Bemerkungen zum Perlhuhn-Champignon /angeregt durch einen Thread im Forum

  • Guten Abend in die Runde,

    ich muss gestehen, dass ich bis vor einigen Jahren Perlhuhn- oder vielleicht Rebhuhn-Champignons nicht im Blickfeld hatte, warum auch immer. Vor einiger Zeit fand ich dann auf einer Kiefernwaldlichtung einen schönen jungen, nach Karbol (Tinte) riechenden, bei Verletzung leicht gelb werdenden Pilz, den ich nach Studium der Eigenschaften für einen Perlhuhn-Champignon hielt. (Bilder 1 bis 2)

                             

    Bild 1                                                                                                                                                  Bild 2

    Nicht schlecht staunte ich aber gestern (18.11.23), als ich hinter einer kurzen Hecke am Straßenrand, teils auf einem Rapsfeld stehend, eine Gruppe von 70 bis 80 vermutlichen Perlhuhn-Champignons fand. Was wollten die dort, wir hatten in diesem Jahr doch schon eine "Karbol-Champignonplage" in vielen Parks und Gärten? Nein im Ernst, Pilze wollen halt auch überleben. Im gegebenen Fall waren die Exemplare schon am Ende ihrer Lebenszeit, die größten besaßen flache Hüte um die 10 cm im Durchmesser. Die Lamellen waren stark dunkel verfärbt, der Geruch wie erwartet.

    Die Abildungen 3 bis 5 geben eine bildliche Beschreibung für einen ausgewählten Pilz wider, der vielleicht der besterhaltene von ihnen war.

    Bild 3 Bild 4


                                                                             

    Bild 5

    Wenn etwas gegen die Diagnose Perlhuhn-Champignon sprechen sollte, so wäre ich für eine Mitteilung dankbar. Jedenfalls, die angetroffene Menge hat mich doch sehr überrascht.

    Eine Anmerkung möchte ich noch machen (Und vielleicht hat sich jemand schon gefragt, was macht der hinter Hecken am Straßenrand/Feldrand?): In ähnlicher Lage an Straßen und Wegen, im Grase zwischen Feldrand und Hecke bzw. kleinem Baumstreifen standen früher hier in Mittel-Anhalt um Dessau große Mengen an Pilzen, z.B. Rotkappen. Seitdem viele Bauern jedoch bis zum maximal möglichen Feldrand pflügen, anbauen bzw. Gülle fahren, sind diese Mikro-Ökosysteme auch für Pilze wahrscheinlich irreversibel zerstört.

    Beste Grüße Henry

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