Beiträge von Fuddler

    Guten Abend,

    ein weiterer Fund aus meiner gestrigen Runde, den ich spontan als R. violeipes in Verdacht hatte. Leider stand nur ein brauchbares Exemplar am Ort, die anderen waren schon Mumien.

    Zusammenfassung: Huthaut zur Hälfte abziehbar, Geschmack mild, Geruch leicht nach Garnelen (bei Gerüchen bin ich aber nie so sicher...), Sporenpulver cremeweiss bis creme (s. Foto), Hut gelb-grün, Stiel rein weiss, aber an gedrückten Stellen heute etwas bräunlich angelaufen. FeSo4 nach gewisser Zeit leicht rosa, Guajak wurde relativ langsam blaugrün (was lt. Kibby zum Kandidaten passen würde).

    Kibby sagt dem R. violeipes eine nicht abziehbare Huthaut nach - ich selbst hatte schon ein junges Exemplar bei dem dies auf einer Hutseite der Fall war, auf der anderen nicht. 123Pilze beschreibt die Huthaut als leicht abziehbar, und gummiartig - was ich aus eigener Erfahrung bestätigen zu können glaube. Dieser hier war ja schon voll aufgeschirmt, aber die Huthaut war immer noch recht elastisch.

    Was, meint ihr, könnte das für ein Kollege sein?

    Danke und viele Grüße,

    Bernhard

    Ja, das sehe ich ein, war aber in diesem Fall unmöglich, da ich mit dem Kinderwagen unterwegs war und die drei von einer hohen Böschung gepflückt habe.

    Werde ich versuchen zu berücksichtigen wenn ich sie wieder finde.

    Gilt diese Einschätzung auch für den Befund eines hohlen Stiels? Dazu gibt es nämlich durchaus unterschiedliche Angaben. Manche sagen, der Stiel wäre hohl, manche heben einen vollen Stiel bei der Krausen Kraterelle als maßgeblich heraus.

    Ja, aber bei nur drei (hohlen) Fruchtkörpern überhaupt auf 3 Quadratzentimetern ist das ja eher unwahrscheinlich.

    Ich bin leider nicht so oft dort, und die tausendzähligen Kraterellenrasen suche ich bisher vergeblich. Ich werde aber in Zukunft die Augen offen halten, was an der Stelle so wächst.

    Hi, gefunden im Mischwald, Kiefern, Buchen, Eichen.
    Die vermeintlichen Trompeten wuchsen im Dunstkreis großer Buchen an einem Stumpf unbekannter Spezies, in der Nähe einer sehr kleinen Tanne (30 cm hoch, Nordmann o.ä.)


    unzählige Gallertkäppchen zum Vergleich standen überall herum.


    danke für eure Einschätzung und viele Grüße,

    Bernhard

    Davon finde ich zuletzt auch n paar ab und zu - immer an derselben Stelle, wo sie durch Nadelholzrindenabwurf nach oben wachsen. Es roch unangenehm und überdeckte den typischen Geruch völlig. Ich lasse sie daher komplett liegen, da ich annehme, dass es sich um Befall mit Fremdmycel/Schimmel handelt.

    Ja, allerdings hatte ich das Problem jetzt zweimal, einmal bei RT und einmal im KS. Irgendwo hatte ich gelesen, dass Kälte beim Aussparen helfen soll, deshalb war der zweite Versuch dort. Ich kann jetzt soviel hinzufügen, dass auch eine Rückverlegung ins Warme nichts gebracht hat. Die Kandidaten sind jetzt dismissed.

    Wenn allerdings jemand Hinweise hat, was ich beim nächsten mal besser machen kann, dann her damit. :)

    Wenn du meine meinst, nein die gibt es nicht mehr.
    allerdings war da keine, wirklich keine Veränderung des Pilzes selbst zu fassen.
    auch die violetten Beläge entsprachen 1:1 der Farbe der Schüppchen und waren Pilz vom Fleisch des Pilzes.

    Wo du da „Fruchtkörperausgänge“ siehst möchte ich auch noch mal genauer erläutert haben.

    Ich musste spontan an Totentrompeten denken als ich Helens Bild gesehen habe. Keine Leisten, gräuliches Hymenophor. Auch die haben diese dünne Schicht darüber, wahrscheinlich das dünne Hymenophor auf den Leisten? Bei Totentrompeten eben nur andere Farbe, grau auf Schwarz und deswegen besser abgesetzt und keine Runzeln.

    So, ich war heute überaus erfolgreich und hab meine Pfifferlinge mal ganz genau angeschaut: es waren überwiegend C. amethysteus.

    In einer großen Gruppe hatte ich einen mit reduzierten Leisten, allerdings nicht so stark wie bei Helens und außerdem einen mit violetten Flecken auf den Leisten. Eine gewisse Variabilität kommt also durchaus vor.

    Viele Grüße,

    Bernhard

    Also, Sequenzierung einzelner Specimen macht nur Sinn wenn man eine Datenbank hat, die so viele Referenzproben enthält, dass die normale Variabilität der Art einschätzbar ist, und so die einzelne Probe einzuordnen ist. Besser noch, natürlich sollte man zur Einordnung einer deutschen Probe keine Spanische Datenbank heranziehen. Da wäre eine europäische oder Deutsche Referenz natürlich besser. Das ist jetzt natürlich etwas vereinfacht, aber solche Vergleiche müssen sehr gut validiert/verifiziert sein. Das ist auch in der Forschung kein triviales Problem.
    Insofern sollte man sich vor einer Analyse sehr gut informieren, Umzug beurteilen, ob das wirklich zielführend ist. Nur die Sequenz der eigenen Probe bringt nix, auch wenn man die mittlerweile für n paar Cent bekommen sollte.

    Hej,

    schaut mal, ist das ein Hasenröhrling - wäre mein Erstfund (genauer der meiner Frau).

    Scheint alles zu passen, nur der Fundort ist vielleicht etwas untypisch? Rand eines Waldweges auf Sandboden und in näherer Umgebung nur Kiefern und Lärchen, habe mich extra noch mal umgesehen. Kann das sein, oder muss ich einen kleinen Laubbaum übersehen haben?

    Viele Grüße,

    Bernhard

    Moin!

    Ich bilde mir ein, ja. Täublinge als Täublinge erkennen, und nicht-Täublinge als solche, kann ich. Einer der rosa Täublinge war so eindeutig mit zurückgezogener Huthaut, dass es eigentlich R. Vesca sein muss. Dass rote Täublinge sehr problematisch sein können, ist mir auch bewusst.
    Leider bringen mich diese drei Bücher (s.Foto) bei Täublingen an Grenzen. Deswegen habe ich mir den Schlüssel von Kibby bestellt und entsprechende Chemikalien. Ein Mikroskop habe ich nicht, aber hoffe auch mit den Farbreaktionen weiter zu kommen. Alle Arten zu kennen ist vermutlich utopisch, aber weiter kommen möchte ich schon gerne.

    Achja: Ich bin übrigens rotgrün-fehlsichtig, das heißt ich sehe feine Nuancen die andere nicht sehen, habe aber anderswo im Spektrum (Grün) Schwächen.


    Moin,

    ich habe mich gerade angemeldet, lese aber schon länger immer mal wieder mit. Echt klasse, was hier an Hilfsbereitschaft und Kompetenz vorhanden ist.

    Kurz zu mir:

    Ich bin von Haus aus Biologe, betreibe "Feld-Wald-Wiesenbiologie" aber nur noch als Hobby. Für das "Bestimmen" hatte ich schon seit dem ersten Semester einen ganz guten "Blick", das hat mir auch immer schon richtig Spaß gemacht. Seit ein paar Jahren erst haben es mir aber die Pilze angetan. Pfifferlinge, Steinpilze, Röhrlinge, Krause Glucke etc. kenne und schätze ich bereits sehr. Täublinge und Milchlinge erkenne ich auch sicher, und habe sie auch schon gegessen, aber dem Wissenschaftler in mir zerreißts das Herz, wenn er den Dingen nicht 100%ig sicher einen Namen geben kann - den richtigen!

    Deshalb stelle ich heute mal die Bilder meiner heutigen Funde ein, nachdem ich mich (derzeit im Urlaub im Westerwald) schon Tage lang mit den hier unter Buchen zahlreich vorkommende grünen (Speise?)Täublingen mit cremefarbenem Sporenpulver rumgeschlagen habe. Alle Täublinge sind mild und stammen aus dem selben Habitat, einem Eichen-Buchen-Mischwald mit eingestreuten Fichten, Kiefern, Birken und Haseln. Nennenswertes Pilzwachstum (u.a. Violettschuppige und Normale Pfifferlinge sowie Sommer-und Fichtensteinpilze, Perlpilze, und viele weitere Täublinge sowie die ersten Maronen des Jahres) gab es aber zumeist dort wo viele Eichen mit ein paar Buchen standen - von dort sind alle gezeigten Pilze.

    Nach meiner bescheidenen Kenntnis sehen wir hier

    - Grüngefelderte Täublinge (bis ca. 8 cm Hutbreite)

    - Violettstielige Pfirsichtäublinge (6-7 cm Hutbreite)

    - Fleischrote Speisetäublinge (wobei das "Zähne zeigen" bei den meisten hier eher schwacher ausgeprägt ist, als ich es kenne. Hut: 8-9 cm )

    - Frauentäublinge (Lamellen brechen nicht, Hut über 10 cm bei den größeren Exemplaren)

    - Außerdem habe ich zwei Brätlinge gefunden, mit typischen Fischgeruch und Braunfleckigkeit durch die trocknende und reichlich vorhandene Milch.

    Ich würde mich freuen, wenn der eine oder andere seine Einschätzung dazu abgeben würde, denn ich habe zwar drei Bestimmungsbücher hier liegen, aber der bestellte "Kibby" und die Makro-Chemikalien sind leider nicht rechtzeitig zum Urlaub eingetroffen.

    Weitere Fotos sind kein Problem, aber um die Datenmenge zu begrenzen habe ich die Anzahl erst mal beschränkt. Sporenpulverabdruck könnte ich morgen nachliefern.

    Viele Grüße und besten Dank im Voraus!

    Bernhard