Beiträge von MisterX

    Und wie werden die Gifte/Giftstoffe gebildet?

    Auf diese Frage wurde noch nicht eingegangen. Meine Antwort wäre: Genau wie alle anderen Stoffe, aus denen der Pilz besteht. Der Organismus bildet komplexe Kohlenwasserstoffketten und -ringe unterschiedlichster Art, immer mal wieder auch mit dem einen oder anderen anderen Atom (Stickstoff, Schwefel, Metalle). Teilweise sind die Nährstoffe (Proteine, Stärke, Zucker), Ballaststoffe (z.B. Beta-Glucane) oder eben auch Giftstoffe. Ein Nährstoff für das eine Tier ist ein Giftstoff für das andere (z.B. Xylit/Birkenzucker beim Mensch vs. Hund).

    Hallo Scruff,

    interessante Frage. Ich kann nicht behaupten, hier die Antwort sicher zu kennen, aber ich habe mir darüber auch schon Gedanken gemacht.

    Zuerst einmal werden Pilze durchaus von Tieren gefressen. Rehe fressen Fliegenpilze. Ich selbst sehe immer an Baumstümpfen büschelweise Stiele von abgefressenen grünblättrigen Schwefelköpfen. Wildschweine fressen Trüffel und wohl auch Märzschnecklinge. Habe zwar keine gesicherten Informationen, aber ich gehe stark davon aus, dass auch verschiedene kleine Nagetiere gerne unterschiedliche Pilzarten fressen.

    Das ist nicht immer zum Schaden des PIlzes. Die Sporen werden teilweise wieder ausgeschieden und landen dann mit nährstoffreichem Dung oft wieder an Stellen, wo sie gut auskeimen können. Für Trüffel ist das sogar der Hauptverbreitungsweg.

    Man könnte die Frage daher auch anders stellen: Warum sind nur relativ wenige Pilze giftig?

    Ich würde vermuten, dass Pilze durchaus ab und zu mal gefressen werden wollen, eben um neben den Sporen im Wind noch einen alternativen Verbreitungsweg zu haben. Die Sporenabgabe in den Wind ist eine äußerst ineffiziente Art der Verbreitung.

    Hallo Scruff,

    interessante Frage. Ich kann nicht behaupten, hier die Antwort sicher zu kennen, aber ich habe mir darüber auch schon Gedanken gemacht.

    Zuerst einmal werden Pilze durchaus von Tieren gefressen. Rehe fressen Fliegenpilze. Ich selbst sehe immer an Baumstümpfen büschelweise Stiele von abgefressenen grünblättrigen Schwefelköpfen. Wildschweine fressen Trüffel und wohl auch Märzschnecklinge. Habe zwar keine gesicherten Informationen, aber ich gehe stark davon aus, dass auch verschiedene kleine Nagetiere gerne unterschiedliche Pilzarten fressen.

    Das ist nicht immer zum Schaden des PIlzes. Die Sporen werden teilweise wieder ausgeschieden und landen dann mit nährstoffreichem Dung oft wieder an Stellen, wo sie gut auskeimen können. Für Trüffel ist das sogar der Hauptverbreitungsweg.

    Man könnte die Frage daher auch anders stellen: Warum sind nur relativ wenige Pilze giftig?

    Ich würde vermuten, dass Pilze durchaus ab und zu mal gefressen werden wollen, eben um neben den Sporen im Wind noch einen alternativen Verbreitungsweg zu haben. Die Sporenabgabe in den Wind ist eine äußerst ineffiziente Art der Verbreitung.

    Gestern vier Stunden im potenziellen Morchelhabitat unterwegs gewesen (Wald/Wiesenlandschaft mit langem Bachlauf auf Kalkboden). Feuchtigkeit war eigentlich ausreichend vorhanden. Meine Schuhe waren am Ende ganz durchnässt. Trotzdem: Nicht ein einziger Pilz war auf dem Boden zu sehen. Nicht mal irgendwas Winziges, Braun-graues Unbestimmbares. Einfach Nichts.

    Hallo leodp,

    Herzlich Willkommen im Forum :wave:

    Stephan und Uwe haben das Wichtigste schon gesagt. Vielleicht als Ergänzung dazu ein paar weitere Merkmale des Mairtterlings:
    *Auffällig dickfleischig, d.h. Lamellen insb. in Stielnähe viel dünner als Hutfleisch. Sieht man besonders gut in einem Schnittbild. Das ist hier nicht der Fall. Dieses Merkmal grenzt ihn auch vom giftigen Ziegelroten Risspilz ab. Vorsicht: Der giftige Riesenrötling kann im Schnittbild sehr ähnlich aussehen.
    *Geruch nach Gurke oder Mehl. Nicht jeder nimmt dies in gleicherweise war, aber wenn man es tut, ist insbesondere der aufdringliche Gurkengeruch ein gutes Merkmal.
    *Lamellen in jedem Alter weiß bzw. cremefarben und sehr engstehend, noch engstehender als hier.
    *Der Mairitterling ist eher nicht auf Rindenmulch zu erwarten, sondern auf Wiesen, an Hecken, in Parks, Gärten (eher im Gras) oder Waldwegen. Seltener auch direkt in Fichtenmonokulturen (habe selbst drei Fundstellen).

    Mit deinem jetzigen Kenntnisstand würde ich dir raten auch erstmal keine Lamellenpilze zu sammeln, da hier die gefährlichsten Verwechslungen passieren können, gerade mit den Speisepilzen im Frühjahr. Im Sommer geht es mit verschiedenen Röhrlingen los, die weit bessere Anfängerpilze sind. Bitte nicht falsch verstehen: Das soll jetzt keinesfalls Kritik an dir sein, jeder fängt irgendwann mal an und weiß dann noch nicht zu viel.

    Wünsche weiterhin frohes Sammeln und Bestimmen.

    Hallo Altburg,

    kann leider dazu auch nichts sagen. Ein Tipp vielleicht für zukünftige Anfragen: Bei den meisten Pilzen sind die wichtigsten Merkmale auf der Hutunterseite. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, wie z.B. beim Fliegenpilz, aber oft (auch hier) sieht ein Pilz von oben eher uncharakteristisch aus und die Bestimmung ist nur mit Bildern der Hutunterseite möglich. Jede Bestimmungsanfrage sollte daher immer auch ein Bild von unten enthalten, dann ist es deutlich wahrscheinlicher, dass eine Bestung möglich ist.

    Vielleicht noch für die, die es interessiert, folgende Erfahrungen von uns zum Waldmeister:

    Die Bestimmung ist mit folgenden Merkmalen sehr einfach und sicher möglich:
    *Größte Exemplare i.d.R. <30 cm
    *Meistens unverzweigt wachsend
    *Stängel kreuzförmig im Querschnitt
    *Blüten weiß, kreuzförmig, mit Trichter, endständig
    *Quirlartige Blätter vorne spitz zulaufend und sehr kurz gestielt
    *Blätter unten und an der Seite rauh
    *Vorkommen im Laubwald, meist Buchenwald, an schattigen und kühlen Plätzen, Kalkanzeiger, auf lehmigem Boden

    Alle Labkräuter (haben immer quirlartige Blätter) gelten als ungiftig, man müsste sich also schon in der Gattung täuschen, um etwas Gefährliches zu erwischen.

    Bei uns gab es nur beim vollständig getrockneten Kraut ein starkes Aroma. Antrocknen reichte in unserem Fall nicht. Eingefrorener Waldmeister schmeckte auch nach 1 Jahr noch genau so wie der frisch getrocknete. Man liest manchmal die Stängel sollten aus dem Wasser herausragen, da es sonst bitter würde. Wir haben den Strauß komplett reingehworfen und nichts negatives bemerkt. Einen Strauß Waldmeister konnten wir zweimal aufgießen, wobei er beim zweiten Mal schon deutlich an Aroma verlor. Beim dritten Aufguss war dann nicht mehr viel Aroma zu spüren.

    Bei uns waren ein paar Exemplare mit Blüten dabei. Wir haben nichts negatives bemerkt. Allgemein war der Waldmeister für alle von uns (4 Personen) sehr gut verträglich. Niemand hatte Kopfschmerzen o.ä. Wir haben allerdings Waldmeister Limonade (kleiner Strauß in Apfelsaft mehrere Stunden ziehen lassen und dann mit etwas Sprudel) getrunken, also ohne Alkohol, und auch nicht so besonders viel pro Person (insgesamt vielleicht 1,5 Liter).

    Geschmacklich gingen die Meinungen wie beschrieben erheblich auseinander, von "Bäääh" bis "Wow".

    Die Betreiber des Kanals "Unglaubliche Pilze" auf Youtube haben scheinbar einen Spezialkorb, luftdurchlässig und mit verschiedenen Fächern z.B. für Speisepilze vs. unbekannte Pilze (11:02):

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    Weiß aber nicht, wo die den her haben.

    Lustig. Wir hatten heute noch den Waldmeister von letztem Jahr im Gefrierfach (wurde damals vollständig luftgetrocknet und dann eingefroren). Den habe ich zu Ostern meiner Mutter, meinem Bruder und meiner Schwägerin serviert (1 Strauß in Apfelsaft mehrere Stunden ziehen lassen). Zu alt war er wohl nicht, das Waldmeisteraroma war laut den Gästen deutlich vorhanden.

    Er wird sehr unterschiedlich wahrgenommen:
    *Mutter, Bruder und ich riechen ihn kaum, Schägerin kann das gar nicht verstehen und findet der ganze Raum riecht danach
    *Schwägerin hasst den Geschmack, Bruder mag ihn nicht.
    *Ich mag den Geschmack, finde aber nichts so wirklich besonderes daran.
    *Mutter findet ihn total großartig und findet den Hype, der darum teilweise gemacht wird völlig gerechtfertigt.

    Es ist wohl sehr individuell.

    Die Alternative sieht aber auch gut aus!

    Und dabei auch noch sehr gesund (alles pflanzlich, fettarm, ohne Sahne) und super einfach: Knoblauch, Chili und Karotten in etwas Olivenöl anbraten, 400g Kartoffeln dazu, mit Mandelmilch aufgießen, köcheln bis die Kartoffeln weich sind, 3 Minuten vor Schluss den Bärlauch dazu, Salz und Pfeffer, fertig. :saint:

    Die Mandelmilch mit der Stärke der Kartoffeln gekocht ergibt eine sahnig-cremige Konsistenz. Man vermisst echte Sahne und Butter wirklich nicht.

    Andererseits ist die Frage, welchen Aufwand Du betreiben

    Das ist natürlich auch ein guter Punkt. Irgendwann wird das natürlich ein Kampf gegen Windmühlen. Im Moment sind die Triebe aber noch relativ klein, wenn ich da jedes Mal wenn ich vorbeikomme ein paar abschneide, kann man es vielleicht im Zaum halten.

    Daneben stehen auch drei junge Nadelbäume, die wenn sie groß sind, die das Kronendach bei der Rodung wieder weitgehend schließen würden. Dann könnte das Gestrüpp wahrscheinlich nicht mehr weiter gut wachsen. Insofern müsste man halt vor allem Zeit gewinnen.

    Hallo Pilzfreunde,

    würde gerne mal eure Meinung hören.

    Ich habe eine gute, ergiebige Stelle für Spitzmorcheln, die nur mir bekannt zu sein scheint. Es ist eine Stelle wo es wohl vor ein paar Jahren mal eine kleine Waldrodung gegeben hat. Da kaum jemand dort rumläuft wird der Boden kaum verdichtet.

    Das führt jetzt dazu, dass die Stelle langsam überwuchert, hauptsächlich durch die Rote Heckenkirsche, Hasel und Brombeere. Alle drei sind bei uns sehr häufig, die Spitzmorchel sehr selten. In 2-3 Jahren wird da alles überwuchert sein, sodass man (a) nicht mehr hinkommt und (b) wahrscheinlich die Morchel da nicht mehr gut wachsen kann.

    Das stellt mich vor ein umweltethisches Dilemma. Soll ich das aufkeimende Gestrüpp abschneiden, um die seltenere Morchel zu schützen? Das wäre natürlich auch nicht ganz uneigennützig. Andererseits fühle ich mich auch nicht gut damit so in die Natur einzugreifen und andere Pflanzen zu zerstören. Meine Mutter meint, ich soll es machen, das sei ja nichts anderes, als wenn sie im Garten Unkraut jäten würde. Schon richtig, aber das eine ist ein Garten, das andere der Wald.

    Würde mich interessieren, wie da eure Meinungen sind.

    Man kann viel Wandern gehen, ohne frische Pilze zu entdecken. Nur ganz wenige Fichtenzapfenrüblinge

    Genau so gings mir heute auch. 3 Stunden unterwegs und ein einziger winziger Pilz, wahrscheinlich auch ein Zapfenrübling, habe mir nicht die Mühe gemacht ihn aufzuheben.

    Also wurde es dann wieder eine Bärlauchsuppe (vegan, auf Mandelmilchbasis).

    Hallo Pilzfreunde,

    für die, die es interessiert: Ich habe gerade in einem Youtube-Video einen Hinweis auf folgende Seite erhalten:

    Thünen Atlas

    Dort können Boden-pH-Werte eingesehen werden. Habe mich noch nicht genauer damit befasst, aber auf den ersten Blick scheint es tatsächlich so zu sein, dass z.B. da wo es sehr sauer wird bei uns Steinpilze wachsen. Auch an den bekannten Morchelstellen passt der Boden-pH-Wert (leicht basisch, ca. pH 7).

    Da es hier nur basisch und sauer gibt, ist es vielleicht leichter mit dieser Karte zu arbeiten als mit dem BGR-Bodenatlas und den unzähligen Bodentypen dort.

    Der Youtube-Kanal heißt INTOTHEWOODS. Generell auch sehr empfehlenswert. Das Video ist hier, der Atlas wird ab 1:17 gezeigt.

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    Dachte ich poste das mal hier, vielleicht hilft es ja dem Einen oder Anderen.

    Das geht übrigens gut einzufrieren in solchen Eiswürfelformen.

    Davon hab ich auch schon gehört. Wie lange bleibt da denn der Geschmack erhalten? Mit frischem Basilikum und Petersilie habe ich leider die Erfahrung gemacht, dass die eingefroren relativ schnell fad/muffig schmecken.

    War kurz im Wald. Kein einziger Pilz zu sehen, obwohl der Boden bezgl. Feuchtigkeitt den Test esteigentlich bestanden hat (knetähnlich). Aber die Natur hat immer etwas zu bieten, also gabs Bärlauchpesto (vegan) und Löwenzahnblüten :)

    Ja gebe dir Recht nicht Lehrbuchmäsiges aussehen aber bin mir sicher ist eine

    Jaja, du hast natürlich recht, ich dachte zuerst an einer Verpel oder Lorchel, aber beim dritten Hinsehen wars dann auch klar.

    Immerhin ein Exemplar, das deutet darauf hin, dass da noch mehr kommen könnte. Scheint andernorts auch wieder loszugehen. M. Bachmaier hat diese Woche tolle Funde gemacht:

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    Will versuchen am Sonntag meine Stellen mal zu kontrollieren ob sich da nach 1 Woche Feuchtigkeit ein paar Winzlinge zeigen. Wenn nicht, ist es mit den Spitzmorcheln dieses Jahr wahrscheinlich vorbei.

    Bist du sicher, dass das in Bild 2 eine Morchel war? Für mich sieht der Hut da eher hirnartig als wabenförmig aus... Obwohl... deine oben sahen auch so ähnlich aus, wird also schon eine sein.

    Das war es schon für heute und voraussichtlich für die nächsten Wochen da fast alle Fruchtkörper mittlerweile vertrocknet sind und ergiebiger Regen nicht in Sicht ist.

    Schade...genau so war es bei uns die letzten Wochen. Aber heute die Trendwende: Für die nächste Woche sind für mehrere Tage mehrstündiger Nieselregen angekündigt.

    Eigentlich perfektes Morchelwetter. Ich hoffe ja immer noch, dass die Spitzmorcheln sich doch noch zeigen. Letztes Jahr habe ich Anfang April noch welche gefunden. Ganz hoffnungslos bin ich daher nicht.

    Mal schauen wies weiter geht.

    Bei uns gibt es derzeit leichten Nieselregen mit starker Bewölkung und hoher Luftfeuchtigkeit (80%+) Nachts und 18-19°C. Habe Hoffnung, dass das für einen Wachstumsschub bei den Spitzmorcheln vielleicht noch ausreichen könnte. Die mögen zu viel Feuchtigkeit ja auch nicht. Am Wochenende schaue ich mal an meinen vier Morchelstellen nach, ob sich etwas getan hat.

    Es gibt allerdings Hoffung. Momentan wird trotz Trockenheit immer wieder von teils sehr schönen Funden berichtet.

    Gango Nauf ( Gango Pilzen) hat auf Youtube in einem Video Morchelbecherlinge bei Freiburg gefunden (auf Streuobstwiesen).

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    Die Pilzjule war mit Heiko Giebek (Instagram) bei Calw unterwegs und die haben dort trotz Trockenheit duzende Morcheln gefunden.

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    Buschfunkistan wurden im Südschwarzwald fündig:

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    An bestimmten Stellen wachsen Morcheln wohl trotz Trockenheit. Eine Auwaldrunde lohnt sich also vielleicht trotzdem.

    Für Freitag sind jetzt >10 l/m² Regen vorhergesagt. Ob die Spitzmorcheln sich nochmal zeigen, muss man sehen, für die Speisemorcheln und Mairitterlinge besteht Hoffnung.