Beiträge von MisterX

    Ich denke mal, das ist von Person zu Person unterschiedlich.

    Ich selbst esse regelmäßig auch mal 800g auf einmal (sehr gut durchgegart allerdings) ohne Probleme, auch mehrfach an aufeinander folgenden Tagen. Mein Rekord war glaube ich mal 1,5 kg auf einmal (die mussten weg, wären sonst verdorben und hätten weggeschmissen werden müssen), auch da ohne größere Probleme (leichtes Magengrummeln vielleicht, könnte aber auch Einbildung sein).

    In Rita Lüders Buch steht übrigens, dass die "Unverträglichkeit" auch von anderen Zutaten wie z.B. Öl (Pilze können sehr viel aufsaugen, vor allem bei ungünstiger Zubereitung) kommen kann. Insbesondere stark und lang erhitztes Öl macht oft für sich genommen in jeder Mahlzeit Magenprobleme (was ich selbst bestätigen kann). Außerdem werden Pilze oft mit sehr deftigen Mahlzeiten (Schnitzel, Sahnesoße, Kartoffelpüree) gegessen. Auch das kann eine Rolle spielen.

    Wie gesagt, muss jeder wahrscheinlich individuell ausprobieren.

    Rein optisch hätte ich auf den Buchenwaldbecherling getippt, aber bei Becherlingen müssen für eine Bestimmung auf Artebene oft mikroskopische Merkmale erfasst werden.

    Habe die Frage nach Unterscheidung der genannten Arten und insb. den Caulozystiden und Bereifung des Stiels einem studierten Mykologen vorgelegt.

    Nachfolgend die Antwort, falls für jemanden hier von Interesse:

    Frage: "In einem Pilzforum wurde der Tipp gegeben, dass man den Glimmertintling an makroskopisch sichtbaren Caulozystiden und einem damit bereift erscheinenden Stiel erkennen und von den ähnlichen Tintlingen (Haustintling, Weidentintling, Überzuckerter Tintling) abgrenzen kann. Würdest du das genau so sehen?"

    Antwort: "Zunächst: Du siehst im Artikel: "Proposal for a subdivision of the family Psathyrellaceae under use of taxon-rich phylogenetic analysis with iterative multigene guide tree", dass ich sogar noch mehr "Arten" unterscheide, da sich die ITS an einer Stelle deutlich unsterscheidet. Ich unterscheide: C. micaceus Europa, C. micaceus Amerika, C. micaceus E-Asia, C. saccharinus Europa, C. saccharinus America, C. truncorum. Diese lassen sich meiner Analyse nach momentan nur durch den Sequenzschlüssel, den ich auf Seite 1203 dargestellt habe unterscheiden. Ja, richtige "Arten" werden das natürlich erst, wenn jemand die morphologischen Merkmale dazu definiert. Fakt ist aber, dass in Sektion Micacei mehr Arten versteckt sind. Siehe dazu das Phylogramm auf Seite 1201-1202. Was die Kaulos betrifft, ja, schon - C. micaceus hat welche, die anderen 2 nicht. Und diese kann man schon mit einer 15x Lupe sehen. C. domesticus, C. xanthothrix, und die anderen traue ich mir zu schon vor Ort als "sicher kein C. micaceus" abzugrenzen. Die Optik, Wuchsform usw. ist eigentlich immer ein klares Erkennungsmerkmal. Schwierig jedoch wird es bei Einzelexemplaren. Auch unreife Exemplare können einen in die Irre leiten."

    Birkenblättling würde ich eher nicht sagen, denn am Substrat sieht es mir sehr nach Braunfäule aus und die tritt eher an Nadelholz auf.

    Der Tipp mit dem Lamellen zählen ist sehr hilfreicht...dann wohl der Tannenblättling. Den Zaunblättling habe ich selbst schon gefunden, er hat eine deutlich weiße Zuwachszone. Beide lösen Braunfäule aus und wachsen auf Nadelholz.

    Bei dem Aussehen und der Jahreszeit, was soll es anderes als der Angebrannte Rauchporling sein?

    Einer der 500 anderen mir unbekannten Porlinge, eine Tramete mit durch Witterungseinflüsse dunkler Porenschicht, ein untypisch aussehendes Exemplar einer anderen Art...

    Nein, du hast natürlich Recht, das wir er schon sein. Aber lieber ein Merkmal zu viel geprüft, als eines zu wenig ;)

    Der Glimmertintling Coprinellus micaceus besitzt jung im Gegensatz zu den zwei Doppelgängern Überzuckerter- und Weiden-Timtling deutliche Caulozysziden, was sich schon mit bloßen Augen (ggf. Lupe) als Stielbereifung erkennen lässt.

    Sehr interessant...wieder was gelernt :thumbup:

    Wobei für mich der Stiel auf manchen Bildern vom Überzuckerten Tintling ebenfalls bereift aussieht. Da braucht man wohl einen Expertenblick um da sicher zu sein.

    Überzuckerter Tintling, Bezuckerter Tintling (COPRINUS SACCHARINUS)

    Ja, Glimmertintling, Haustintling, Überzuckerter Tintling, Weidentintling sehen alle sehr ähnlich aus und wären prinzipiell denkbar.

    Hier bei den Verwechslungspartnern zu finden:

    Glimmertintling (COPRINUS MICACEUS)

    Relativ gut bestimmbar bei den Tintlingen sind nach meiner Erfahrung Schopftintling, Grauer Faltentintling, Spechttintling und Gesäter Tintling. Bei den meisten anderen wird es schwieriger.

    einigen Winzlinge von denen ich glaube es sind Trompetenschnittlingen was meint ihr

    Saison passt, hygrophan, geriefter Rand, teilweise dreieckige Lamellen, terrestrisch wachsend, ringlos, Sporenpulver dürfte braun sein...ich würde hier mitgehen. Ein Schnittbild wäre noch aufschlussreich gewesen (Stiel müsste hohl sein).

    Verwechslungsgefahr besteht allerdings mit dem Gifthäubling.

    Wenn du eine Heilwirkung anstrebst (ob sie eintritt sei mal dahingestellt), was spricht denn dagegen, einfach frische, verzehrfähige Fruchtkörper zu sammeln und zu trocknen bzw. einzufrieren?

    Ich würde niemals Pilze verzehren, die in freier Natur eingetrocknet sind. Wie ausreichend dargelegt wurde ist die Gefahr viel zu hoch, dass hier Fäulnisprozesse begonnen haben oder Schimmel angesetzt hat.

    Also einfach frisch sammeln und dann selbst verarbeiten. Dann kannst du sie nach dem Abkochen als Tee oder als Pilzpulver in Soßen guten Gewissens als Heil-/Vitalpilz verwenden.

    Nachtrag: Und wie sicher ist überhaupt, dass das Samtfußrüblinge sind? Die Farbe geht eher ins rötliche, der Lamellenansatz scheint mir eher leicht herablaufend und nicht mit Burggraben zu sein, sie scheinen terrestrisch und nicht auf Holz zu wachsen, das Weißliche, was du gesehen hast könnte durchaus auch Schimmel oder etwas anderes sein. Ich hätte gesagt, dass man sich keinesfalls sicher sein kann, dass das Samtfußrüblinge sind. Wenn du den falschen Pilz erwischst, z.B. den Gifthäubling, der durchaus auch um diese Jahreszeit mal auftreten kann, wäre das absolut verheerend.

    Es spricht wirklich sehr vieles dafür, solche Pilze nicht zu verzehren.

    Aber könnte es sich hier nicht um den

    Weidenfeuerschwamm, Gemeiner Feuerschwamm, Grauer Feuerschwamm, Schwarzer Feuerschwamm, Aschgrauer Feuerschwamm

    handeln?

    Wie kann ich das feststellen?

    Zur Absicherung der Bestimmung des Zunderschwamms gibt es den Kalilaugetest, bei dem ein Stück Rinde abgekratzt wird und in einem Glas oder auf einem Teller mit 20% KOH vermischt wird. Beim Zunderschwamm (Fomes Fomentarius) ergibt sich eine rötliche Färbung. Der Feuerschwamm reagiert gar nicht. Unten ein tolles Bild von CH-Andy zu diesem Test.

    Hier dazu ein Link der DGfM: https://www.dgfm-ev.de/jugend-und-nac…a0bf6f15274b92f

    Welches Substrat ist es denn? Shiitake wächst meines Wissens ausschließlich auf Laubholz und kann nicht auf Kaffeesatz oder anderem Material gezüchtet werden.

    Ein wenig überrascht mich das, denn ich sehe in deinen Bildern kein bisschen rot oder rosa und die großen Waldchampignons, die ich gefunden haben, haben sich immer sofort und sehr deutlich in der gesamten Schnittfläche rötlich gefärbt.

    Aber wenn Wolfgang Bachmaier den vor Ort so bestimmt hat möchte ich dem natürlich keinesfalls widersprechen.

    Selbstverständlich kann man günstige Zuchtpilze kaufen, aber eine eigene kleine Champignonzucht würde mich sehr freuen.

    Lohnend ist z.B. auch der eigene Anbau von Gemüse selten, wenn man die Arbeitszeit und Materialkosten berücksichtigt. Und dennoch hat selbst angebaut es Gemüse, in meinen Augen, seinen Reiz.

    Das ist vollkommen richtig. Also gerne ab zum PSV und danach bei Freigabe sind die Pilze reif für die Pfanne.

    Eine Zucht wäre allerdings in bewohnten Räumen nicht zu empfehlen, wegen der Sporen. Davon produzieren die Pilze nämlich mächtig viel, wovon man sich durch einen Sporenabdruck überzeugen kann. Das Pulver was da drauskommt geht wenn man die Fruchtschicht des Pilzes nicht abdeckt alles in der Atemluft.

    Ich werde mich morgen Mal mit einem Sachverständigen in Verbindung setzen

    Will dich keinesfalls davon abhalten, aber lohnt sich das hier wirklich zumal hier ja schon der Zuchtchampignon vermutet wird?

    400g Zuchtchampignons: 1,59 € bei Rewe.

    Vielleicht lieber einfach kaufen statt diese zu essen.