Bestimmungshilfe bei Heiligabend-Funden

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 349 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Dezember 2023 um 23:03) ist von Perlhuhnbarbel.

  • Fröhliche Weihnachten, zusammen! :)

    Ich war heute Vormittag an Heiligabend spazieren und habe Pilze entdeckt, die ich selbst nicht bestimmen kann. Zum Wald: der Boden hier ist eher sauer und es wachsen fast ausschließlich Buchen (80%), gelegentlich Eichen und ganz vereinzelt Nadelbäume. Aufgrund des Dauerregens der vergangenen Wochen war der Boden sehr, sehr nass.

    Pilz Nummer 1

    Ein mittelgroßer Pilz, der Durchmesser der Hüte war im Schnitt ungefähr 8 bis 10 cm. Ein altes, zermatschtes Exemplar war größer, ca. 15 cm Durchmesser. Die Lamellen waren wie der gesamte Pilz weiß/cremefarben. Die jungen Exemplare recht fest, einen besonderen Geruch konnte ich nicht wahrnehmen.


    Pilz Nummer 2

    Dieser Pilz wuchs in Gruppen an einem alten Buchenstumpf. Die meisten Exemplare waren schon recht wabbelig und sehr glibschig vom Regen. Die Pilze selbst waren merklich kleiner, als die Schwefelköpfe, die ich sonst an solchen Baumstümpfen kenne. Ich würde schätzen der Hut hatte höchsten einen Durchmesser von 1 bis 4 cm bei den meisten Exemplaren. Und die Farbe variierte auch stark von dottergelb bis tiefbraun:


    Und dann habe ich noch diese Kuriosität bei meinen Eltern im Garten entdeckt:

    Pilz Nummer 3

    Hier denke ich, weiß ich um was es sich handelt. Ich denke es ist ein Austernseitling. Der wuchs an verschiedenen Stellen bei meinen Eltern an der Außenwand der Gartenlaube! Ein Büschel war schon recht alt und dort waren die Lamellen gelblich. Bei den anderen eher weißliche Lamellen. Und die ganz jungen Exemplare hatten eine dunkelgraue Huthaut, bei den älteren Exemplaren war diese eher hellgrau bis bräunlich. Ist es ein Austernseitling oder doch was anderes?


    Danke schon mal im Voraus! :wink:

  • Hallo,

    das Heiligabendessen und die Bescherung sind vorbei, jetzt geht's ans Pilzebestimmen.

    Bei Nr. 1 bin ich mir ziemlich sicher, dass es Mehlräslinge im weitesten Sinne sind, ob es allerdings Clitopilus prunulus oder eine Nebenart ist - da müsste man mikroskopieren. Vorgestern fand ich bei mir auch exakt die gleichen Pilze, eine Geruchsprobe brachte ein eindeutiges Ergebnis, trotz der Kälte.

    Bei Nr. 2 bin ich mir auch sehr sicher, dass es Grünblättrige Schwefelköpfe sind. Die Geschmacksprobe kann man sich hier schenken, die Lamellen sind schon sehr grün.

    Und bei Nr. 3, da gebe ich dir recht: das sind Austernseitlinge. Deren Frische und damit Essbarkeit kann ich von hier aus nicht beurteilen.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Stephan,

    vielen Dank für die Hilfe . :thumbup:

    Hatte mich gewundert, dass ich beim Spazierengehen doch so einige Pilze bemerkt habe - vielleicht auch der Witterung geschuldet! :umbrella: Habe sonst im Winter nie wirklich darauf geachtet.

    Bei den Austernseitlingen hat mich nur so gewundert, dass die so einfach aus einer verputzten Wand sprießen. Sie waren in verschiedenen Reifegraden dort - manche bereits am zerfallen und andere wie hier noch ganz jung:

  • Haha, das ist bestimmt ein getarntes Fachwerkhaus. Das gibts bei uns im Ort auch, dass die Hausbesitzer das Fachwerk überputzen, dass nicht der Denkmalschutz-Bürokratieteufel zuschlägt. Wenn dann aber Pilze aus der Wand rauswachsen, ist die Sache aufgeflogen, zumindest für Insider. Kann sein, dass sie den Putz wieder runter machen müssen.

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Für die Gartenlaube bzw das Holz dahinter wäre es auf jeden Fall gut. Ist nicht so das beste Zeichen, wenn da Pilze raus wachsen. Aber interessant ist's schon.🤔

    Gruß Bernhard

  • Hallo.

    Wenn ich auch nur Schreiner, und nicht Zimmermann, bin, täte ich empfehlen den Balken frei zu legen und nach ergründen wo die viele Feuchte her kommt.

    Kommt bei alten Fachwerkhäusern oft vor, dass die Wände vom Erdreich her Feuchte ziehen.

    Wenn Pilze aus dem Fachwerk sprießen ist das kein gutes Zeichen.

    Außerdem empfehle ich vom Verspeisen Abstand zu nehmen weil man nie weiß welche Stoffe sich in Wandfarben/Putzen oder gar Oberflächenmitteln für Holz befinden.

    Gruß G.Hey

  • Wenn ich auch nur Schreiner, und nicht Zimmermann, bin, täte ich empfehlen den Balken frei zu legen und nach ergründen wo die viele Feuchte her kommt.

    Kommt bei alten Fachwerkhäusern oft vor, dass die Wände vom Erdreich her Feuchte ziehen. Wenn Pilze aus dem Fachwerk sprießen ist das kein gutes Zeichen.

    Danke, ich werde meinen Vater darauf hinweisen dass er dem einmal nachgehen soll.

    Es ist jetzt kein Fachwerk, sondern ein Häuschen im Garten, das als Laube/Abstellplatz genutzt wird. Hier noch mal ein weiteres Foto von den Pilzen, die aus der verputzten Wand sprießen:

    Was mich ein wenig stutzig macht: Ich hatte mal gelesen, dass man für die Zucht von Austernseitlingen (also wenn man Äste/Holz beimpft mit Dübeln), relativ frisch geschlagenes Holz nehmen soll, da dort noch jede Menge Energie drin ist, von dem der Pilz zehren kann. Deswegen wundert es mich, dass die Seitlinge gerade dort aus der Wand sprießen, wo die Laube doch schon mindestens 20 Jahre alt ist und das Holz entsprechend alt ist und auch noch verputzt. :/