Vielleicht noch für die, die es interessiert, folgende Erfahrungen von uns zum Waldmeister:
Die Bestimmung ist mit folgenden Merkmalen sehr einfach und sicher möglich:
*Größte Exemplare i.d.R. <30 cm
*Meistens unverzweigt wachsend
*Stängel kreuzförmig im Querschnitt
*Blüten weiß, kreuzförmig, mit Trichter, endständig
*Quirlartige Blätter vorne spitz zulaufend und sehr kurz gestielt
*Blätter unten und an der Seite rauh
*Vorkommen im Laubwald, meist Buchenwald, an schattigen und kühlen Plätzen, Kalkanzeiger, auf lehmigem Boden
Alle Labkräuter (haben immer quirlartige Blätter) gelten als ungiftig, man müsste sich also schon in der Gattung täuschen, um etwas Gefährliches zu erwischen.
Bei uns gab es nur beim vollständig getrockneten Kraut ein starkes Aroma. Antrocknen reichte in unserem Fall nicht. Eingefrorener Waldmeister schmeckte auch nach 1 Jahr noch genau so wie der frisch getrocknete. Man liest manchmal die Stängel sollten aus dem Wasser herausragen, da es sonst bitter würde. Wir haben den Strauß komplett reingehworfen und nichts negatives bemerkt. Einen Strauß Waldmeister konnten wir zweimal aufgießen, wobei er beim zweiten Mal schon deutlich an Aroma verlor. Beim dritten Aufguss war dann nicht mehr viel Aroma zu spüren.
Bei uns waren ein paar Exemplare mit Blüten dabei. Wir haben nichts negatives bemerkt. Allgemein war der Waldmeister für alle von uns (4 Personen) sehr gut verträglich. Niemand hatte Kopfschmerzen o.ä. Wir haben allerdings Waldmeister Limonade (kleiner Strauß in Apfelsaft mehrere Stunden ziehen lassen und dann mit etwas Sprudel) getrunken, also ohne Alkohol, und auch nicht so besonders viel pro Person (insgesamt vielleicht 1,5 Liter).
Geschmacklich gingen die Meinungen wie beschrieben erheblich auseinander, von "Bäääh" bis "Wow".