3 Röhrlinge

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 2.392 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Oktober 2015 um 09:25) ist von fitis 11.

  • Servus mitanand!

    Heute darf ich 3 Funde von bekannten Röhrlingen zeigen, jedoch jeder nicht unbedingt alltäglich.
    Gruß
    Hermann

    Bild 1 bis 3: Schwärzlicher bzw. Schwarzhütiger Birkenpilz LECCINUM MELANEUM
    Diesen Pilz habe ich als Schwarzhütigen bestimmt, weil die Kappe kräftig schwarzbraun ist. Der Schwamm lässt sich leicht lösen. Ich nehme an, dass er kalkliebend ist, weil bei jedem Fund Basaltschotter im Untergrund beigemischt war. Nicht sehr oft zu finden. Baumart war Birke.

    Bild 4 + 5: Flockenstieliger Hexenröhrling
    Wie bei einem Fund im letzten Jahr so auch hier, gelbes statt rotes Futter. Bereits, jedoch schwach zu erkennen, rote Farbe im Futter. Ich nehme an , dass diese Erscheinungsform bei recht jungen Flockis auftritt.

    Bild 6: Maronenröhrling. Hier ist besonders das Myzel sehr schön zu sehen. Alle Funde in diesem Gebiet waren nur schwach blauend. Anscheinend hat der Standort Einfluß auf die Blaufärbung. Ich fand diese Schwachblauenden nur auf engbegrenzten Flächen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Ganz genau: Maronen sind variabel, was die Blaufärbung betrifft. Das geht von gar nicht blauend bis recht stark blauend (aber nur Poren und eventuell Hutfleisch). Neben Alter und Standort kann es auch daran liegen, daß es innerhalb der Art verschiedene Sippen gibt. Also stärker und weniger stark blauende Formen.

    Bei Flockis sind wie bei allen rotporigen Dickröhrlingen die Poren gelblilch, solange der Hut noch völlig geschlossen ist. Danach entwickeln sich mehr oder weniger rasch die Rottöne. Bei Flockis ist das schon innerhalb der Art sehr variabel, wie schnell die sich entwickeln.

    Den Birkenpilz hätte ich als Leccinum scabrum (Gemeiner Birkenpilz) bestimmt. Die Hutfarbe ist für die Bestimmung irrelevant. Die sollte zwar bei Leccinum melaneum auch sehr dunkel sein, aber auch bei Leccinum scabrum kann sie fast schwarz sein.
    Wichtig ist die Stielfarbe, vor allem zu Stielbasis hin. Und gemeint sind jetzt nicht die Schüppchen, sondern die Stielbasisfarbe. Die ist bei Leccinum scabrum weißlich oder hellgrau, von der Basis her mit zunehmendem Alter dann bräunlich. Bei Leccinum melaneum ist sie dunkler, grau bis grauschwarz, vor allem an der Stielbasis fast schwarz.
    Vergleiche dazu auch die Schlüsselmerkmale und Beschreibungen >bei Noorderloos<.


    LG, Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo Paplo,

    vielen Dank für deine ausführliche Antwort und Erläuterungen. Es ist doch immer wieder schwierig die bestimmenden Unterschiede und Merkmale (hier Grundfarbe der Stielbasis beim Birkenpilz) aus den Bestimmungsbüchern zu finden.
    Für diese fachmännischen und klaren Hinweise ist dieses Forum nur zu loben.

    Gruß
    Hermann