Heute habe ich einen Spaziergang zu einer völlig anderen Bodenformation unternommen. Deutschlands nördlichster Aufschluss von Kalkmergel. Ich war neugierig auf dort vorkommenden spätherbstlichen Pilzarten, die in unseren normalen Wäldern kaum zu finden sind.
Von den Großpilzen waren in einem aufgeforsteten Gelände altbekannte Nebelkappen zu sehen. Auf der sonnendisponierten Seite mit Kalkmagerrasen und niederen Gehölzen sah alles ganz anders aus.
Neben Judasohren an Holunder waren unter Schlehen Kaffeebraune Gabeltrichterlinge. Auch Lilastiel-Rötelritterlinge standen an der Lichtung.
Plötzlich tauchten am Fuß einer (Doppel)Eiche einige zinnober leuchtende ritterlingsähnliche Pilzhüte auf, die ich irgendwie nicht zuordnen konnte. Sie standen in einer dicht geschlossenen Gruppe von 5 verschiedenalten Fruchtkörpern. Auf der anderen Seite der Eiche waren kleine Zinnobertäublinge und im weiteren Umfeld standen Rißpilze.
Die fraglichen Pilze waren sehr stattlich und kompakt auf 2 cm dicken Stielen. Die gesägten und rotbraunfleckigen Lamellen nicht verschiebbar und der Pilz roch angenahm süsslich wie Zuckerrüben oder Runkeln. Der älteste Pilz war von Pilzmaden zerfressen, zeigte aber keine Verfärbung. Die weißen Hutflächen waren nicht abwischbar. Die weiße Stielflockung zeigte eine saubere Natterung, die Stielbasis war nicht verdickt. Die Hotoberfläche war gänzlich glatt.
Nähere Untersuchungen habe ich nicht gemacht, weil ich nur zum Schauen dort war.
Noch rätsel ich, was ich da so Hübsches und Auffälliges gefunden habe.