einem deutlich sichtbaren Keimporus, und kommt auf dem Boden und/oder auf Holzabfällen in Nadel- und Mischwäldern vor.

    Ich sollte den nächsten Sonnentag abwarten und dann das Sporenpulver nochmals kontrollieren.

    Vielleicht ergibt sich dann Klarheit bezüglich der Spp-Farbe.

    Es bleibt also schwierig!

    Mit dem Vorschlag P. astragalina bist du aber vermutlich dicht dran!

    LG, Martin

    Hallo Gelbfieber,

    ich mikroskopiere nicht grundsätzlich in KOH.

    Die hell gelben Cheilozystiden sind bereits in Wasser erkennbar:

    Bild 7c Cheilozystiden in Wasser

    Bild 7d Cheilozystiden in Wasser

    Da ich geschrieben fand, dass Cheilozystiden sich u.U. in KOH deutlich gelb(er) färben sollten, habe ich dies ausprobiert.

    Die Cheilozytsiden sind meines Erachtens mit etwas KOH-Zusatz tatsächlich deutlich gelber als in Wasser und haben dadurch mehr Kontrast.

    Ferner lässt sich die Probe besser quetschen.

    Da die Fotos 7a und 7b mit etwas KOH-Zusatz gemacht wurden, schreibe ich das eben auch dazu.

    Mehr steckt da nicht dahinter.

    LG, Martin


    P.S.

    Hast du eventuell auch eine Meinung/Verdacht zur Pilzart?