Was wächst auf unserer Wiese?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 5.474 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Oktober 2015 um 23:18) ist von Beorn.

  • Liebes Forum,

    hinter unserem Haus auf der Wiese unter einem großen Baum wachsen im Augeblick (Anfang Oktober) die folgenden Pilze:

    [li]Durchmesser des Hutes ca. 8-10 cm
    [/li]
    [li]Länge des Stiels: 8-11 cm
    [/li][li]Beschaffenheit des Stiels: von außen fest, innen bildet er kleine Hohlräume die durch Zwischenwände getrennt sind.
    [/li][li]Höhe des gesamten Fruchtkörpers: ca. 10 cm
    [/li][li]Beschaffenheit des Hutes: trocken und weich
    [/li][li]Verfärbung des Fruchtkörpers auf Druck: keine bleibt weiß
    [/li][li]Verfärbung des Fruchtkörpers im Schnitt: keine bleibt weiß
    [/li][li]Verfärbung des Fruchtkörpers nach einer gewissen Zeit: k.A. möglich
    [/li][li]Farbe der Lamellen und/oder Sporen: hellbraun minimal ins rötliche
    [/li][li]Beschaffenheit der Röhren/Lamellen: frei
    [/li][li]Sonstige Besonderheiten die Fruchtschicht betreffend -
    [/li][li]Geruch: wie Champignons aus dem Supermarkt
    [/li][li]Standort: unter einem großen Laubbaum auf der Wiese
    [/li][li]Ökologie des Bodens: weiß ich leider nicht
    [/li][li]evtl. Sporenpulver (vor allem bei Täublingen): k.A.
    [/li][li]evtl. Geschmack (nicht immer!!!): k.A.
    [/li]
    [li]Ich hoffe, dass Ihr mir da weiterhelfen könnt. Es würde mich sehr interessieren was da wächst.
    [/li]

    Viele Grüße und besten Dank

    nibeja

  • Hallo nibeja,

    das sind schon Champignons aber frag mich blos nicht welcher.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Der könnte sich in der Pfanne auch eventuell schlecht gemacht haben. Und dann später im Magen auch eher unangenehm.
    Aber klar: Zur Bestimmung gehört halt bei Champis wie bei Röhrlingen und fast allen anderen Pilzen auch ein vollständiges Schnittbild dazu.
    Immerhin ist auf einigen Bildern die Stielbasis zu sehen, das ist schon mal gut, weil ohne die lässt sich auch keine Champi - Art bestimmen.


    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Donna.

    Was Gelbes sehe ich auch nicht. Aber wir haben ja auch keinen Schnitt durch die Stielbasis. Vom übrigen Aussehen her kann das durchaus ein Karboli (Agaricus xanthodermus) sein. Muss aber nicht. Nur: Wenn es keiner der Karbolis ist, dann wird's ganz schwierig. Weil mit dem Aussehen / der optischen merkmalskombination müsste es dann ein anisartig riechender Gilber sein. Und diese Arten sollten eben auch verfärben. Vorwiegend am Hut.
    Und einen Röter mit dem Aussehen musst du mir mal zeigen.


    LG; pablo.

  • Naja, nibeja schreibt, daß er nicht nach Anis riecht, sondern "wie einer aus dem Supermarkt" Ich geh hier mal von einem Zuchtchampi aus und die riechen nicht anisartig, sondern pilzig.
    Wieso ist es schwierig? Was spricht gegen einen ganz normalen Wiesenchampi?

    Viele Grüße, Donna Wetter

  • Hallo,

    da der eine oder andere ich einen Schnitt Durch den Stiel wünscht, werde ich den gerne machen. in welchem Winkel? einfach quer durch 90° oder schräg 45°?

    Die Pilze riechen NICHT nach Anis sondern nur nach Pilz.

    Könnte man diese Pilze Essen, wenn man sie früher erntet?

    Vielen Dank schon mal für Eure Antworten.

  • Moin zu dir, im Internet gibt es keine Essensfreigabe, nagle uns nicht fest. Man kann zwar an alle Eventualitäten denken, jedoch bringt das eher den Normalosammler durcheinander. Geh mit deinem Fund zum Pilzberater, der wird dir ganz genau sagen ob du die Pilze essen kannst, wenn du sie zeitiger findest.
    Ich denke du hast gute Chancen.
    (Was im Internet ein mal geschrieben steht, ist wie manifestiert. Man weiß nie wo es genau landet und wer was daraus macht auf welchem Server und in welcher Sprache oder mit Hilfe welchen Rechtsanwaltes.) So mal ganz grob.

    Viele Grüße, Donna Wetter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Ein Zuchtchampi (Agaricus bisporus) ist das nicht. Der hat niemals so einen großen, häutigen Ring. Auch die Wuchsform ist anders: Gedrungener, kräftiger. Wiesenchampi (Agaricus campestris) kann man gleich mit ausschließen: Der hat ebenfalls nie so einen Ring und auch niemals eine knollig verdickte Stielbasis und ist auch von weniger schlankem, groß aufschießendem Wuchs.

    Zur Frage der Verzehrbarkeit: Klar kann man den Essen! Es kann nur halt unangenehme Nebenwirkungen haben. :wink:
    Im Internet gibt es weder Verzehrfreigaben noch Verzehrverbote. Und vom Alter ganz abgesehen: Einen Champignon zu verspeisen, von dem noch nicht mal klar ist, in welche Gruppe er gehört, ist halt recht riskant.

    Zum Schnitt:
    Da bietet es sich halt an, ein komplettes Schnittbild zu machen. Also von oben bis ganz unten, durch Hut, Stiel und Stielbasis.
    Das kann dann so aussehen wie hier bei Agaricus macrocarpus (Großfrüchtiger Anisegerling):

    Links unten, das ist ein vollständiges Schnittbild.

    Um nur mal schnell Agaricus xanthoderma zu bestimmen, reicht auch ein kurzes Anchippen der Stielbasis. Das sieht dann so aus:

    Ich würde dir aber die Variante mit komplettem Schnittbild empfehlen. Das ist auch zum lernen nicht verkehrt um auch zu üben, wie man Pilze richtig untersucht. Weil bei den meisten anderen Arten geht es nicht nur um die Verfärbungen innen in der Stielbasis, sondern um die im ganzen Fruchtkörper. Oder darum, wo das Fleisch wie gefärbt ist.
    Agaricus xanthodermus kann übrigens auch anders aussehen, als auf dem Bild von mir. Die Art ist recht variabel.
    Und leider funktioniert das Gilben bei alten fruchtkörpern lang nicht mehr so gut, wie auf meinem Bild. Mit den Gerüchen ist es ähnlich. Um den Krankenhaus - geruch bei A. xanthodermus rauszukitzeln, muss man schon oft etwas tricksen.


    LG; Pablo.