Pseudosagedia aenea, Kupferfarbige Kernflechte

  • Hallo!

    Als Beifang auf meinen Borkenstückchen fand ich heute eine pyrenocarpe Flechte mit dünnem, olivgrünem Lager, das bis ins Substrat reicht.

    Um die kleinen, schwarzen Perithecien ist das Lager dicker und rissig areoliert.

    Die Perithecien sind mit etwa 0,1 mm Durchmesser sehr klein und tief in den Thallus eingesenkt.

    Ein normales Foto habe ich nicht, sondern muss gleich mit einem Lupenbild in Kunstlicht anfangen:

    Bild 1 Pyrenocarpe Krustenflechte, Nadelspitze etwa 300µm breit

    Ich weiß, dass ich von dieser Kiefer Borke abgezupft habe.

    An diese Flechte kann ich mich nicht erinnern, ich war mehr auf die gelbe Chaenotheca konzentriert.

    Vielleicht ist mir das Borkenstück auch auf dem Weg durch den Wald in den Korb gefallen;

    sicher aber handelt es sich um ein Borkenstück von einem Nadelbaum, vermutlich von einer Kiefer.

    Bild 2 Die Kiefer

    Der Thallus reagiert nicht auf K,C,P!

    Bild 3 Aufgequetsches Perithecium in Wasser

    Die Paraphysen sind einfach.

    Die Asci sind spindelförmig, 8-sporig, um 65 x 9 µm groß und ohne Okularkammer.

    Aufschlussreich sind die Sporen: spindelförmig, farblos, 16-20 x 3,5-4 µm groß, 4-zellig mit durchgängig schmalen Septen:

    Bild 4 Sporen

    Ich denke, es sollte sich hierbei ziemlich sicher um Pseudosagedia aenea, die Kupferfarbige Kernflechte, handeln.

    Sie kommt zwar eher auf Laubbäumen vor, aber auch - wenngleich seltener - auf Nadelbäumen, wie Tanne, und ist meist in milder, dunkler, feuchter Lage (Schlucht- und Auwälder), gerne in der Nähe zu Flechten wie Pyrenula und Graphis zu finden - so heißt es zumindest.

    Die Flechte gilt als häufig, wird aber wegen Farbe und Größe meist übersehen - zumindest von mir!

    Mal sehen, ob sie mir jetzt künftig öfter auffällt...

    LG, Martin

    Einmal editiert, zuletzt von KaMaMa (22. Dezember 2022 um 22:23) aus folgendem Grund: Korrektur bzgl. Abmessung der Nadelspitze