saftporling

**joe**

hallo zusammen,
gestern hab ich an liegender esche folgenden kollegen gefunden, ich glaub es geht in richtung saftporling

leichter rosa schimmer an der hutoberseite
keine verfärbung
geschmack neutral

eventuell kann man auch ohne mikro ein bisschen eingrenzen/ansonsten auch kein problem
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die blättlinge (zaun/oder tannenblättling) an liegender fichte noch als farblicher kontrast zum obigen schwammerl, auch wenn sie häufig sind haben sie ihren reiz
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für hinweise wie immer dankbar.

lg joe

**Beorn**

Hallo, Joe!

Der Blättling dürfte höchstwahrscheinlich ein Tannen - Blättling (Gloeophyllum abietinum) sein. Substrat ist irrelevant zur Artuntescheidung, aber so wie die Unterseite aussieht, sieht eigentlich G. sepiarum nie aus. Zur Sicherheit kann man noch die "Lamellen" am Hutrand zählen, wie viele da auf einen Zentimeter kommen.

Der weiche (?) Porling an Esche wird kompliziert. Für die meisten passenden Saftporlingsarten (Oligoporus s.l.) sind die Poren eigentlich zu grob. Wenn er tatsächlich weich ist, kann man Antrodia eigentlich vergessen, bei Skeletocutis mit so groben Poren an Laubholz gibt es auch nichts, Tyromyces wäre noch eine Möglichkeit, dort aber im Grunde nur Tyromyces fissilis (Apfelbaum - Saftporling) und das will mir so gar nicht ins Gesamtbild passen.
Spontan sehe ich makroskopisch am meisten Ähnlichkeit mit >Cartilosoma rene-hentic<, aber den müsste man tatsächlich mikroskopisch durchgehen.
Was übrigens oft hilfreich wäre: Wenn du irgendeine Skala ins Bild legst, wo man einen besseren Größenvergleich hat.

LG, Pablo.

**joe**

Hi pablo,
Danke für deine Ausführungen!
Mit der größe hats mich in letzter zeit, stimmt leider. Der hut ist mit max 5cm relativ klein gewesen.

Lg joe

**Beorn**

Hallo, Joe!

Eher kleine (und gerne unregelmäßig geformte) Hütchen würden auch zu Cartilosoma passen. Eine Restunsicherheit bleibt, klar, bei einer erst 2015 beschriebenen Art.
Du kannst ja mal gucken, ob die in Österreich überhaupt schon nachgewiesen ist.
Ansonsten würde ich dazu raten, die auch zu trocknen und auf den "Versandfertig - Stapel" zu packen. Für irgendeine der nächsten Sendungen, die sicher irgendwann kommen.
Falls Frank die "Orangen an Fichte" haben will: Den hier nimmt er auch, wenn du ihm einen Link zu den Bildern schickst. Und ich sowieso.

LG, Pablo.

**joe**

hi pablo,
wenns passt nehm ich mir von dem nochmal eine stück mit, der ist leider schon vorschnell entsorgt worden...
Für Cartilosoma hab ich nämlich aktuell nichts datiertes in Österreich gefunden, wär also schon auch interessant...
Packerl an Frank mit den "zitrusfrüchten an fichte" ist heute rausgegangen.

Wie ist groß ist eigentlich dass Problem von Fremdsporen bei mehreren Exsikaten in einem Packerl (Sporen von einem pilz im packerl kommen während des postweges auf einen anderen pilz im packerl- und unterm mikro ist die freude dann groß?).

danke&lg joe

**Beorn**

Hallo, Joe!

Die Pilze wachsen ja auch draußen in Wald und Feld nicht in einer sterilen Umgebung. Gerade bei Baumpilzen hast du ja oft etliche Arten dicht an dicht am selben Substrat, die meisten Fremdsporen sind also schon beim Einsammeln am Pilz.
In den meisten Fällen ist es aber ganz gut nachzuvollziehen, was wohin gehört. Viele Fremdsporen passen ja gar nicht zu den übrigen Merkmalen, nur so als Beispiel: Warzige Sporen in einer Trametes - Art sind immer Fremdsporen. Sonst kann man auch nach Sporen suchen, die noch an den Basidien ansitzen, aber schon quasi ausgereift sind und sich an deren Form orientieren.

Ein paar mal hat's mich schon irritiert, aber damit kann man leben.

Ein anderes Packerl ist heute hier angekommen und wird demnächst untersucht.
Mit oder ohne Fremdsporen, das wird sich schon auseinanderhalten lassen.

LG, Pablo.