Welcher Porling?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 5.537 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. März 2015 um 22:30) ist von Beorn.

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    [size=3][font="Calibri"]Hallo zusammen,[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]am 4.3.2015 habe ich in München Nymphenburg vor dem Schlosspark den nachfolgenden Pilz an einem etwas dickeren Stamm gefunden.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Leider hatte ich nur mein Smartphone dabei, so dass dieFotos von schlechter Qualität sind. Vor allem die Farbwiedergabe litt. Bei den nahen Aufnahmen der Fruchtschicht musste ich in zwei Fällen den Blitz benutzen, der dann die Farbe deutlich verfälschte. Am besten denke ich kann man die Farbe noch auf Bild Nr.2 und Nr.4 erkennen.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Könnte der Pilz in Richtung Trichaptum (Lederporling) gehen? Kurzzeitig dachte ich an Trichaptum fusco–violaceum (Kiefern-Violettporling). Leider hatte ich nicht drauf geachtet, um welche Baumart es sich handelte. Darüber hinaus fällt mir die Bestimmung von Baumarten, soweit nur noch ein Ast da ist, auch schwer. Ich glaube aber auf einem der Bilder zu erkennen, dass es sich um einen Laubbaum handeln müsste, so dass schon insoweit der Kiefern-Violettporling ausgeschlossen sein müsste.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Aber vielleicht handelt es sich eh um eine ganz andere Gattung.[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Viele Grüße[/font][/size]
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    [size=3][font="Calibri"]Thomas[/font][/size]
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    Nr. 1


    Nr.2

    Nr.3

    Nr.4

    Nr.5

    Nr.6

    Nr.7

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

    Einmal editiert, zuletzt von tulpenbaum (6. März 2015 um 11:34)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas.

    In der Tat, ein klein wenig unscharf.
    Was du machen kannst: Einfach mal den ganzen oder einen halben Ast mitnehmen und anderntags mit der richtigen kamera bei Tageslicht noch mal ablichten.

    Trotzdem glaube ich, daß hier am Ende Schizopora paradoxa (Veränderlicher Spaltporling) rauskommt.
    Mit kleiner offener Hintertür für seltenere Arten wie Irpex lacteus (Milchweißer Eggenpilz), Spongipellis delectans (???) und solche Sachen.
    Aber das wären eher unwahrscheinliche Optionen.


    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,
    danke für gleich zwei Hilfen.
    Gute Idee, sowas mitzunehmen, wäre auch gut gegangen. Zum Einen hätte ich den Ast durchbrechen können (war etwas sperrig), zum anderen war ich mit dem Auto dort, so dass der "Abtransport" nach Hause gesichert gewesen wäre.
    Bei Schizopora paradoxa (veränderlicher Spaltporling) finde ich immer den Hinweis, dass dieser nur resupinat wächst, allenfalls knoten-oder treppenartig ausgebildet. Hier waren richtig kleine Hüte dran, mit Algen besetzt. Ich glaube auf den Bildern wo nur ein kleiner Teil zu sehen ist, den ich vom Ast abnahm, kann man dies gut sehen.
    Vielleicht doch der von dir vorgeschlagene Irpex lacteus (milchweise Eggenpilz).
    Aber wie du schon oft ausgeführt hast, immer wieder muss man dann doch tiefer einsteigen z.B. Mikroskopieren. Bei mir ist die Versuchung immer groß, möglichst schnell mit ein paar Merkmalen den Pilz rauszubekommen.
    Vielleicht komme ich demnächst nochmal zu der Stelle und der Ast ist noch da und ich finde ihn auch.
    LG
    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thomas!

    Schizopora paradoxa kann durchaus auch mal solche "Pseudohütchen" bilden. Das sind dann eher Ränder des Pilzes, die sich vom Substrat lösen, dieht aber eben wie Hütchen aus.
    Klar neigt Irpex lacteus eher zu solchen Wuchsformen. Der wird aber kaum mal so ockerbräunlich im Alter.
    Theoretisch würde ich mir zutrauen, Schizopora paradoxa im Feld schon von Irpex lacteus unterscheiden zu können. Also ohne Mikroskop.
    Wenn es dann aber der Eggenpilz ist, wird's dennoch verzwickt, weil es mit Steccherinum oreophileum eine optisch identische Art gibt, die dann wirklich nur mikroskopisch zu trennen ist (Hyphensepten mit Schnallen, bei Irpex ohne).


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    danke, dass du dich mit dem Pilz so auseinandersetzt.
    Ich wußte nicht, dass Irpex lacteus (der milchweiße Eggenpilz) so einen ähnlichen Doppelgänger hat. Auf jeden Fall habe ich darüberhinaus gelernt, bei einem Pilz den ich nicht hundertprozentig kenne, das zur Bestimmung notwendige “Material“ -hier den Ast mit dem Pilz- mitzunehmen.
    Noch ein schönes Wochenende
    Thomas

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  • [size=3][font="Times New Roman"] [/font][/size]
    [size=3][font="Times New Roman"] [/font][/size]Hallo Pablo,
    [size=3][font="Calibri"]Hallo zusammen,[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]die Sache ließ mir keine Ruhe. Ich bin nochmal hingefahren und habe den Ast (doch deutlich dicker als ich ihn in Erinnerung hatte) tatsächlich wieder gefunden.[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]Schlauer bin - jedenfalls ich- nicht geworden. Habe weitere Fotos gemacht und stelle diese nun ein. Die richtige Farbe bekomme ich trotz besserer Kamera nicht genau hin. Auch war der Ast und damit der Pilz trockener als beim ersten Mal. Beim ersten Mal empfanden meine Frau und ich das Hymenophor als cremefarben.[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]Eine ganz andere Frage: Vor kurzem hatte bei einem Vortrag jemand die Foto Software ACDsee vorgestellt. Einer der Schwerpunkte war der Weißabgleich. Dies war äußerst beeindruckend. Kennt jemand eine kostenlose Software mit der man den Weißabgleich vornehmen kann?[/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]VG [/font][/size]
    [size=3][font="Calibri"]Thomas[/font][/size]

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    In der Tat, ein sehr interessanter Pilz.
    Von Schizopora paradoxa nehme ich mal Abstand. Die Stacheln sind mir da zu regelmäßig, die Hütchenbildung zu prägnant. Die Stacheln sind auch ziemlich lang, richtig? Das wäre mal interessant in einem Größenvergleich zu sehen.
    In Frage kommen könnte zB >Cerocorticium molare<, die Art meidet mich zwar, aber auch da würde ich weniger ausgeprägte Hütchen erwarten.
    >Irpex lacteus< (zweiter von oben) bzw. Steccherinum oreophileum sind noch nicht raus, aber dazu sind wahrscheinlich die Stacheln zu lang und zu rundlich.

    Mein Favorit wäre im Moment >Spongipellis pachyodon<.
    Die Art kenne ich allerdings auch mit mehr rundlichen und eher dicken Stacheln, aber da mögen Witterungseinflüsse eine Rolle spielen.


    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    von den von dir genannten Pilzen -außer Irpex lacteus- habe ich noch nicht einmal was gehört. Ich hätte nie gedacht, dass sich so viele so ähnlich sehen könnten. Toll, dass du diese hier vorstellst. Wirklich "kniffelig". Ich werde morgen versuchen, die Stacheln auszumessen. Falls ich es zeitlich schaffe, versuche ich auch zu mikroskopieren, wobei ich mit Aphyllophorales keinerlei Erfahrung habe. Der vorliegende Pilz ist ein guter Grund zumindest mal damit zu beginnen.
    Danke für deinen Einsatz.
    LG
    Thomas

    Auch von mir selbstverständlich keine Essensfreigabe. Sämtliche Darlegungen und Aussagen sind subjektiv und unverbindlich.

    Einmal editiert, zuletzt von tulpenbaum (10. März 2015 um 22:09)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Ich fürchte, das ist auch nur das Ende der Fahnenstange.
    Wenn das nun ein Obstbaum wäre, dann müsste man zB noch an >Sarcodontia crocea< denken.
    Aber danach sieht's eigentlich nicht aus.
    Mycoacia - Arten sowie Mucronella - Arten haben kleinere Stacheln.

    Du kannst ruhig mal reingucken, aber Porlinge / Rindenpilze sind oft undankbar.
    Zumal dieser recht alt ist, da wird's schwierig mit dem Auffinden von Sporen und Basidien.
    Immerhin Irpex und der ähnliche Steccherinum sind leicht zu erkennen, beide Arten haben dickwandige, inkrustierte Hyphenenden, die bis ins Hymenium aufsteigen.
    Das hätten Spongipellis und Cerocorticium nicht.


    LG, pablo.