Beiträge von StephanW

    Laut Literatur soll man 20%ige Kalilauge nehmen. Ob Salmiakgeist (= wässrige Ammoniaklösung) auch funktioniert, habe ich noch nirgends gelesen, könnte aber theoretisch sein.

    Ich habe etwas Literatur gewälzt. Du müsstest dich hier zwischen den Hydnellum-Arten concrescens, scrobiculatum und peckii entscheiden. peckii ist der scharf-kratzig Schmeckende. Bei scrobiculatum ist die Hutoberseite stark zerklüftet wie ein Hochgebirge, bei concrescens ist sie mehr sanft gewellt wie ein Hügelland. Meiner Meinung nach trifft bei deinem Fund Letzteres zu, das erkenne ich schon an deinen guten Fotos, sodass du mir kein Material zuschicken musst.

    Wenn dich Kork- und Duftstachelinge generell interessieren, solltest du deine Fundstelle im Auge behalten, wahrscheinlich gibt es da noch andere Stachelingsarten.

    FG

    StephanW

    Hallo,

    Nr. 5, 6 und 9 könnte etwas aus der Gattung Laccaria sein. Doch zu einer Bestimmung kommt man bei diesen "kleinen braunen" bzzw. "kleinen grauen Pilzchen" nur durch Bestimmungsarbeit, nicht durch Fotogucken. Letzteres funktioniert nur bei Pflanzen, nicht bei Pilzen. Hier sieht man ja nicht einmal die Hutunterseite.

    FG

    StephanW

    Hallo,

    Bild Nr. 1 sieht man nicht, Bild Nr. 2 zeigt wohl 2 verschiedene Milchlinge, von denen der unterste vermutlich der Eichenmilchling (Lactarius quietus) ist, Nr. 3 ist vermutlich der Ockertäubling (Russula ochroleuca), bei Bild Nr. 7 und 8 vermute ich den Pfirsichtäubling (Russula violeipes).

    Bei den Bildern 10 und 11 ist zu sagen, dass die Zotteln an der Stielbasis zum Pilz gehören und ein Bestimmungsmerkmal sind. Man nennt das "striegelige Stielbasis".

    FG

    StephanW

    Hallo Bibiane,

    nein, bessere Bilder helfen da nicht, denn die anderen Hydnellum-Kandidaten sehen äußerst ähnlich aus. Die Bilder an sich sind schon sehr gut und zeigen alles, was sich zu zeigen lohnt. Helfen würde ein beherzter Biss in den Pilz, der sehr ähnliche Hydnellum peckii kratzt unangenehm im Hals, während Hydnellum concrescens mild schmeckt. Freilich ist das zu Recht nicht jedermanns Sache, hier eine Geschmacksprobe zu wagen, das machen nur ausgesprochene Stachelings-Nerds wie ich. Oder man presst aus den Pilzen den Saft aus und gibt einen Tropfen Kalilauge dazu. Dann muss man schauen, ob die Farbe des Saftes weinrosa bleibt oder nach olivgrün umschlägt. Auch das ist bei Hydnellen ein Unterscheidungsmerkmal.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    wie mir Andreas Gminder mal erzählt hat, gibt es bei Flockenhexen noch ein weiteres, weitgehend unbeachtetes Merkmal. Boletus erythropus (= Neoboletus prestigiator) hat an der Stielbasis auf der Stielrinde weißliches Velum, welches sich die Stielbasis leicht hinaufzieht, so ähnlich wie Schimmel aussieht und manche Speisepilzsammler glauben lässt, der Pilz sei angeschimmelt. Ein passendes Foto habe ich davon gerade nicht parat. Nun könnte man einmal bei Neoboletus xanthopus prüfen, ob dieses Stielbasisvelum vorhanden ist oder nicht. Z. B. bei dem hier präsentierten Fund scheint es ein solches Velum nicht zu geben.

    FG

    StephanW

    Hallo Elch,

    ich vermute hier nicht den Riesenporling, da am Fruchtkörper keinerlei schwärzende Stellen zu sehen sind, nicht mal an den Frassstellen, und mir das Substrat auch überhaupt nicht wie Eiche aussieht. Ich denke eher an den Bergporling (Bondarziewa montana). Dieser hätte einen scharfen Geschmack, das müsste man mal testen.

    FG

    StephanW

    Hallo Benjamin,

    mir als Pilzberater wäre das zu heiß, Trichterlinge zum Essen freizugeben, auch wenn in tausend Pilzbüchern der fragliche Pilz als essbar eingestuft wird. Soll doch derjenige ihn essen, der ihn sicher erkennt, ich tue das nicht gut genug, um für jemand anderen eine Unbedenklichkeitsgarantie abzugeben. Ich esse ja nicht mal selber Trichterlinge, also warum sollte ich sie dann jemand anderem empfehlen? Der einzige Trichterling, den man von mir freigegeben bekommt, ist der Mönchskopf, den erkenne ich wirklich sicher.

    FG

    StephanW

    Also einigen wir uns drauf, dass es ein Steinpilz ist, aber dass man die genaue Art aufgrund dieses Fotos nicht nennen kann. Wenn du ihn Schwarzhütiger Steinpilz nennen magst, darfst du das ruhig, auch wenn es nicht stimmen sollte. Übrigens: wenn es ein Schwarzhütiger sein sollte, hast du dich selbst bei einer Ordnungswidrigkeit fotografiert, denn den darf man gar nicht sammeln! Ist es dagegen ein Sommersteinpilz, wäre alles im grünen Bereich.

    FG

    StephanW

    Hallo Martin,

    auch ich kann nur dringend abraten, weisse oder weissliche Trichterlinge zu verzehren, unter ihnen gibt es stark giftige Arten. Als Pilzkontrolleur würde ich so etws immer aussortieren, egal welche Art es letztlich ist.

    FG

    StephanW

    Hallo Anika,

    wenn du leckere Pilze findest aber sie noch wachsen lassen willst, kann das gutgehen, muss aber nicht. Vielleicht machen in den kommenden Tagen Schimmel, Schnecken oder Maden deinen Pilzen den Garaus, oder sie werden von einem pragmatischeren Pilzsucher gefunden und weggeschnippelt.

    FG

    StephanW

    Na ja, man kann schon erahnen, dass es sich um einen Braunsporer handeln muss. Die Lamellen des Jungpilzes sind blass, die der Altpilze dagegen kräftig braun. Hallimasche und Gymnopüsse konnen es meiner Meinung nach nicht sein. Ich hätte hier, auch wegen des typischen Standortes am Wegrand, auf einen Risspilz aus der Mallocybe-Sektion getippt. Bei den Mallocyben gibt es auch beringte Arten.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    also diese Champignons wären bei mir als Karbolis durchgegangen. Entgegen der Beschreibung verfärben diese sehr wohl gelb, man schaue nur mal auf dem ersten Foto auf die Stielbasen. Über den tatsächlichen Geruch dieser Pilze herrscht offenbar Unsicherheit, wenn z. B. auch noch geschrieben wird, man wolle den Wiesenchampignon wegen eines fehlenden Anis-Geruches ausschließen, wo dieser doch gar keinen Anis-Geruch hat. Den typischen Karbol-Geruch (er)kennt nicht jeder.

    FG

    StephanW

    Hallo Anja,

    den könntest du mal mit dem Stadtchampignon vergleichen. Er wächst besonders gern an anthropogen beeinflussten Stellen, also z. B. am Straßenrand oder im Vorgarten. Er hat ein relativ dickes Hutfleisch und im Vergleich dazu sehr schmale Lamellen. Sein Fleisch wird nirgends auffällig gelb, und er hat einen unauffälligen Geruch, nach Supermarktchampignon halt.

    FG

    StephanW

    Hallo Inge,

    aus Verträglichkeitsgründen abkochen muss man weder den einen noch den anderen, das kostet nur Aroma, wobei das dann ja zur Hauptsache in der sehr schmackhaften Pilzbrühe drin ist. Weichkochen kann man alte Stielporlinge sowieso nicht, die müsste man wahrscheinlich zehn Stunden kochen, dann hätte man faserigen Matsch im Topf. Das, was sich mit dem Messer leicht abschneiden lässt, kann man auch essen, alles Zähe lässt sich hingegen nur auskochen.

    FG

    StephanW

    Hallo Thiemo,

    Russula pseudointegra hat keinen gerieften Hutrand, auch das Violettrot als Hutfarbe passt hier nicht wirklich. Ich sehe hier nach wie vor eine rothütige Tenellae. Jetzt, mit der nachträglichen Information, dass am Fundort Birken waren, würde ich erst recht bei meinem Vorschlag Russula nitida bleiben wollen.

    FG

    StephanW

    *Röhrlinge wachsen immer** auf dem Boden und nie direkt auf Holz

    Hallo MisterX,

    was ist mit Buchwaldoboletus lignicola? Oder mit den vielen Maronen, Rotfußröhrlingen oder Gallenröhrlingen, die sich einfach nicht daran halten wollen, dass sie "eigentlich" auf Erde wachsen sollen und ganz frech dann doch auf Baumstümpfen auftreten? Vor ein paar Tagen sogar einen Steinpilz auf einem Baumstumpf gesehen.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    so sehen Pfifferlinge aus, die erst eingetrocknet waren und dann durch Regenfälle sozusagen wieder zum Leben erweckt wurden. Auch im Supermarkt im Spankörbchen, wo die Pilze mit Wassersprühnebel bearbeitet werden, kann man das immer wieder finden. Essen sollte man so etwas auf keinen Fall. Generell isst man keine Pilze, die seltsam und nicht arttypisch aussehen, das kann alle möglichen Gründe haben.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    vom Habitus und der Färbung kann das gut der Grubige Korkstacheling (Hydnellum scrobiculatum) sein. Die Korkstachelinge sind in Deutschland sehr seltene Pilze, meines Wissens wurde noch nicht über deren Heilwirkung geforscht. Giftig sind sie Stand jetzt wohl nicht, aber wer weiß, was in ihnen noch so alles gefunden wird. Also bitte nicht damit herumexperimentieren, es sei denn, man liebt die Rolle des menschlichen Versuchskarnickels.

    FG

    StephanW

    Hallo zusammen,

    Mir persönlich fallen an diesem seltsamen fliegenpilz folgende Dinge auf:

    - huthaut orange, nicht verkehrsrot

    - velumflocken flächig-schollig (anders als bei tinups Foto, da sind sie warzig-pustelig)

    - Stiel sehr grazil, vielleicht grade mal 1 cm dick

    - Und dazu bergsteigersöckchen, aber keine warzen/Pusteln an der stielbasis


    Mich würde jedenfalls sehr interessieren, ob das sporenpulver des seltsamen fliegenpilzes amyloid ist, und ob das sporenpulver eines gewöhnlichen fliegies amyloid ist.

    FG

    StephanW