Beiträge von StephanW

    Hallo Corinne,

    auf die Huthautfarben darf man bei den Griseinae nicht viel geben. Ich hatte schon hellgrüne ionochlora, hellgelbe grisea usw. Aber dass du Eisensulfat hast, ist ganz hervorragend. Bei grisea ergibt sich nach SARNARI ein lebhaftes Orange, bei ionochlora ein Rosaorange mittelmäßiger Intensität. Die Sporenpulverfarbe ist bei grisea 2c, bei ionochlora dagegen 2a, also deutlich blasser.

    FG

    StephanW

    Hallo Jürgen,

    das Verfärbungsverhalten des Fleisches ist mir unklar. Du schreibst zwar davon, dass sich nichts verfärbt, aber Foto 2 spricht eine ganz andere Sprache. Was stimmt denn nun?

    FG

    StephanW

    Hallo Corinne,

    das Aussehen passt sehr gut für Russula ionochlora, doch leider auch für R. grisea. Erstere kommt tendenziell auf sandigen, neutral bis leicht saueren Böden vor, während Russula grisea lieber auf basisch-lehmigen Böden erscheint. Was du auf die Schnelle machen kannst, ist, dir aus einer Apotheke oder einem Geschäft für Laborbedarf kristallines Eisen-II-sulfat (von der Farbe hellgrün) zu verschaffen. Dieses wird mit dem Finger auf der Stielrinde verrieben und erzeugt nach etwa drei Minuten eine charakteristische Verfärbung, die bei R. ionochlora und R. grisea durchaus unterschiedlich ist (erst recht bei R. cyanoxantha, dem Frauentäubling). Die Finger bitte hinterher waschen und nicht zwischendurch abschlecken.

    FG

    StephanW

    Hallo Kamama,

    obwohl hier viele schon viel Hilfreiches geschrieben haben, gebe ich nun noch meinen Senf dazu.

    Für die Bestimmung von "Puffballs" bzw. Stäublingen, wie man diese Pilzgruppe deutsch nennt, muss man zunächst untersuchen, ob eine Subgleba vorhanden ist oder nicht, damit man in die richtige Gattung gelangt. Ist man in der Gattung, sollte man die Struktur der Exoperidie untersuchen, also etwa ob sie flockig oder glatt ist, ob sie eine Ornamentation zeigt, ob sie zum Abblättern neigt oder nicht usw. Sporen und Capillitium lassen sich nur an vollreifen, also bereits stäubenden Exemplaren sicher beurteilen, daher immer ein vollreifes Exemplar mitnehmen!

    Nun zu deinem Pilz: obwohl dieser schon recht weit entwickelt ist, zeigt er keine Subgleba. Hasenstäubling oder eine andere Handkea scheiden damit bereits aus. Vascellum hätte eine stark flockige Exoperidie mit abwischbaren Warzen, scheidet also aus. Langermannia scheidet deswegen aus, weil in dieser Größe die Gleba noch vollkommen weiß und fest wäre, die hier gezeigte Gleba ist aber schon wattig weich. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit für die Gattung Bovista.

    Wegen der Literatur hätte ich noch als Tipp die Großpilze Baden-Württembergs Band 2. Da finde ich den Abschnitt über die Stäublinge sehr gut und informativ gemacht. Ansonsten ist natürlich ein spezielles Stäublingswerk noch besser.

    FG

    StephanW

    Hallo Austria Myko,

    Frauentäubling ist ein sehr guter Vorschlag für deinen Fund. Aber es gibt in Österreich etwa 150 Täublinge, davon etwa ein Dutzend mit blauem Hut. Daher kann man Täublinge nicht allein nach dem Aussehen bestimmen, sondern muss ein Bestimmungsprogramm durchziehen (Geschmacksprobe, Lamellentest, Sporenpulverabwurf, Reaktion mit Chemikalien...). Wem das zu aufwändig ist und an den Täublingen nur die Essbarkeit interessiert, geht so vor: 1) prüfen, ob es ein Täubling ist 2) prüfen, dass der Stiel weiß ist und keine rosa Stellen hat 3) Geschmacksprobe: mild schmeckende sind essbar, scharf oder bitter schmeckende nicht.

    Das funktioniert, weil die nicht essbaren Täublinge alle scharf schmecken. Mit einer Ausnahme - Russula olivacea, Rotstieliger Ledertäubling - kann man Täublinge sogar roh essen, der Rotstielige Ledertäubling ist allerdings roh unbekömmlich.

    FG

    StephanW

    Hallo Katrin,

    ein Morchelbecherling ist hier sehr unwahrscheinlich. Dieser hat seine Haupterscheinungszeit im zeitigen Frühjahr (dieses Jahr kam er z. B. in der ersten Aprilhälfte, kann aber auch schon im März, wenn das Wetter nicht so kalt ist). Außerdem wächst er nicht im Laub, sondern an offenen, grasigen Stellen. Wie die Vorredner schon schrieben, ist das wohl eine Art aus der Gattung Peziza.

    FG

    StephanW

    Hallo Brigitte,

    es sind im weitesten Sinne Riesenschirmlinge. In welche Gattung sie gehören, hängt davon ab, ob das Fleisch beim Durchschneiden rötet und ob der Stiel mit braunen Flocken bekleidet ist oder nicht. In Frage kommen die Gattungen Macrolepiota und Chlorophyllum. Müsste ich tippen, würde ich Chlorophyllum rhacodes tippen, aber das ist aus den oben erwähnten Gründen natürlich keine Bestimmung.

    FG

    StephanW

    Hallo Ralph,

    probiere sie, giftig sind sie nicht. Mir persönlich schmecken sie zu bitter, mehr als ein Löffelchen davon schaffe ich nicht runterzuwürgen. Schau, dass am Fundort keine Hunde hinmachen, und teste mit einer Kleinmenge aus, ob du sie körperlich verträgst.

    Ob die von dir gezeigten Exemplare noch zum Essen taugen, mag ich nicht beurteilen.

    FG

    StephanW

    Hallo Teakkan,

    mit dem Dachpilz liegst du sehr wahrscheinlich richtig. 100% Sicherheit erhältst du, wenn du einen Sporenabwurf nimmst und sich rosa Sporenpulverfarbe ergibt, oder du den Pilz über Nacht liegenlässt und die Lamellen anderntags rosa sind.

    Wenn du ihn durchschneidest und die Schnittfläche rettich-/radieschenartig riecht, ist es sehr wahrscheinlich der Rehbraune Dachpilz.

    FG

    StephanW

    Hallo Corinne,

    da wo es Tannen (z. B. Abies alba) hat, ist er nicht selten. 30 km südlich von mir hat es Tannen, und da kommt er auch vor. Es hat halt nicht überall Tannen.

    Inocybe queletii ist mMn einer der ganz wenigen Risspilze, die makroskopisch recht gut erkennbar sind.

    FG

    StephanW

    Hallo meumi,

    es gibt noch einen zweiten Schwefelporling neben Laetiporus sulfureus, mit Namen Laetiporus montanus. Dieser wächst an Nadelholz. Möglicherweise hast du diesen gefunden.

    FG

    StephanW

    Hallo,

    für mich sehen die wie ganz normale Maipilze aus (gelblich gefärbter Hut kann vorkommen). Spannende Frage: riechen sie auch so? Das lässt sich online nun mal nicht beurteilen, das kann man nur vor Ort.

    FG

    StephanW

    Sorry, dass ich da so rüde eingrätsche, aber diese Pilze sehen ganz anders aus als Wiesenchampignons (Hutform, Hutfarbe, Stielring, Basisknolle...). Das sind mit 95 % Sicherheit keine Wiesenchampignons.

    FG

    StephanW

    Hallo Teakkan,

    der rosahütige Täubling rechts im Bild ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch ein Frauentäubling.

    Du weißt sicherlich, und im Forum steht ja auch wirklich an jeder Ecke zu lesen, dass es hier keine Speisepilzberatung gibt. Ich schreibe das, weil du in Beitrag #1 von Verzehr und essbar geschrieben hast.

    FG

    StephanW

    Hallo Sonja,

    mit deinem Anliegen musst du dich an einen leibhaftigen Pilzberater wenden - eine Online-Pilzberatung gibt es nicht, das wäre für bede Seiten zu gefährlich. Hier in diesem Fall könnte es sich z. B. um den giftigen Karbol-Champignon handeln, was sich aber mit über den Geruch entscheidet, und wie soll man am Bildschirm die Pilze riechen können?

    FG

    StephanW

    Hallo MisterX,


    nicht nach Bundesartenschutzverordnung besonders oder streng geschützte wild wachsende Pilze sind allgemein durch das Bundesnaturschutzgesetz § 39 geschützt (Entnahme aus der Natur samt Aneignung nur in geringen Mengen aus wichtigem Grund für den Eigenbedarf).

    Nach Bundesartenschutzverordnung Anlage 1 besonders geschützte wild wachsende Pilzarten dürfen der Natur überhaupt nicht entnommen werden, nicht mal ein einziges Stück.

    Ausnahmeregelung in der Bundesartenschutzverordnung § 2: die dort genannten besonders geschützten wild wachsenden Pilzarten (z. B. Steinpilz, Birkenpilz, Rotkappe, Pfifferling, Speisemorchel) dürfen wiederum in geringen Mengen für den Eigenbedarf entnommen werden. Der Habitats- und Biotopschutz für diese Arten bleibt dagegen bestehen (nur hält sich da seit Jahrzehnten die Land-, Forst-, Verkehrs- und Bauwirtschaft nicht daran, ohne dass das irgendeine Naturschutzbehörde juckt). Pilze haben halt keine Öffentlichwirksamkeit wie etwa Juchtenkäfer, Eisvogel oder Frauenschuh, obschon den gleichen rechtlichen Schutzstatus.


    Bei der Bemessung des Bußgeldes gegen Pilzsammler spielen sicherlich Kriterien wie gewerbliche Absicht oder vorgefundene Sammelmenge eine Rolle, aber bestimmt auch, ob "nur" gegen das Bundesnaturschutzgesetz (z. B. ein Kofferraum voller Maronen) oder zusätzlich auch gegen die Bundesartenschutzverordnung § 2 (z. B. ein Kofferraum voller Pfifferlinge) oder vielleicht sogar gegen die Bundesartenschutzverordnung Anlage 1 (eine Trüffel) verstoßen wurde.


    FG

    StephanW

    Hallo Rainer,

    Nr. 3 sind verfaulte Mairitterlinge. Das würde auch den üblen Geruch erklären. Rhodocollybia maculata ist ein Nadelwaldpilz, der in dem von dir gezeigten Habitat kaum zu erwarten ist..

    FG

    StephanW

    Stimmt denn die Eingangsfrage/Hypothese überhaupt? Selbstverständlich gibt es jede Menge säuerlich schmeckender Pilze, z. B. unter den Filz- und Schmierröhrlingen. Sicherlich noch in anderen Gattungen, aber wer schmeckt da schon so genau hin?

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    das halte ich nicht für Laccaria proxima, denn dieser Pilz wäre deutlich größer, hätte einen ziemlich steifen, längsrippigen Stiel und Schuppen auf der Hutoberfläche. Es müsste mMn eine andere Laccaria-Art sein, wohl eine von denen, zu deren Bestimmung man ein Mikroskop braucht.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    früher gab es bei uns im Verein Leute, die die angeblich zum Essen gesammelt haben sollen. Also so ganz schlimm scheinen die nicht zu schmecken.

    FG

    Oehrling

    Hallo Comboner,

    ich würde auch tippen, dass das Agaricus bisporus ("Supermarkt-Champignon") ist. Möglich wird das dadurch, dass aus irgendeiner Zuchtanlage bzw. Lagerstätte Sporen entwichen sind, die sich in der freien Natur angesiedelt haben. In anthropogen beeinflussten Gebieten findet man öfters mal "Supermarkt-Champignons".

    FG

    StephanW

    Hey Schupfi,


    danke für die Korrektur. Kannst Du uns auch sagen, woran Du das erkennst? Dann lernen wir noch was;)

    LG, Diether

    :PNa, am Geruch! Polyporus tuberaster banal pilzig, Polyporus squamosus deutlich nach Mehl/Gurke.

    Ich selber finde P. tuberaster auch immer an abgeworfenen, relativ dünnen Ästen, P. squamosus dagegen an liegenden Baumstämmen oder -stümpfen.

    P. tuberaster ist relativ klein, P. squamosus bildet dicke Flatscher von 15 bis 30 cm Durchmesser.

    FG

    StephanW