Guten Tag in die Runde, es pilzelt auch Mitte Dezember weiter, wobei der häufige Regen und das eine oder andere „Frostgrad“ sich zuweilen nicht positiv auf die Konsistenz auswirken. Bei einem kürzlichen Pilzgang fielen mir Baumpilze an einem liegenden Stamm auf, von denen ein Teil sofort wegen der Grautöne als Austernseitlinge erschienen (Bild 1). Die anderen besaßen eine helle Ockerbraun-Hutfarbe. Nun können ja auch Austernseitlinge nach Frösten eine Braunfärbung annehmen, aber beide Pilzgruppen wirkten mit Hutdimensionen von fast 18 cm als ausgewachsen (gleichaltrig ?) und sehen verschieden aus.
Neben den Farbunterschieden zeigten sich auch im Lamellenbild Unterschiede (Bild 2). So waren Gabelungen der Lamellen, typisch für den Rillstiegeligen Seitling (PLEUROTUS CORNUCOPIAE) deutlich bei der ockerbraunen Variante zu erkennen-im Gegensatz zu Bild 3. Auch zogen sich bei diesem die Lamellen bis zur weißfaserigen Stilbasis herab. Ich weiß, es ist schwierig. Wie eine entsprechende Diskussion hier im Forum zeigte, können die Seitlinge entsprechende den Wachstumsbedingungen diesbezüglich variieren, trotzdem sind die Lamellenformen bei beiden Pilzarten unterschiedlich, was für den PLEUROTUS CORNUCOPIAE in einem Fall spricht. Leider waren die gefundenen Pilze sehr aufgeweicht und auch Jungexemplare waren nicht zu finden.
Wer kann evtl. das Rätsel klären? Der Gelbstielige Muschelseitling und der Orangeseitling sind m.E. auszuschließen. Austernseitlinge, die im Garten wild gewachsen waren zeigt im Übrigen das Bild 4.
Beste Grüße aus Anhalt Henry