Beiträge von huehnchen69

    Jaaba, ich zumindest teile deine Einschätzung. Mir ist es hier im Forum schon häufig aufgefallen, dass in vielen Jahren plötzlich aus allen Gegenden Deutschlands Bestimmungsanfragen zu einer Pilzart kommen, in anderen Jahren sind sie dann wieder in der Versenkung verschwunden. Das waren mal in einem Jahr Fransige Wulstlinge, dann tauchten mal plötzlich allerorten Würzige Tellerlinge auf, usw.

    Es gibt zwar Pilzarten, die anscheinend eine lange Regenerationsphase haben und nur alle paar Jahre am selben Standort Fruchtkörper bilden, wie beispielsweise die Totentrompeten, aber wieso mache sich dann so zu synchronisieren scheinen (bzw. wie das funktioniert - wieso das vorteilhaft sein könnte, kann ich mir schon vorstellen, nämlich das, was du auch beschreibst), das würde mich brennend interessieren.

    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo und herzlich Willkommen, acone,

    die Bilder sind leider sehr bescheiden, darauf kann ich keine Pilzart wiedererkennen.

    Die Merkmalskombination "von oben für eine Marone gehalten", "hat Lamellen" und "Braunfärbung bei Verletzung" lässt mich an einen Kahlen Krempling denken. Du kannst ja mal damit vergleichen, ob das passen könnte. Größere Exemplare standen dort nicht?

    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Stephan,

    Ja, weil die Leute halt nicht richtig hinriechen. Amanita phalloides und virosa riechen honigartig süßlich, Amanita mappa/citrina nach Kartoffelkeimen. Die Gerüche sind, wenn man sie kennt, deutlich unterscheidbar.

    Da möchte ich mal widersprechen.

    Klar ist - gerade in dieser Frage - das Hinriechen extrem wichtig.

    Allerdings kann ich inzwischen sagen, dass es damit nicht immer getan ist. Denn ich hatte neulich einen Zitronengelben Knollenblätterpilz (auch hier im Forum eingestellt), der für mich insbesondere beim Geruch überhaupt nicht eindeutig war, sondern der vielmehr zumindest im Wald extrem wie ein Grüner Knolli gerochen hat, später dann mit leichter zusätzlicher Rettichkomponente, aber ohne Kartoffelkeime. Und ich habe eine sehr sensible Nase und schon massenweise Zitronengelbe Knollis gerochen, und auch schon viele Grüne (Kegelhütige hatte ich noch nie).

    Pablos Argumente und weitere vergleichende Zeitungspapier-Salzsäure-Tests mit Zitronengelben und Grünen Knollis haben mich letztlich überzeugt, dass es doch der Zitronengelbe gewesen sein muss. Ich finde das aber nach wie vor sehr irritierend, und mich würde mal interessieren, wie oft (und wieso) es vorkommt, dass Zitronengelbe auch mal so komisch riechen, und ob das nur die ungefärbte Variante kann, oder ob es das auch bei denen gibt, die brav gelbgrün aussehen.

    Zur Beurteilung des obigen Exemplars ist es aber in meinen Augen wie so oft eine Frage, wie viel Gewicht man welchem (möglicherweise uncharakteristischen) Merkmal beimisst.

    Ich habe noch nie bewusst einen Zitronengelben mit einer solchen Stielnatterung gesehen, auch nicht meinen, der so komisch roch.

    Allerdings, da gebe ich dir Recht, kenne ich das mit der bräunlichen Knolle schon eher von Zitronengelben, das habe ich zu wenig beachtet. Beim Grünen hatte ich allerdings auch schon gelegentlich leichte bräunliche Färbung außen auf der Knolle, für ein Ausschlusskriterium hätte ich das nicht gehalten.

    Blassgrünliche Farben sehe ich bei dem gesamten Pilz nicht, weder auf der Stielknolle noch sonstwo. Vielleicht liegt es am Monitor.

    Die Volva sieht mir auf dem ersten Foto schon sehr derb aus, eigentlich zu derb für einen Zitronengelben. Das hält sich dann vielleicht die Waage mit dem möglicherweise auf dem Hut liegenden Velum, was auch in meinen Augen eher für den Zitronengelben spricht.

    Insgesamt tendiere ich jetzt nicht mehr deutlich zum weißen Grünen, aber auch nicht zum weißen Zitronengelben. Wahrscheinlich würden mir Selberschnuppern und Zeitungspapiertest weiterhelfen.

    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Matthias,

    Doch vor allem die Ton-in-Ton Stielnatterung

    Von denen, die den Kegelhütigen schon in echt gefunden haben, habe ich es so verstanden, dass der Stiel dort nicht Ton-in-Ton genattert ist, wie bei einer Tapete, sondern richtig faserig, mit abstehenden/anhaftenden Stücken.

    Ich würde mich eher Andy anschließen mit der weißen Form des Grünen Knollenblätterpilzes.

    Rigo, hast du Chemie da, insbesondere KOH und/oder Salzsäure?

    Beste Grüße

    Sabine

    Zumal ich am Samstag ca. eine Stunde nach der "Verkostungsaktion" kurzzeitig Magenschmerzen hatte, oder dies mir zumindest eingebildet habe. ;) Wäre es theoretisch möglich, selbst bei so kleinen Stücken, welche ja auch wieder ausgespuckt werden, eine Reaktion zu merken?

    Eine biologische Giftwirkung halte ich unter diesen Umständen für ausgeschlossen.

    Psychosomatisch halte ich das jedoch für plausibel. Es gibt einen berühmten "Vergiftungsfall", bei dem eine Familie ein Pilzgericht gegessen hat und die Reste an den Hund verfüttert hat, der kurz darauf starb. Einige (alle? Weiß ich nicht mehr genau), die die PIlze gegessen hatten, bekamen daraufhin Magen-Darm-Symptome, weil sie dachten, das Pilzgericht sei vergiftet gewesen. War es aber nicht, der Hund war an ganz etwas anderem gestorben.

    Ich hatte auch kürzlich einen "Vergiftungsfall", bei dem eine Dame heftigen Durchfall hatte, den sie darauf zurückführte, dass sie am Tag zuvor Karbolegerlinge zubereitet und an den Dämpfen geschnuppert hatte (was dann so eklig roch, dass sie die Pilze zum Glück entsorgt hat), und die Pilze auf einem Brettchen geschnitten hatte, auf dem sie später auch noch Gemüse geschnitten hat.

    Stephan, zumindest die Fichtenreizker müssen für mich unbedingt noch mit auf die "Leckerliste".

    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo Bodenpflänzchen,

    in einem Kurs wurde mal eine Veröffentlichung erwähnt, die einen Versuch beschrieb, bei dem Einkernmyzele verschiedener Pilzarten offen auf einem Dach gelagert wurden. Nach einer Weile wurde dann wieder nachgeschaut, und aus allen Einkernmyzelen waren Zweikernmyzele geworden, selbst bei den Pilzarten, die in der direkten Umgebung nicht gängig waren. Das zeigte, dass alle von passenden Sporen angeflogen worden sein mussten.

    Die Sporen fliegen also tatsächlich sehr weit.

    Beste Grüße

    Sabine

    P.S.: Falls jemand von euch diese Veröffentlichung kennt, wäre ich für einen Link dankbar, denn ich hatte mal versucht, die zu finden, allerdings ohne Erfolg.

    Hallo diialer,

    für mich sieht das, ähnliche wie für Uwe, auch nach einem Blauen Saftporling aus. So "zottelig" - und dann auch noch so leuchtend türkis - habe ich den allerdings auch noch nicht gesehen. Aber blauen Filz auf dem Hut haben meine Exemplare schon auch.

    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo FdP,

    was meinst du denn mit "Zeit würde nicht passen"? Meinst du, es könne jetzt keine Täublinge oder Milchlinge mehr geben? Diese Annahme - woher auch immer sie stammt - wäre falsch. Aber vielleicht meinst du ja auch was anderes.

    Ist der Pilz auf dem neuen Foto ein anderer als die oben, oder von derselben Art? Falls es ein anderer ist: Ohne zumindest mal die Lamellen zu sehen, wird das mit der Bestimmung nichts werden.

    Beste Grüße

    Sabine

    Hallo ForestGump,

    herzlich Willkommen!

    Für plausibel würde ich bei deinem Fund einen der (nicht essbaren) Egerlingsschirmlinge halten.

    Generell gibt es hier im Forum aber sowieso keine Essensfreigaben.

    Bessere Wege, an essbare Pilze zu kommen, wären:

    - einen Pilzkurs besuchen

    - eine*n Pilzkundige*n in deiner Gegend ausfindig machen und mit ihr/ihm zusammen in den Wald gehen

    - Pilze schon mal grob über ein Bestimmungsbuch kennenlernen, einzelne, die du für essbar hältst, mitzunehmen (vollständig, so wie der, den du hier zeigst, also mit Stielbasis usw.) und einer/m Pilzsachverständigen vorzulegen

    oder eine Kombination dieser Möglichkeiten.

    Beste Grüße

    Sabine

    Lieber Sönke,

    ich kann dir auf die "Durchwachsphase überreizen"-Frage leider keine Antwort geben. Wie ich oben beschrieb gibt es bei mir keine Unterteilung in solche Phasen. Ich behandle meine vom Beimpfen bis zum Ernten immer gleich.

    Beste Grüße und viel Erfolg, dein durchwachsenes Substrat sieht für mich super aus

    Sabine