Gerieftes Stummelfüßchen

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 469 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. August 2022 um 20:26) ist von Beorn.

  • Hallo zusammen,

    in meiner Gegend scheint das Jahr des Gerieften Stummelfüßchens angebrochen zu sein. An etlichen Stellen wachsen die massenhaft. Aber warum ´Gerieftes´? Mittlerweile bin ich mir in der Art sicher, aber eine Erklärung dafür fehlt noch:(.

    Gruß - Franz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Franz!

    Damit wäre dann Crepidotus applanatus gemeint?
    Das wäre ein Stummelfüßchen mit großen Fruchtkörpern (tendezielll, manchmal auch klein ausfallend), mit glatter Huthaut, die zugleich nicht gelatinös, abziehbar und dehnbar ist.
    Mit dem erscheinungsbild gibt es allerdings mehrere Arten, nicht nur die 2-3 aus dem applanatum - Aggregat. Solange man also nicht weiß, ob die Hyphensepten Schnallen tragen, wie die Sporen aussehen (inc. Sporengrößen) und wo welche Zystiden gebildet werden, ist eine Einordnung / Bestimmung nicht möglich.
    Ob die Hutränder gerieft sind oder nicht ist variabel, wie bei den meisten Stummelfüßchen. Das ist ja nur ein Name, Pilznamen sind keine Pilzbeschreibungen.


    LG; Pablo.

  • Damit wäre dann Crepidotus applanatus gemeint?

    Hallo Pablo,

    ja, das war gemeint. Aber ich kann zur deutschen Namensform keine Beziehung erkennen. Nicht gerade häufig ist auch die Art unter Mykologen, verschiedene Formen zu einer Art zusammen zu fassen. Eher ist es wohl die Ausnahme. Die Fruchtkörper sind bis zu 5cm groß, anfangs weiß, kurz darauf bräunen sie. Die Sporen sind kreisrund, fein und dünn gesprenkelt, messen 6 bis 7µ im Dm und die Septen sind schnallenlos. Das Sporenpulver ist etwa tabakbraun.

    Gruß - Franz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Franz!

    Die Fruchtkörper können bei Crepidotus applanatus agg. schon auch mal gerieft sein. Du kannst die Art aber auch beliebig anders nennen (zum Beispiel Beliebiganderes Stummelfüßchen). Die botanischen Namen sind definiert, da ist jedem Taxon eine Beschreibung und ein Typus zugeordnet. Die Taxonomie ist hinsichtlich des Erkenntnisgewinnes zu einer biologischen Sippe zwar variabel, aber das folgt schon klar definierten Regeln. Die Namen müssen aber nichts mit den Eigenschaften des jeweiligen Pilzes zu tun haben.
    Was die Volksnamen betrifft natürlich auch nicht (siehe Fichtensteinpilz, der heißt so, weil er Mykorrhiza it Rotbuchen bildet). Bei den Volksnamen existiert aber keine taxonomische Nomenklatur, insofern ist das dort relativ beliebig, wie du die Arten nennst. Beispiel: Gymnopilus penetrans wird manchmal als "Geflecktblättriger Flämmling" bezeichnet. Aber erstens sind die Lamellen meistens nicht gefleckt, und zweitens ist das Aussprechen des Namens in höchstem Maße gesundheitsgefährlich (verursacht anhaltende Sprachstörungen, Zungen- und Gaumenverletzungen und Gehirnblasen in der Linken Gehirnhälfte). Darum heißt der bei mir "Fleckblatt" oder "Fleckblattflämmling".

    Der Volksname von Hymenopellis radicata (eigentlich irgendwas so wie RüblingerwurzelschleimGrube oder ähnliches) wurde von mir nach der Idee einer Bekannten zu Langundünn geändert, weil das besser passt und man das sogar verbal aussprechen kann. :wink:


    LG; Pablo.