Beiträge von KaMaMa

    Hallo Bernd,


    auf jeden Fall eine schöne Cladonie!


    C. coccifera ich nicht persönlich. Sie soll montan und alpin vorkommen, vor allem aber auf saurem, mageren Böden, aber nicht auf morschem Holz leben.

    Die Oberfläche ihrer Podetien wäre grobschollig belegt, im unteren Teil auch beschuppt, nicht aber sorediös, geschweige denn fein sorediös.


    Die gefundene Cladonie lebt nun aber auf morschem Holz.

    Ferner sehe ich sorediöse Podetien, im unteren Teil beschuppt. Die großen, aber spärlichen Grundschuppen im letzten Foto zeigen deutlich orange Stellen auf der Unterseiten!

    Das in Verbindung mit den manchmal verzweigten Stämmchen, den unförmigen, sprossenden Bechern und den roten Fruchtkörpern lassen mich an C. digitata denken.


    Vergleiche mal mit C. digitata, es passt, wie ich finde, alles sehr viel besser zu Fund und Lebensraum.


    LG, Martin


    Sind die Grundschuppen am Rand sorediös? Das würde dann ebenfalls zu C. digitata passen.

    Hallo Emil,


    schön, dass du hier mal wieder was einstellst, du findest doch immer so schöne Sachen!


    P. sulcata ist sorediös - deine Parmelia ist isidiös, damit was aus der Ecke P. saxalilis s.lat.

    Da isidiös, rosettig auf Rinde wachsend, bereift und ohne bräunlichen Rand - würde ich am ehesten auf P. ernstiae tippen.

    Die Flechte habe ich übrigens erstmals im Harz finden dürfen.


    LG, Martin

    Hallo Bernd,


    alle Sporen in den Asci kannst du wahrscheinlich nicht in einem einzigen Bild festhalten und später auszählen, da sie sich gegenseitig verdecken (können).

    Du. musst in diesem Fall besser am Mikroskop mit dem Fokus spielen und durchzählen.


    LG, Martin

    Noch eine Anmerkung zum Immersionsöl:


    Wische deine Objektive (nirmalerweise nur das 100er, aber machmal dreht man falsch dann taucht auch das 40er ins Öl ein).möglicht immer nach Gebrauch mit einem weichen Tuch vorsichtig trocken.

    Dea 100er ist das Herzstück deines Mikroskops.

    Trotzdem wird es von Zeit zu Zeit nötig werden, die ölbenetzte Eintrittslinse des Objektivs gründlich mit Reinigungsbenzin von verharzten Ölrückständen zu befreien. Ev. geht auch Ethanol, aber Vorsicht, der Linsenkitt könnte sich lösen!

    Die Bildqualität wird sonst merklich schlechter. Irgendwann sieht man ohne Reinigung und Linsenpflege nichts mehr.


    Martin

    Hallo Bernd,


    da warst du ja sehr fleißig und hat bestimmt viel Neues entdeckt!


    Ein paar Anmerkungen:


    Beschriftung im Bild 2 "Cortex schäumend, weiß" beschreibt, was du siehst.

    Gut!

    Tatsächlich ist die gezeigte Stelle des Podetiums unberindet, deshalb liegt das weiße, faserige Mark frei, und deshalb gibt es dort keinen Cortex (=Rinde). Die grünen Kügelchen sind (algenhaltige) Soredien, die sich leicht von der Oberfläche lösen und der vegetativen Vermehrung dienen.


    In Bild 5 zeigst du mittlere Abschnitte, in Bild 6 auch ein wenig mehr die Spitze der Asci / der Schläuche. In ihnen reifen 8 einzellige, elliptische bis spindelförmige Sporen heran.

    Die kugeligen Strukturen im Inneren der Sporen könnten Öltropfen sein, also Vakuolen, die mit Speicherstoffen für die spätere Keimung gefüllt sind.


    Das braune Gedöns in Bild 8 sagt mir nichts; es könnte Fremdmaterial sein, das auf der Probe lag. So was findet man eigentlich immer, vor allem Fremdsporen, weshalb man immer vergleichen sollte, ob eine freischwimmende Spore (wie in Bild 7) überhaupt zur untersuchten Probe gehört oder Fremdmaterial ist. Das lässt sich lösen, indem man sich den Schlauchinhalt genau anschaut. (Bei Ständerpilzen halt die Basidien, oder bei Pilzen allgemein einen Sporenabwurf macht und untersucht, die schiere Masse macht's - leider funktioniert das bei Flechten nicht)


    Bild 9 zeigt vermutlich Zellen des Algenpartners: coccoide Grünalgen, hier laut Buch Asterochloris.


    In 10d zeigst du das Hymenium in Querschnitt mit vollständigen, sporengefüllten Asci und Paraphysen (dünne, sterile Zellen). Die Fragezeichen markieren die dicht gepackten Sporen in einem Ascus.


    Das Folgebild 7 zeigt eine einzelne, freie Spore.


    Bild 10e zeigt wieder einen Hymeniumquerschnitt mit sporengefüllten Schläuchen.


    Sehr schön!


    Hast du versucht, die Sporen in den Schläuchen zu zählen? Probier mal!


    Oberhalb der Sporen, an der Schlauchspitze, sitzt ein dicker "Tholus", eine Wandverdickung, der amyloid reagiert (J+ blau). Den Tholus kannst du mit ein wenig Lugol, das du dicht an den Rand neben das Deckgläschen absetzt, und eindiffundieren lässt, einfärben. Aber auch die Hymenialgallerte, welche die Asci und Paraphysen zusammenhält und schützt reagiert amyloid! Damit man nach dem Einfärben überhaupt noch was sieht vor lauter dunkelblauer Masse, sollte die Probe möglichst dünn sein, um transparent zu bleiben.


    Super, du machst große Fortschritte! :thumbup:

    Viel Spaß noch!


    LG, Martin

    Nochmals von wegen "Cladonia cf. pyxidata / chlorophaea agg."


    Je genauer man das Objekt benennen will, um so eher wird die Bezeichnung wahrscheinlich falsch sein.

    Wenn nicht heute, dann vielleicht in einem Monat, wenn die Arten wieder mal hin- und hergeschoben oder gar umbenannt werden.


    Vielleicht meldet sich ja auch mal ein Cladonien-Fachmann zu Wort?

    Die Betreuung hier im Flechten-Unterforum wirkt auf mich jedenfalls sehr minimalistisch.


    LG, Martin

    Hallo Codo,


    die Reagenzien gibt es für den Flechtenfreund in sehr kleinen Gebinden à 3-4 € z.B. hier.

    Die Reagenzien kommen in den typischen kleine Fläschchen, die manch einer von ätherischen Ölen seiner Ehefrau her kennt.

    Man sollte die Reagenzien allerdings nicht in der Wohnung verdampfen, das wäre höchst ungesund!


    Wegen der Bezeichungen, da habe auch ich länger gebraucht und bin mir bei einigen bis heute nicht 100%ig sicher.


    Die Grundschüppchen (= Clodonien-Primärthallus) hast du richtig erkennt.

    Der Sekundär-Thallus wird in Form der Podetien (Säulen, Becher, Bäumchen) über den Grunschuppen gebildet, dabei stirbt bei manchen Cladonien der Primärthallus ab.

    Die Grundschnuppen können unterschiedliche Größe haben (vom Körnchenteppich bis hin mehrere Zentimeter großen, geschlitzten Blättern => Cladonia foliacea!) oder völlig fehlen (Rentierflechten).

    Sie könne einen losen Verbund vorkommen, wo man mehr Substrat als Primärthallus sieht, oder fast moosig dick, und dicht an dicht liegen.

    Oft findet man Cladonien ohne Podetien, dann ist die Bestimmung makroskopisch fast aussichtslos.


    Bei deinem Fund würde ich die Gründschüppchen als dicht schließend (man sieht kaum irgendwo das Substrat durch), kleinschuppig und liegend (du kannst kaum etwas von der Unterseite sehen, außer ev. bei manchen Schüppchen an den extremen Rändern, die leicht nach oben streben), kaum geschlitzt / ungeschlitzt beschreiben.


    Wenn Grundschuppen vorkommen und sie groß genug sind, ist immer auch die Unterseite zu prüfen (Farbe - weiß, grün, orange?; sorediös oder nicht).


    Auch bei den Beschreibungen der Podetien-Oberflächen wie berindet - stückweise berindet - unberindet; feinkörnig - grobkörnig - schollig sorediös - beschuppt ist meist nicht ein (einziger) Begriff klar zuordenbar, wie ich finde.

    Deshalb wird auch oft angemerkt, wo (oben oder unten) am Podetium geprüft werden soll.

    Schau dir mal C. ramulosa an, da findest du fast alle Eigenschaften, manchmal ganz dicht nebeneinander:

    ...wobei ich mir hier nicht sicher bin, ob die vermeintlich berindete Stelle tatsächlich berindet ist oder nur im Bild hier so aussieht.

    Besser erkennt man den Unterschied hier:

    Bei C. rangiformis finden sich berindete Stellen durch unberindeten Linien getrennt:


    Unter grobschollig verstehe ich folgende Struktur wie z.B. beim Blick in diesen Becher, aber kann man das noch als sorediös durchgehen lassen, oder ist das isidiös, oder blastidiat, oder...?


    Da muss man halt durch, wenn man Cladonien bestimmen möchte. ;)


    LG, Martin



    P.S. Ich würde die Cladonien einfach C. (cf.) chlorophaea nennen.

    Das die Bestimmung nicht abschließend sicher sein kann, versteht sich von selbst.

    Eigentlich müsste ich als Laie immer hinter die Bestimmungen ein "confer" setzen, lasse es aber häufig bleiben.

    Ob sie nur zur Artengruppe C. pyxidata gezählt werden oder nicht, und ob es sich nun um ein Artenaggregt handelt oder nicht, tut erst mal nichts zur Sache.

    Hallo Codo,


    um Cladonien zu erschlüsseln braucht man kein Mikroskop, sondern:

    einen Schlüssel, eine Lupe, ein Millimetermaßstab (Göße der Podetien, der Grundschuppen), Pinzette, KOHaq (K), para-Phenylendiamin in Ethanol (P), eventuell nocht Natrium-Hypochlorid-Lösung (C); eine UV-Lampe soll helfen (UV +/-).

    Grüne, sorediöse, braunfrüchtige, bechertragende Cladonien gibt es mehrere.


    Was ich zum Vergleichen vorschlagen würde, wären die Becherflechten der C. pyxidata/gravy-Gruppe.

    Insbesondere die häufige und u.a. auf morschen Holz vorkommende C. pyxidata chlorophaea (ich glaube, das ist ein Artenaggregat) besitzt sprossende Becher, wie auf deinen Bildern.


    Das hilft vielleicht nicht wirklich, aber vielleicht magst du mal damit vergleichen, ob das deiner Meinung nach für deinen Fund Sinn ergibt.


    LG, Martin

    Hallo Bernd,


    Chrysotrix chlorina kenne ich nicht, deshalb kann ich auch wenig dazu sagen. Wenn die Chemie passt, wird das schon stimmen. :thumbup:


    Die leconorinen Apothecien in Bild 0b könnten eventuell zu einer Lecanora gehören. Das wird schwierig. Bei den Krustenflechten muss man viel mikroskopieren, analysieren, schlüsseln.

    Zum Schlüsseln braucht man die passende Literatur.


    Die braunen Dinger sind vermutlich Fremdmaterial. Du musst bedenken, die Flechte lebt dort seit einer ganzen Weile und sammelt auf ihrer Oberfläche natürlich alles Mögliche, was durch die Luft, den Wind, durch Tierchen oder vom darüber rinnenden Regen bewegt oder verschleppt werden kann: (auskeimende) Pilzsporen, (Cyano-)Bakterien, Algenzellen, Algenkolonien, Flechtensporen, Fremdhyphen, Pflanzenpollen, Ausscheidungen von z.B. Springschwänzen und Milben, die zuhauf auf solchen Flächen leben, lichenicole Pilze und Flechten, kleine Moosthalloi, wasweißichwasnochalles...


    IN den Flechten (Algenschicht/Medulla) findet man meist farblose Hyphen.


    Was da auf den letzten Bildern genau zu sehen ist, kann ich dir leider nicht sagen.


    LG, Martin

    Hallo MrX,


    sehr schöne Demonstration, danke!


    Zur Farbreaktion bei meinem Pilz:

    Ich habe die Reaktion abens im etwas schummerigen Zimmer getestet.

    Ich hatte nur ein kleines Tüpfelchen auf die Huthaut gesetzt, wie ich es bei Flechten mache - da war halt nix zu sehen.

    Wahrschienlich hätte ich wie du mehr vom Reagenz verwenden sollen.

    Die KOH läuft bei dir über den Hut bis zum Hutrand und sammelt dabei Reaktanten ein.


    LG, Martin

    Hallo Andy,


    aber das hat Stephan doch gar nicht behauptet, nicht für die gesamte Klade Cortinarius.


    Er sagte, für die Bestimmung des Aggregates von C. infractus brauche es keine Geschmacksprobe ("Hineinbeißen").

    Besser wäre eine KOH-Probe am Hutrand und das Beobachten der Verfärbung, um das Infractus-Aggregat von anderen (ähnlich wirkenden) Schleimköpfen abzugrenzen.

    Und um das zielführend tun zu können, muss man erstmal beim Bestimmen so weit gekommen sein, um C. infractus ernsthaft in Betracht ziehen zu können.


    Habe ich das falsch verstanden?


    LG, Martin

    Hallo Stephan,


    danke für den Hinweis mit der KOH!

    Ausgerechnet auf den HutRAND habe ich natürlich keine KOH gegeben, sondern mitten drauf.Dort konnte ich keine Reaktion feststellen. Pech gehabt!


    Das nächste Mal weiß ich es hoffentlich besser!


    LG, Martin

    Hallo Andy,


    die kleineren FK wollte ich nicht auch noch umschmeißen, deshalb weiß ich die Farbe ihrer Lamellen leider nicht.


    Schade! Blaue Lamellen habe ich noch jie gesehen.


    LG, Martin

    Hallo CH-Andy ,


    "Für Cortinarius zu bestimmen benötigt es immer eine Kollektion von jung bis alt, Farbe der Cortina ist wichtig wie auch der Farbverlauf."

    Das gilt sicher für Cortinarius im Allgemeinen - gilt das auch für das C. infractus-Aggregat im Speziellen?

    Das soll doch ein großes Aggregat mit großer Variationsbreite sein.


    Jetzt hast du mich neugierig gemacht und ich stelle meinen Fund mit hier ein, ich hoffe MrX hat nix dagegen.

    Ich bin gespannt was du dazu meinst! :confused:


    Fund unter/neben Rotbuche auf lehmigem Boden über Kalkstein

    Bild M1 Pilze mit schleimig glitschigen Hüten und trockenen Stielen, unmittelbar neben Rotbuchenstamm


    Bild M2 Lamellen braun und ausgebuchtet angewachsen; Stiel trocken, hellbraun; zur Basis hin weißlich, nahe Lamellenansatz violetter Schimmer vorhanden; Basismyzel weiß; Hutrand etwas eingerollt


    Damit bin ich bei den Phlegmacien.

    Eine Monographie dazu habe ich nicht, aber nach dem Schlüssel im Kosmos Handbuch und mit FoTE lande ich beide Male bei C. infractus agg.:

    Bild M3 Abends mit nachgedunkelten Lamellen (Kunstlicht!); Hut 11 cm, Höhe um 13 cm, Stiel um 3 cm dick


    Bild M4 Hut olivbraun mit dunklen radial(fasrig)en Elementen unter Schleimschicht, Rand eingerollt


    Bild M5 Der Stiel ist zylindrisch und hohl, die Stielbasis kaum verdickt, die Steilbasis leicht rundlich zugespitzt; das Fleisch weißlich bis grau/hellbraun; keine Farbreaktion auf 20% KOH an Huthaut, Stielrinde und Stielfleisch


    Bild M6 Sporen tropfen- bis schwach mandelförmig, deutlich warzig ornamentiert, gelb-braun dickwandig, ohne Keimporus; Größe 7,5-8,5 x 5,5-6,0 µm


    Bild M7 Sporen meist tropfenförmig


    Ich habe alle Punkte geprüft, die in beiden Büchern angegeben werden.

    Die (Farbe der) Cortina wird in den Büchern und im Schlüssel allerdings nicht erwähnt.

    Nicht geprüft habe ich den Geschmack - den Schleimer zu probieren war mir zuwider, zumal er auch noch bitter schmecken soll - Danke!

    Der Geruch ist etwas unklar - einmal heißt es "mostly (!) odorless" andersmals "nach Ovomaltine" (!).

    Ich rieche einen unangenehmen Duft - fischig, Amine, weshalb ich denke, der Pilz ist bereits verdorben und gammelt eventuell.


    Der Pilz ist wahrscheinlich eine Cortinarie, genauer wohl eine Phlegmacie.

    Der Wahrscheinlichkeit nach und den Befunden nach könnte ich mir gut den angeblich häufigen C. infractus vorstellen.

    In meiner Gegend ist er laut DGfM kartiert.


    Was meinst du hierzu?


    LG, Martin

    Hallo MrX,


    den Cortinarius infractus habe ich ebenfalls gestern gefunden und bestimmt.

    Er sieht deinem Fund gleich.

    Als typisch gelten ja neben dem Geschmack die olivgrauen, schleimigen Hut u.a. auch die sehr dunklen Lamellen.

    (Den Geschmack habe ich allerdings nicht getestet)


    Das Bild in Lüders Buch kommt auch mir seltsam vor (Rotbrauner Hut, rosa Lamellen und stark verdickte Stielbasis), passt es ja gar nicht zum beschreibenden Text - Variabilität hin, Variabilität her!

    Die Abbildung würde vielleicht zu C. armeniacus passen.
    Wahrscheinlich falsch eingefügt und vor dem Druck nicht bemerkt - sowas passiert halt leider manchmal...


    LG, Martin

    Hallo Mads,


    ich sehe wie MrX ebenfalls einen Austernseitling (Pleurotus ostreatus).


    Den gelbstieligen Muschelseitling (Sarcomyxa serotina) würde ich nach Wuchs, Form und Färbung ausschließen - es sei denn, der Pilz ist noch vergammelter, als ich den Fotos nach annehmen muss.


    Der schlappe Habitus, die umgeklappten Lamellen, die rötlichen Verfärbungen (Infektionen/Befall) etc. weisen auf ein sehr altes Exemplar hin, bei dem die fortschreitende Zersetzung an Fahrt aufnimmt.


    LG, Martin

    Hallo Bernd,


    du kannst versuchen mit dem Mikroskop herauszufinden, ob dein Fund eine Flechte ist: Dann müsstest du sowohl Pilzhyphen, als auch Algenzellen in der Probe zu finden sein.

    Von derart gelingen Allen habe ich noch nicht gehört. Von Flechten, die sobaussehen, natürlich schon.

    K+rot klingt eine wenig nach Caloplaca s. lat.. Candelariella ist allerdings raus, die Flechten der Gattung wären K-.

    Soweit ich weiß, gibt es eine (oder mehrere) sterile, sorediös aufgelöste Caloplacen. Das könntest du recherchieren.


    LG, Martin

    Hallo Roland,


    das ist natürlich kein vermodernder Zapfen, sondern natürlich ein (interessanter) Pilzfruchtkörper:

    Schau dir mal die Thelephoren an, insbesondere Thelephora terrestris, den Fächerförmigen Erd-Warzenpilz und vergleiche deinen Fund damit!

    Die Fruchtkörper umwachsen alles mögliche und schließen es in ihre Fruchtkörper mit ein.

    T. terrestris ist ferner mit Koniferen verbandelt.


    LG, Martin

    Hallo Bernd,


    L. nivalis kommt auf karbonathaltigem Gestein vor.

    Die Färbereaktionen würden fast passen (C-, P+rot, K+ gelb).

    Aber hier gilt P+orange!

    Ich bin mir bei den Angaben rot/orange/gelb häufig nicht sicher, die Übergänge sind fleißend.

    Wenn ich an die Cladonien denke, würde ich die Farbreaktion oft noch als orange bezeichnen, während sie im Buch schon rot genannt wird.

    Was ich noch für gelb halten würde, wird im Buch orange genannt.

    Also, du sitzt vor der Probe und du musst die Reaktion farblich einordnen.


    Den kleine, grünen Mooskissen nach würde ich annehmen, dass der Standort beregnet, zumindest feucht ist?

    Das L. caesioalba-Aggregat würde von den Farbreaktionen und dem beregneten Silikatstandort vielleicht gut passen.

    Diese Flechte kommt wohl gerne auf/an Moosen vor (vgl. Bild 2/3).


    L. caesioalba: Auf Moos über Silikat oder auf Silikat / an vollberegneten, besonnten Flächen, gerne tau- oder sickerfeuchten, ev. erdimprägnierten Blöcken / gerne bodennah.


    Ich kenne L. caesioalba nicht, aber vergleiche doch auch mal damit.


    LG, Martin


    PS:

    Was die Hyphen angeht, dazu habe ich keine Vorstellung/Meinung.

    Wegen der runden Strukturen in Bild 11 und 12, möchte ich vermuten, dass die Probe mit Wasser mikroskopiert ist.

    Wenn das richtig ist, möchte ich vermuten, dass die runden Strukturen schlicht Luftbläschen sind.

    Die Luft fängt sich gerne in den hyrophoben Teilen der Flechten und wird beoim Quetschen in Form kleiner Bläschen ausgetrieben.

    Durch die Totalreflexion an der Wasser-Luft-Grenzfläche (kennt vielleicht man vom Tauchen) ist das Bläschen von einem reflektierenden Rand konstanter Breite umgeben, welcher die Umgebung spiegelt, oder schwarz erscheint, wenn die Umgebung dunkel ist.

    Weiter innen ist der Grenzflächenwinkel flacher und man kann in die Blase hinein- und hindurchschauen.


    Trotz ihres ästhetischen Reizes stören die Bläschen im Bild.

    Man kann die Anzahl der Bläschen (etwas) reduzieren, indem man ein wenig Spüli oder Seife dem Wasser zusetzt und so die Benetzung verbessert.