Krustige Trentepohlia - Grünalgenart.

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 227 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. Oktober 2023 um 12:46) ist von Bemoeh.

  • Hallo KaMaMa,

    Hallo Martin,

    bei der Suche nach Apothecien bin ich auf eine kräftig krustige wohl Trentepohlia-umbria ( Grünalge ) am Ahorn gestoßen.

    Aus Neugier musste ich die Probe unters Mikro legen und konnte interessantes entdecken.

    Habe die Probe angeweicht + die roten krustigen Kügelchen entfernt gequetscht und unter dem Mikro in verschiedenen Vergrößerungen angeschaut.

    Tolle Bilder mit vielen rötlich/orangenen Farbvariationen in Zellen und von einer Membrane umschlossen waren zu sehen. War ganz schön spannend.

    Was habe ich dort gesehen, kannst du mir weiterhelfen?:blush:

    Bin gespannt was du zu meinem Abstecher sagst, sicher hast du dir Trentepohlia auch schon mal unterm Mikro angeschaut.

    Habe bei Lichensmaritimes Trentepohlia-umbria geschaut und auch dort solche Fotos gesehen.

    LG

    Bernd

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  • Hallo Bernd,

    wie ich sehe, bist du fündig geworden und hast dir X. parietina mit Apothecien zum Üben geholt.

    Sehr schön!

    Dein Beifang auf der Baumrinde sind Trentepohlia-Algen, wie du richtig erkannt hast.

    Es handelt sich um freilebende - also nicht lichenisierte - Algenzellen, die oft in Fäden oder Zellketten wachsen (Bild 8).

    Dann sind sie auch etwas "eckig," zumindest unförmig und nicht kugelig.

    Die sehr dicke, farblos glasige Zellwand ist typisch, ebenso wie gelbe, orangen bis bräunliche Vesikel / Kügelchen im Inneren.

    Die grünen Strukturen sind die Chloroplasten.

    Wenn diese Algen in Flechten leben, erkennt man das häufig schon durch ankratzen des Thallus, der sich dann im Kratzer durch die freigelegten Algenzellen orange oder gelbgrün färbt.

    Beispiele wären z.B. Schrift- und Zeichenflechten an glattrindigen Bäumen, die du hoffentlich in jedem Wald findest.

    Oft findet man sie in Form von fädigen Kolonien, dann bestehen sie auf Fäden aneinander gehefteter, zylindrischer Zellen.

    Hier auf Stein:

    Oder auf Rinde, wie bei deinem Fund:

    In Flechten hingegen habe ich sie noch nie völlig orange gefunden, sondern eher nur mit einigen orangen Vesikeln, auch schon ganz ohne.

    Das mag daran liegen, dass der orange Farbstoff auch ein Schutz gegen die UV-Strahlung ist und unter dem Schutz des Pilzpartners in Flechten nicht mehr so notwendig.

    Beispiel aus einer Arthonia.

    Wie du siehst sind einige Zellen fast ganz grün:


    Wenn dich Algenzellen interessieren, schau dir mal den unscheinbaren, schwarzen Belag an, der viele Steine und die Krustenflechten darauf überzieht!

    Oft sind das kunterbunte Cyanobakterien (Gloeocapsa), die sich unter dem Mikroskop in eine bunte Wunderwelt verwandeln.

    Schau mal auch hier.

    LG. Martin

  • Hallo Martin,

    das war ja mal ein kleiner Erfolg, dein Link eine super Dokumentation. Eine faszinierende Welt die unterm Mikroskop sichtbar wird.

    Gruß und Dank

    Bernd