Die Natur rappelt sich - Zinnoberrote Tramete und Winter-Stielporling

  • Hallo in die Runde, die Kraniche ziehen nordwärts und ersten Zitronenfalter falten auch schon wieder, d.h. die Natur rappelt sich und bei den Baumpilzen sehe ich auf meinem regelmäßig besuchten „Birkenfriedhof“ in der ersten Februarwoche 2024 einen deutlichen Zuwachs (neben Schmetterlingstrameten und Schichtpilzen) besonders bei der Zinnoberroten Tramete Pycnoporus CINNABARINUS (auch Zinnoberschwamm oder nördlicher Zinnoberschwamm) und bei den Winter-Stielporlingen LENTINUS BRUMALIS, die jetzt in großer Zahl anzutreffen sind. Bei der Zinnoberroten Tramete zählte ich am 8.2.24 ca. 60 Exemplare auf einer kleinen Fläche von ca. 4ha. Die Bilder sollen einige Eindrücke vermitteln. An einem Baumstamm (Bild 1) wuchsen über 30 Exemplare, an anderen weniger (Bild 2).

    Bild 1

    Bild 2

    Die Oberseite der aufgefundenen Pilze (Breite 0,5 cm bis 7 cm) wies eine leicht Zonung in braun-roten Farbabstufungen auf. Oft umschlossen die Fruchtkörper Kiefernnadeln und Grashalme (Bild 3). Sehr dekorativ sind die zinnoberroten Poren, die dem Pilz den Namen verliehen (Bild 3 und Bild 4) und sich wohl zum Färben eignen (S. 123Pilzsuche).

    Sehr dekorativ sind die zinnoberroten Poren, die dem Pilz den Namen verliehen (Bild 3 und Bild 4) und die (bzw. die Fruchtkörper) sich wohl zum Färben eignen (S. 123Pilzsuche).

    Bild 3

    Bild 4

    Nach dem intensiven Regen waren viele Pilze wie ein Schwamm vollgesogen. Die kleineren und offensichtlich jüngeren Pilze zeigten eine stark erodierte Oberfläche und wirkten auch optisch wie Schwamm (Bild 5, Größe ca. 1 cm) – für den Pilz sicher schlecht, aber für den Pilzinteressierten ein schöner Farbtupfer im grauen Winterwetter. Wahrscheinlich dem Feuchtezustand geschuldet, war weißes Sporenpulver nur in homöopathischen Mengen feststellbar.

    Bild 5

    Beim LENTINUS BRUMALIS gab es ebenfalls viele Fundstellen mit bis zu zwölf einzelnen bzw. an Hut oder Stielfuß (Stiele zumeist rotbraun) miteinander verwachsenen Exemplaren. (Bild 6). Das größte Exemplar hatte einen Durchmesser von 7 cm (Bild 7).

    Bild 6

    Bild 7

    Bei den älteren und/oder witterungsbeeinträchtigten Exemplaren ändert sich die Farbe des leicht eingerollten Hutes vom Ocker-Bräunlichen ins Dunkelbraune, die Porenfarbe vom Weiß ins Gelbliche (Bild 8). Auch die Sporen waren dann mitunter etwas gelblich. Die Sporulationsaktivität war bei allen untersuchten Proben ergiebig.

    Bild 8

    Die leicht filzige Huthaut ist bei den Jungpilzen in Bild 9 schön und besonders am Rande zu erkennen:

    Bild 9

    Die Bilder 10 und 11 zeigen zum Abschluss noch eine kleine Pilzgruppe sowie einen Winterporling im Leselampen-Design.

    Bild 10

    Bild 11


    Beste Grüße aus Anhalt Henry

    Bilder

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