Wurmflechte (Thamnolia vermicularis) in fast 3000 m Höhe in den Schweizer Alpen <=

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 248 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. November 2023 um 21:29) ist von Codo.

  • Fundort Schweiz, Graubünden, Chur, Parpaner Rothorn, 2900 m

    Fundzeit: 01.10.2023

    Fotos: Markus Koschinsky

    Größe: 2 - 3 cm

    Liebes Forum,

    und das hier sollte Thamnolia vermicularis sein, richtig??

    Der deutsche Name "Totengebeinsflechte" ist ja eigentlich noch schöner, was?

    Gruß und Dank,

    Codo

  • Hallo Codo,

    die Flechte kenne ich zwar nicht aus persönlicher Anschauung, entspricht aber genau dem, wie sie in der Literatur als Thamniola vermiculars, "Würmchenflechte" oder "Totengebein" (wohl eher von Mäusen?) beschrieben wird.

    Wenn ich meinem Büchlein folge, wäre die Flechte hier mit den zugespitzen Enden ev. der Chemotyp T. vermicularis vermucularis K+ blassgelb, P+gelb.

    Die andere Form soll aufgedunsener sein und K+gelb, P+ orange bis rot reagieren.

    Da werde ich ganz neidisch, was du für hübsche Sachen da findest! 8|:)

    LG, Martin

  • Vielen Dank auch hier für die Bestätigung!

    Hach ja, es ist ein Kreuz mit den Flechten... ich denke schon immer "fang bloß nicht mit Fotografieren an, Du kriegst sie eh nicht bestimmt, und eigentlich müsstest Du jetzt Proben nehmen, und zu Hause mit Mikroskop, Chemie usw..." - wissend, dass dafür meistens keine Zeit ist, und wenn ich erst mal anfange... und dann kommt so eine schöne Ecke, wie in dem Übersichtsbild, wo gleich mehrere Arten auf einem halben Meter versammelt sind, und dann ist das so schön, dass ich doch Fotos mache... und jetzt sitze ich hier, und versuche rauszukriegen, was ich da hatte... :)

    Vielen Dank nochmal für Deine Geduld und Hilfe dabei! :)

    Codo

  • Codo 5. November 2023 um 20:37

    Hat den Titel des Themas von „Wurmflechte (Thamnolia vermicularis) in fast 3000 m Höhe in den Schweizer Alpen“ zu „Wurmflechte (Thamnolia vermicularis) in fast 3000 m Höhe in den Schweizer Alpen <=“ geändert.
  • Hallo Codo,

    die Flechten, die du hier gefunden hast, sind habituell recht auffällig und dadurch doch recht gut einzusortieren.

    Hast du Literatur?

    Die vier Flechten tauchen alle schon im kleinsten Flechtenbuch ("Flechten einfach bestimmen") auf benachbarten Seiten (Erd- und Felsflechten nahe und oberhalb der Waldgrenze: S. 378, 384, 390-392) auf.

    Brauchst du nur durchblättern, und du hast sie alle...

    ... und weißt, was du noch finden und uns in schönen Bildern zeigen musst! ;)

    LG, Martin

  • Hi Martin,

    ja, Du hast Recht, bei manchen geht es dann doch ganz gut zu einem Ergebnis, habe ja auch hier ein paar selbst richtig herausbekommen. Aber ich finde das manchmal vorher schwer abzuschätzen, da denkt man "ach, die ist so auffällig, die wird schon eindeutig zu bestimmen sein", und dann liest man hinterher von zig Arten, die alle gleich aussehen (makroskopisch), andere wieder wirken auf den ersten Blick schwierig, und dann sind sie hinterher doch recht einfach zu finden. (Bei Pilzen ist es ähnlich... und bei Insekten... und Gräsern... und...).

    Insofern mache ich dann eben doch oft ein paar Fotos, wenn ich genug Zeit habe, nehme ich auch noch die Makrolinse dazu oder versuche die Unterseite abzulichten. Und rechne damit, dass es vielleicht nicht zu einer Bestimmung reicht, und freue mich über die Exemplare, wo es doch gelingt. Irgendwann nehme ich mir auch mal die Zeit, Flechten zu mikroskopieren, oder mir die nötigen Reagenzien für die Färbetests zuzulegen.

    Literatur habe ich für Flechten tatsächlich nur begrenzt, aus der (schon recht alten) Reihe "Die Farbigen Naturführer", hier der Band "Flechten, Moose, Farne" (Bruno Kremer, Hermann Muhle). Da sind so ca. 130 Flechten drin. Manches darin hat mir schon mal geholfen, manches nicht... Die Suche im Internet ist häufig ergiebiger, aber auch mühsam... was bin ich froh, dass es Foren wie dieses gibt, mit den Spezialisten, die einem oft nochmal auf die Sprünge helfen... :)

    Codo