Guten Tag/Abend in die Runde, bei den Netzstieligen Hexenröhrlingen kam hier noch einmal eine kleine Nachhut, aber nun scheint es sich beruhigt zu haben. Die hohe Anzahl insgesamt (ca. 60) war schon beeindruckend und hat das Gehirn angeregt loszurattern und einige Gedanken zu entwickeln.
1.Der Pilz an sich ist schon beeindruckend und hat dazu geführt, dass viele Namen im deutschsprachigen Raum entstanden sind; einige davon dürften heute nicht mehr politisch korrekt sein. Lassen wir das. Für den interessierten Pilzsammler ist es aber auf jeden Fall besser, wenn viele Gelegenheitssammler Respekt vor diesen rotporigen Pilzen haben und diese lieber stehen lassen. Sonst würde man sie wahrscheinlich seltener finden.
2.Sie stehen ja bekanntlich oft in Parks und da in Deutschland (fast) alles verboten ist, stellt sich die Frage, ob das überhaupt erlaubt ist. Hier bei uns im Ort wird es toleriert, aber die Ordnungen in vielen Bundesländern verbieten generell das Sammeln in Parks. Sind diese eingezäunt und stehen Schilder, ist das auch vielen klar, ansonsten denkt man idR nicht besonders darüber nach.
3.Vom gemeinsamen Verzehr mit Alkohol wird ist wegen möglicher Unverträglichkeiten abzuraten. Bei leckeren Suppen sieht das in der Realität mitunter anders aus, wenn Weißwein der Suppe zugefügt wird. Vom Alkohol wird aber sicher der größte Teil „ausgekocht“, falls er nicht chemisch reagiert. Mir sind im Umfeld zumindest keine Probleme bekannt geworden.
4.Beim Putzen war mir in diesem Jahr aufgefallen, dass am oberen Porenende kugelähnliche Abschlüsse sitzen, die einen Negativabdruck im darüber sitzenden Hutfleisch hinterlassen. Ich hatte schon einmal diesbezüglich angefragt, aber keine Antwort erhalten. Auch hatte ich dazu noch keine Literatur gefunden (evtl. ein Studienbuch zur Morphologie). Ich vermutete den Bildungsort der Sporen, die von dort in die Poren abgegeben werden.
Anbei noch ein Sporenbild eines Exemplars mit deutlich rötlichem Hut.
Beste Grüße aus Anhalt und bis bald Henry