Hallo Pilzfreunde,
ein kurzer Zwischenbericht:
Die Kügelchen sind bei Gerd angekommen.
Diese anamorphen Spinnenbeine habe ich nicht gefunden.
Das einzig spinnenbeinige war eine Hornmilbe, wahrscheinlich aus der Gattung Damaeus.
LG Christine
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Hallo Christine,
ja , die Kügelchen (2 Funde + die Trümmer deines Erstbeitrags sind angekommen.
- Doch alle Funde leider nur mit Rinde ohne Substrat. Und wie von mir befürchtet weitgehend noch unreif. Und deshalb kann ich sie leider durch "Wässern" nicht zum weiteren Wachstum anregen.
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Egal, ich war da hartnäckig und nach vielen Schnitten konnte ich wenige frei schwimmende Sporen + unreife Asci beobachten.
Sporen: Lm x Dm= 1,6 x 5,6µm; Qm = Lm/Dm =2,1; Vm = 195µm^3
- Diese Messwerte passen (auch wegen des Substrats) nur zu Hypoxylon fragiforme. H. howeanum kann man wegen der deutlich kleinerer Sporen (Vm < 100µm^3) definitiv ausschließen.
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Zur Absicherung habe ich deine Funde noch M. Enderle vorgelegt, der mir wegen Sporengröße und Substrat H. fragiforme bestätigt hat:
Ich zitiere Enderle:
(1) Ein andres Ergebnis hätte mich sehr überrascht. Denn, ich habe sowohl H. fragiforme und H. howeianum in meiner damaligen Pyreno-Zeit zigmal untersucht. H. fragiforme war immer auf Rotbuche und H. howeianum nie auf Buche, meistens auf Eiche.
(2) Beide Arten kann man sicher nur mikroskopisch trennen.
(3) Mir ist auch aufgefallen, dass (a) die Frk. noch weitgehend unreif sind und (b) die Endgröße noch nicht erreicht haben.
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Zum Substrat beider Arten habe ich noch folgende Aussagen in [1] gefunden:
(1) Hypoxylon fragiforme ist auf seinem bevorzugten Wirt "Buche" weit verbreitet in Großbritannien. Neben Buche habe ich diese Art (selten) Eiche, Moor-Birke und Berg-Ahorn gesehen.
(2) Die oberflächlich sehr ähnliche Hypoxylon howeanum ist in Großbritannien auf "Hasel" verbreitet, kann aber auch auf Esche, Erle, Birke, Rosskastanie, Eiche und Weißdorn vorkommen.
Grüße Gerd
Literatur:
[1] Roy Anderson: Hypoxylon in Britain and Ireland. 3. Hypoxylon other than the H. rubiginosum group; Field mycology vol. 9(3):97-103