Beiträge von Steigerwaldpilzchen

    Hallo,

    Wenn R.decolorans immer graut (ich hatte ja erst einen Fund), lässt sich abschließend feststellen, dass Pilzhüter für die Frage ob R.decolorans oder R.ochroleuca nicht einmal KOH oder Sporenabwurf benötigt. Bei fortgeschrittener Täublingsbestimmung sollte sich die Frage aufgrund der deutlichen Unterschiede beider Arten, die du bereits ausgezählt hast, eh nicht stellen. :)

    Pilzhüter Man darf gerne auflösen, ob der Fund nun Grau angelaufen ist oder nicht, nach dem wir so viel sachdienlich diskutiert haben.

    VG Thiemo

    Hallo Stephan,

    Kein Problem, du hast auch völlig recht, dass Fotos vom Computermonitor dafür wenig taugen. Ich dachte mir nur, dass der Fragensteller keine Chemikalien daheim haben wird und wollte entgegen der ersten zwei Beiträge zumindest mehr als nur ein Täubling dazu sagen.

    Wenn wir schon bei der Frage sind, ochroleuca VS decolorans, hast du schon erlebt, dass sich R.decolorans kaum verfärbt? Spätestens am nächsten Tag müsste man das doch deutlich sehen. Tatsächlich hatte ich schon R.ochroleuca, wo die KOH Reaktion nahezu ausgeblieben ist.

    VG Thiemo

    Hallo,

    Ich fühle mich immer noch falsch verstanden. :/
    Christoph fasst in seinem Beitrag die Ergebnisse der Arbeit von Van de Putte zusammen. Die kennen wir Beide und wird ja gar nicht bestritten.

    Ich wollte nur ergänzend die Information von Felix weitergeben, dass sich in Grenzfällen die Haarlängen von L.volemus und L.odematopus überscheiden können und daher die Bestimmung als L.odematopus sobald für die Haare ca 60 Mikrometer Länge gemessen wird nich als sicher anzusehen ist.

    Felix H.:" (...)meine Volemi haben immer so um die genau 60my lange Elemente. Nun da ich den echten oedemathopus kenne (habe mit van de Putte damals in Belgien gearbeitet u gesammelt) der hat im Schnitt immer noch kürzere und dickwandigere Elemete."


    VG Thiemo

    Hallo Gelbfieber,


    Ich glaube hier gibt es ein Missverständnis.


    Ich habe in meinem Beitrag Felix H. zitiert und nicht meine Ansichten wiedergegeben. Er hat mit dem Beschreiber der neuen Brätlinge zusammengearbeitet. Die Aussage soll dir zeigen, dass die Haarlänge auf die du dich stützt, alleine nicht immer für die Bestimmung ausreichend ist.


    VG Thiemo

    Hallo,

    zum Thema Brätlinge hatte ich einst von Felix die Auskunft erhalten, dass die Haarlänge allein nicht immer eindeutig ist:

    "Zu Oedemathopus:

    Ich habe das gleiche Problem wie du:
    meine Volemi haben immer so um die genau 60my lange Elemente. Nun da ich den echten oedemathopus kenne (habe mit van de Putte damals in Belgien gearbeitet u gesammelt) der hat im Schnitt immer noch kürzere und dickwandigere Elemete. Die FK sind massiv und kräftig und sehr sehr dunkel. Ich würde das was du mir geschickt hast noch als normalen volemus ansprechen. Letzten Endes hilft wohl nur mal eine Sequenz um die Dinger die immer genau um die 60my lange Elemente haben abzusichern"

    VG Thiemo

    Hallo,

    der Pilz auf deinem gezeigten Foto ziegt u.a. subtile Orange-Töne und das macht der Ockertäubling (wenn auch sehr farbvariabel) nie.

    R.citrina ist ein unklares Taxon, welche Art meinst du?

    Wie kannst man hier anhand der Bilder und gemachten Angaben z.B. Russula decolorans ausschließen?


    Grunsätzlich schrieb ich oben "ziemlich sicher" aber, dass heist natürlich nicht: Der ist es zu 100%.

    Mir reicht hier der Gesammteindruck aus Habitat, Habitus, Hut- Stiel- und Lamellenfarbe. Und R.ochroleuca lässt sich hier zumindest fast jedes Jahr zu hunderten finden um ihn genau kennenzulernen.

    VG Thiemo

    Hallo Corinne,

    Die Person am Mikroskop sieht natürlich immer mehr als jemand, der sich nur Fotos anschaut und kann mit dem Feintrieb spielen. Aber das was ich zu erkennen glaube ist mir zu wenig rundlich, zu klein und zu niedrig ornamentiert als das was ich für R.foetens erwarten würde. Ich sehe daher tendenziell eher R.subfoetens.

    Da ich selbst noch keine Sporenbilder von R.foetens aufnehmen konnte, bitte ich dich hier zu vergleichen: https://fundkorb.de/pilze/russula-foetens-stinkt%C3%A4ubling

    VG Thiemo

    Hallo Reike,

    es muss einfachder Gesammteindruck stimmen. Ich habe noch keinen Kurznetzigen mit so einem keulig verdickten Stiel gesehen. Natürlich gibt es fließende Übergänge aber hier ist es schon deutlich. "So jung" finde ich den abbgebildeten Fruchtkörper übrigens nicht. Wirklich ganz junge Frkp. aller Pilzarten lassen meist nicht alle typische Merkmale erkennen, die sollte man sich generell nicht zur BEstimmung mitnehmen.

    VG Thiemo

    Hallo,

    Könnte ein entfärbter Holzritterling mit Trockenschaden sein. Bestimmt war da eine nicht sichtbare Wurzel im Boden.

    Für den klassischen Purpurfilzigen Holzritterling Tricholomopsis rutilans s.str. sieht mir dieser recht ungewöhnlich aus. Das dürfte eine nah verwandte, seltenere Art sein. Müsste für näheres jedoch mikroskopiert werden, befürchte ich.


    VG Thiemo

    Hallo Henry,


    weil du drangeblieben bist, kann man den letzen Fund nun eher als Milden Kammtäubling Russula insignis ansprechen. :thumbup: Da müssten daher auch Eichen am Fundort gewesen sein. Übrigens ist die Art keineswegs selten.

    Es gibt im Nadelwald mit dem Lederstieltäubling noch eine cremesporige Art die so reagiert. Dieser sollte aber etwas scharf schmecken.

    Die Gelbfärbung an der Basis ist vergänglich und kann im Alter schon mal verschwinden, dann bleibt auch die rote KOH Reaktion des gelben Velums natürlich aus. Ganz junge Fruchtkörper lassen sogar spärliche, gelbe Velumreste am Hutrand erkennen.

    Ich denke nicht, dass man ein oder mehrere Leben braucht um Täublinge zu bestimmen. Es kommt vielmehr darauf an zu wissen, welche Merkmale vorrangig zu betrachten sind. Sobald man das verstanden hat und ein richtiges Täublingsbuch nutzt (das über ein 1200 Pilze Bilderbuch hinaus geht), ist die Bestimmung meist keine Hexerei.
    Ich möchte an dieser Stelle Corinne loben, die sich in kurzer Zeit erstaunlich viel Wissen auf dem Gebiet angeeignet hat und innerhalb von 1-2Jahren die Thematik verstanden hat. Weiter so :star:


    Natürlich muss man das alles nicht aber ist es nicht bei allem so: Nur wenn man sich darauf einlässt, sieht man Erfolge?

    Es gibt sicher Personen die aus Prinzip keine Geschmacksproben nehmen möchten oder die Sporenpulverfarbe zu bestimmen als zu kompliziert ansehen. Alles OK aber dann darf man sich auch nicht über den ausbleibenden Erfolg wundern. Es helfen die schönsten Beschreibung und Fotos zu Hutform, -Farbe und ob die Huthaut zu 3/4 oder doch 1/2 abziehbar ist nichts, da diese einfach untergeordnet wichtig sind.


    VG Thiemo

    Hallo,

    Bei der Einteilung von Täublingen gibt es zwei „Kernmerkmale“, Geschmack und Sporenpulverfarbe.

    Die Sporen von deinem Abwurf sehen für mich cremefarben aus. Um die Farbe besser beurteilen zu können sollte das Pulver mit einer Klinge zu einem Häufchen zusammen geschoben werden und anschließend mit einem Deckglas oder Objektträger locker abgedeckt werden. Dabei erhält man eine einheitliche Schicht bei der die Farbe bei Tageslicht abgelesen bzw. mit einer Farbtabelle verglichen werden kann.

    Da du hier einen cremesporigen Täubling gefunden hast, kann es sich nicht um die weißsporige R.ochroleuca handeln. Cremefarbenes Sporenpulver, gefurchter Hutrand, gekammerter Stiel und ockergelben Hutfarbe führt vielmehr zu den Stink- u. Kammtäublingen. Diese schmecken jedoch fast alle scharf und besitzen auffällige Gerüche. Die einzige milde und weniger auffällig riechende Art wäre an der Stielbasis KOH positiv.

    VG Thiemo

    Hallo,

    Lieber Thiemo
    Zum Geruch von R. subfoetens sollte sehr intensiv nach Obst (wie R. pallidospora) mit einer Komponente aus Bittermandeln und R. foetens gelten. Bei R. foetens gelte der Geruch widerlich nach verbranntem Leder mit einer fruchtigen Komponente. Ich meinte, schon beide gefunden und ähnliches wahrgenommen zu haben. Aber vielleicht täusche ich mich natürlich.
    Probieren möchte ich ehrlich gesagt auch keinen der Beiden.☺️
    Beste Grüsse
    Corinne

    Interessant, ich werde bei den nächsten Funden darauf achten. Wäre ja schön, wenn man auch Merkmale für Makroskopiker (klingt jetzt irgendwie diskriminierend, soll es natürlich nicht ^^) nennen könnte.

    Täublingskenner Karl Wehr findet beide wohl regelmäßig und schreibt im Nachbarforum, dass lediglich das Sporenbild zur Unterscheidung herangezogen werden kann. Ältere Bücher nennen meist Ökologie(Boden/Bäume), Gilben, Reaktion mit KOH zur Unterscheidung, was sich nach ITS-Analysen als nicht zutreffend herausgestellt hatte. Wohingegen sich die Sporenform (kugelig mit isoliertem hohen Ornament / gestreckt mir gratigem weniger hohen Ornament) als konstant bestätigt hat.

    Falls du einen Sporenabwurf machst, kann ich bei deinem Stink-Täubling gerne mal reinmikroskopieren, Jörg. Wahrscheinlich wäre ich am 14.07. mal wieder vor Ort. Ansonsten aufheben - der Abwurf wird ja nicht schlecht.

    VG Thiemo

    Hallo Corinne,


    Mir wären Geruchsunterschiede zwischen diesen beiden neu.
    R.ilota, grata und fragrantissima riechen natürlich anders.
    Man munkelt wiederum R.foetens sei entsetzlich scharf, R.subfoetens mäßig scharf aber die wollte ich bisher noch nicht probieren.


    VG Thiemo

    Hallo Jörg,


    Das ist auch wieder eine gelungene Zusammenstellung. Ob ich wohl den Kurznetzigen erkennen würde? Immerhin hat deiner ja den vorschriftsmäßigen zylindrisch geformten Stiel und rötliche Farbe am Hut.


    Ob dein Stinker wirklich R.foetens müsste man mikroskopieren. R.subfoetens ist makroskopisch nicht zu unterscheiden und zumindest bei mir deutlich häufiger.

    VG Thiemo

    Hallo,

    wenn man diese trocknet-> wäre es evt. Als Pfefferersatz einsetzbar


    Allgemein sollte es auch bei getrockneten und pulverisierten Pilzen vor Verzehr zu einer Hitzeanwendung kommen, um die Verträglichkeit sicherzustellen. Nicht wenige Toxine sind trocknungsresistent. Dazu gibt es ja auch tolle Vergiftungsfälle von Leuten, die Parasol-Pulver roh über ihren Salat gegeben hatten. :sick:

    Im konkreten Fall sind es ja die terpenoiden Scharfstoffe, welche für Magen-Darm Reizungen (Durchfall, Koliken, Übelkeit, Erbrechen) verantwortlich sind. Soll heißen: Nix mit dem Pfeffer - oder eben Pfeffer mit möglicher Magen-Darm Reizung (wer experimentierfreudig ist, kann das ja dosisabhängig für sich selbst ausprobieren) . Vorher stellt sich zudem die Fragen ob die Scharfstoffe überhaupt den Trocknungsprozess überstehen.

    VG Thiemo

    Hallo,

    Gut durchgebraten ist der gar nicht mehr scharf. Kulinarische Sternstunden sind dennoch nicht zu erwarten.


    Der Test mit Lauge und auch das Grünen sind nicht konstant um Lactifluus piperatus von L.glaucescens zu trennen. Ähnlich verhält es sich zwischen Russula foetens und R.subfoetens (bzgl. des Gilbens).

    Makroskopisch taugt noch das Hut-Stiel Längenverhältniss am ehesten, sicher ist nur die Mikroskopie der Dicke der Hutdeckschicht um die zwei Milchlinge auseinander zu halten.


    VG Thiemo