Wenn Sie im Wald gehen, vor welchen Pilzen haben Sie am meisten Respekt? Im Sinne von "Don't touch, Think twice"

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 597 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. September 2022 um 20:39) ist von Mohammed.

  • Liebe Pilzfreunde,

    jeder von uns hat im Laufe seiner pilzigen Leidenschaft bei den Pilztouren bestimmten Alarmsignale erarbeitet und festgesetzt, das sind Pilze mit denen nicht zu spaßen "Your first mistake may be your last".

    Es gilt natürlich die Sicherheitsregel: Man darf nur den Pilz sammeln, den man gut und sicher kennt, und immer sich am laufenden halten, Wissensstand ändert sich fortlaufend.

    Also ich nenn so meine und Sie ergänzen es bitte aus Ihrer geschätzten Erfahrung weiter.

    1- Knollenblätterpilze insbesondere Grün und weiß blättriger knollenpilz (Amanita Gruppe z.B. phalloides, muscaria, pantherina, & virosa)
    2- Häublinge und Risspilze (Galerina & Inocybe), insgesamt Vorsicht bei den sogenannten LBM "Little brown mushrooms" (Stockschwämmchen = think twice)
    3- Schleierlinge (Cortinarius) insbesondere orellanus & rubellus "Orellanus-Syndrom", also beim sammeln vom Reifpilz (Cortinarius caperatus = think twice)
    4- Giftlorcheln (Gyromitra) & Kremplinge (Paxillus) Paxillus-Syndrom und sonstigen immunologischen Spätreaktionen, welche zu ALS & MOV führen können.

    Pilz sammeln ist wie Autobahnfahrt, man muss dauerhaft ganz aufmerksam sein.

    Bitte ergänzen Sie uns mit Ihrem geschätzten Wissen weiter, dies kann Menschenleben retten. Vielen Dank im Voraus.

    Einmal editiert, zuletzt von Mohammed (25. September 2022 um 20:43)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Mohammed!


    Die kleinen Schirmlinge der Gattung Lepiota, wie zB Lepiota subincarnata oder Lepiota brunneoincarnata enthalten auch Amanitine bzw. Amanitin - verwandte Inhaltsstoffe. Die könnte man ebenfalls noch auf dem Schirm haben.

    Scheusliche Vergiftungen beim Verzehr kann auch Paralepistopsis amoenolens verursachen (Acromelsäure). Auch wenn die Art in Deutschland bisher nicht nachgewiesen wurde, kommt sie in der Schweiz und in Frankreich vor, und man muss über kurz oder lang auch in den wärmebegünstigten Gegenden Deutschlands mit Funden rechnen. Etwas tückisch, weil diese Art dem Fuchsigen Röteltrichterling (Lepista flaccida agg.) sehr ähnlich sieht.


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo Pablo,

    eine essenzielle Ergänzung, v.a. das Acromelalga-Syndrom habe ich verpasst. Keiner möchte Kribbeln, Brennen, Schmerzen, Schwellung und Hautrötung an Händen und Füßen wochenlang haben.

    Lieben Dank Pablo ;)