Rotstieliger Ledertäubling?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 797 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. August 2023 um 21:18) ist von MisterX.

  • Hallo Pilzfreunde,

    ist das der Rotstielige Ledertäubling?

    Drei Dinge machen mich unsicher:

    1. Gefunden im Wald bei Fichten, Tannen und wenige eingestreute junge Buchen. Er soll ja eigentlich Laubbäume bevorzugen. Da waren aber nur sehr wenige.

    2. Huthaut war relativ leicht abziehbar...steht hier auf der Seite sie sei schwer abziehbar.

    3. Ich sehe da keine dunkelgelben Sporen. Die Lamellen sind weiß. Sporenabdruck ist in Arbeit, der ist aber so trocken, weiß nicht, ob der noch sport.

    Die artkennzeichnenden rötlichen Lamellenschneiden am Hutrand sind aber gut zu sehen.

    Die Pilze werden nicht verzehrt.

  • Nachtrag: Geruch unbedeutend/neutral (Exemplar war aber sehr trocken), Geschmacksprobe generell mild mit einem winzigen Hauch von Schärfe.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Lieber MisterX


    Ich denke auch, dass es sich um eine Art der Sektion Olivaceinae handelt.


    Ich habe diesen auch schon im vorwiegend Nadelholz-dominierenden Habitat gefunden.

    Mir ist noch R. vinosobrunnea in den Sinn gekommen.


    Vielleicht kannst du mit der SP Erhebung auch eine Eisen-II Sulfat Probe vornehmen: sollte bei R. Olivacea mit rasch orange resultierten.


    Mal sehen, was die Experten meinen.

    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben.
    Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Vielleicht kannst du mit der SP Erhebung auch eine Eisen-II Sulfat Probe vornehmen:

    Hab leider kein Eisen-II Sulfat.

    Aber farblich kommt R. vinosobrunnea tatsächlich wohl besser hin. Da steht aber auch hauptsächlich Buche (da waren allerdings schon auch ein paar Buchen) und auch dort steht Huthaut schwer abziehbar.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo,

    ich denke Olivaceinae ist ein guter Gedanke. Wer sich unsicher ist bekommt die Gruppe auch mit der Phenol-Reaktion -> Heidelbeersaft-farben

    Bei einem Olivaceinae schaut man sich im Mikroskop die Sporen an, sind sie isoliert ist's R.olivacea, sind sie gratig verbunden oder zebriert ist's R.vinosobrunnea agg. (da gibt es mehr Arten inkl. der ominösen R.alutacea).

    Wenn du das ohne Mikro trennen willst, wird's schwierig. Die Guajak-Reaktion mit frischem(!) Reagenz ist ein wenig unterschiedlich (olivacea reagiert stark positiv am Stiel, vinosobrunnea nur leicht bis mäßig innerhalb der ersten 8 Sekunden). Die typisch rillig-furchige Hutoberfläche des Fundes spricht für mich eher für R.olivacea. Anhand der Hutfarben würde ich hier nichts festmachen.

    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Ich habe leider nur KOH und Melzer.

    Hab aber gerade unters glas geschaut und da scheinen doch tatsächlich noch ein paar Sporen rauszukommen, also morgen könnten wir einen Sporenabdruck haben.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • also morgen könnten wir einen Sporenabdruck haben.

    Das ist eine gute Übung. :thumbup:
    Ich bin mir hier tatsächlich auch ohne Abdruck sicher wo wir uns bewegen und würde mich sehr über etwas anders wundern. Der Pilz ist makroskopisch schon eindeutig, aufgrund deiner aussagekräftigen Bilder.

    Die 100% Frage ob R. olivacea oder R.vinosobrunnea wirst du abschließend nur mit Mikro klären können. Wie ich schrieb bin ich tendenziell beim Erstgenannten.

    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Ich bin mir hier tatsächlich auch ohne Abdruck sicher wo wir uns bewegen und würde mich sehr über etwas anders wundern. Der Pilz ist makroskopisch schon eindeutig, aufgrund deiner aussagekräftigen Bilder.

    Die 100% Frage ob R. olivacea oder R.vinosobrunnea wirst du abschließend nur mit Mikro klären können.

    Klasse, dann setze ich mal auf "Bestimmt mit Restunsicherheit" :)

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Der Vollständigkeit halber: Sporenpulver gelb, amyloid.

    Wir hatten den Pilz abgedeckt auf einem Teller über Nacht auf der Terrasse, mir ist aufgefallen, dass das Glas stark beschlagen ist. Ist das der Metabolismus des Pilzes? Da entsteht ja erstaunlich viel Kondenswasser...

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo,

    der Rand sollte nicht überall aufliegen sonst kann keinerlei Luftaustausch mehr stattfinden und der Pilz schwitzt. Ich würde in diesem Fall von Anfanhg an einen Löffelstiel unter eine Seite der Schüssel schieben.

    Apropos: Alle Russulales (Täublinge, Milchlinge, Stachelbärte, Zählinge, etc...) Sporen haben ein amyloides Ornament.

    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • der Rand sollte nicht überall aufliegen sonst kann keinerlei Luftaustausch mehr stattfinden und der Pilz schwitzt. Ich würde in diesem Fall von Anfanhg an einen Löffelstiel unter eine Seite der Schüssel schieben.

    Ah, ok, ich habe es bisher immer luftdicht gemacht, damit es die Sporen nicht wegweht.

    Vielleicht habe ich deshalb oft nur geringe Sporenmengen erhalten...

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Lieber MisterX


    Ich hatte das Problem anfangs auch. Ich lasse sie jetzt immer auf einem Spiegel oder auf einer Glasplatte nicht abgedeckt aussporen und schiebe es dann mit einer Rasierklinge zusammen.


    Das gelbe Sporenpulver passt so wie es erkennen kann auf der Aufnahme jedenfalls zu R. olivacea (IV d) und zu R.vinosobrunnea (IV c), sind ja beide Gelbsporer.


    Beste Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben.
    Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • War nochmal unterwegs und habe zwei weitere Funde gemacht, beide ohne die charakteristischen rötlichen Lamellenschneiden am Hutrand..

    Gehe ich richtig in der Annahme, dass das auch Ledertäublinge sind? (Ich vermute den Weinroten und den Braunen).

    Mir ist aufgefallen, dass die Lamellen am Grund der Hutunterseite sehr dick und auffällig querverbunden sind (siehe letztes Foto). Das habe ich bei allen Funden festgestellt. Ist das typisch für Ledertäublinge oder haben das andere Täublinge auch?